6. Leseabschnitt: S. 419 bis Ende

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ein perfekter Abschluss, ein Abschluss, der nicht anders geht. Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen.

Gottschalk geht wieder in seine Heimat, weil er erkennt, dass er zwar die Behandlung der Einheimischen durch die Deutschen verachtet, aber niemals zu den Aufständischen überlaufen könnte, weil er nie einer von ihnen werden könnte, weil er ein Deutscher ist. Eben dieses Beispiel mit der Kuh zeigt ihm das deutlich. Hat mir gefallen, wie mir auch gefallen hat, dass Gottschalk mittels seiner Tagebucheinträge versucht eine blumige Sprache, eine Nama-ähnliche Sprache zu erzeugen, um das verknöcherte Deutsche zu vertreiben. Allerdings ist das etwas was nur er möchte, allein auf weiter Flur verlässt er enttäuscht Namibia und geht zurück nach Deutschland und ich hoffe sehr, er fasst wieder Fuß.

Auch das Ende von Morenga ist nachvollziehbar, für die Deutschen ist er eine Gefahr und muss eliminiert werden, allerdings ist er das jetzt für die Engländer auch. Das ist etwas was sich verändert hat, bis vor kurzem noch unterstützt in seinem Kampf gegen die Deutschen, jetzt allerdings wird er auch von den Engländern als eine Gefahr gesehen, gärt es doch in den eigenen Landen auch. Ohne Worte.

Nicht gefallen hat mir, dass Wenstrup nicht mehr auftaucht. Ihn hätte ich mir hier noch einmal her gewünscht und mehr über sein weiteres Schicksal erhofft.

Der Titel ist etwas irreführend. Vermutet man doch automatisch, Morenga wäre hier Hauptperson, aber diese Rolle übernimmt hier Gottschalk und seine Entwicklung. Morenga ist von dem Gedankengang hier Hauptperson, wenn man bedenkt was für eine Bedeutung er im südlichen Afrika bekommt und was er hätte bewirken können. Er hätte ein Simón Bolívar Afrikas werden können.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Der letzte Abschnitt war recht kurz, und brachte mir doch einen perfekten Ab

Die kurze Erwähnung von Morenga, er wird im Grunde wirklich eher beiläufig erwähnt, war er im Nachhinein doch präsent in der gesamten Handlung. Zu Beginn hat mir das gar nicht gefallen, nun denke ich doch anders darüber, es passt gut.
Gottschalk's Tagebuch, ein paar weitere Fakten über den Kampf und Untergang der Aufständischen bilden den Abschluss des Buches.
Gezeigt wird ein Mensch, der zweifelt, ob es richtig war was er gemacht hat. Er reicht seinen Abschied aus der Truppe ein und wartet auf die Heimreise nach Deutschland. Während dieser Zeit sieht Gottschalk auch ein Concentrationcamp in dem die Gefangenen verwahrt werden.
Eine der schlimmsten Erfahrungen die er sicherlich gemacht hat. Das nahm mich von außen auch sehr mit
Ein düsteres Kapitel der Geschichte, welches als solches immer noch nicht richtig erwähnt und iwahrgenommen wird bei uns, kaum jemand kennt diese Details, dabei sind sie sehr wichtig
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Der Titel ist etwas irreführend. Vermutet man doch automatisch, Morenga wäre hier Hauptperson, aber diese Rolle übernimmt hier Gottschalk und seine Entwicklung. Morenga ist von dem Gedankengang hier Hauptperson, wenn man bedenkt was für eine Bedeutung er im südlichen Afrika bekommt und was er hätte bewirken können. E
Ich habe mich auch gefragt, warum dieser Roman „ Morenga“ heißt. Diese Figur tritt, im Gegensatz zu Gottschalk wenig auf. Anfangs ist er v.a. in den Erzählungen anderer präsent, erst gegen Ende des Buches bekommt er mehr Raum in der Geschichte. Aber er ist ein Symbol für den Freiheitskampf der Indigenen. Uwe Timm nennt vielleicht deshalb seinen Roman nach diesem „ schwarzen Napoleon“, um seine Bedeutung zu würdigen. Ihm geht es im Buch um das grausame Unrecht, das den Herero und den Nama von den Deutschen angetan wurde, da würde es nicht passen, einen Deutschen als Titelfigur zu nehmen. Oder ? Welche Begründung habt ihr für den Romantitel?
 

Barbara62

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19. März 2020
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Ich habe mich auch gefragt, warum dieser Roman „ Morenga“ heißt. Diese Figur tritt, im Gegensatz zu Gottschalk wenig auf. Anfangs ist er v.a. in den Erzählungen anderer präsent, erst gegen Ende des Buches bekommt er mehr Raum in der Geschichte. Aber er ist ein Symbol für den Freiheitskampf der Indigenen. Uwe Timm nennt vielleicht deshalb seinen Roman nach diesem „ schwarzen Napoleon“, um seine Bedeutung zu würdigen. Ihm geht es im Buch um das grausame Unrecht, das den Herero und den Nama von den Deutschen angetan wurde, da würde es nicht passen, einen Deutschen als Titelfigur zu nehmen. Oder ? Welche Begründung habt ihr für den Romantitel?
Ich finde, Robert Habeck erklärt die Titelgebung in seinem Nachwort perfekt.
 

Barbara62

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19. März 2020
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"Nach einer geheimnisvollen Gesetzmäßigkeit schien sich in diesem Lande jeder Versuch Gottschalks, helfend einzugreifen, in sein Gegenteil zu verkehren." (S. 430)

Dieses Zitat veranschaulicht in meinen Augen die Tragik der Figur Gottschalk. Er kam mit konventionellen Ansichten nach Afrika, ganz Kind seiner Zeit, erkannte nach und nach, worauf er sich tatsächlich eingelassen hatte, zog aber schließlich den Rückzug der Rebellion vor. Meisel wirft ihm das vor, dadurch kommt es zwischen den beiden zum Bruch.

Dass die Deutschen trotz ihrer gigantischen Überzahl schließlich die Hilfe der Engländer brauchten, um den von ihnen verursachten Konflikt zu ihren Gunsten zu entscheiden, muss peinlich für den überheblichen deutschen Kaiser gewesen sein. Trotzdem: Am Ende stand ein Sieg, wenn auch kein glanzvoller. Und die 16000 Gefangenen wurden in KZs und bei der Zwangsarbeit weiter systematisch umgebracht.

Obwohl Morenga nicht offensichtlich im Zentrum des Romans steht, ist er als Identifikationsfigur für die Nama und als Antrieb für ihren Widerstand Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, auch wenn ich mir unter einem "Titelhelden" bisher eigentlich etwas anderes vorgestellt habe. Uwe Timm hat den Titel sicher nicht ohne Grund gewählt, Morenga bekommt so nun eine überragende Bedeutung, ohne im Vordergrund präsent zu sein.
 

Barbara62

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Nicht gefallen hat mir, dass Wenstrup nicht mehr auftaucht. Ihn hätte ich mir hier noch einmal her gewünscht und mehr über sein weiteres Schicksal erhofft.

Ich hatte eigentlich auch bis zum Schluss auf sein Wiederauftauchen gewartet. Uwe Timm hat ihn offensichtlich nur gebraucht, um bei Gottschalk erste Zweifel zu säen, dann hatte er ausgedient. Letztlich kann ich das so akzeptieren.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Obwohl Morenga nicht offensichtlich im Zentrum des Romans steht, ist er als Identifikationsfigur für die Nama und als Antrieb für ihren Widerstand Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, auch wenn ich mir unter einem "Titelhelden" bisher eigentlich etwas anderes vorgestellt habe. Uwe Timm hat den Titel sicher nicht ohne Grund gewählt, Morenga bekommt so nun eine überragende Bedeutung, ohne im Vordergrund präsent zu sein.

Gerade dadurch, dass Morenga aus einer Ehe zwischen einem Hereromann und einer Namafrau hervorgegangen ist, wäre er auch ein Mittler zwischen den Welten, zwischen den Welten der Bantu-Völker und Khoinsan-Völker des südlichen Afrika, hätte Einfluss über die Grenzen Namibias heraus gewinnen können, wäre zu einer ernst zu nehmenden Gefahr für die verschiedenen Kolonisatoren geworden. Hatte diesen Einfluss über die Grenzen Namibias wohl schon, wenn es in den verschiedenen Bantustans Südafrikas schon gärte, wie in dem Buch berichtet wird. Das bemerkten die englischen Unterstützer Morengas und reagierten. Morenga ist definitiv ein außergewöhnlicher Mann und hätte ein bedeutender Führer in Afrika werden können, gerade auch seine Bildung macht ihn extrem gefährlich.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Wegen dem anderen Helden, denn als Antiheld sehe ich Gottschalk doch nicht. Ist es heute nicht einfacher gegen etwas zu sein als damals? Was hätte dieses gegen etwas sein für Gottschalk bedeuten können? Ist Gottschalks Reaktion daher nicht nachvollziehbarer. Ich empfinde das irgendwie so. Und ich bin eigentlich schnell dabei zu sagen, dass man aktiv werden sollte. Gottschalks Handeln nehme ich ihm so gar nicht übel, sondern verstehe es eher und empfinde auch seinen Entwicklungsprozess als außergewöhnlich und bewundernswert. Was sagt ihr dazu?
 
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Könntest du etwas ausführlicher dazu werden? Mir fehlt das Nachwort Habecks ja. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Dank der lieben @Barbara62 habe ich gerade das wirklich gut geschriebene Nachwort Habecks lesen können. Gerade der Blick auf die Zeit, in der dieses Buch geschrieben wurde und damit einhergehendes Geschehen in dem Nachbarstaat Südafrika ist interessant gewählt. Etwas wo ich sofort Vergleiche ziehen kann, die heutige Lektüre und der Blick auf heutiges rassistisches Geschehen im Ausland, wie auch im Inland. Es sind zwar unterschiedliche Perspektiven, damals der Blick des Autors bei der Entstehung von Morenga und ebenso die damaligen Blicke der Leser, dann, heute, die Blicke der Leser der Neuauflage ins Gestern und ins Heute und damit ist Morenga auch ein zeitloses und modernes Buch.

Auch die Erklärungen zu Morenga und Gottschalk sind interessant, wobei ich Gottschalk gar nicht so empfinde. Ich finde es eher einen recht großen Schritt für die damalige Zeit, denn die Gedanken und die Fragen Gottschalks finde ich außergewöhnlich und sehr mutig.
 
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Wandablue

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Der letzte Abschnitt war recht kurz, und brachte mir doch einen perfekten Ab

Die kurze Erwähnung von Morenga, er wird im Grunde wirklich eher beiläufig erwähnt, war er im Nachhinein doch präsent in der gesamten Handlung. Zu Beginn hat mir das gar nicht gefallen, nun denke ich doch anders darüber, es passt gut.
Gottschalk's Tagebuch, ein paar weitere Fakten über den Kampf und Untergang der Aufständischen bilden den Abschluss des Buches.
Gezeigt wird ein Mensch, der zweifelt, ob es richtig war was er gemacht hat. Er reicht seinen Abschied aus der Truppe ein und wartet auf die Heimreise nach Deutschland. Während dieser Zeit sieht Gottschalk auch ein Concentrationcamp in dem die Gefangenen verwahrt werden.
Eine der schlimmsten Erfahrungen die er sicherlich gemacht hat. Das nahm mich von außen auch sehr mit
Ein düsteres Kapitel der Geschichte, welches als solches immer noch nicht richtig erwähnt und iwahrgenommen wird bei uns, kaum jemand kennt diese Details, dabei sind sie sehr wichtig

Trotzdem: ein typischer Mitläufer, der Gottschalk. Ich empfinde ihn mehr und mehr als Antihelden und hab nicht viel Sympathie für ihn. Was würde er wohl vor einem Kriegsgerichtshof zu erwarten haben?
 
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Barbara62

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Trotzdem: ein typischer Mitläufer, der Gottschalk. Ich empfinde ihn mehr und mehr als Antihelden und hab nicht viel Sympathie für ihn. Was würde er wohl vor einem Kriegsgerichtshof zu erwarten haben?
Da ein Kriegsgerichtshof nur über Taten, nicht aber über Gedanken urteilt, hätte er wohl schlechte Karten. Trotzdem ist er mir lieber als die meisten anderen im Buch.
 

Wandablue

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Da ein Kriegsgerichtshof nur über Taten, nicht aber über Gedanken urteilt, hätte er wohl schlechte Karten. Trotzdem ist er mir lieber als die meisten anderen im Buch.

Hab drüber nachgedacht. Der Kaiser ist letztlich verantwortlich.
Was ich heute noch tun würde, politisch, ist, diesen ganzen Militärs posthum ihre Orden abzuerkennen. Das wäre doch mal ein Zeichen!!
 

Barbara62

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Hab drüber nachgedacht. Der Kaiser ist letztlich verantwortlich.
Was ich heute noch tun würde, politisch, ist, diesen ganzen Militärs posthum ihre Orden abzuerkennen. Das wäre doch mal ein Zeichen!!
Ich würde vor allem die Denkmäler stürzen. Bei uns gibt es nach wie vor eine Hermann-Wissmann-Straße, über den auf Wikipedia steht:

"Als Reichskommissar und Befehlshaber der ersten deutschen Kolonialtruppe war er in den Jahren 1889 und 1890 verantwortlich für die Niederschlagung des Widerstandes der ostafrikanischen Küstenbevölkerung. Vom 26. April 1895 bis 3. Dezember 1896 war er Gouverneur von Deutsch-Ostafrika."

Der Gemeinderat hat mehrmals darüber beraten, vor allem die CDU sperrt sich gegen eine Umbenennung. Für mich ist das ein Skandal.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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@renee

Gottschalk wird zu einer richtig tragischen Figur... Ohne es zu wollen, hat er immer wieder genau das gefördert, was er im Grunde verachtet, und er fühlt sich nirgendwo mehr zugehörig. Hätte er mehr bewirken können, indem er sich offener auflehnt? Wahrscheinlich hätte er sich damit nur selber in große Schwierigkeiten gebracht.

Ja, ich habe mir auch bis zum Schluss gewünscht, dass man erfährt, was aus Wenstrup geworden ist. In dem relativ kleinen Teil der Geschichte, in dem er präsent ist, erschien er zu wichtig, um einfach unter den Tisch zu fallen...

@Sassenach123

In den Passagen, in denen es um die harten historischen Fakten geht, ist er zwar stets präsent, aber es hat mich sehr überrascht, wie wenig Morenge innerhalb des 'Romanteils' der Geschichte im Mittelpunkt steht.

Morenga wirkt mehr wie eine Idee, eine Bewegung, eine Entwicklung als eine Person aus Fleisch und Blut.

Oft sind Gottschalks zaghafte Versuche, etwas zum Guten zu verändern, ja ziemlich nach hinten losgegangen... Das Unrecht zu sehen, aber es nicht ändern zu können, muss sehr quälend sein. Vielleicht wäre er glücklicher geworden, wäre er beim ersten Zweifel desertiert.

@RuLeka

Ich vermute auch, dass Morenga damals einfach die größte Symbolfigur für den Konflikt war.

@Barbara62

Ich finde sehr interessant, dass Timm sich moralische Bewertungen verkneift. Er stellt Gottschalk dar, er stellt Morenga dar, er stellt Meisel dar, aber er gibt dem Leser nichts vor.

Schlimm, dass die KZs der Zeit quasi in Vergessenheit geraten sind... Oder ob es doch noch viele Menschen gibt, die sich bewusst sind, dass die ersten deutschen KZs nicht unter Hitler entstanden? Ich vermute, nein.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Ich habe ein wenig im www geschaut und herausgefunden, dass das Buch sogar verfilmt wurde. Ob ich das damals sehen habe? Irgendwie kamen mir Teile der Handlung bekannt vor, aber richtig erinnern kann ich mich nicht.
Ich hätte gedacht, Gottschalk reitet mit einem Kamel in den Abend und verschwindet genauso wie Wenstrup.
Die Darstellung dieses Krieges hat mich sehr beeindruckt. Ich finde Kriege so überflüssig wie ein Kropf und meist geht es hinterher keinem besser. Und richtig aus der Geschichte lernt man auch nicht, dann hätte es nicht zum ersten und zweiten Weltkrieg kommen dürfen. Die Menschen sind schlecht, obwohl ich an die wenigen Guten glauben möchte. Aber auch da passt Gottschalk nicht so richtig, Wenstrup sogar eher, weil er eben nicht mehr da war.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Mir hat Gottschalk immer besser gefallen, die Entwicklung seines Denkens und seiner Ansichten ist gut dargestellt, vor allem in der Endphase, als er Morenga selbst begegnet. Ich hänge leider nach und komme auch kaum vorwärts, weil ich Hausgäste habe; ich fürchte überhaupt, dass ich dem Buch nicht wirklich gerecht werden kann, und bin froh, dass ich keine Rezension zu schreiben habe ... In der Leserunde mit Steinbeck werde ich hoffentlich aktiver.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich würde vor allem die Denkmäler stürzen. Bei uns gibt es nach wie vor eine Hermann-Wissmann-Straße, über den auf Wikipedia steht:

"Als Reichskommissar und Befehlshaber der ersten deutschen Kolonialtruppe war er in den Jahren 1889 und 1890 verantwortlich für die Niederschlagung des Widerstandes der ostafrikanischen Küstenbevölkerung. Vom 26. April 1895 bis 3. Dezember 1896 war er Gouverneur von Deutsch-Ostafrika."

Der Gemeinderat hat mehrmals darüber beraten, vor allem die CDU sperrt sich gegen eine Umbenennung. Für mich ist das ein Skandal.
Das ist wirklich unfassbar. Zumal ja aus anderen Gründen schon so verfahren wurde. In meinem Wohnort wurden nach dem zweiten Weltkrieg mehrere Straßen, ein Marktplatz und der Name einer Schule umbenannt.
 
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