6. Leseabschnitt: Kapitel 69 bis 83 (Seite 558 - Ende S. 677)

Barbara62

Bekanntes Mitglied
19. März 2020
3.769
14.394
49
Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Vielen Dank, dass ihr die Recherchearbeit übernommen habt. So bin ich für mein Hinterherhinken sogar noch bestraft worden. Ein Nachwort wäre mir auch sehr recht gewesen, aber dank euch habe ich es letztlich nicht schmerzlich vermisst. ;)

Nach seinem Hereinfallen auf den Lügenerzähler hat sich Sebi ein zweites Mal schwer in den Menschen geirrt. Er erzählt eine absolut maßlos übertriebene Geschichte über die Schlacht und ist sich sicher, dass niemand sie glaubt. Welch ein Irrtum! Ob ihn das doch noch am Geschichtenerzählen verzweifeln lässt? Es hätte mich schon noch interessiert, welche Konsequenzen das Ereignis auf Sebis weiteren Berufsweg und sein Geschichtenerfinden hatte. Hat er etwas daraus gelernt? Wie kann er es besser machen, so dass die Alisis dieser Welt nicht das letzte Wort behalten? Aber nach knapp 700 Seiten muss auch mal Schluss sein.
 

Wandablue

Bekanntes Mitglied
18. September 2019
9.370
21.149
49
Brandenburg
ch fand den Herzog nicht unsympathisch. Er hat wegen des Klosterüberfalls keine Rache ausgeübt, was er zweifellos gekonnt hätte. Stattdessen der Ritt als symbolische Geste. Das zeugt von Friedfertigkeit und Deeskalationsstrategie.
Das hat der Autor doch erfunden. Es gab keine "netten" Grafen, Herzöge, Königs, whatsoever.
 
  • Haha
Reaktionen: Emswashed

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.240
49.146
49
Das hat der Autor doch erfunden. Es gab keine "netten" Grafen, Herzöge, Königs, whatsoever.
Bin ich nicht sicher. Der Geni und der Landammann hatten sich diese Idee ja ausgedacht. Es sollte ein Trick sein, der beide Seiten gut aussehen lässt. Leider gab es undichte Stellen. Der Herzog mag eitel sein, aber möglicherweise nicht furchtbar gewaltbereit. Der Überfall als solcher ist ja verbrieft. Den gab es wirklich. Über die genaue Motivlage darf man spekulieren, wie Lewinsky es hier getan hat.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.291
10.416
49
49
Eigentlich sollte ich Dir recht geben, aber mir ist heute nach Widerspruch: Lewinsky wollte eine Geschichte und kein Geschichtsbuch. Er freut sich wahrscheinlich um jeden, der aktiv selber sucht, und belohnt jeden, der bis zum Schluss durchhält, sonst hätte er das mit den Zwillingen nicht geklärt. Ich denke, er hat sich dabei etwas gedacht. Nach Schlamperei sieht das Buch nun wirklich nicht aus.:p
Da bin ich ganz bei dir! Es wurde dem Leser ja auch kein historisches Werk versprochen, es war nur Beiwerk. Und für mich liegt der Fokus auf den Geschichten des Sebi dem Halbbart
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.291
10.416
49
49
Wunderbar fand ich auch das 73. Kapitel, in dem der Fremde auftaucht und seine tragische Geschichte erzählt. Auch ich war bereits voll des Mitleids für den armen Kerl!
Sebi will schon seinen Dukaten holen, da mischt sich Anneli ein und entlarvt die Lügengeschichte. Herrlich!
Hat der Autor nicht schon in dieser Episode das Ende vorbereitet? Es geht doch um Lügen und Gerüchte, die, häufig genug erzählt, zur Wahrheit werden. Es geht um die Macht der Worte und Geschichten...

Genau so endet das Buch: Sebi erzählt unter Druck eine völlig überzogene Geschichte über die Vorkommnisse bei Morgarten.
[zitat]Das war eine sehr schöne Geschichte, Eusebius. Man wird sie bestimmt noch lange erzählen, und irgendwann wird sie die Wahrheit sein.[/zitat]
Ein toller letzter Satz! (Ebenso gekonnt wie der erste übrigens;))
Stimmt, genau das wird am Ende wieder aufgegriffen. Diese Weisheit passt hervorragend zum Ende. Der Sebi wird sicher noch viele andere Geschichten weiterverbreiten, die dann irgendwann Wahrheit sind. Hach......schön war es
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.291
10.416
49
49
Irgendwie tat es mir natürlich leid um den Halbbart, aber ich denke es ist unanwendbar gewesen. So wie er sich gequält hat die ganzen Jahre war es ein nachvollziehbares Handeln. Und auch der Geni wird es irgendwann verstehen, warum er nicht anders konnte. Der Sebi kann es ihm erklären, denn der durchschaut eine ganze Menge. Ohne diesen Finöggel ( hoffentlich habe ich es richtig geschrieben, habe das Buch nicht zur Hand) hätte der Roman mich nicht so gepackt. Zu Beginn dachte ich, dass der Halbbart für mich die zentrale Rolle übernehmen wird, aber das ist dann doch anders gekommen.
 

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Er erzählt Geschichten, nicht Geschichte.
und genau das ist es, worum es Lewinsky letztlich geht. Das hat er uns bei Stotterer vorgeführt und hier wieder. (und ich freue mich schon sehr auf ein Wiederlesen von Melnitz).

Die uninteressierte Leserin kommt mit dem zeitlichen Rahmen, der gesteckt ist gut zurecht und braucht keine Erläuterungen, um das Buch zu lesen. Die interessierte Leserin liest halt weiterführende links und informiert sich. Ich sehe keine Verpflichtung des Geschichtenschreibers uns historisch zu belehren.