Ich kann hier kein flammendes Plädoyer für den "Flammenden Frieden" schreiben, aber was habe ich schon erwartet von einem Kriegsroman?! Aber ich kann ein gutes Fazit abgeben und sagen, dass mich dieser Roman über einen Kriegsschauplatz, der allenfalls in "Casablanca" mal geografisch annäherungsweise meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, auf sehr interessante und intensive Art informiert hat. Deutschland, vertreten durch eine kleine Gruppe unterschiedlicher Männer, die es sich in einem Hotel und an anderen Luxusorten der Hauptstadt Algeriens gut gehen lassen, ist auf einmal Herr über eine französische Kolonie im fernen Nordafrika, basierend auf der Tatsache, dass Paris von den deutschen Truppen eingenommen wurde. Diese an sich absurde Situation ruft weitere absurde Geschehnisse in der Wüste herauf, die vor allem das Ungeordnete des Kriegsgeschehens herausstreichen. Das ist nicht immer leicht zu lesen, sondern bleibt auch im Kopf des Lesers/der Leserin in häufig nicht zu ordnenden Wolken, aber es erscheint mir sehr nah dran am Geschehen und der Perspektive eines nahen Beobachters, der an den großen Entscheidungen der Kriegsführung nicht beteiligt und über diese auch nur unzureichend informiert war, obwohl er es war, der für solche Entscheidungen seinen Kopf hinzuhalten hatte. Also wohl die Perspektive des US Army-Soldaten Stefan Heym, der uns diese Perspektive tatsächlich recht ungefiltert und für einen wirklichen literarischen Genuss etwas zu wenig schriftstellerisch konstruiert vermittelt. (Noch) nicht auf der Höhe seines literarischen Könnens, aber mit viel Elan und Enthusiasmus geschrieben und deshalb für mich ein sehr interessantes Leseerlebnis!