Jedenfalls erscheint es mir so, dass in diesem Kapitel der Roman etwas auf der Stelle tritt. Wohin geht die Entwicklung noch? Hier erstmal leider gar nirgendshin!
Du hast es sehr gut in Worte gefasst. Befindlichkeiten. Immer wieder Befindlichkeiten. Wahrscheinlich hoch interessant für Menschen, die sich auch so zerrissen fühlen. Diese Zerrissenheit zwischen den Polen bringt Baldwin sehr gekonnt zum Ausdruck. Das muss man ihm lassen. Man kann sich das Innenleben seiner Protas gut vorstellen.
Dass Cass und Eric eine Liaison beginnen, hat mich überrascht. Baldwin hat uns so viel von dieser einzigartigen Liebe zu Yves berichtet.... Kaum macht Eric jemand Avancen, kann er nicht widerstehen. Das hat nichts mehr mit Ausprobieren zu tun. Wahrscheinlich ist er bisexuell und kann schlecht etwas anbrennen lassen. Regelmäßigen Kontakt zu seinem französischen Lover scheint er auch nicht zu suchen (allerdings dürfte das damals noch irre teuer gewesen sein).
Cass ist die frustrierte Hausfrau. Die Kinder spielen nur statische Rollen. Man muss sich kaum um sie kümmern, es sei denn, sie werden von Schwarzen niedergestreckt. Sie hat also genug Zeit, auf Freiersfüßen zu wandeln. Interessant, dass alle Beziehungen innerhalb eines solch kleinen Figurenkreises vonstatten gehen. Eric hatte doch wohl auch mal ein Verhältnis mit Rufus, oder?
Ida kann ich am besten verstehen. Sie verdient das Geld, sie kauft ein, putzt, kocht. Sie kümmert sich um das Leben, während Vivaldo große Reden schwingt und mehr Geld ausgibt, als er verdient und von der großen Karriere träumt. Ida hat gesunden Menschenverstand, bringt die Dinge auf den Punkt - z.B. als Vivaldo mit seiner Familie telefoniert.
Tatsächlich scheint sich bei Ida eine kleine Karriere anzubahnen. Anstatt dass V. es ihr gönnt, läuft er Amok vor Eifersucht und lässt sich zulaufen. Wie ein kleines, motziges Kind. ich habe ein Problem mit den männlichen Figuren
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