Wie ich es verstehe, sind wir am Abend des ersten Streiktages seit 700 Jahren.Ich weiß nicht, ob es nun Streik geben wird oder nicht.
Volle Zustimmung. Wenn ein Mann eine Frau als "appetitlich" bezeichnet, möchte ich das Buch am liebsten in die Ecke werfen. Aber zum Glück sind die meisten Kapitel anders und ich finde das Buch inzwischen - trotz der Langatmigkeit - sehr spannend. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Faszination über die langen Beschreibungen und dann auch wieder Langeweile wegen der Weitschweifigkeit. Ein guter Lektor hätte hier Wunder bewirken können, aber 200 Seiten wären bei mir einer Kürzung garantiert zum Opfer gefallen.Marci finde ich zunehmend widerlich. Ob er eigentlich noch ganz normal ist? Er ist schon mit dem Geigen im Bordell sehr beansprucht und dann verausgabt er sich auch noch bis zur völligen Erschöpfung mit Sex: Julka, die 'Dame' im Schloss und auch mal ein 'Freudenmädchen'. Immer wieder beschimpft er die Frauen und man hat den Eindruck, dass er sei völlig orientierungslos ist und überhaupt nicht weiß, was er will.
Diese Figur schadet dem Anliegen des Romans.Marci finde ich zunehmend widerlich. Ob er eigentlich noch ganz normal ist? Er ist schon mit dem Geigen im Bordell sehr beansprucht und dann verausgabt er sich auch noch bis zur völligen Erschöpfung mit Sex: Julka, die 'Dame' im Schloss und auch mal ein 'Freudenmädchen'. Immer wieder beschimpft er die Frauen und man hat den Eindruck, dass er sei völlig orientierungslos ist und überhaupt nicht weiß, was er will.
Hier wird auch deutlich, welche Rolle Sündenböcke in einer Gesellschaft spielen. Den Hass der Unzufriedenen auf Minderheiten lenken, das funktioniert auch heute noch sehr gut.das innere Zwiegespräch des Abwägens von Garas beim Treffen der Bauern im Dorf,
Hier kommen wir zum Titel. Zum ersten Mal in 700 Jahren verweigern die Bauern ihre Arbeit, setzen sich zur Wehr.Wie ich es verstehe, sind wir am Abend des ersten Streiktages seit 700 Jahren.
Das passt, aber es macht die Figur nicht sympathischer. „ Seine Seele blieb leer, und er suchte in den Körpern der Frauen, was Männer dort immer vergeblich suchen…“Auch über Marci steht auf S. 488 ein zusammenfassender, sehr treffender Satz: 'Frauen waren für ihn, was Schnaps für den Säufer war.'
Eine grauenhafte Vorstellung für mich. Das wäre kein Ort, wo ich es aushalten würde.Julka sitzt nun in der Grube - lebendig begraben - bleibt nur zu hoffen, dass Garas oder Marci überleben, um sie dort wieder herauszuholen.
Szekely greift hier wirklich fast alle Gesellschaftsschichten heraus. Nuss ist zwar die Tochter eines kämpferischen Proletariers, aber sie sucht für sich einen anderen Weg. Den, den eine attraktive junge Frau einschlagen konnte, wenn sie etwas vom Luxus der Oberen abhaben wollte.Nusis Geschichte hat mich überrascht, ihre Unsensibilität Marcis Situation gegenüber ebenfalls. Über sie erhalten wir Einblicke in die Gewerkschaft und damit einen weiteren Baustein im Gesellschaftsportrait der damaligen Zeit.
Auch die Abschnitte gefielen mir gut. Schon die Überlegung, wie subjektiv jegliche Meinung ist, hat mich für den Grafen eingenommen.vor allem die Überlegungen des Grafen,
Das geht mir genauso. Wie ich das bei meiner Bewertung berücksichtige, weiß ich noch nicht.ch bin hin- und hergerissen zwischen Faszination über die langen Beschreibungen und dann auch wieder Langeweile wegen der Weitschweifigkeit. Ein guter Lektor hätte hier Wunder bewirken können, aber 200 Seiten wären bei mir einer Kürzung garantiert zum Opfer gefallen.
Marci erinnert mich an einen Artikel, den ich mal über 'Womanizer' (neudeutsch für Casanova ) gelesen habe: "Genießen Sie die Zeit, in denen er um Sie wirbt - da läuft er nämlich zu seiner Höchstform auf. So eine Zeit werden Sie nie wieder erleben! Aber machen Sie um Himmels Willen keine Zukunftspläne, die ihn mit betreffen. Er wird Sie genauso schnell abservieren, wie er Ihre Vorgängerinnen abserviert hat", hieß es sinngemäß. (Persönliche Erfahrungen habe ich mit solchen Typen GottseiDank nicht! )Das passt, aber es macht die Figur nicht sympathischer. „ Seine Seele blieb leer, und er suchte in den Körpern der Frauen, was Männer dort immer vergeblich suchen…“ (Marci)
Ich war richtig fasziniert davon! Wann können/konnten wir dieses Gedankengut schon mal in dieser Deutlichkeit lesen?!Auch die Abschnitte gefielen mir gut. Schon die Überlegung, wie subjektiv jegliche Meinung ist, hat mich für den Grafen eingenommen.
„ Der Weg von den Barrikaden in Paris konnte nur in die Ruinen von Stalingrad führen.“ „ Freiheit für die Katze hieß Tod für die Maus.„
Über dieses Kapitel könnte man lange diskutieren. Dabei darf man nicht vergessen, dass es ein alter Aristokrat ist, der hier spricht. Allerdings einer, der weiß, dass seine Zeit vorbei ist.
Eine Umwerbung von einem, der Frauen für sein Ego braucht, möchte ich nicht haben. ( Aber das Problem stellt sich für mich eh nicht mehr.)Genießen Sie die Zeit, in denen er um Sie wirbt - da läuft er nämlich zu seiner Höchstform auf.
Ich auch nicht! Aber ich bin überzeugt, dass so und so viele Frauen darauf abfahren - besonders die mit einem schwachen Selbstwertgefühl! (Mein Mann liest gerade 'Auf dünnem Eis: die Psychologie des Bösen' von Lydia Benecke. Da geht es um Psychopathen und wie sie Menschen 'einwickeln' können. Uffffff, allein, was er mir davon erzählt, bzw. ich für Abschnitte lese,........ Ja, an Marci denke ich da auch öfters! )Eine Umwerbung von einem, der Frauen für sein Ego braucht, möchte ich nicht haben.
Wirklich gelangweilt habe ich mich im Buch nie. Allerdings hätte Manches durchaus gestrafft werden können, da gebe ich Euch Recht.So langsam aber sicher beginnt mich das Buch zu langweilen. Ich habe das Gefühl, alles ist schon einmal beschrieben worden und wird nun nochmal aufgegriffen. Die Liebesdreiecksgeschichte, die sexuellen Gelüste von Garas etc, etc. ich weiß es jetzt wirklich und muss nicht nochmal ein ganzes Kapitel damit beschäftigt werden. Dem Roman fehlt zum Ende hin Fokus und Struktur. Schade! Weniger wäre mehr gewesen!
Das verstehe ich. Wer von uns Frauen wird schon gerne auf ein "Lustobjekt" reduziert?Volle Zustimmung. Wenn ein Mann eine Frau als "appetitlich" bezeichnet, möchte ich das Buch am liebsten in die Ecke werfen. Aber zum Glück sind die meisten Kapitel anders und ich finde das Buch inzwischen - trotz der Langatmigkeit - sehr spannend. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Faszination über die langen Beschreibungen und dann auch wieder Langeweile wegen der Weitschweifigkeit. Ein guter Lektor hätte hier Wunder bewirken können, aber 200 Seiten wären bei mir einer Kürzung garantiert zum Opfer gefallen.
So wahr! In "Verlockung" kam das auch sehr eindrücklich rüber.„ Armut ist leicht entzündlich…“
Für mich auch ein zunehmendes Problem. Seltsamerweise lese ich den Roman dennoch gern.aber die Gespräche finde ich sehr langatmig geschildert und irgendwie verpufft alles.
Das geht mir auch so. Die Geschichte von Adel und dem Maski und dem Grafen - die kannte ich schon. Da scheint es mir so, als ob der Autor seine eigene Storyline nicht im Griff hat.Ich habe das Gefühl, alles ist schon einmal beschrieben worden und wird nun nochmal aufgegriffen.
Ja, für mich auch der beste Part.die Geschichte von 'Nusi' (oder sollen wir sagen 'Aufstieg'?), der Frau des stellvertretenden Ministers,
Und er fängt sie trotz der sehr starken stereo- und idealtypischen Zeichnung recht gut ein. Wobei es mir gerade beim Grafen schon sehr klischeehaft vorkam: der Adel ist so und so und das lebt der Graf mit seiner Ehre bis zum letzten Atemzug.Szekely greift hier wirklich fast alle Gesellschaftsschichten heraus.
Sehr präziser und zutreffender Satz. Ich habe mir dazu passend gerade in der Verfilmung von Margaret Atwoods "The Handmaid's Tale" gemerkt: "Better never means better for everyone...It always means worse, for some." Das ist wohl so.Freiheit für die Katze hieß Tod für die Maus.
Alles richtig zu Marci, aber er "prostituiert" sich meiner Meinung nach auch. Sex ist sein Betäubungsmittel, es verhindert, dass er denken muss/kann - angesichts seiner Lage in den Zeiten kann ich ihm das nicht verdenken. Und sich der älteren Frau des Ministers anzudienen, ihr zu Diensten zu stehen - auch, wenn es ihm vielleicht nicht schwerfällt - ist für mich auch eine Form der Prostitution, des Ausgenutztwerdens und seines Ansinnens, seine verfahrene Situation zu verbessern.Wer von uns Frauen wird schon gerne auf ein "Lustobjekt" reduziert?