Und nun zu ...."Neue Heimat".......
Paula beschreibt mit vielen kleinen Einzelheiten den Weg von Bernhard, der zu seinen Großeltern nach Kupferdorf geht. Emilia hatte ihm das geraten, denn in Mühlenau wäre er nicht sicher gewesen. Ein Drachenbär mit blauen Augen.........auch wenn es noch ein Kind ist.
Seine Gefühle sind sehr unterschiedlich, denn am Anfang kann er immer noch den Drachenberg sehen. So langsam weicht aber in ihm die Bedrohung, die von diesem Berg kommt. Er hat es geschafft.............
Das schlechte Wetter schlägt ihm dann allerdings aufs Gemüt und seine Gedanken sind bei seiner Mutter und seinen Geschwistern. Ist seine Flucht etwa doch ein Fehler gewesen...........haben sie es auch geschafft und sind entkommen.............oder ist er Schuld an ihrem Tod...........
Entschlossen setzt Bernhard aber seinen Weg fort. Es ist dunkel, als er endlich die ersten Hütten im Kupferdorf erreicht. Sein Herz schlägt bis zum Hals, als er mit seinen Händen an eine Tür klopft. Es ist still, er klopft erneut und hört Schritte über den Boden schlurfen. Eine Bärin mit einm gütigem Gesichtsausdruck öffnet ihm die Tür...........und diese tiefbraunen Augen.........solche hat auch seine Mutter. Ja, hier ist er richtig..............
Die Bärin fragt mit einer weichen, warmen Stimme wer er denn ist..........."Emilia aus Mühlenau hat ihn geschickt und er ist Bernhard der Sohn von Rosa". Die Bärin freut sich riesig, er wird herzlich umarmt und sie schaut ihn mit tränennassen Augen an. Ja, er ist Rosas Sohn.......kein Zweifel. Nun erscheint ein großer Bär in der Tür und es ist sein Großvater. Auch er begrüßt Bernhard ganz herzlich, denn sie hatten ihre Hoffnung längst begraben. Und nun geht sie doch in Erfüllung...........
Lena und Boris, Bernhards Großeltern, kümmern sich sehr fürsorglich um ihr Enkelkind. Für Bernhard ein komisches Gefühl........vielleicht sollte man eher sagen ein ungewohntes Gefühl..........denn diese freundlichen Leute sind seine Verwandten und er ist tatsächlich auch noch willkommen. So muss sich Heimat anfühlen..........."Heimat und Freiheit"..........
Bernhards Großeltern freuen sich über Bernhard und er muss ihnen unbedingt eine Frage stellen. Es geht um Tumaros, denn er ist schließlich sein Vater........sind sie deshalb nicht böse auf ihn..........denn was hat der Drache alles getan. Sein Vater ist ein Monster und er ist ein Drachenbär. Lena und Boris sehen das anders, denn zuallererst ist er Bernhard, dann noch Rosas Sohn und ihr Enkelkind. Bernhard gehört natürlich zur Familie und für das was sein Vater ist, dafür kann er nichts.
Bernhard konnte in Mühlenau nicht bleiben, denn jeder sieht durch seine blauen Augen, dass er einen Drachenvater hat. Seine Großeltern finden seine Augen wunderschön und keiner in ihrem Dorf hat mal einen Drachenangriff erlebt. Die anderen Dorfbewohner würden sich schnell an ihn gewöhnen.
Boris geht mit Bernhard in den Wald und staunt über sein Wissen. Er kann noch viel von seinem Enkelkind lernen und hört ihm gerne zu. Bernhard freut sich...........Seine Mutter hat ihn doch unterrichtet und auch durch Bodo weiss er unheimlich viel über den Wald. Bodo hatte sie doch immer einen Teil des Weges begleitet, wenn sie wieder von der Schule in die Drachenhöhle gehen mußten.
Also er ist zwar erst sechzehn Jahre alt, aber zur Schule braucht er nicht mehr gehen. Allerdings in eine Forstschule gehen und danach Förster werden, davon hatte er immer geträumt.
In der Forstschule wird er aufgenommen, denn er kann dem Oberförster die Fragen zu den verschiedenen Bäumen beantworten. Dieser bohrt zwar etwas nach, weil Bernhard blaue Augen hat, wo er herkommt und dann das Alter, aber dann ist auch gut. Er ist super in der Schule, überspringt Klassen und bekommt sein Diplom überreicht. Der Oberförster ist beeindruckt von Bernhard und jeder der ihn zum Förster bekommt, kann sich glücklich schätzen. Berhard strahlt.............
Allerdings kann Bernhard zuerst keine Anstellung finden, bis sich der Fürst von Fürstenwalde nach ihm erkundigt. Im Frühling braucht er unbedingt einen neuen Förster der sich u.a. mit Drachenschäden auskennt. Nun soll sein Wald vollständig gesund werden und man hat ihm Bernhard für diese Arbeit empfohlen. Die drei Bären freuen sich und das Warten hat sich gelohnt.
Bernhard lebt in dem Forsthaus vom Fürstenwald, teilt u.a. die Waldarbeiter ein und kümmert sich um die kleinen "Bösewichte", die sich im Wald ihren eigenen Platz geschaffen haben. Er hat immer wieder neue Ideen und nach zehn Jahren sind alle Drachenschäden beseitigt, der Fürst reich und das Dorf wohlhabend. Bernhard bleibt bescheiden und lässt sich auch im Dorf nur selten blicken.
Also wäre so weiter gegangen, wenn nicht der Tischler Besuch aus dem Nachbardorf Mühlenau bekommen hätte. Nun kommt doch die Geschichte von dem Bären mit den blauen Augen ans Licht.............
Bernhard hat am Anfang immer noch die Gefahr vor Augen, denn er kann den Drachenberg sehen. Auch so eine freundliche, herzliche Aufnahme von seinen Großeltern hat er nicht erwartet. Schließlich hat sein Vater auch ihnen große innere Schmerzen zugefügt. Und er ist eben der Sohn von Tumaros.......muss man ihn dann nicht hassen..............Aber keiner kann sich doch seine Eltern aussuchen. Man kann nur versuchen irgendwann seinen eigenen "richtigen Weg" zu gehen. Und das macht Bernhard ja schon als kleiner Bär.
Diese blauen Augen sind für ihn ganz furchtbar, denn sie zeigen jedem sofort, dass er kein "normaler Bär" ist. Deshalb möchte er sicherlich auch keinen Kontakt zu den anderen Dorfbewohnern und er zieht sich zurück. Für ihn ist die Waldarbeit "sein Leben", denn er macht sie sehr gut und sehr gerne.
Die Höhle wäre für Bernhard eigentlich der schönste Ort der Welt gewesen, wenn sie nicht mitten im Drachenberg gelegen hätte. Er war mit seiner Mutter und seinen Geschwistern dort sehr glücklich...........Tumaros hatte mit seinen Wutausbrüchen alles kaputt gemacht...........
Und immer wieder wird ihm sein "Markenzeichen" (die blauen Augen) zum Verhängnis..............man wird ihm immer wieder Fragen dazu stellen............Außerdem braucht er sich nicht schämen, weil sein Vater ein grausamer Drache ist...............aber er darf an dem Ganzen auch nicht verzweifeln oder sich ständig schuldig fühlen. Schuld an allem Unglück ist wirklich nur Tumaros.