6. Leseabschnitt - Teil 4, Kapitel 16 bis 19 (Seite 361 bis 431)

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Hier geht es um den 4. Teil des Buches, Kapitel 16 bis 19 (Seite 361 bis 431).
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Father Damien/Agnes vermutet nun doch Pauline Puyat hinter dem Mord an Napoleon Morrissey, auch er vermutet hinter den Wunden an ihren Händen den Beweis, wenn man an den grauenhaften Rosenkranz denkt. Fleur Pillager kehrt ins Reservat zurück, sie hat ihr Land zurückgewonnen, einen Sohn mitgebracht, den eigenwilligen Awun Mauser, Kontakt zur Tochter kann sie aber nicht herstellen, dass ist einerseits sehr traurig, andererseits aber auch irgendwie nachvollziehbar. Dann allerdings, wenn man bedenkt, dass unser aller Leben endlich ist, ist es wieder eine Verschwendung, denn auch Lulu Nanapush wird dieses Verhalten irgendwann bereuen, denke ich.
Dass Pauline Puyat Father Damien droht, zeigt aus was für einem Holz sie geschnitzt ist. Eine grauenhafte Person! Aber ich finde gut wie er reagiert!
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Mary Kashpaw und Awun Mauser, die beiden eigenwilligen Seelen werden voneinander angezogen, finden sich und vereinen sich. Ein schöner Abschnitt! Leider aber auch ein recht kurzes Aufblühen! Mary Kashpaw hat einen Sohn mit Awun Mauser, der ihr weggenommen wird, nach zehn Jahren kehrt sie wieder aus ihrer gescheiterten Ehe zu Father Damien zurück. Schade! Bin gespannt ob hierzu noch etwas kommt. Würde mich interessieren. Sehr sogar!
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Das Kapitel um Nanapush und Margaret ist herrlich, zeigt es doch wieder die Verschrobenheit der Figuren der Erdrich aufs köstlichste. Ich musste schmunzeln. Genauso zeigt es aber auch eine Verbundenheit in einer langjährigen Ehe, aber genauso auch eine erhöhte Reizbarkeit in einer langjährigen Ehe, recht real gezeichnete Charaktere. Die man oft im realen Leben sieht. ...
Hier folgt ein sehr trauriger Abschnitt. Gregory besucht sterbenskrank Agnes/Damien. Er verabschiedet sich und stirbt schließlich und für Agnes wird einerseits etwas Schlimmes hochgespült, gleichzeitig zeigt es aber auch etwas Negatives an Gregory und Agnes damit einen richtigen gewählten Schritt.
Das darauffolgende Treffen mit Mashkiigikwe zeigt Agnes die Folgen eigenen Handelns, obwohl sie sie ersteinmal nicht wahrnimmt. Für mich ist das eine Folge in das Eingreifen der Lebensweise der Ojibwe, zwischen Kashpaw und Mashkiigikwe war anscheinend doch mehr. Hieß es in den zurückliegenden Abschnitt nicht auch, dass Mashkiigikwe im Sinne von Quill handelte und deswegen gegangen ist, weil Quill nicht hätte gehen können. Sie daran zerbrochen wäre. Letztendlich zerbricht Mashkiigikwe auch. Sehr schade. Aber auch ein Mensch, der stark und unzerstörbar wirkt, ist bloß ein Mensch!
 

sursulapitschi

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18. September 2019
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Dieses Buch hätte ich ganz sicher abgebrochen, würde ich es nicht in einer Leserunde lesen. Immer wieder bekommen wir wirklich krude Sätze serviert:

S.372.: „Sie erkannte in ihrer Tochter nicht die gespiegelte Essenz ihrer eigenen Rachsucht.“

Lulus Geschichte ist ganz bestimmt interessant und sie selbst eine schillernde Figur. Nur so im Schnelldurchlauf, wie sie hier präsentiert wird, rauscht sie an mir vorbei, wie im Grunde das ganze Buch.
Ein kleiner, vorübergehender Lichtblick war die Episode mit Leopolda, dann geht es aber weiter mit skurrilen Abrissen von diesem und jenem.
Es war spannend und unerwartet, nochmal Gregory zu treffen, aber auch der ist blitzschnell tot und erledigt.
 

Mamskit

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6. November 2016
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Lulus Geschichte ist ganz bestimmt interessant und sie selbst eine schillernde Figur. Nur so im Schnelldurchlauf, wie sie hier präsentiert wird, rauscht sie an mir vorbei, wie im Grunde das ganze Buch.
Ein kleiner, vorübergehender Lichtblick war die Episode mit Leopolda, dann geht es aber weiter mit skurrilen Abrissen von diesem und jenem.
Es war spannend und unerwartet, nochmal Gregory zu treffen, aber auch der ist blitzschnell tot und erledigt.
So geht es mir auch. Immer wieder begegnet man Personen, Figuren oder Situationen, nur um sie zurück zu lassen und sich Neuem zuwenden zu müssen. Das finde ich schade, aber in seiner Eigenartigkeit auch sehr interessant und fesselnd.
Trotzdem habe ich mich noch immer nicht mit diesem Buch vertraut gemacht. Ich denke, dazu wird es auch nicht mehr kommen....
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Nanapushs und Margarets missglückte Elchjagd - ich weiß nicht, ich musste dabei an Münchhausen denken. Dann lässt Margaret ihren Mann an steinharten Bohnen und den daraus resultierenden Darmkoliken dahinscheiden, aber es braucht drei Anläufe, bis er dann wirklich tot ist.:confused:

Fleur kommt zurück ins Reservat und ihre Tochter ignoriert sie, sie hat ihr die Trennung nie verziehen.
Auch Leopoldina ist zurück und es kommt zwischen ihr und Damien zu einem Machtkampf. Er weiß nun, dass sie die Mörderin mit dem Rosenkranz war und sie weiß um Damiens wirkliches Geschlecht.

Gregory kommt noch einmal als Sterbender und Agnes erkennt, dass es damals Leidenschaft, aber vielleicht doch keine Liebe war.
Mit Mashkiigikwe trifft Damien auf eine Frau aus seiner Anfangszeit als Priester im Reservat, inzwischen eine entwurzelte Säuferin - vielleicht auch durch sein Zutun?

Ich wechsle immer zwischen Agnes und Damien hin und her, denn manchmal handelt der Priester und dann auch wieder die Frau.
Ich bin jetzt bald am Ende des Romans angekommen und ich denke, es wird nicht mein Lieblingsbuch von Erdrich. Sie trifft einfach nicht meinen Nerv - so faszinierend ich auch einige Erzählstränge finde.
 

Renie

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Father Damien/Agnes vermutet nun doch Pauline Puyat hinter dem Mord an Napoleon Morrissey, auch er vermutet hinter den Wunden an ihren Händen den Beweis, wenn man an den grauenhaften Rosenkranz denkt. F
Merkwürdig. Ich stelle bei mir fest, dass dieser Mord völlig in den Hintergrund gerückt ist. Dabei hatte ich bei dem Leseabschnitt, in dem Napoleons Leiche gefunden wurde, den Eindruck, dass die Suche nach dem Übeltäter viel mehr Raum einnehmen wird. Aber nun wirkt der Mord völlig unwichtig.
Scheinbar hat es keinen großartig gestört, dass hier ein Verbrechen stattgefunden hat. Zumindest habe ich nicht mitbekommen, dass es hier Ermittlungen gab.
 

Renie

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Das Kapitel um Nanapush und Margaret ist herrlich, zeigt es doch wieder die Verschrobenheit der Figuren der Erdrich aufs köstlichste. Ich musste schmunzeln. Genauso zeigt es aber auch eine Verbundenheit in einer langjährigen Ehe, aber genauso auch eine erhöhte Reizbarkeit in einer langjährigen Ehe, recht real gezeichnete Charaktere. Die man oft im realen Leben sieht. ...
Ja, die Szene mit dem Elch und dem Boot war ganz großes Kino. Mich interessiert auch nicht, ob diese Geschichte in allen Einzelheiten so stattgefunden hat, wie sie stattgefunden hat. Das ist einfach eine lustige verrückte Geschichte, die mir großen Spaß bereitet hat.:D
Bei dem Mehrfach-Dahinscheiden von Nanapush hörte der Spaß dann aber leider auf.:confused:
 

Renie

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Es war spannend und unerwartet, nochmal Gregory zu treffen, aber auch der ist blitzschnell tot und erledigt.
Hier fand ich bemerkenswert, dass sich Agnes an dem konservativen Geschlechterrollendenken, dass Gregory an den Tag legt, gestört hat. Gregory lässt das überlegene Männchen heraushängen und sieht Agnes als die unterlegene Frau. Und hier scheint Agnes mehr Damien geworden zu sein. Zumindest kommt sie mit dieser Sichtweise überhaupt nicht mehr zu recht. Für sie scheint es diese Klischees nicht mehr zu geben. Sie ist weder Frau noch Mann. Sie ist Priester und das Geschlecht spielt keine Rolle mehr.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Hier fand ich bemerkenswert, dass sich Agnes an dem konservativen Geschlechterrollendenken, dass Gregory an den Tag legt, gestört hat. Gregory lässt das überlegene Männchen heraushängen und sieht Agnes als die unterlegene Frau. Und hier scheint Agnes mehr Damien geworden zu sein. Zumindest kommt sie mit dieser Sichtweise überhaupt nicht mehr zu recht. Für sie scheint es diese Klischees nicht mehr zu geben. Sie ist weder Frau noch Mann. Sie ist Priester und das Geschlecht spielt keine Rolle mehr.

Agnes war doch als sie noch als Frau gelebt hat, ungewöhnlich für die damalige Zeit. In der kurzen Zeit des Begehrens hat sie das Verhalten von Gregory vielleicht (noch) nicht gesehen. Aber jetzt sind wir in den 60ern. Sie würde auch als Agnes nicht mit dieser Sichtweise zurecht kommen, schätze ich.
 

parden

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Ich gleite weiter durch den Roman und gelange mit Erdrich, Nanapush und Father Damien in alle Ecken des Reservats. Es gibt hier zwar keinen wirklichen roten Faden, keine stringente Geschichte, die hier erzählt wird, sondern eine Aneinanderreihung von Episoden und Begegnungen, aber es wird so viel deutlich. Die traditionelle Lebensart der Indianer, der Spagat für diejenigen, die versuchen beiden Kulturen gerecht zu werden, die Opfer, die dieser Spagat kostet... Father Damien handelt nach der Devise: leben und leben lassen, und so hat er den für alle bestmögichen Kompromiss gefunden. Dass er / sie kein dogmatisch auftretender Seelenhirte ist, ist ja schon lange klar. Mir gefällt die Schreibweise wirklich ausgesprochen gut, der feine und auch derbe Humor, der immer wieder aufblitzt, aber auch das unerwartete Berührtsein an der ein oder anderen Stelle.

So, nun auf zum letzten Abschnitt...
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich habe irgendwie nicht aufgepasst und vom 4. bis zum Ende dieses Abschnittes durch gelesen, schreibe der Einfachheithalber nur hier meine Eindrücke.

Agnes Geheimnis ist gar kein Geheimnis mehr, wenn man bedenkt wer mittlerweile alles Bescheid weiß. Einige wie Mary und Nanapush sind ihr dabei wohl gesonnen. Doch leider nicht alle, obwohl Agnes Leopolda diesbezüglich ja doch den Wind aus den Segeln nehmen. Gefallen hat mir, dass Agnes geschätzt wird und ihr selbst ihre Arbeit immens wichtig ist, sie opfert sich bewusst für ihre Gemeinde auf.
Nanapush Tod und die absonderliche und irrwitzige Bootfahrt mit dem Elch hat mir nicht so gut gefallen. Die Geschichte um Nebenwirkungen der Kochkünste Magarets genauso wenig, aber naja.
Ein Abschnitt noch, was der wohl noch ans Licht bringen wird?
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich wechsle immer zwischen Agnes und Damien hin und her, denn manchmal handelt der Priester und dann auch wieder die Frau.
Ich bin jetzt bald am Ende des Romans angekommen und ich denke, es wird nicht mein Lieblingsbuch von Erdrich. Sie trifft einfach nicht meinen Nerv - so faszinierend ich auch einige Erzählstränge finde.
Ich finde es faszinierend, dem Zwiespalt von Agnes /Father Damien zu folgen, der immer weniger wird, und bei dem sich immer klarer herausstellt, was die Lebensessenz ist. Mich berührt, wie gütig verbandelt er mit den Familien des Reservats ist. Und dass er wahre Freundschaften zu schließen vermag, lernfähig ist und bereit ist, eine Mischung aus alter Tradition und Katholizismus zu finden, die zu funktionieren scheint. Zumindest im Roman.
Die vielen Geschichten um den roten Faden herum sind mir nach wie vor ein bisschen zu viel und lenken mich zu sehr ab.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich habe zunehmend das Gefühl, dass die Autorin sehr, sehr viel in den Roman packen wollte. Ich finde es interessant, mehr über die Probleme der Ureinwohner zu erfahren. An einigen Stellen vermisse ich aber schon eine stringente Handlung.

Wie schon vermutet, haben viele im Reservat die Täuschung durchschaut. Aber ich bin auch nicht überrascht, dass man über sie hinwegsieht, denn Father Damien hat ein Gespür für die Leute, kümmert sich und nimmt Rücksicht. Das ist nicht selbstverständlich. Andererseits hat Agnes durch die Rolle an Selbstbewusstsein. Ich fand es toll, wie er Leopolda Paroli geboten hat.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Bei dem Mehrfach-Dahinscheiden von Nanapush hörte der Spaß dann aber leider auf.:confused:

Mich erinnert der Roman an der Stelle auch an Slapstick - vor allem in Verbindung mit der vorherigen Elchjagd. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, man macht sich hier über die Indianer lustig.
 
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