6. Leseabschnitt: "Oschkar" bis Ende Teil 3 (S. 377 bis S. 442)

Wandablue

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Abenteuerliche Flucht aus dem Camp. Unglaubwürdig? Äh, ok, ich sag nichts, was hat es nicht schon alles gegeben!
Genau dort, wo Oskar vom Lastwagen fällt, jedenfalls nicht weit weg, steht ein Fahrrad. Und ausgemergelt und ausgehungert wie er ist, fährt er damit bis in eine große Stadt. Äh, die Entfernungen in Australien sind anders als bei uns!
Dann rammt ihn noch das Auto in Syndey, in dem Gili sitzt - und er wird wieder verhaftet.
Eine schöne Räuberpistole ist dieses Kapitel.
 

Renie

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Abenteuerliche Flucht aus dem Camp. Unglaubwürdig? Äh, ok, ich sag nichts, was hat es nicht schon alles gegeben!
Genau dort, wo Oskar vom Lastwagen fällt, jedenfalls nicht weit weg, steht ein Fahrrad. Und ausgemergelt und ausgehungert wie er ist, fährt er damit bis in eine große Stadt. Äh, die Entfernungen in Australien sind anders als bei uns!
Dann rammt ihn noch das Auto in Syndey, in dem Gili sitzt - und er wird wieder verhaftet.
Eine schöne Räuberpistole ist dieses Kapitel.
Genau. Je näher wir dem Ende kommen, umso schwächer wird der Roman. Das Fahrrad mitten im australischen Busch und von Millionen Menschen, die sich in Australien aufhalten, wird Oskar ausgerechnet von Gili über den Haufen gefahren. Also wirklich, man sollte meinen, dass der Autor sich diese Husarenstücke geleistet hat, um den Roman zu einem Abschluss zu bringen.

Diese abenteuerliche Flucht fand ich noch ganz anregend, hat sie mich doch an frühere Hollywood-Filme erinnert, in denen auch immer wieder gern irgendwelche verrückten Fluchtaktionen gezeigt wurden. Realistisch ist das definitiv nicht. Aber auf der anderen Seite, wenn mir jemand erzählt hätte, dass zu der damaligen Zeit ein Nichtschwimmer mit dem Faltboot von Ulm via Zypern nach Australien gepaddelt wäre, hätte ich es auch nicht glauben wollen.
Ich wüsste zu gern, was/wer von diesen einzelnen Episoden, Zufällen und auch Charakteren tatsächlich überliefert ist.
 

Wandablue

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Als Film kann so was gut funktionieren. Dabei kann man auch das Bootfahren viel realistischer darstellen. Bilder sind halt Bilder.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Das ist wirklich merkwürdig! Sobald die Faltboottour vorbei ist (erstaunlicherweise bereits in der Mitte des Romans, wird das Buch deutlich strukturierter, erzählt überzeugender und auf interessantere Art und Weise. Als hätte der Autor eigentlich mit der Reise nicht wirklich viel anfangen können.
Die merkwürdigen Brüche in der Erzählweise, die mich im ersten Teil quasi hin und her geschüttelt haben, so dass ich mich immer wieder neu zurechtfinden musste, werden deutlich weniger. Obwohl auch hier noch erlaubt sich der Autor merkwürdige Kunstgriffe, auf die ich lieber verzichtet hätte. So schließt er das Kapitel ENDEN auf Seite 388 mit einem klassischen Cliffhanger:
Bis die Sache mit Schönborn passiert.
Nimmt dann im nächsten Kapitel aber eben nicht diese Spannung auf, um die Auflösung zu liefern, sondern lässt den Leser - nein - nicht zappeln, denn das würde ja einen Spannungsbogen voraussetzen, sondern nimmt eben die Spannung und die "Sache mit Schönborn" wieder erstmal komplett aus dem Erzählstrang heraus. Ich fühlte mich erneut irgendwie "geschüttelt" bzw. irgendwie an der Nase herumgeführt.
 

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Genau dort, wo Oskar vom Lastwagen fällt, jedenfalls nicht weit weg, steht ein Fahrrad.
Wieder ein Zufall! Und was für einer! Mitten im Nirgendwo...
Das Fahrrad mitten im australischen Busch und von Millionen Menschen, die sich in Australien aufhalten, wird Oskar ausgerechnet von Gili über den Haufen gefahren.
Und dann erkennen sie sich noch nicht einmal - was soll das dann bringen!
Dumm nur, dass weder sie noch er es bemerken! Das wäre dann aber doch zu kitschig gewesen, wenn sie sich hier schon wiedererkannt hätten. Das wollte uns der Autor dann wohl doch nicht zumuten ;)
Aber dann hätte er es wirklich lieber ganz aussparen sollen...
"Sache mit Schönborn"
Die hatte ja auch nicht direkt mit der Flucht zu tun...
Sobald die Faltboottour vorbei ist (erstaunlicherweise bereits in der Mitte des Romans, wird das Buch deutlich strukturierter, erzählt überzeugender und auf interessantere Art und Weise.
Ich finde auch, dass es sich besser liest und man der Story besser folgen kann. Ich lese es auch nicht ungern, aber ich nehme es mittlerweile auch einfach so wie es ist - mit Humor.