Genau, denn hier wird miteinander gesprochen. Jeder spricht mit jedem.Für mich ist dieser Teil der intensivste, sprachlich und vor allem menschlich,
Meinst Du nicht, es liegt am mangelnden Selbstbewusstsein? Wie willst Du dem Leben etwas abgewinnen können, wenn Du Dich selbst verachtest? Oder wenn Hass der bestimmende Faktor in Deinem Leben ist. An Selbstbewusstsein fehlt es fast Allen und nur Eric erkennt offenbar, wie sehr er sich damit selbst im Wege steht.Baldwins New York scheint nur aus Verzweifelten zu bestehen, die dem Leben nichts abgewinnen können.
Wenn er sich selbst nicht liebte, würde auch Yves ihn nie lieben können. Seite 273
Ich sehe es so, dass sie nur schwer damit umgehen können, was aus ihnen geworden ist, aus ihren Träumen, was sie jetzt gerade sind in ihrem Leben und dass sie neue Wege suchen - ob sie dann auch wirklich etwas Verändern, lässt Baldwin ja offen, nur Eric und Yves, das liest sich für mich positiv, auch wenn Eric selbst realistisch genug ist zu fragen, wie lange. Um die Hautfarbe, geht es in diesen Beziehungen längst nicht mehr, das sehe ich auch so, nur natürlich bei Ida. Cass sagt gegen Ende von Kapitel 3, Buch 1 zu Ingram und Vivaldo: Was für ein großer Unterschied ist es, von etwas zu träumen und damit wirklich umzugehen" (im deutschen Buch ist dieser Ausspruch sicher viel schöner übersetzt) Das scheint mir bei allen Figuren ein wichtiges Thema zu sein.New York scheint nur aus Verzweifelten zu bestehen, die dem Leben nichts abgewinnen können.
Natürlich, da bin ich bei dir. Von Selbstbewusstsein sind wir hier weit entfernt. Dennoch wundert mich, dass in dem Freundes-/Bekanntenkreis nur Personen sind, die mit ihrem Leben hadern und zwar auf eine Weise, die man nicht mehr als unzufrieden beschreiben kann, sondern als verzweifelt.Meinst Du nicht, es liegt am mangelnden Selbstbewusstsein? Wie willst Du dem Leben etwas abgewinnen können, wenn Du Dich selbst verachtest? Oder wenn Hass der bestimmende Faktor in Deinem Leben ist. An Selbstbewusstsein fehlt es fast Allen und nur Eric erkennt offenbar, wie sehr er sich damit selbst im Wege steht.
Ja, das passt gut, finde ich auch. Aber 'Ausgestoßene' finden gerade doch aufgrund ihrer 'Andersartigkeit' zueinander - man erkennt sich im Anderen.Der Club der Verzweifelten.
"Es ist sehr schwer, damit zu leben", sagte Eric. "Ich meine, mit dem Gefühl, dass man nie das ist, was man zu sein scheint - nie -, und andererseits ist das, was man zu sein scheint, in gewisser Weise wahrscheinlich fast genau das, was man ist." (S. 420)
"Ich finde, man muss sich zu dem Leben bekennen, das man hat, sonst kann man unmöglich das Leben erreichen, das man will." (S. 423/424)
War Baldwin nicht selbst verzweifelt? Wie hätte er da ein "Friede, Freude, Eierkuchen"-New York beschreiben können?Baldwins New York scheint nur aus Verzweifelten zu bestehen, die dem Leben nichts abgewinnen können.
Steht das als Formulierung für eine Rezension zur Verfügung?Der Club der Verzweifelten.
Stimmt, ich kenne auch keinen Roman von ihm, der locker und leicht daher kommt. Trotzdem gefallen sie mir sehr gut, wobei ich dies hier nicht als das Beste einstufen würde. Vielleicht liegt es an der Länge? Die anderen sind doch einiges kürzer, vielleicht erdrückt einen die Stimung dann nicht so sehrWar Baldwin nicht selbst verzweifelt? Wie hätte er da ein "Friede, Freude, Eierkuchen"-New York beschreiben können?
Aber nie die relevanten Personen miteinander. Erst ganz am Schluss dieses Abschnitts spricht Cass mit Richard und das war dann schon zu spät.Genau, denn hier wird miteinander gesprochen. Jeder spricht mit jedem.
Ja. Es ist unglaublich, wie intensiv Baldwin hier seine Geschichte steigert. Es kommt alles nochmal sehr deutlich auf den Tisch.Für mich ist dieser Teil der intensivste, sprachlich und vor allem menschlich, denn jetzt zeigens ich alle Brüche,
Das hat mich bis jetzt auch ziemlich angenervt: Befindlichkeiten, und zwar negative, allerorten. Allerdings wird hier vieles klarer für mich. Die Gespräche wirken offen, bringen einiges an Licht ins Dunkel. Insofern hat mich dieser Abschnitt ziemlich gefesselt.Baldwins New York scheint nur aus Verzweifelten zu bestehen, die dem Leben nichts abgewinnen können.
Das scheinen die Themen Baldwins zu sein. Er schreibt über Menschen am Rand. Die sind nicht fröhlich-ausgeglichen. Die hadern mit sich und der Welt. Ständige Sorge ums Geld macht mürbe, sucht nach Verantwortlichen. Dazu kommt Schwarz/Weiß sowie die Suche nach Liebe und Glück.Die Charaktere dieses Freundes- bzw. Bekanntenkreises scheinen sich gesucht und gefunden zu haben: Der Club der Verzweifelten.
Absolut! Damit hätte ich nun gar nicht gerechnet. Eher, dass Eric etwas damit zu tun hat.Berührend fand ich auch die Stelle, als Vivaldo sich "indirekt" die Schuld am Tod von Rufus gibt
Wobei ich das nicht ganz glaubwürdig finde. Nach 13 Jahren kennt man seinen Gatten und seine Reaktionen. Dass sie von der Gewalt so überrascht wird... Nun ja, die Nachricht ist heftig, aber bislang war Richard immer bedacht und kontrolliert. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Vielleicht ist der Ausbruch die Chance, wieder zusammenzufinden. Denn beide haben festgestellt, dass sie den anderen noch lieben.Makaber, dass sie durch diese Beichte dachte, die Ehe könne gerettet werden, mit dem Resultat, dass ihr Mann ihr Gesicht förmlich zu Brei schlägt
Das Frauenbild stört mich auch immer wieder. Muss man einen Mann bewundern, um ihn zu lieben? Aus welchem Jahrhundert stammt das? Auch dieses Bild der Inbesitznahme durch Sex. Autsch!Wenn eine Frau alles gibt was sie hat, und das ist dann das Breitmachen der Beine, wird die Frau wieder einmal nur auf ihre sexuelle Verfügbarkeit reduziert.
Eric scheint ein einigermaßen gesunder Charakter zu sein. Vielleicht hat ihm die Abwesenheit sogar dabei geholfen, zu sich selbst zu finden. Ein "krankes" Umfeld kann einen nämlich ganz schön in die Tiefe ziehen. Ich freue mich über seinen Filmerfolg und hoffe, dass Yves wirklich kommt!Das Leben ist kein Zuckerschlecken. und wenn es hart auf hart kommt, werdet ihr euch umgucken. Es stehen jede Menge Schulden aus, und ich weiß genau, dass ihr keinen Penny zurückgelegt habt.
Stimmt, er sticht, was das angeht, tatsächlich heraus. Ich frage mich nur, ob diese " Freundschaft" zwischen allen Charakteren nach den Ereignissen überhaupt noch möglich sein wirdEric scheint ein einigermaßen gesunder Charakter zu sein. Vielleicht hat ihm die Abwesenheit sogar dabei geholfen, zu sich selbst zu finden. Ein "krankes" Umfeld kann einen nämlich ganz schön in die Tiefe ziehen. Ich freue mich über seinen Filmerfolg und hoffe, dass Yves wirklich kommt!
Solche Äußerungen stoßen sauer auf, find ich auch, allerdings habe ich sie immer damit abgetan, dass der Roman vor vielen Jahren verfasst wurde, als vieles tatsächlich noch anders gesehen wurde.Metafrage zu S. 444: in welcher Phase einer Beziehung wird eigentlich aus einem Pärchen ein Paar?
S. 245 Ich habe es ehrlich probiert zu lächeln und dabei meine Unterlippe über mein Kinn fallen oder stürzen zu lassen. Ich bin, jetzt weiß ich es mit Sicherheit, kein Revuegirl.
S. 468: Bewunderung vs Liebe
Wenn eine Frau alles gibt was sie hat, und das ist dann das Breitmachen der Beine, wird die Frau wieder einmal nur auf ihre sexuelle Verfügbarkeit reduziert.
Was bin ich froh, wenn ich mit dem Buch durch bin.
Ein F-F-E-New York wäre das andere Extrem und hätte ich auch nicht erwartet. Trotzdem stört mich, dass es in diesem Roman ausschließlich Charaktere gibt, die mit ihrem ach so schrecklichen Schicksal hadern. Aber ich gebe dir Recht, Baldwin konnte wahrscheinlich nicht anders, da er selbst ein Verzweifelter war - das vermute ich zumindest, denn das bisschen, das ich von ihm weiß, legt den Eindruck nahe. Und wenn ich an die Charaktere seiner anderen Romane denke, die ja auch alle seelisch angeknackst waren, bestätigt dies meinen Eindruck.War Baldwin nicht selbst verzweifelt? Wie hätte er da ein "Friede, Freude, Eierkuchen"-New York beschreiben können?