6. Teil: Städte + Wasser + Übeltäter + Bögen + Geschichten + Überlebende

VerdigrisDeep

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13. Februar 2019
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Da muss ich nochmal überfliegen, ich habe die Stellen jetzt nicht mehr spontan im Kopf und hätte sie mir vielleicht aufschreiben sollen...



Oh, das meinte ich so nicht mit Holpern! Manche Dinge lassen sich einfach nicht eins zu eins ins Deutsche übertragen, das sehe ich auch so – im Gegenteil, bei englischer Syntax im deutschen Gewand würde der deutsche Text erst recht holpern. Eigentlich ist es genau anders herum, die Bedeutung und das Wesen des englischen Textes muss möglichst schlüssig in deutsche Syntax übertragen werden.

Ich hatte hier einfach ein paar Mal den Eindruck, dass sie die ein oder andere Stelle etwas "unrund" las, aber das liegt sicher daran, dass das Original einfach unheimlich schwer zu übersetzen ist.

Mich hat einfach nur interessiert, welche Stellen du meintest, weil ich das Buch ja auf Englisch gelesen habe. Und da hätte man mal vergleichen können. Denn, wie gesagt, es gibt ja auch die Möglichkeit, dass etwas falsch übersetzt wurde. Aber das würde wohl an dieser Stelle zu weit führen ...
 

Literaturhexle

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Was sollte diese Episode mit dem Treppenhausrennen und dem Kampf? Das war alles so wirr.
Da bin ich komplett bei dir. Das hätte mir dieses (für mich) wunderbare Buch fast vermiest... Er schmeißt einen mitten ins Geschehen und streut Zeichen, die man noch nicht in der Lage ist zu deuten/zu verstehen.

Ganz am Ende des Buches habe ich nochmal den ersten Teil gelesen: da erschließt sich dann alles spielend.
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Denn, wie gesagt, es gibt ja auch die Möglichkeit, dass etwas falsch übersetzt wurde. Aber das würde wohl an dieser Stelle zu weit führen ...

Davon, dass etwas wirklich falsch übersetzt wurde, gehe ich gar nicht aus – mehr davon, dass es bei manchen Dingen einfach nicht möglich ist, sie "verlustfrei" ins Deutsche zu übersetzen.
 
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wal.li

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1. Mai 2014
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Inzwischen gefällt mir das Buch gut, aber einen Zauber hat für mich es nicht. Trotzdem hat es mich berührt wie die Jungs nach dem Tod der Mutter versuchen zurecht zu kommen. Die Tiere in ihr Leben zu lassen, ist rührend, auch wenn sie das nie zugeben würden.
Was wohl mit der ganzen Geschichte gemeint ist, die Clay weiß? Hat der Vater Abbey wieder getroffen oder hat er Penny gar beim Sterben geholfen? Irgendwie ist mir so als müsste da noch etwas sein.
Schön beschrieben ist, wie Clay und Michael sich wieder annähern und wie Clay sich Carey offenbart.
Überrascht war ich, dass es diesen Ausdruck "treteln" wirklich gibt, jetzt frage ich mich, wie das auf Englisch heißt.
Die Bücherdiebin habe ich auch auf Englisch gelesen. Bei Reihen bleibe ich meist bei der Sprache, mit der ich angefangen habe.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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In diesem Teil werden viele Fragen beantwortet.

Tatsächlich heißt der Mörder Mörder, weil er die Jungen 6 Monate nach Penelopes Tod verlassen hat. "Aber vorher ließ er sie allein". Der Prozess des Leidens ist wahnsinnig einfühlsam uns poetisch beschrieben, ich war völlig gefangen.
[zitat]Wir lagen da, lebendig und atmend -denn das war die Nacht, in der er uns umbrachte.
Er hatte uns im Schlaf ermordet. (S.383) [/zitat]

Die Wäscheklammer begleitet Clay seit dem Tag der Beerdigung. Der Vater hat Angst vor ihm, weil er der einzige ist, der seine ganze Lebensgeschichte kennt.
Clays extremes Rennen beginnt mit dem Untertauchen Michaels: Clay sucht den Vater Nacht für Nacht und durchkämmt die Stadt. Zur Strafe und zum Erkenntnisgewinn, wie aussichtslos diese Suche ist, wird er aufs Dach gesetzt. Das wird dann sein Stammplatz...

Den Überlebenden ist dieser Abschnitt gewidmet und das ist großartig gelungen. Wie die Brüder gegenseitig für sich sorgen, wie sie dem verwundeten Thommy die lebenden Tiere schenken, wie Matthew als einziger "Erwachsener" sein eigenes Leben hintenan stellt und die Familie versorgt, so dass die Wunden sich etwas schließen können... einfach einzigartig beschrieben.

Die Liebe zwischen Carey und Clay, die Erfolge als Jockey, die Annäherung des Vaters an Clay und umgekehrt beim Bauen dieser Brücke....

Zusak erzählt und spricht den Leser immer wieder mal an. Ich liebe diese Ausdrucksstärke. Mir wird kein Bild, keine Metapher zu viel, ich fühle mich eingesogen und bin verzaubert von diesem Buch... (Seid mir nicht böse, das klingt verkitscht, aber ich versuche, meine Begeisterung in Worte zu kleiden).

Das ist wirklich ein toller Leseabschnitt, und auch wenn ich bestimmt nicht alle Bilder vollständig erfasst habe schwelge ich doch sehr für die Brüder und ihren Umgang miteinander. Jungs eben...

Denkst du wirklich, der Vater hat Angst vor Clay? Ich bin mir da nicht sicher...er ist auf jeden Fall überrascht, dass Clay Bescheid weiß, ja.

Das Weglaufen von Clay um den Vater zu finden und dann das Rennen, zusammen mit Matthew, die Tiere für Tommy und der Jahrestag Finn Penelopes Tod lassen mir das Herz für die Dunbar Jungs aufgehen...

Ob der Regelbuch mit Carey (Treffen auf dem Umfeld Montags) der Anfang vom Ende ist? Ich bis gespannt, ob es noch einen anderen Grund gibt.
 
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KrimiElse

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Vielleicht wusste er selbst nicht, wo die Reise hingeht. Oder er hat sich selbst hinsichtlich seines bisherigen Erfolgs unter Druck gesetzt und dadurch "Krampf" produziert. Aber mittlerweile hat er sich ja locker geschrieben.:rolleyes:;)
oder wir haben uns locker gelesen und angepasst...ich denke, dass man mit dem Stil wirklich erst mal zurecht kommen muss, und ganz so verzaubert wie ihr bin ich nicht (wie schon vorher geschrieben lieb ich klare Sprache), aber die Geschichte selbst hat mich sowas von gefangen. Ich merke nur, dass mir das Buch ein bisschen straffer wohl besser gefallen würde, aber ich will nicht wirklich jammern, denn gut finde ich es natürlich!
 
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KrimiElse

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Ja, das war unglaublich gut geschrieben...



Ich habe die Bedeutung der Wäscheklammer immer noch nicht wirklich verstanden. Warum eine Wäscheklammer?



Das mit den Tieren war ein unglaublicher Liebesbeweis der Brüder. Gegenüber Thommy erlauben sie sich mehr Mitgefühl und mehr Sanftheit als untereinander – auch wenn sie ihn trotzdem ab und an verdreschen.



Mir gefällt das Buch im Großen und Ganzen auch sehr gut, aber in diesem Abschnitt waren wieder viele Passagen drin, wo die Übersetzung etwas holpert. Ich habe ein paar Kapitel im Original gelesen, und die Sprache hat einen ganz anderen Fluss und Rhythmus...
das mit der Wäscheklammer ist mir auch unklar...
 

Literaturhexle

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Denkst du wirklich, der Vater hat Angst vor Clay? Ich bin mir da nicht sicher...er ist auf jeden Fall überrascht, dass Clay Bescheid weiß, ja.
Du liegst richtiger ;)
Das war damals aber mein Eindruck. Im Nachhinein ist es wohl eher eine respektvolle Behandlung gewesen.
Ob der Regelbuch mit Carey (Treffen auf dem Umfeld Montags) der Anfang vom Ende ist?
OMG! Was hast du für sensible Antennen! Das war mir bis dato nicht aufgefallen. Wieder so ein Zeichen...
aber ich will nicht wirklich jammern, denn gut finde ich es natürlich!
Da bin ich aber froh ;)
das mit der Wäscheklammer ist mir auch unklar...
Ja. Das wird es auch bis ziemlich zum Schluss bleiben. Aber du wirst es auf Anhieb kapieren, da bin ich sicher.
 
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KrimiElse

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Ja. Das wird es auch bis ziemlich zum Schluss bleiben. Aber du wirst es auf Anhieb kapieren, da bin ich sicher.

Habe ich tatsächlich...auch wenn es erst mal nur angedeutet ist, war es mir klar. Es ist einfach großartig gelöst, wie ich finde, und du hast absolut recht, es ist schön, wie klar sich am Ende alles fügt...dafür hat der Autor meine allergrößte Bewunderung, nicht ein Faden ist ihm durchgerutscht.
 

Literaturhexle

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Habe ich tatsächlich...auch wenn es erst mal nur angedeutet ist, war es mir klar. Es ist einfach großartig gelöst, wie ich finde, und du hast absolut recht, es ist schön, wie klar sich am Ende alles fügt...dafür hat der Autor meine allergrößte Bewunderung, nicht ein Faden ist ihm durchgerutscht.
Er hat ja auch 11 Jahre daran gearbeitet, wie es heißt. Da ist nichts hingerotzt, sondern alles durchdacht.
Das Buch hätte verdient, ein großer Erfolg zu werden. Aber dafür ist es wahrscheinlich zu speziell....
Macht nix. Wir haben es genossen :rolleyes:
 
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parden

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13. April 2014
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Ich gehöre zu denen, die mit ins schwelgende Horn stoßen. Ich merke, dass ich immer langsamer lese, um möglichst spät zum Ende zu gelangen. Gleichzeitig kreisen die Gedanken um das Geschehen. So etwas hatte ich lange nicht. Ich mag die Bilder und Metaphern sehr, die Emotionen, die sich unter der harten Schale Bahn brechen, und bin immer wieder berührt. Jetzt folgen nur noch zwei Abschnitte...
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass dieser Roman uns am Ende doch gekriegt hat. Die Erwartungshaltung war ja extrem hoch. Und machen wir uns nichts vor. Nach den Startschwierigkeiten waren doch viele von uns enttäuscht. Aber mittlerweile geht doch bei den meisten der Daumen nach oben.

Damit sprichst du auch mir aus der Seele. Gerade bei einem solchen Wälzer will man sich nicht durchquälen. Aber das Durchhalten am Anfang hat sich gelohnt.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Er hat ja auch 11 Jahre daran gearbeitet, wie es heißt. Da ist nichts hingerotzt, sondern alles durchdacht.
Das Buch hätte verdient, ein großer Erfolg zu werden. Aber dafür ist es wahrscheinlich zu speziell....
Macht nix. Wir haben es genossen :rolleyes:

Es ist auf der Spiegel-Bestseller-Liste (Top 20). Also definitiv ein Erfolg..
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Das ist ja befremdlich! Die Bücher, die Thalia als Buch des Monats bewirbt, fasse ich normalerweise nicht mit der Kneifzange an. Hoffentlich kaufen es da die richtigen Leser, sonst hagelt es Verrisse :eek:
Ob das von Buchhandlung zu Buchhandlung verschieden ist? Es stand ein Aufsteller im Literaturbereich...ich muss glatt nochmal schauen, vielleicht habe ich es aus dem Augenwinkel falsch gesehen...
@renee ... Hilfe, weißt du das vlt.?
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ob das von Buchhandlung zu Buchhandlung verschieden ist? Es stand ein Aufsteller im Literaturbereich...ich muss glatt nochmal schauen, vielleicht habe ich es aus dem Augenwinkel falsch gesehen...
@renee ... Hilfe, weißt du das vlt.?

Nein, habe da nichts mitbekommen. … :oops:
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Dieser Abschnitt hat mich sehr berührt. Die Vorstellung davon wie die Jungen sich wohl gefühlt haben müssen, als der Vater nach dem Tod der Mutter einfach ging, ist schrecklich. Sie haben doch gemeinsam diese schlimme Erfahrung gemacht, warum nicht gemeinsam damit fertig werden?
Die Jungen helfen sich im großen und ganzen aber wunderbar selbst. Schon erstaunlich wie direkt eine gewisse Hierachie entsteht und Matthew als der Älteste das Meiste regelt. Die Keilerein untereinander dienen oft nur dazu die Luft zu bereinigen, danach ist alles wieder gut.
Die Tiere, wenn auch für Thommy gedacht, fügen sich fast wie neue Familienmitglieder mit ein. Die kleinen Episoden um die kuriosen Eigenheiten der Vierbeiner finde ich immer sehr amüsant. Durch die Namensgbung bekommt man das Gefühl, als zollen sie damit ihrer Mutter Tribut, dass gefällt mir irgendwie.
Obwohl ich momentan zeitlich sehr eingespannt bin, freue ich mich immer, wenn ich weiterlesen kann. Der Roman ist etwas besonderes, auch wenn ich anfangs, wie fast alle hier, so meine Probleme hatte.....
Nun bin ich gespannt was es mit den Übeltätern im siebten Teil auf sich haben wird!