7. Leseabschnitt: 2001 bis Kap. 28 (S. 529 bis S. 609)

Literaturhexle

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Ihr Lieben, dieser Roman ist nichts für mich. Er beschäftigt sich dermaßen mit diesen Familiendramen, sie werden aufgepuscht und ausgewalzt... Auch sprachlich stört mich das permanente "Süße", "Kleine" und "Scheiße" sowie die Ausflüge in die Trivialität:
[zitat]"Schön, dich wiederzusehen", sagte Aaron und diese Mal öffnete er die Arme für eine Umarmung, und sie, zigarettenlos, ging darauf ein, fühlte seine vertrauten kräftigen Rückenmuskeln und den festen Griff seiner Arme.[/zitat]
Das hört sich an wie Hedwig Courths-Mahler :) und ist nur eines von zahlreichen Beispielen.

Wendy ist und bleibt eine Kratzbürste, die immer anderen eine Mitschuld an ihren Schicksalsschlägen gibt. Sie flüchtet sich in Alkohol, sucht sich keine professionelle Hilfe. Sie nervt.

David hat einen Herzstillstand, sein Gehirn ist einige Minuten unterversorgt, er wird aber wieder kerngesund. Jonah gibt sich die Schuld und flüchtet mit dem Auto kilometerweit zu Grace hin.

Seine Tante hat keine Freunde und geht mit dem nächstbesten Typen ins Bett, anstatt dass sie mit Ben das Missverständnis klärt. Bekloppt, zumal es ihr "erstes Mal" ist. Immer wieder Alkohol.

Das alles ist konstruiert und überzogen. Es spricht mich einfach nicht an. Ich bin froh über das Hörbuch, diesen Roman hauptamtlich zu lesen, wäre noch schwieriger.

Schade, im Mittelteil fand ich es zwischenzeitlich glaubwürdig. Doch jetzt kommt das Finale und da dreht die Autorin nochmal richtig am Rad....o_O

Hoffentlich gefällt es euch besser!
 

Xanaka

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Der Herzstillstand von David war ein großer Schock für Jonah. Ich denke, dass er sich bei ihm und Marylin am wohlsten fühlt. Aber auch umgedreht tut Jonah den beiden gut. Toll fand ich, dass David den Geburtstag von Jonah nicht vergessen hatte und sogar einen Brief für ihn vorbereitet hatte.

Warum Jonah zu Grace flüchtet, weiß ich jetzt nicht, das kommt auch für mich nicht unbedingt rüber. Aber beide harmonieren scheinbar miteinander. Das zeigt sich für mich schon dadurch, dass er der einzige ist, dem sich Grace anvertraut.

Ich glaube Grace hat immer noch das Gefühl nicht richtig abgenabelt zu sein und kommt zum Teil auch deshalb mit ihrem Leben nicht zurecht. Vielleicht bekommt sie es ja nun auf die Reihe.
 

Xanaka

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[QUOTE="Literaturhexle, post: 68649, member: 1834"
[zitat]"Schön, dich wiederzusehen", sagte Aaron und diese Mal öffnete er die Arme für eine Umarmung, und sie, zigarettenlos, ging darauf ein, fühlte seine vertrauten kräftigen Rückenmuskeln und den festen Griff seiner Arme.[/zitat]
Das hört sich an wie Hedwig Courths-Mahler :) und ist nur eines von zahlreichen Beispielen.
[/QUOTE]

Vielleicht hört es sich beim Hörbuch genauso an, beim Lesen kam es für mich völlig in Ordnung rüber. ;)
 

Literaturhexle

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Vielleicht hört es sich beim Hörbuch genauso an, beim Lesen kam es für mich völlig in Ordnung rüber. ;)
Ich lese teilweise auch und stolpere allenthalben über diese Stellen. Es ist ein Beispiel und ich bin mittlerweile sensibilisiert....;)
Es ist für.deinen Lesegenuss gut und keinesfalls ein Fehler, wenn du es anders sehen kannst :D
 

KrimiElse

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Hoffentlich gefällt es euch besser!
Nein, tut es nicht. Ich mag das Buch in diesem Abschnitt nicht, habe gedanklich beim Lesen des Öfteren die Augen verdreht. Auch mit ganz viel Wohlwollen und dem Ausblenden der Tatsache, dass es für mich einfach zu seicht ist kann ich den Sprung von Davids Herzinfarkt mit klinischem Tod zurück in ein von Marilyn bemuttertes Leben , den Umgang von Grace mit Ben und dem Bartypen, mit dem sie einfach so schläft, nachdem sie von Jonah hingeschickt wurde, ihre Unfähigkeit heimzukommen und den Umgang mit der Todesnähe bei ihrem Vater wirklich nichts abgewinnen. Der dramatische Höhepunkt ist dann tatsächlich Gillian bei Lizas Geburt. Naja.
 

KrimiElse

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[QUOTE="Literaturhexle, post: 68649, member: 1834"
[zitat]"Schön, dich wiederzusehen", sagte Aaron und diese Mal öffnete er die Arme für eine Umarmung, und sie, zigarettenlos, ging darauf ein, fühlte seine vertrauten kräftigen Rückenmuskeln und den festen Griff seiner Arme.[/zitat]
Das hört sich an wie Hedwig Courths-Mahler :) und ist nur eines von zahlreichen Beispielen.

Vielleicht hört es sich beim Hörbuch genauso an, beim Lesen kam es für mich völlig in Ordnung rüber. ;)[/QUOTE]
Für mich nicht, ich fand den Satz auch ganz fürchterlich, aber das ist eben Geschmackssache.
 
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Literaturhexle

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Nein, tut es nicht. Ich mag das Buch in diesem Abschnitt nicht, habe gedanklich beim Lesen des Öfteren die Augen verdreht. Auch mit ganz viel Wohlwollen und dem Ausblenden der Tatsache, dass es für mich einfach zu seicht ist kann ich den Sprung von Davids Herzinfarkt mit klinischem Tod zurück in ein von Marilyn bemuttertes Leben , den Umgang von Grace mit Ben und dem Bartypen, mit dem sie einfach so schläft, nachdem sie von Jonah hingeschickt wurde, ihre Unfähigkeit heimzukommen und den Umgang mit der Todesnähe bei ihrem Vater wirklich nichts abgewinnen. Der dramatische Höhepunkt ist dann tatsächlich Gillian bei Lizas Geburt. Naja.
Schln, dass du diese ganzen höchst diffusen Stellen aufgezählt hast. In diesem Fall empfinden wir wirklich gleich. Es gibt keinen Handlungsablauf mehr, hinter den ich nicht ein ?! setzen möchte.
Diese Geschichte muss man genüsslich konsumieren können. Wer hinterfragt, wird enttäuscht!
 
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Warum Jonah zu Grace flüchtet, weiß ich jetzt nicht, das kommt auch für mich nicht unbedingt rüber. Aber beide harmonieren scheinbar miteinander. Das zeigt sich für mich schon dadurch, dass er der einzige ist, dem sich Grace anvertraut.
Es ist wohl eher so, dass Grace in Selbstmitleid zerfließt und Jonah gerade da ist. Von Harmonie ist da für mich keine Spur, sie interessiert sich im wesentlichen für ihre Probleme und berichtet ihm alles, nachdem sie sich beim ihm endlich erwachsen fühlen darf und kurz seine ältere Tante spielt (bei dem Gespräch habe ich mich tatsächlich in eine Seifenoper übelster Sorte versetzt gefühlt, aber naja), er haut ab und beklaut sie, obwohl er weiß, dass sie arm dran ist, um es mal ganz krass auf den Punkt zu bringen.
 
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Ich weiß nicht, einerseits etwas seichte und seifige Äußerungen und Dialoge.

Andererseits aber auch eine interessante Familienkonstellation.

Da haben wir einmal Marilyn, eine etwas theatralische Mutter, A: sie schmeißt ihren Job hin um eine Berufs-Muttertier zu werden und tönt, Das war der größte Spaß, den wir je hatten., so was von unglaubhaft, und wenn ich mir ihre Töchter dann so anschaue, anscheinend ist ein gewisses Maß an Theatralik in dieser Familie vererbbar oder in der Erziehung etwas falsch gelaufen, B: Marilyn Verhalten gegenüber Gillian ist schon etwas wunderlich, C: ihr Verhalten zu hause nachdem ihr Mann David wieder da ist, nun ja, etwas gewöhnungsbedürftig.

Wenn ich mir diese Mutter so vorstelle, nehmen bestimmte Verhaltensweisen der Töchter einen hinweisenden Charakterzug ein.

Da haben wir Wendy, erste Tochter, als Kind schon recht laut und anwesend, kompensiert vielleicht auch gewisse Unzulänglichkeiten Marilyns (kein Vorwurf, niemand ist vollkommen). Durch die Totgeburt der Tochter in der dreißigsten Schwangerschaftswoche tief traumatisiert, mit dem Glück der eigenen Schwester Violet konfrontiert, die an dem Tag, wo Wendy sie braucht, keine Zeit für sie hat, nachdem Wendy ihr ein Jahr lang geholfen und sie gedeckt hat. Nun gut dies kann sicher zu tiefsitzenden Verstimmungen führen. Beides hat zwar nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Aber verstehen kann ich Wendy da schon.

Grace und ihr Verhalten zeugt auch irgendwie von einen theatralischen und auch geschädigten Wesen. Nur kann ich die Ursache nicht erkennen. Reicht viertes Kind in einer Familie als Grund. In meinen Augen nicht. Aber gut.

Jonah kann wieder sein kleines Plappermaul nicht halten und steckt gleich mal Ben, dass Grace heute Nacht nicht heimkommt. Um danach zu tröten dass er das gar nicht wollte. :confused::mad::confused::mad: Und auch festzustellen, dass der nächsten Sorensen in die Suppe gespuckt wurde. Wenn da mal keine Aggression im Spiel ist. :confused::eek: Nein, das ist zuviel. Und die Autofahrtgeschichte, Chicago und Portland liegen schon recht weit voneinander entfernt, dies schafft er, anderes aber nicht. Wirkt etwas unglaubhaft in meinen Augen. Kann man mit Teenager erklären wollen. Maybe ...
 
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[zitat]"Schön, dich wiederzusehen", sagte Aaron und diese Mal öffnete er die Arme für eine Umarmung, und sie, zigarettenlos, ging darauf ein, fühlte seine vertrauten kräftigen Rückenmuskeln und den festen Griff seiner Arme.[/zitat]
Das hört sich an wie Hedwig Courths-Mahler :) und ist nur eines von zahlreichen Beispielen.

Vielleicht hört es sich beim Hörbuch genauso an, beim Lesen kam es für mich völlig in Ordnung rüber. ;)[/QUOTE]

Ich denke da könnten sich Gründe für ein negatives Empfinden verstecken. Stimmen können viel auslösen!
 
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Nein, tut es nicht. Ich mag das Buch in diesem Abschnitt nicht, habe gedanklich beim Lesen des Öfteren die Augen verdreht. Auch mit ganz viel Wohlwollen und dem Ausblenden der Tatsache, dass es für mich einfach zu seicht ist kann ich den Sprung von Davids Herzinfarkt mit klinischem Tod zurück in ein von Marilyn bemuttertes Leben , den Umgang von Grace mit Ben und dem Bartypen, mit dem sie einfach so schläft, nachdem sie von Jonah hingeschickt wurde, ihre Unfähigkeit heimzukommen und den Umgang mit der Todesnähe bei ihrem Vater wirklich nichts abgewinnen. Der dramatische Höhepunkt ist dann tatsächlich Gillian bei Lizas Geburt. Naja.
Wieso klinischer Tod? Habe ich da etwas überlesen. Ohnmächtig vom Baum gefallen war es für mich. Der Notarzt wurde von Jonah gerufen, wenn der schnell kommt und eine medikamentöse Therapie bzw invasiver Eingriff schnell einsetzt/geschieht, müsste ein Überleben möglich sein. Der Notarzt sprach doch auch beruhigend auf Jonah ein?!?
 
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Das Herz hatte mehrere Minuten (ich meine 5) aufgèhört zu schlagen. Mir erscheint das ziemlich lange, dafür, dass er putzmunter wieder nach Hause kommt ohne Beeinträchtigungen. Sie hatten das Herz mit Defibrillator wieder belebt.
Hab nochmal nachgelesen(S.526), es hieß sein Herz hätte einige Minuten still gestanden(also eventuell die Zeit vom Anruf bis zum Eintreffen des Notarztes), dann wurde er defibrilliert und medikamentös versorgt. Aber auch das sind Vermutungen, denn Jonah hatte ihm doch keinen Puls gemessen, Atmung beobachtet oder ihn sogar reanimiert. Das Notfallteam hat die Leblosigkeit festgestellt und mit der Reanimation angefangen. Einige Minuten klingen schlimm ..
 

ulrikerabe

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Hab nochmal nachgelesen(S.526), es hieß sein Herz hätte einige Minuten still gestanden(also eventuell die Zeit vom Anruf bis zum Eintreffen des Notarztes), dann wurde er defibrilliert und medikamentös versorgt. Aber auch das sind Vermutungen, denn Jonah hatte ihm doch keinen Puls gemessen, Atmung beobachtet oder ihn sogar reanimiert. Das Notfallteam hat die Leblosigkeit festgestellt und mit der Reanimation angefangen. Einige Minuten klingen schlimm ..

Ich würde diesen medizinischen Unschärfen jetzt nicht allzu viel Bedeutung zuwenden. Ich habe im Ersthelferkurs gelernt, dass bei einer Flatline ein Defi nichts nützt. So gesehen kann David keine Nullinie gehabt haben, sondern Kammerflimmern.
 

ulrikerabe

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Da haben wir Wendy, erste Tochter, als Kind schon recht laut und anwesend, kompensiert vielleicht auch gewisse Unzulänglichkeiten Marilyns (kein Vorwurf, niemand ist vollkommen). Durch die Totgeburt der Tochter in der dreißigsten Schwangerschaftswoche tief traumatisiert, mit dem Glück der eigenen Schwester Violet konfrontiert, die an dem Tag, wo Wendy sie braucht, keine Zeit für sie hat, nachdem Wendy ihr ein Jahr lang geholfen und sie gedeckt hat. Nun gut dies kann sicher zu tiefsitzenden Verstimmungen führen. Beides hat zwar nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Aber verstehen kann ich Wendy da schon.
Das ist ein zutiefst emotionaler Bruch für Wendy. Natürlich kann Violet nichts für die Totgeburt, aber das kann Wendy nicht rational abstrahieren. Nicht zum Zeitpunkt der Geburt, da ist man sowieso, auch bei einer glücklichen Geburt, nach der Totgeburt erst recht, in einem Ausnahmezustand. Und ich denke dass man so einen emotionalen Rucksack auch sehr schwer wieder ablegt.
Ein Kind in der 30. Schwangerschaftswoche zu verlieren, das würde ich nicht erleben wollen. Und mit dem wissen, dass die Schwester ein Kind hätte haben können und es nicht wollte. ich maße mir da ehrlich kein Urteil an.
 
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Ich würde diesen medizinischen Unschärfen jetzt nicht allzu viel Bedeutung zuwenden. Ich habe im Ersthelferkurs gelernt, dass bei einer Flatline ein Defi nichts nützt. So gesehen kann David keine Nullinie gehabt haben, sondern Kammerflimmern.
Ich habe Menschen reanimiert, die keine Atmung und keinen Herzschlag mehr hatten, bleibt in meinem Job ja nicht aus. Was jetzt die genaue Bezeichnung für den Zustand dieser Menschen wäre, … , wichtig ist, sie kamen wieder, allerdings kann ich nicht sagen, ob es bei Besagten zu Folgeschäden kam. Die betroffenen Patienten wechseln dann meist auf eine intensivere Station. Aber es gilt die Regel je schneller Hilfe erfolgt, desto besser die Prognose. Ich wollte mit meinem Artikel darauf hinweisen, dass nicht genau klar ist/nicht genau klar sein kann, wie lange David weg gewesen war. Jonah konnte ja nicht sofort reagieren.
 
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Das ist ein zutiefst emotionaler Bruch für Wendy. Natürlich kann Violet nichts für die Totgeburt, aber das kann Wendy nicht rational abstrahieren. Nicht zum Zeitpunkt der Geburt, da ist man sowieso, auch bei einer glücklichen Geburt, nach der Totgeburt erst recht, in einem Ausnahmezustand. Und ich denke dass man so einen emotionalen Rucksack auch sehr schwer wieder ablegt.
Ein Kind in der 30. Schwangerschaftswoche zu verlieren, das würde ich nicht erleben wollen. Und mit dem wissen, dass die Schwester ein Kind hätte haben können und es nicht wollte. ich maße mir da ehrlich kein Urteil an.
Ich fälle definitiv kein Urteil, ich verstehe nur. Und Wendy ist mir der nähere Charakter, Violet steht mir ferner.