7. Leseabschnitt: S. 625 bis Ende (Kapitel 31 bis Ende)

Momo

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10. November 2014
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Hach je, ich konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Jede Unterbrechung hätte auch meinen Lesegenuss unterbrochen.

Ein so wundervollen Buch und bin so auf die Diskussion gespannt.

Aaaaber mit dem Ende war ich nicht ganz so erfreut und bin gespannt wie ihr es seht. Endlich konnte das Buch tatsächlich nach dem Krieg veröffentlicht werden, aber Mathis hat es nicht mehr erlebt. Und Meta, die endlich ihren langersehnten Traum hat wahrmachen können, als ihr die Flucht vor den Grenzpolizisten geglückt ist.

Was sagt ihr dazu, dass Mathis nicht mehr lebt? Habe ich zu schnell gelesen, habe ich dadurch etwas verpasst? Als man aus dem Kontext erfährt, dass Mathis nicht mehr vorhanden muss. Ich musste es zwei Mal lesen, weil ich seinen Tod nicht begreifen konnte. Woran ist er denn gestorben? Ihm ist doch die Flucht auch geglückt.

Ich warte auf euch, auf eure Meinung, wie ihr den Schluss erlebt habt.

Auf Meta selbst hatte ich eine Mordswut, da sie wieder mal wegen ihres Bruders alle, die mit ihr auf der Flucht waren, in Gefahr gebracht hat. SIe hat bis zum Schluss nicht sehen wollen, welchen miesen Charakter der Bruder doch hatte. Am Ende gibt es durch Mathis eine klitzekleine Aufklärung, dass Ernsti Cassandra getötet haben muss, als Mathis einen vermissten Schuh von ihr bei ihm gefunden hat. Mein Verdacht konnte dadurch bestätigt werden, dass man die Menschen vor Ernsti schützen müsse, da reichlich viel Tötungspotentioal worhanden sei.

Ich weiß nicht mehr in welchem Kapitel, aber irgendwo wurde erklärt, weshalb Meta eine so unbegrenzte Fürsorglichkeit dem Bruder gegenüber entgegenbringt.

So, bis später ...
 

Mamskit

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6. November 2016
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Was sagt ihr dazu, dass Mathis nicht mehr lebt? Habe ich zu schnell gelesen, habe ich dadurch etwas verpasst? Als man aus dem Kontext erfährt, dass Mathis nicht mehr vorhanden muss. Ich musste es zwei Mal lesen, weil ich seinen Tod nicht begreifen konnte. Woran ist er denn gestorben? Ihm ist doch die Flucht auch geglückt.

Ich denke, Mathis ist an den Folgen der Röntgenstrahlung gestorben. Tatsächlich hätte ich es nicht so früh erwartet, aber es war dann doch eine logische Konsequenz.

Mich hat versöhnt, dass Meta zum Schluss doch erkannt hat, was sie an Mathis hatte und indirekt eingesehen hat, dass ihr Bruder doch nicht das Unschuldslamm war, als das sie ihn immer sehen wollte.
Versöhnlich finde ich auch, dass es nun die kleine Tochter gibt, ein Zeichen, dass mit Meta eine große Veränderung vorgegangen ist, denn Kinder waren fürsienie ein Thema.

Nett finde ich den Gedanken, dass man als Leser letztendlich das von Mathis geschriebenen Buch in den Händen hält, denn Evalyn hat sein Manuskript ja offensichtlich um seine Geschichte ergänzt, so dass ein dicker Wälzer entstanden ist, in dem auf fast jeder Seite sein Name vorkommt.
 

MRO1975

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Auf Meta selbst hatte ich eine Mordswut, da sie wieder mal wegen ihres Bruders alle, die mit ihr auf der Flucht waren, in Gefahr gebracht hat. SIe hat bis zum Schluss nicht sehen wollen, welchen miesen Charakter der Bruder doch hatte. Am Ende gibt es durch Mathis eine klitzekleine Aufklärung, dass Ernsti Cassandra getötet haben muss, als Mathis einen vermissten Schuh von ihr bei ihm gefunden hat. Mein Verdacht konnte dadurch bestätigt werden, dass man die Menschen vor Ernsti schützen müsse, da reichlich viel Tötungspotentioal worhanden sei.

Metas Verhalten fand ich an dieser Stelle irrational. Was genau hat sie den tun wollen, während auf das wegfahrende Auto geschossen wurde? Die aussichtsreichste Handlung war, so schnell wie möglich das Grenzgelände zu verlassen und dann nach Ernsti zu sehen. So hat sie alle in noch größere Gefahr gebracht und am Ende wurde auch noch Richard erschossen.
 

MRO1975

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Dass Ernsti am Ende ums Leben kommt, hat mir nicht so recht gefallen. Ich habe mir beim Lesen fortwährend die Frage gestellt, wir die Autorin das Problem mit Ernsti lösen will. Durch seinen Tod hat sich das Problem aufgelöst. Versöhnlich fand ich dagegen, dass Meta selbst erkannt hat, das Ernsti gewalttätig war. Sonst hätte sie den Fund von Cassandras Schuh nicht so lange vor Mathis verheimlicht.
 

Momo

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Metas Verhalten fand ich an dieser Stelle irrational. Was genau hat sie den tun wollen, während auf das wegfahrende Auto geschossen wurde? Die aussichtsreichste Handlung war, so schnell wie möglich das Grenzgelände zu verlassen und dann nach Ernsti zu sehen. So hat sie alle in noch größere Gefahr gebracht und am Ende wurde auch noch Richard erschossen.

Ja, genau das habe ich beim Lesen auch gedacht, verdammt, wieso fahren die denn nicht einfach los? Nun ist durch Meta dieser eine Herr gestorben, wie hieß er nochmals? Rickert? Der ist erschossen worden, wie furchtbar, und nur, weil Meta unbedingt ihren Bruder retten wollte, oder nahc ihm sehen wollte. Total irrational.

Und Mathis? Nicht jeder krebskranke stirbt an Krebs, meistens an ganz anderen Folgen, deswegen kann es sein, dass Mathis durch eine andere Erkrankung ums Leben gekommen ist. Ich hätte es gerne gewusst.

Mir war Mathis` Tod zu plötzlich.

Zwei Wünsche haben sich aber für Mathis erfüllt ....
Meta ist die Flucht nach Amerika geglückt, wobei ich mich schon frage, wie hat sie das denn geschafft? Wie haben sie es geschafft, von den Grenzbeamten zu entkommen?

Und Mathis`Buch, nur leider kann er seinen Erfolg nicht feiern. Seine Wünsche haben sich für ihn zu spät erfüllt. Denn er wünschte sich nicht nur sein Buch in Druck zu geben, und es zu veröffentlichen, er wünschte sich auch eigene Kinder. Er wäre sicher ein guter Vater geworden. Einen Vater, den er selber nie hatte.

Das mit der Tochter fand ich demanch auch eine tolle Überraschung.

Aber ist es für euch glaubwürdig, dass Meta so alle Hürden hat überwinden können?

Und dieser Bildhauer namens Josef Thorak, der ist dann von der Bildfläche verschwunden.
 

Literaturhexle

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Auf Meta selbst hatte ich eine Mordswut, da sie wieder mal wegen ihres Bruders alle, die mit ihr auf der Flucht waren,
Hm. Das habe ich jetzt nicht so krass empfunden. Ernsti hat ja geschrieen und getobt die Kiste brach entzwei. Meta war schon die ganze Zeit zum Zerreißen angespannt. Das war reine Affekthandlung. Der schreiende Bruder löste sämtliche Schutzmechanismen aus. Da war null Kopf im Spiel.
Dass Ernsti am Ende ums Leben kommt, hat mir nicht so recht gefallen.
Er musste aber im Grunde den Weg frei machen für eine glückliche Zukunft der jungen Familie. Ein Ernsti hätte ein Baby, das bei der Mutter an erster Stelle steht, nie akzepiert. Da er so ein unsympathischer, fieser Charakter war, hält sich unser Mitleid ja auch in Grenzen.
Rickert? Der ist erschossen worden, wie furchtbar
Dieses Opfer fand ich überflüssig. Ich wunderte mich beim Lesen schon, wie wichtig es dem Vater war, bei seiner Tochter als Held dazustehen. Nun wurde er zum Märtyrer .
Mir war Mathis` Tod zu plötzlich.
Er ist als Junge zum Durchleuchtungsgerät gekommen. Er hat die Maschine geliebt, geputzt bei ihr geschlafen, sich selbst durchleuchten lassen. 35 Jahre lang. Das kann nicht gut gehen.... Natürlich hätte er etwas länger leben können, doch im Grunde war ich froh, dass sein Kind nicht missgestaltet war.
 

Literaturhexle

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"Die letzte Seite" als Kunstgriff der Autorin hat mir sehr gut gefallen mit dem Nachwort Metas, wie es zu dem Buch gekommen ist.

Auch die Danksagung fand ich sehr informativ, die Erklärung, wie der Mix aus den verschiedenen Personen zusammenhängt und wie er teilweise in der Zeit verrückt werden musste.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: dass Hitler Zimmernachbar von Mathis und Meta gewesen sein soll.... Das war mir ein bisschen arg weit hergeholt und nahm mir einen zu großen Raum ein.
 

MRO1975

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Er musste aber im Grunde den Weg frei machen für eine glückliche Zukunft der jungen Familie. Ein Ernsti hätte ein Baby, das bei der Mutter an erster Stelle steht, nie akzepiert. Da er so ein unsympathischer, fieser Charakter war, hält sich unser Mitleid ja auch in Grenzen.
Genau das meine ich. Die Autorin hat sich hier vor einem von ihr selbst geschaffenen Problem gedrückt und Ernst einfach sterben lassen. Vielleicht bin ich da aber zu krittelig.
 
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MRO1975

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Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: dass Hitler Zimmernachbar von Mathis und Meta gewesen sein soll.... Das war mir ein bisschen arg weit hergeholt und nahm mir einen zu großen Raum ein.
Diesen Zufall fand ich (trotz der vielen anderen zufälligen Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten der Zeit) irgendwie witzig. Irgendjemand muss H aus seiner Zeit in Wien gekannt haben und sich schon sehr über seine Wandlung gewundert haben. Das ist ein Blickwinkel, der selten beleuchtet wird. Ob dies es nötig ist, darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein.
 

Momo

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Hm. Das habe ich jetzt nicht so krass empfunden. Ernsti hat ja geschrieen und getobt die Kiste brach entzwei. Meta war schon die ganze Zeit zum Zerreißen angespannt. Das war reine Affekthandlung. Der schreiende Bruder löste sämtliche Schutzmechanismen aus. Da war null Kopf im Spiel.

Er musste aber im Grunde den Weg frei machen für eine glückliche Zukunft der jungen Familie. Ein Ernsti hätte ein Baby, das bei der Mutter an erster Stelle steht, nie akzepiert. Da er so ein unsympathischer, fieser Charakter war, hält sich unser Mitleid ja auch in Grenzen.

Dieses Opfer fand ich überflüssig. Ich wunderte mich beim Lesen schon, wie wichtig es dem Vater war, bei seiner Tochter als Held dazustehen. Nun wurde er zum Märtyrer .

Er ist als Junge zum Durchleuchtungsgerät gekommen. Er hat die Maschine geliebt, geputzt bei ihr geschlafen, sich selbst durchleuchten lassen. 35 Jahre lang. Das kann nicht gut gehen.... Natürlich hätte er etwas länger leben können, doch im Grunde war ich froh, dass sein Kind nicht missgestaltet war.

Ich habe das halt so empfunden. Keine Ahnung, ich wäre einfach losgefahren, selbst wenn Ernsti geschrieben hat.

Aber wie glaubwürdig ist für euch, dass ihr die Flucht von den Grenzpolizististen nach Amerika geglückt ist? Das ist die einzige Szene, die mich nicht überzeugt hat.

Und was Mathis betrifft. Klar, er hat seinen Job mit der Maschine lange genug gemacht, um wegen der vielen Strahlen umzukommen. Trotzdem war mir das zu plötzlich. Ich musste mich erstmal an diesen Gedanken, dass er tot ist, gewöhnen.
 

Literaturhexle

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Genau das meine ich. Die Autorin hat sich hier vor einem von ihr selbst geschaffenen Problem gedrückt und Ernst einfach sterben lassen. Vielleicht bin ich da aber zu krittelig.
Nein, du hast schon irgendwie Recht. Als Autorin musst du dir wohl überlegen: wo will ich hin? Hier sollte es zwar kein komplettes Happy end sein, aber hoffnungsvoll für die nächste Generation enden. Für dieses Ende musste Ernsti halt gehen....
Ein Ende, das die Leser befriedigt, stelle ich mir sehr schwer zu schreiben vor.
Diesen Zufall fand ich (trotz der vielen anderen zufälligen Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten der Zeit) irgendwie witzig.
Ja, ich anfangs auch, es wurde mir aber zuviel. Im Nachwort schreibt Buck ja auch, dass es schwer war, Informationen über H. Aus dieser Zeit zu bekommen. Bei den anderen Figuren und Künstlern, die so nebenbei angeschwirrt kamen, hat es mir sehr gut gefallen! Alles Geschmackssache ;)
Aber wie glaubwürdig ist für euch, dass ihr die Flucht von den Grenzpolizististen nach Amerika geglückt ist? Das ist die einzige Szene, die mich nicht überzeugt hat.
Da hast du wohl recht. Es hätte auch gereicht, wenn Ernsti still geblieben wäre (und dann in der engen Kiste erstickt?). Die Szene wäre spannend genug gewesen und Rickert lebte noch. Da war fast zuviel Action drin.
 

MRO1975

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Aber wie glaubwürdig ist für euch, dass ihr die Flucht von den Grenzpolizististen nach Amerika geglückt ist? Das ist die einzige Szene, die mich nicht überzeugt hat.
Das Ende kam schon etwas schnell und die Autorin hat uns nicht alles haarklein erzählt. Aber irgendwann muss ja mal Schluss sein und mir genügte die Info, dass die Flucht am Ende sogar bis nach Amerika geglückt ist.

Enden scheinen ja immer etwas hakelig zu sein, weil jeder Leser andere Erwartungen hat und eben nicht alle erfüllt werden können. Ich finde es daher sehr interessant, dass wir - obwohl wir das Buch wohl alle toll fanden - über das Ende besonders diskutieren. ;)
 

Momo

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10. November 2014
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Das Ende kam schon etwas schnell und die Autorin hat uns nicht alles haarklein erzählt. Aber irgendwann muss ja mal Schluss sein und mir genügte die Info, dass die Flucht am Ende sogar bis nach Amerika geglückt ist.

Enden scheinen ja immer etwas hakelig zu sein, weil jeder Leser andere Erwartungen hat und eben nicht alle erfüllt werden können. Ich finde es daher sehr interessant, dass wir - obwohl wir das Buch wohl alle toll fanden - über das Ende besonders diskutieren. ;)

Ja, danke MRO. Ich bin durch das Endkapitel regelrecht gerast, weil hier einfach so viel passiert ist und ich diese Action nicht richtig aushalten konnte, und wollte es schnell hinter mich bringen, aber auch, weil ich neugierig war, wie es denn nun endlich enden würde, um dem Ganzen nun ein Ende zu setzen. Ja, es stimmt, jeder hat andere Erwartungen. Ich hatte keine Zeit, mich von Mathis innerlich zu verabschieden . Und auf einmal war er tot. Na gut, so ist das. Hier hätte ich mir ein paar Details mehr gewünscht, dafür weniger Gewalt und Action. Ich brauche das alles nicht. Aber es geht ja nicht um mich, nur dass ihr wisst, weshalb mich das Ende so getriggert hat.

Dass wir so besonders über das Ende viel diskutieren, kann ich aus meiner Sicht nur erklären. Am Ende ist alles richtig was man schreibt, ohne die Scheu zu haben, den anderen versehentlich etwas zu viel verraten zu haben.

Über den Meister Bo zum Beispiel hätte ich so viel noch schreiben können, das war auch eine merkwürdige Figur, obwohl es für mich verständlich war, wieso er so war wie er war.

Für meinen Teil, man kann unmöglich über alles schreiben, da tue ich mir über einen telefonischen Austausch viel leichter.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Am Ende ging alles sehr schnell. Es wurde oft zwischen den Zeiten gewechselt und auch die Ereignisse überschlugen sich. Nach dem ich sonst sehr angetan war von dem Erzähltempo, kam mir das Ende ein wenig zu chaotisch und schnell daher. Aber was soll's, jede gute Geschichte muss irgendwann zu Ende gehen.Und gut war sie wirklich, der Roman wird mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

Als Ernsti nach der Flucht aus dem Heim so anders war, bin zuerst davon ausgegangen, dass er vielleicht krank ist. Er hätte keinem sagen können, was ihm fehlt, da kann schnell etwas ernstes entstehen. Ich hatte die Idee, dass das die Hinführung auf ein Leben ohne Ernsti werden könnte. Das die ruhigstellenden Medis so nachhaltig wirken, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Nun weiß ich, welches Ende Vera Buck für ihn vorgesehen hat. Es führt ezumindest dazu, dass Mathis und Meta eine kurze gemeinsame Zeit vergönnt ist. Mir hätte es sehr gefallen, wenn man noch etwas von seinen Emotionen bezüglich der Tochter eingefangen hätte. Mathis muss tierisch stolz und glücklich gewesen sein.