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Gelöschtes Mitglied 2403
Gast
Hier geht es um den 4. Teil des Buches, Kapitel 16 bis 19 (Seite 361 bis 431).
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So geht es mir auch. Immer wieder begegnet man Personen, Figuren oder Situationen, nur um sie zurück zu lassen und sich Neuem zuwenden zu müssen. Das finde ich schade, aber in seiner Eigenartigkeit auch sehr interessant und fesselnd.Lulus Geschichte ist ganz bestimmt interessant und sie selbst eine schillernde Figur. Nur so im Schnelldurchlauf, wie sie hier präsentiert wird, rauscht sie an mir vorbei, wie im Grunde das ganze Buch.
Ein kleiner, vorübergehender Lichtblick war die Episode mit Leopolda, dann geht es aber weiter mit skurrilen Abrissen von diesem und jenem.
Es war spannend und unerwartet, nochmal Gregory zu treffen, aber auch der ist blitzschnell tot und erledigt.
Merkwürdig. Ich stelle bei mir fest, dass dieser Mord völlig in den Hintergrund gerückt ist. Dabei hatte ich bei dem Leseabschnitt, in dem Napoleons Leiche gefunden wurde, den Eindruck, dass die Suche nach dem Übeltäter viel mehr Raum einnehmen wird. Aber nun wirkt der Mord völlig unwichtig.Father Damien/Agnes vermutet nun doch Pauline Puyat hinter dem Mord an Napoleon Morrissey, auch er vermutet hinter den Wunden an ihren Händen den Beweis, wenn man an den grauenhaften Rosenkranz denkt. F
Ja, die Szene mit dem Elch und dem Boot war ganz großes Kino. Mich interessiert auch nicht, ob diese Geschichte in allen Einzelheiten so stattgefunden hat, wie sie stattgefunden hat. Das ist einfach eine lustige verrückte Geschichte, die mir großen Spaß bereitet hat.Das Kapitel um Nanapush und Margaret ist herrlich, zeigt es doch wieder die Verschrobenheit der Figuren der Erdrich aufs köstlichste. Ich musste schmunzeln. Genauso zeigt es aber auch eine Verbundenheit in einer langjährigen Ehe, aber genauso auch eine erhöhte Reizbarkeit in einer langjährigen Ehe, recht real gezeichnete Charaktere. Die man oft im realen Leben sieht. ...
Hier fand ich bemerkenswert, dass sich Agnes an dem konservativen Geschlechterrollendenken, dass Gregory an den Tag legt, gestört hat. Gregory lässt das überlegene Männchen heraushängen und sieht Agnes als die unterlegene Frau. Und hier scheint Agnes mehr Damien geworden zu sein. Zumindest kommt sie mit dieser Sichtweise überhaupt nicht mehr zu recht. Für sie scheint es diese Klischees nicht mehr zu geben. Sie ist weder Frau noch Mann. Sie ist Priester und das Geschlecht spielt keine Rolle mehr.Es war spannend und unerwartet, nochmal Gregory zu treffen, aber auch der ist blitzschnell tot und erledigt.
So unerwartet fand ich das nich. Ich habe fix damit grechnet, dass Gregory noch einmal auftaucht.Es war spannend und unerwartet, nochmal Gregory zu treffen, aber auch der ist blitzschnell tot und erledigt.
Hier fand ich bemerkenswert, dass sich Agnes an dem konservativen Geschlechterrollendenken, dass Gregory an den Tag legt, gestört hat. Gregory lässt das überlegene Männchen heraushängen und sieht Agnes als die unterlegene Frau. Und hier scheint Agnes mehr Damien geworden zu sein. Zumindest kommt sie mit dieser Sichtweise überhaupt nicht mehr zu recht. Für sie scheint es diese Klischees nicht mehr zu geben. Sie ist weder Frau noch Mann. Sie ist Priester und das Geschlecht spielt keine Rolle mehr.
Ich finde es faszinierend, dem Zwiespalt von Agnes /Father Damien zu folgen, der immer weniger wird, und bei dem sich immer klarer herausstellt, was die Lebensessenz ist. Mich berührt, wie gütig verbandelt er mit den Familien des Reservats ist. Und dass er wahre Freundschaften zu schließen vermag, lernfähig ist und bereit ist, eine Mischung aus alter Tradition und Katholizismus zu finden, die zu funktionieren scheint. Zumindest im Roman.Ich wechsle immer zwischen Agnes und Damien hin und her, denn manchmal handelt der Priester und dann auch wieder die Frau.
Ich bin jetzt bald am Ende des Romans angekommen und ich denke, es wird nicht mein Lieblingsbuch von Erdrich. Sie trifft einfach nicht meinen Nerv - so faszinierend ich auch einige Erzählstränge finde.
Bei dem Mehrfach-Dahinscheiden von Nanapush hörte der Spaß dann aber leider auf.
Genau. Mich hat hier irritiert, dass sich Louise Erdrich scheinbar über „ihre Leute“ lustig macht.Mich erinnert der Roman an der Stelle auch an Slapstick - vor allem in Verbindung mit der vorherigen Elchjagd. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, man macht sich hier über die Indianer lustig.