6. Leseabschnitt: Sema (S. 319 bis Ende)

Literaturhexle

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In diesem Abschnitt geht es primär um das Ende. Um das Ende der geschickt komponierten Odyssee, aber insbesondere um das Ende des Vaters Jay Mendelson.

Die Krankheitsgeschichte liest sich wie so viele: es beginnt mit einem vermeintlich kleinen Sturz, der einen Krankenhausaufenthalt erfordert, der wiederum Komplikationen nach sich zieht. Im Alter jenseits der 80 Jahre nichts besonderes....

Dennoch ist das einzelne Schicksal für die betroffene Familie schwer zu verschmerzen. Das wird hier sehr einfühlsam und sensibel berichtet. Es ist sehr schwer, Entscheidungen über Leben und Tod treffen zu müssen. Familie Mendelsohn blieb das letzten Endes erspart. Jay hat die Tür selbständig gefunden...

Jetzt muss sich das Gelesene bei mir erst einmal setzen. Es war sehr emotional und rührte mich an.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
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Jetzt muss sich das Gelesene bei mir erst einmal setzen. Es war sehr emotional und rührte mich an.
Das geht mir ganz genauso. Ich fühle mich gerade emotional erschöpft. Das Ende ist mir sehr nahe gegangen. Eigentlich eher die Tage und Wochen vor dem Ende. Denn der Schluss dieses Buches ist genauso unspektakulär wie das Ende der Odyssee. Ein nüchterner Satz ... und das wars.
Jetzt muss ich auch erstmal sacken lassen, damit ich später ein Fazit bzw. eine Rezension zustande bringen.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Jetzt muss sich das Gelesene bei mir erst einmal setzen. Es war sehr emotional und rührte mich an.
Das erging mit genauso, habe tatsächlich einige Tage gebraucht, um eine Rezension schreiben zu können. Das Ende hat mich tief berührt - und steht damit in einem Kontrast zu Beginn, der eher ein dozierendes Lehrbuch erwarten ließ.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ich kann mich hier nur anschließen. Ein wirklich tief berührender Abschnitt, wundervoll einfühlsam geschrieben, würdevoll gehalten und mit ganz viel Achtung vor einem geliebten Menschen. Ein Leseerlebnis, auch wenn es ein trauriges Thema anspricht. Aber dieses Thema geht uns alle an und hier in diesem Buch ist der Ton perfekt getroffen. Chapeau!!!
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Es ist eigentlich schon alles gesagt zu diesem Abschnitt. Ich kann mich Euch nur anschließen. Es hat mich sehr berührt vom Tod von Jay Mendelsohn zu lesen und ich war froh, dass Dan und er noch die Möglichkeit zu ihrer gemeinsamen Reise hatten.

Ich bin von diesem Buch sehr angetan, oft habe ich innegehalten und meine Gedanken fließen lassen. Ob es bei der Odyssee war, wo ich mich an meine eigene Lektüre der Nacherzählungen erinnerte und mich die Interpretationen Dans und seiner Studenten angesprochen haben, oder bei der wunderbaren Vater und Sohn Geschichte.

Liebe Renie, herzlichen Dank an Dich für dieses Leseerlebnis, dass ich ohne diese Leserunde nicht erfahren hätte.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Das Ende hat mich tief berührt - und steht damit in einem Kontrast zu Beginn, der eher ein dozierendes Lehrbuch erwarten ließ.
Dem möchte ich mich anschließen.
Für mich fühlt es sich ein fast so an, als ob all der wissenschaftliche Teil, alles was die Interpretation und Analyse der Odyssee betrifft, ein bisschen ein Vorwand war für den Autor das Buch zu schreiben. Vertrautes Terrain, auf dass er sich zurückziehen konnte, aber die eigentümliche Intention war das emotionale Abschiednehmen vom Vater. Ziemlich gut gelöst. Erwarte das Unerwartete! Passt doch genau.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Für mich fühlt es sich ein fast so an, als ob all der wissenschaftliche Teil, alles was die Interpretation und Analyse der Odyssee betrifft, ein bisschen ein Vorwand war für den Autor das Buch zu schreiben
Sehr schön formuliert!
Das könnte wirklich sein. Die Gewichtung verändert sich ja auch entsprechend, die Geschichte wird immer persönlicher.
 

parden

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13. April 2014
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Ich kann mich Euren Eindrücken nur anschließen - und natürlich kamen wieder Gedanken an meinen Vater hoch, als der im Hospiz lag. Bleibt ja nicht aus bei dieser Thematik. Ich brauche jetzt auch ein wenig, um alles sacken zu lassen, bevor ich mich an die Rezension begebe. Am Anfang hätte ich jedenfalls nie erwartet, wohin sich das Buch letztlich entwickelt...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Dennoch ist das einzelne Schicksal für die betroffene Familie schwer zu verschmerzen. Das wird hier sehr einfühlsam und sensibel berichtet. Es ist sehr schwer, Entscheidungen über Leben und Tod treffen zu müssen. Familie Mendelsohn blieb das letzten Endes erspart. Jay hat die Tür selbständig gefunden...
Das hast du toll ausgedrückt...und ich habe das Wort “Tür“ , das Daniel man Ende versteht, anders gedeutet...ich bezog es auf das Bett, das er aus einer Tür baute.

Ein großartiges Ende eines wirklich genialen Buches.
Mir gefiel sehr, dass sich am Ende Laertes und Jay in Daniels Augen im Dämmerlicht vermischten, am Tag bevor die Entscheidung zur Abschaltung oder nicht anstand.
Das Epos tritt zum einen in den Hintergrund, aber auch wieder nicht, es vermischt sich dadurch mit dem gegenwärtig Erlebten, wie auch schon zuvor im Buch. Das ist einfach nur wunderbar.
 

KrimiElse

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Dem möchte ich mich anschließen.
Für mich fühlt es sich ein fast so an, als ob all der wissenschaftliche Teil, alles was die Interpretation und Analyse der Odyssee betrifft, ein bisschen ein Vorwand war für den Autor das Buch zu schreiben. Vertrautes Terrain, auf dass er sich zurückziehen konnte, aber die eigentümliche Intention war das emotionale Abschiednehmen vom Vater. Ziemlich gut gelöst. Erwarte das Unerwartete! Passt doch genau.
das sehe ich jetzt im Nachhinein auch so. Im ersten Abschnitt hatte ich genau mit dieser Wisenschaftlichkeit Schwierigkeiten, es erscheint mir zu dick aufgetragen. Aber letztlich trägt das Epos die Geschichte von Jay und Daniel, und das ist genial und einfach nur schön.