Man erkennt sie nicht. Vllt wurde Rachel von jemandem erkannt. Oder man argwöhnte eh überall überallhin in dieser Zeit. In den entsprechenden Kreisen. Am ehesten vllt noch am Auftreten. Eine Frau allein geht nicht da oder dorthin.Woran erkennen diese Leute Juden, wenn sie nicht streng orthodox sind und sich angepasst haben?
Ich fand es schon immer gruselig, dass es einen eigenen Begriff für den Hass gegen Juden gibt: Antisemitismus. Genauso, dass man von einer "2500 Jahre alten Tradition" spricht, wenn es um Feindschaft gegen Juden geht. Kennt jemand eine ähnliche Defintion für "Islamfeindlichkeit" oder "Anti-Buddhismus" oder was auch immer?ich verstehe auch das Feindbild nicht… vielleicht waren Juden das einzig Fremdartige, was sie hassen konnten
Ganz bestimmt nicht. Das wird anerzogen.Man sollte meinen, dass Antisemitismus ein Bestandteil der Verhaltensgenetik des Menschen ist.
Aber echt!!!Eines vermisse ich übrigens in diesem Roman: das Käsekuchenrezept
Wahrscheinlich. Aber die Menschen, die das anerziehen, müssen doch irgendwo ihr Feindbild sehen. Ich könnte dir keinen einzigen Juden sagen, den ich hassen könnte, wenn ich es wollte. Vielleicht kenne ich welche, aber sie fallen nicht als solche auf.Ganz bestimmt nicht. Das wird anerzogen.
Palästina. Die kleinen Jungs werfen schon mit Steinen auf die jüdischen Kinder.Aber die Menschen, die das anerziehen, müssen doch irgendwo ihr Feindbild sehen.
Dieser Abschnitt war auch richtig gruselig für mich. Furchtbar, welche Erziehungsmaßnahmen damals, aber auch weit bis in die 1960er Jahre als pädagogisch sinnvoll angesehen waren.Das Kinderheim "Wartheim" macht mal wieder deutlich, was Pädagogik und Erziehung in der damaligen Zeit für die Kinder bedeutete. Der Umgang mit dem Jungen, der nachts ins Bett macht, oder der Junge mit dem "hässlichen Händchen". Fräulein Württemberger ist schon dämlich. Nur leider auch nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit.
Logisch begründen lässt es sich nicht, aus historischen Gegebenheiten vielleicht erklären . Juden war im Mittelalter der Zugang zu bestimmten Berufen verboten , zu Handwerkszünften z.B. , so dass sie gezwungen waren auf andere Berufszweige ( Handel ) auszuweichen. Außerdem galt für sie nicht das christliche Zinsverbot, so dass sie als Geldverleiher tätig waren. Das sind Berufe, die schnell mit Raffgier und Wucher in Verbindung gebracht werden.Ich fand es schon immer gruselig, dass es einen eigenen Begriff für den Hass gegen Juden gibt: Antisemitismus. Genauso, dass man von einer "2500 Jahre alten Tradition" spricht, wenn es um Feindschaft gegen Juden geht. Kennt jemand eine ähnliche Defintion für "Islamfeindlichkeit" oder "Anti-Buddhismus" oder was auch immer?
Diese Abneigung gegen das Judentum lässt sich für mich nicht logisch begründen, egal wieviele Versuche irgendwelche Historiker und Wissenschaftler starten. Man sollte meinen, dass Antisemitismus ein Bestandteil der Verhaltensgenetik des Menschen ist.
Ok, da ist das nochmal was anderes. Da kann man am Erscheinungsbild sehen, wer was ist und sie haben ein konkretes Problem mit Juden. Ich sprechen von Antisemitismus hierzulande.Palästina. Die kleinen Jungs werfen schon mit Steinen auf die jüdischen Kinder.
Bei einem Familienroman über mehrere Generationen hinweg müssen Leerstellen bleiben.Mir machen die Zeitsprünge ein wenig zu schaffen. Eben noch war Chanele eine kluge, agierende Frau, nun sitzt sie da und hat nur noch wenige lichte Momente. Traurig.
Das sehe ich auch so. Lewinskys Abschnitte umfassen jeweils einen Zeitraum von etwa 20 Jahren. Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, bin ich immer wieder erstaunt, wie kurz mir ein Zeitraum von 20 Jahren vorkommt, ganz einfach weil mir viele Dinge immer noch so präsent sind, als ob sie gestern geschehen wären.Bei einem Familienroman über mehrere Generationen hinweg müssen Leerstellen bleiben.
Aber ist das nicht auch im wirklichen Leben so? Eben war man noch jung und vital und plötzlich alt und angeschlagen? Das Kind wurde doch eben erst eingeschult und nun macht es schon Abitur?
Inmitten der ganzen Judenfeindlichkeit empfinde ich die Verbindung zwischen dem Hilli und dem Böhni als sehr versöhnlich. Lewinsky zeigt durch die Beiden, dass es zwischen Juden und Nicht-Juden auch anders gehen kann. Da entwickelt sich eine Freundschaft fürs Leben.
Das Kinderheim "Wartheim" macht mal wieder deutlich, was Pädagogik und Erziehung in der damaligen Zeit für die Kinder bedeutete. Der Umgang mit dem Jungen, der nachts ins Bett macht, oder der Junge mit dem "hässlichen Händchen". Fräulein Württemberger ist schon dämlich. Nur leider auch nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit.
Der Arthur entwickelt sich zu einem Held. Scheinbar ist er kein typischer Vertreter des männlichen Geschlechts (abgesehen von seinen homosexuellen Versuchen). Denn er behandelt die Kinder als gleichwertige Menschen, setzt sich mit ihnen auseinander. Er sollte das Kinderheim leiten.
In diesem LA gibt es auch einen neuen Charakter: der Herr Grün. Ein sehr geheimnisvoller Mensch, der sicherlich ein eigenes Schicksal mit sich herumträgt. Und Herr Grün haut dem Joni eins auf die Mütze, was mich persönlich sehr gefreut hat. Denn der Joni war mir schon immer suspekt, weil er dem Arthur das Herz gebrochen hat. Von dem Glanz seiner Jugend ist Joni mittlerweile weit entfernt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass Joni kein Jude ist. Ihm würde ich Judenfeindlichkeit zutrauen, solange es für ihn von Vorteil ist.
Eines vermisse ich übrigens in diesem Roman: das Käsekuchenrezept
Du wirst es nicht glauben, aber dieses Rezept befindet sich bereits seit mehreren Monaten in meiner Rezeptesammlung. Der Käsekuchen ist auch schon mehrfach von mir gebacken worden, schmeckt einfach himmlisch und würde daher sicher als der Melnitz-Käsekuchen durchgehen.Der beste Käsekuchen der Welt – Original-Rezept
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Die Zeiten sind auch extremer, so dass es schwerer wird, sich nicht zu positionieren.Die junge Generation scheint viel fundamentalistischer zu sein als die vorhergehende: Rubens Frau trägt Scheitel und orthodoxe Kleider, Hillel begeistert sich für den Zionismus, Böhni schließt sich den Fröntlern an.
Sehr schön, dass sich die beiden in ihrer selbstgewählten Einsamkeit gefunden haben. Arthur ist eh die Lichtgestalt im Roman.Sehr berührend sind die gemeinsamen Abende von Désirée und Arthur, zwei einsame Herzen, die sich gegenseitig trösten. Arthur "schwänzt das Leben", wie Hinda es ausdrückt, aber ich liebe ihn dafür.
In beiden Szenen spricht Onkel Melnitz aus, was die Figuren insgeheim schon wissen oder ahnen, was sie aber zu verdrängen suchen.Zwei Begegnungen mit Onkel Melnitz habe ich mir genauer angeschaut. Einmal spricht Arthurs Gewissen, das ihm sagt, dass alles, was er im Waisenhaus und anderswo tut, nicht genug ist. Das andere Mal streitet es in Rahel, ob die Schweiz antisemitisch ist oder nicht. Sie weigert sich, es zuzugeben, auch wenn sie es im Grunde ihres Herzens weiß.