Paula, du hast in einigen "Dingen" tatsächlich so ins Detail die Wirklichkeit beschrieben........das ist mir wirklich ziemlich nah gegangen.........
Nun mache ich weiter mit......"Zu spät"........
Rosa kommt mit ihren Kindern und Bodo Jakobs Hütte immer näher. Kurz vor der Eingangstür fühlt sie sich plötzlich eigenartig verlassen.......ahnt sie in ihrem Innern schon etwas........Sie klopft, aber es bleibt still. Mit zitternder Hand öffnet Rosa den Türknauf und Jakobs vertrauter Geruch kommt ihr entgegen. Ihr steigen die Tränen in die Augen und sie spürt die Angst in sich aufsteigen. Plötzlich sieht sie Emilia regungslos vor dem Kamin sitzen. Emilia antwortet nicht und Rosa fragt nur..........sind wir...............Leise antwortet Emilia......."Ja, ihr seid zu spät"............
Rosa schluchzt und sie möchte in Jakobs Zimmer laufen. Doch der Schmerz ist stärker und sie fällt auf die Knie. Bodo geht mir ihr gemeinsam in Jakobs Zimmer und ein Drachengestank kommt ihnen entgegen. Süßlich, verwesend und vermischt mit dem versenkten Bärenfell. Rosa bricht ohnmächtig zusammen.............sie kennt diese Brandwunden. Ja, sie ist wieder bei ihrem Großvater.........aber Tumaros hat ihn kurz vorher besiegt. Emilia ist voller Schmerz und trotzdem hat sie noch die Kraft sich um Jakobs Familie zu kümmern. Sie haben alle Jakob geliebt, aber wahrscheinlich keiner so sehr wie Emilia..........
Jakobs Beerdingung wird von Bodo und Rosa "vorbereitet". Er soll zu seiner Frau Walburga ins Grab gelegt werden.............und sie erzählen es Emilia. Die ist nun etwas verlegen, denn auch sie war für einen Tag und eine Nacht Jakobs Frau. ...........und sie war noch nie zuvor so glücklich...........auch sie möchte bei Jakob liegen..............
Die Trauerfeier findet in einem ganz kleinen Kreis statt, denn nur Mischa kommt noch dazu. Rosa weint, denn sie fühlte sich von ihrem Großvater immer geliebt. Auch als er nicht mir ihr gesprochen hat........Sie hat ihn mit Schmerzen vermisst und jetzt muss sie ihn für immer vermissen. Rosa macht sich Vorwürfe, weil sie nicht auf Jakob gehört hat. Schau niemals einen Drachen in die Augen.......das waren seine Worte. Sie hatte ihrem Großvater das Herz gebrochen und kann es nun nie wieder gut machen.
Man kann ihren Schmerz beim Lesen direkt spüren........
Aber auch Emilias Worte sagen unheimlich viel aus. Sie hat ihr ganzes Leben nur einen Mann geliebt..........."Danke, dass sie wenigstens einen Tag und eine Nacht seine Frau sein durfte". Und ihr Glaube ........."Wir werden uns wieder sehen, Jakob"........
Auch hier werden sehr viele traurige Gefühle beschrieben.............wie sieht es ganz tief in den Herzen von Rosa und Emilia aus............
Und was haben Rosas Gedanken zu bedeuten........"Warum wirken die Kinder so teilnahmslos"...? Für mich sind sie von den ganzen Ereignissen traumatisiert und brauchen dringend Hilfe.
Natürlich sind Rosa und ihre Kinder im Dorf nicht willkommen. Selbst wenn Mischa damit noch leben könnte, die anderen Bären wollen sie nicht. Aber Rosa ist stark.......hat sie nicht auch ein Recht darauf im Dorf zu bleiben.....Und was redet Mischa da überhaupt von......"niemand will euch durchfüttern".................18 Jahre hat sie in einer Drachenhöhle überlebt, ihre Kinder dort großgezogen und sie sind besser gebildet als die Dorfbewohner.........denn die können nicht einmal Drachen von Bären unterscheiden........... Rosa ist furchtbar zornig, aber sie hat auch Recht. Weder vor Rosa noch vor ihren Kindern muss man Angst haben, denn sie würden nie jemanden etwas antun. Außerdem hat Rosa die Bewohner beschützt, denn sie hatte Tumaros davon abgehalten das Dorf zu überfallen. Es gab Zeiten, wo Tumaros sich noch etwas von ihr sagen ließ..........Am Angang gab es in der Partnerschaft sehr schöne Momente, aber nach und nach steigerte sich die häusliche Gewalt............bis Tumaros sogar seine Kinder verletzte.
Rosa war einsam in der Drachenhöhle, aber was sagt Emilia da........."Auch sie hat sich manchmal wie eine Drachenbraut gefühlt"........Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Und Bernhard..........natürlich hat sich Rosa große Sorgen um ihn gemacht, aber Emilia hatte ihn ja zu ihren Eltern geschickt. Dort war er erst einmal in Sicherheit.
Eines nachts geht Rosa in ihr altes Schlafzimmer und Jakob hatte dort nichts verändert. Sie geht an ihren Kleiderschrank, sieht u.a. ihre Schürzen und zwei Kleider von ihrer Großmutter. Zum ersten Mal fällt ihr auf, dass sie langärmlig sind.......eigentich brauchen Bären nicht viel Stoff, denn für sie ist Kleidung Schmuck. Rosa betrachtet sich im Spiegel........überall Narben. Sie hat eine Idee................Sie näht sich ein Kleid, fingerlose Handschuhe und ein Kopftuch. Sie macht das mit sehr viel "Liebe".......und alles wird wunderschön.
Rosa bedeckt ihren ganzen Körper mit sehr schöner Kleidung.........aber man kann ihren anmutigen, gazilen Körperbau noch erkennen. Warum macht sie das.....? Sie möchte damit sicherlich ihre häßlichen Narben verdecken. Aber geht es ihr nicht auch um ihr "altes Leben"..........ein Leben, an das man am liebsten nicht mehr erinnert werden möchte.........Vielleicht gibt ihr die Kleidung auch Sicherheit und Schutz............
Die Dorfbewohner diskutieren lange, ob Rosa mit ihren Kindern tatsächlich im Dorf wohnen darf. Sie ist eine Drachenbraut und ihre Kinder sind Drachenkinder...............
Sie dürfen zwar bleiben, aber sie werden nur geduldet............
Rosa hat mir ihren Kindern ein neues zu Hause gefunden, denn sie heiratet Bodo und zieht zu ihm.