6. Leseabschnitt: Kapitel 69 bis 83 (Seite 558 - Ende S. 677)

Querleserin

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Wadern
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Geschichtlicher Hintergrund zum letzten Leseabschnitt, in dem richtig viel passiert:

Die Schlacht am Morgarten am 15. November 1315 war die erste Schlacht zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern. Sie steht am Anfang der Schweizer Habsburgerkriege.

Gesichert ist, dass ein von Herzog Leopold I. angeführtes Heer in der Nähe von Schornen beim Ägerisee von Schwyzern überfallen und nach kurzem Kampf in die Flucht geschlagen wurde; weitere Einzelheiten sind unsicher. Die Schlacht am Morgarten spielt eine wichtige Rolle in der Befreiungstradition als die erste kriegerische Auseinandersetzung des jungen eidgenössischen Bundes.

Um mit dem Schluss zu beginnen, Sebis übertriebene Geschichte zeigt gut auf, wie Legenden, Sagen und Mythen entstehen. Nicht das, was wirklich geschehen ist, bleibt haften, sondern das, was darüber erzählt wird.
Jetzt lasse ich euch erstmal weiter schreiben...:)
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Zwischenbemerkung:

Habe gerade mit dem letzten Abschnitt begonnen und was muss ich da lesen:eek::

"Sie handelte von Zwillingen, die ihr ganzes Leben miteinander verbracht hatten...., obwohl sie unterdessen schon erwachsene Männer waren!

So, jetzt hat alle Grübelei ein Ende!;)
 

Wandablue

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Brandenburg
So. Über Nacht haben sich meine Gedanken sortiert.
Dass der Alisi noch mal so eine herausragende Rolle spielt, stinkt einem schon. Also mir. Ich hätte mir ein echtes schweizerisches Heldenepos gewünscht. Schweizer können so gar nicht zufrieden sein mit dieser Figur.
Ausserdem wird einem ein Haufen Pöses angedroht, indem man das Bein vom Geni findet - und dann ist gar nichts.
Mit den Habsburgern hab ich kein Mitleid, da bin ich beim Halbbart - und es ist schade, dass der Herzog entkommen ist. Leid tuts mir um die Pferd. Pferd gehören nicht aufs Schlachtfeld, auch nicht in den Reitstall, nicht auf die Rennbahn und nicht ins Hindernisspringen. Sie gehören in die Prärie.
Ja. Das Anneli, eine echte Heldin. Und wir sollten es Indianeranneli nennen - ein Indianer kennt kein Schmerz. Bestimmt ist das rassistisch ;-).

Im Prinzip hat mir alles gut gefallen, aber die historische Einbettung muss man sich selber erarbeiten. Sie bleibt schmal. Das ist nicht nett und nicht gut. Eigentlich müsste ich dafür was abziehen. Na, das sehn wir dann beim Rezischreiben. Vorher ist das Geschwätz von mir.

Dass der Halbbart drauf geht, hat der Autor hübsch verpackt. Dem Leser tuts nicht weh, er hatte eh keine Freud mehr am Leben.

Mecker: Nicht mal ein Nachwort zum Historischen. Ich zieh was ab, ich zieh was ab *drohendzisch*.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Ich finde Lewinsky hats genau richtig gemacht. Wer mehr wissen will, wird nachschauen, oder so klug sein, das Buch in einer äußerst engagierten Leserunde lesen und alle anderen armen Tröpfe wollen wahrscheinlich nur gut unterhalten werden.... und das werden sie!
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Wenigstens im Nachwort .. hätte ich paar Daten erwartet oder die Einordnung dieser Schlacht.

Eigentlich sollte ich Dir recht geben, aber mir ist heute nach Widerspruch: Lewinsky wollte eine Geschichte und kein Geschichtsbuch. Er freut sich wahrscheinlich um jeden, der aktiv selber sucht, und belohnt jeden, der bis zum Schluss durchhält, sonst hätte er das mit den Zwillingen nicht geklärt. Ich denke, er hat sich dabei etwas gedacht. Nach Schlamperei sieht das Buch nun wirklich nicht aus.:p
 

Querleserin

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Wadern
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Wenigstens im Nachwort .. hätte ich paar Daten erwartet oder die Einordnung dieser Schlacht.
Da muss ich dir mal Recht geben. Was wirklich geschehen ist, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren, keine Beweisfotos, keine Videoaufnahmen, keine Twitternachrichten, obwohl auch diese alle lügen können.
Das, was weiter erzählt wird, wird Geschichte - das habe ich mitgenommen, sofern es keine anderen belastbaren Quellen gibt. Und genau diese Information hätte ich mir auch im Anhang gewünscht...
Ansonsten fand ich sehr eindrücklich, dass Anneli die Drogen nutzt, um weiter erzählen kommen. Trips werden zu Geschichten, hoffe, dass Lewinsky nicht aus eigener Erfahrung spricht.
 

Querleserin

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Wadern
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Jetzt habe ich noch was zum geschichtlichen Hintergrund gefunden - auf Wikipedia unter dem Stichwort Marchenstreit, das bettet für mich das Geschehen jetzt ein - auch das hätte in einem Nachwort stehen können.

"Mit dem Tode König Heinrichs VII. im August 1313 wurde die Situation noch schwieriger. Während die Habsburger damit beschäftigt waren, einen Nachfolger in die kaiserliche Machtstellung zu hieven (was mit der Doppelwahl Friedrich des Schönen und Ludwig des Bayern nur halb gelang), überfielen die Schwyzer am Dreikönigstag 1314 das Kloster Einsiedeln, plünderten es und führten die Mönche nach Altdorf."
--> das ist also wirklich so oder so ähnlich passiert!

"Da Habsburg weiterhin mit der Kaiserwahl beschäftigt war, wurde auf sein Einschreiten gewartet. Dies geschah 1315 bei der Schlacht bei Morgarten."

Zur Schlacht selbst: siehe oben.
Da steht auch, dass Einzelheiten nicht gesichert sind.
 

sursulapitschi

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Es wäre spaßig gewesen, wenn der Charlie das ganz offen gelassen hätte. Er hätte ja weiterhin nur von "Zwillingen" schreiben können. Aber ich denk, er ist chauvimässig gar nicht auf die Idee gekommen, dass jemand sie für Frauen hält.
Ich wette, er hat nicht damit gerechnet, dass sich irgendjemand auf dieser Welt darüber Gedanken machen könnte. :D
 

sursulapitschi

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Hinten raus gibt er nochmal alles. Ich habe mich ohne Ende über wundervolle Formulierungen amüsiert und hatte das Gefühl, sie häufen sich jetzt. „…und ich habe das dem Poli auch gesagt, deutsch und deutlich.“ S.631

Ich bin enttäuscht vom Halbbart. Wie kann er nur mit den albernen Rebellenjungs und dem Alisi zusammenarbeiten? Ja, ich weiß, es gibt Gründe, aber enttäuscht bin ich trotzdem. Ja, er ist eine tragische Gestalt und ein gebrochener Mann, aber es gefällt mir nicht. Ich dachte, er würde da drüberstehen. Ja, ich weiß, keiner ist unfehlbar und gerade das ist so gut in diesem Buch. Ich bin trotzdem enttäuscht.

Dafür gewinnt das Anneli ungemein. Ja, Wanda, sie ist die Heldin der Herzen.
 

Wandablue

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Brandenburg
Tscha hm. Da enttäuschen uns die Autoren. Das ist gemein. Ich hätts gerne realitischer gehabt und vor allem ohne den Alisi. Obwohl ich sagen muss, der Autor hat es insoweit richtig gemacht, indem er den Alisi rechtzeitig einführte und ihn auch als Figur mächtig gebraucht hat.
 

sursulapitschi

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Tscha hm. Da enttäuschen uns die Autoren. Das ist gemein. Ich hätts gerne realitischer gehabt und vor allem ohne den Alisi. Obwohl ich sagen muss, der Autor hat es insoweit richtig gemacht, indem er den Alisi rechtzeitig einführte und ihn auch als Figur mächtig gebraucht hat.
Das stimmt schon, aber der Alisi ist so...plump und dumm. Und wir lesen dieses Buch um zu lernen, dass Dummheit siegt und der Krieg unausweichlich ist, wenn wir den Dummen das Ruder überlassen?