6. Leseabschnitt: Kapitel 56 bis 74 (Seite 487 bis 570)

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich erkenne Benny in diesem Abschnitt kaum wieder. Er nimmt an einer Revolte teil, wenig glaubhaft das ganze
Die Entwicklung auf die ich gewartet habe, bleibt bislang aus, es ist noch nicht viel zu ahnen von einer Besserung. Ich dachte zu Beginn noch, dass Annabelle bald wieder zu sich und zu einem aufgeräumten Leben findet und sich dadurch bei Benny alles wieder einpendelt.
Doch die Autorin hat andere Pläne, sie bringt zwar wieder kleinere Fortschritte in Punkte aufräumen an, aber so langsam reicht es mir, das hatten wir schon mehrfach, und was kam dann? Jeder ein Stillstand.
Die Krähen mag ich als mystische Wesen, hier ist es nicht so meins. Es ist langsam etwas übertrieben.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
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Die Unruhen nach der Trump-Wahl: Hier kann ich mir schwer vorstellen, dass Benny sich wirklich so mitreißen lässt.
Die ganze Situation mit Freddy, dem Typen der ihn damals so zugerichtet hat, empfand ich sehr unrealistisch. Auch wenn Benny kaum Freunde hat, hätte ich nicht gesagt, dass er sich solchen Typen anschließt und sich dabei gut fühlt
Der Junge hat riesige Kopfschmerzen. Die Mutter will ihn trotzdem mitzerren, um ihm "die Demokratie zu zeigen"...
Er lehnt ab, um kurze Zeit später einem Summen zu folgen...
Er hatte zumindest kein Fieber mehr, aber realistisch ist es bei weitem nicht, auch der Zusammenhang mit dem Aufräumen der T-Shirts im Vorfeld. Die Autorin denkt um paar Ecken, da komm ich manchmal nicht mit
 

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Mich hat dieser Abschnitt wieder völlig frustriert!
Das finde ich ja noch freundlich ausgedrückt. Ich bin wirklich am Rande des Abgrunds angekommen. Jetzt auch noch Vogelgrippe - ach, nein, es war "nur" Rattengift, Trump-Wahl, wütender Mob...und dann diese ewigen Redundanzen. Wieder schildert Annabelle alles, was wir schon wissen in einem Brief. Ich habe einfach keine Geduld mehr mit dem Roman. Es ist mir viel zu langatmig, langweilig, transparent - ich finde nichts mehr, das mich auch nur ansatzweise bei der Stange halten würde (auch die Socken- und T-Shirt-Schublade nicht). Wie oft will Benny noch abhauen?
Dann dieser unsägliche Wechsel von Mönch zu Nonne? Und am allerschlimmsten in die Du-Perspektive, in der der Roman jetzt Benny adressiert. Das passt ab und an mal in anderen Romanen, aber insgesamt ist es eine Erzählperspektive, die ich immer eher als gewollt und angestrengt empfinde.
Ich leide hier so durch die Seiten...Es ist für mich tatsächlich ein Abbruch-Buch und ich habe noch NIE auch nur ein einziges Buch abgebrochen.
Es ist rein für die entspannende Lektüre gedacht.
Mich entspannt hier nichts. Ich ärgere mich und fühle mich zunehmend veräppelt, weil man mich offensichtlich für ein naives Frauchen hält. Ich darf weiterhin nicht über den "Women's Prize for Fiction" nachdenken. Das könnte mich zur radikalen Feministin machen.

UND WIE OFT WILL BENNY NOCH OHNE SEIN HANDY ABHAUEN? WIE OFT WILL ANNABELLE IHN NOCH SUCHEN?
Ich hätte da einen Tipp: LOSLASSEN!

Ich kann mich wirklich kaum beruhigen, weil ich den Eisele-Verlag so mag, aber dieser Roman entfacht Leseblockaden bei mir. Er ist mindestens 300 Seiten zu lang, die Figur des "Buches" ist mittlerweile nur noch nervig, ich finde es fast bösartig. Mir geht es schon fast wie Benny, ich wünschte, dieses Buch würde einfach schweigen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Das finde ich ja noch freundlich ausgedrückt. Ich bin wirklich am Rande des Abgrunds angekommen. Jetzt auch noch Vogelgrippe - ach, nein, es war "nur" Rattengift, Trump-Wahl, wütender Mob...und dann diese ewigen Redundanzen. Wieder schildert Annabelle alles, was wir schon wissen in einem Brief. Ich habe einfach keine Geduld mehr mit dem Roman. Es ist mir viel zu langatmig, langweilig, transparent - ich finde nichts mehr, das mich auch nur ansatzweise bei der Stange halten würde (auch die Socken- und T-Shirt-Schublade nicht). Wie oft will Benny noch abhauen?
Dann dieser unsägliche Wechsel von Mönch zu Nonne? Und am allerschlimmsten in die Du-Perspektive, in der der Roman jetzt Benny adressiert. Das passt ab und an mal in anderen Romanen, aber insgesamt ist es eine Erzählperspektive, die ich immer eher als gewollt und angestrengt empfinde.
Ich leide hier so durch die Seiten...Es ist für mich tatsächlich ein Abbruch-Buch und ich habe noch NIE auch nur ein einziges Buch abgebrochen.

Mich entspannt hier nichts. Ich ärgere mich und fühle mich zunehmend veräppelt, weil man mich offensichtlich für ein naives Frauchen hält. Ich darf weiterhin nicht über den "Women's Prize for Fiction" nachdenken. Das könnte mich zur radikalen Feministin machen.

UND WIE OFT WILL BENNY NOCH OHNE SEIN HANDY ABHAUEN? WIE OFT WILL ANNABELLE IHN NOCH SUCHEN?
Ich hätte da einen Tipp: LOSLASSEN!

Ich kann mich wirklich kaum beruhigen, weil ich den Eisele-Verlag so mag, aber dieser Roman entfacht Leseblockaden bei mir. Er ist mindestens 300 Seiten zu lang, die Figur des "Buches" ist mittlerweile nur noch nervig, ich finde es fast bösartig. Mir geht es schon fast wie Benny, ich wünschte, dieses Buch würde einfach schweigen.
Dieses Buch scheint auch bei Dir Aggressionen auszulösen.
 
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luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Dieses Buch scheint auch bei Dir Aggressionen auszulösen.
:rofl Von der beruhigten Zen-Haltung bin ich in diesem Fall zumindest Millionen Lichtjahre entfernt. Der Roman hat für mich auf allen Ebenen eklatante Schwächen und das kann (und will) ich als Leserin nicht kompensieren. Ich möchte einfach nicht im Kindergarten-Erzählstil hundertfach immer wieder auf all das, was in unserer Welt schief läuft, hingewiesen werden. Ich möchte nicht belehrt werden und habe keine Lust, auf den Spuren einer völlig infantilen Mutter und ihres seltsam naiven Sohnes durch eine Pseudo-Märchenwelt geführt zu werden, in die nach Gusto die harsche Realität eingebunden wird. Ich möchte nicht in aller Ausführlichkeit Variationen derselben Thematik vorgeführt bekommen. Wenn ich Tipps zum Aufräumen brauche, kann ich Marie Kondo lesen (sehr kurz und auf den Punkt) oder beim Wäschelegen ihre Serie auf Netflix gucken. Ich finde den Erzählstil erratisch und konfus, ich mache keine Funktionen aus, sondern gewinne den Eindruck, dass die Autorin in eine andere Erzählhaltung springt, wenn ihr sonst nichts mehr einfällt. Den Punkt, dass Zen die Lösung für Weltfrieden, Umweltschutz, Messietum, Trump und Konsorten, Drogen, psychische Probleme und eigentlich alles ist, den habe ich mittlerweile verstanden.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Mich entspannt hier nichts. Ich ärgere mich und fühle mich zunehmend veräppelt, weil man mich offensichtlich für ein naives Frauchen hält.
An dieser Stelle möchte ich mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, weil mir gestern die Ohren geklingelt haben, als wir einen Termin mit einem sehr erfahrenen Mitarbeiter eines großen deutschen Verlages hatten (nicht Eisele). Es ging um den Vergleich zwischen amerikanischen und deutschen Lesern. Demnach:

- Lesen die Am auch gerne etwas Oberflächliches. Sie differenzieren nicht in Unterhaltung und "echte" Literatur, sind da offener. WENN sich UNTER der Oberfläche eine weitere Ebene befindet, ist es eben Literatur. Das muss aber nicht sein, man ist nicht so empfindlich.

- Die dt Literatur hat eine andere Tradition. Sie muss "von innen heraus" funktionieren (andere Richtung). Da ist der literaturinteressierte Leser anspruchsvoller. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, gibt es Abzüge.

- Büchern, die eine "Botschaft" haben, wird in Deutschland oft per se die literatische Qualität abgesprochen.

Bei diesem letzten Statement haben mir spätestens die Ohren geklingelt! Das alles trifft dermaßen auf die leise Last zu! Es ist unglaublich und erklärt, warum das Buch in den USA so euphorisch aufgenommen wurde. Andere Tradition, keine Aversion gegen (Zen-)Botschaften!
 

Wandablue

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Brandenburg
An dieser Stelle möchte ich mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, weil mir gestern die Ohren geklingelt haben, als wir einen Termin mit einem sehr erfahrenen Mitarbeiter eines großen deutschen Verlages hatten (nicht Eisele). Es ging um den Vergleich zwischen amerikanischen und deutschen Lesern. Demnach:

- Lesen die Am auch gerne etwas Oberflächliches. Sie differenzieren nicht in Unterhaltung und "echte" Literatur, sind da offener. WENN sich UNTER der Oberfläche eine weitere Ebene befindet, ist es eben Literatur. Das muss aber nicht sein, man ist nicht so empfindlich.

- Die dt Literatur hat eine andere Tradition. Sie muss "von innen heraus" funktionieren (andere Richtung). Da ist der literaturinteressierte Leser anspruchsvoller. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, gibt es Abzüge.

- Büchern, die eine "Botschaft" haben, wird in Deutschland oft per se die literatische Qualität abgesprochen.

Bei diesem letzten Statement haben mir spätestens die Ohren geklingelt! Das alles trifft dermaßen auf die leise Last zu! Es ist unglaublich und erklärt, warum das Buch in den USA so euphorisch aufgenommen wurde. Andere Tradition, keine Aversion gegen (Zen-)Botschaften!
Na ja, aber seine Didaktik ist so platt!
Ich habs unter spielerischen Aspekten gesehen, die Autorin probiert ein bisschen aus, bäckt sich einen Kuchen, hier eine Zutat und dort eine Zutat. Insgesamt nehme ich dieses Buch einfach nicht ernst.
 

luisa_loves-literature

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Sie differenzieren nicht in Unterhaltung und "echte" Literatur, sind da offener. WENN sich UNTER der Oberfläche eine weitere Ebene befindet, ist es eben Literatur. Das muss aber nicht sein, man ist nicht so empfindlich.
Das stimmt. Ich glaube, ich habe das schon mal irgendwo hier im Forum geschrieben: in der englischsprachigen (nicht nur der amerikanischen) Literatur ist der Unterhaltungsfaktor nichts "Ehrenrühriges", im Gegenteil - und das ist auch gut so und diese Perspektive wäre auch für den deutschen Literaturbetrieb ein guter Ansatz (das würde extrem sperrige und unlesbare Literatur bei Buchpreisen z.B. verhindern). In der englischsprachigen Literatur funktioniert die Symbiose von Anspruch und Unterhaltung häufig ausgezeichnet - es gibt eine andere Erzähltradition - während auf dem deutschen Markt es sich meist um das eine oder das andere handelt, eben weil es unterschiedliche Lesererwartungen gibt.
Ich bin ja nun extrem anglophil und in meiner Lesehaltung und -erwartung auch so geprägt und habe deshalb nichts gegen eine "Botschaft" in einem Roman, auch der Unterhaltungswert ist für mich ein absolutes Muss, aber es kommt auf das "wie" an und da erwarte ich Anmut, Eleganz, subtile Nuancen und sinnvolle Subtexte. Und das kann die englischsprachige Welt nicht nur in der Literatur sehr häufig ganz ausgezeichnet (wie u.a. bei Gurnah, Austen, Maugham und Forster, Barnes, Toibin, Levy, Gardam und auch Rowling), sondern auch in TV-Serien wie "Downton Abbey", "The Crown" oder "Peaky Blinders" - aber in "Die leise Last der Dinge", nein, da geht das schief.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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es gibt eine andere Erzähltradition - während auf dem deutschen Markt es sich meist um das eine oder das andere handelt, eben weil es unterschiedliche Lesererwartungen gibt.
Du drückst es ebenso galant aus wie unser Gesprächspartner;)
während auf dem deutschen Markt es sich meist um das eine oder das andere handelt, eben weil es unterschiedliche Lesererwartungen gibt.
Dito;)
aber in "Die leise Last der Dinge", nein, da geht das schief.
Da schleudere ich dir ein "Ja, aber..." entgegen. Der Womens Prize ist mittlerweile renommiert und das Buch hat beim A viele gute Wertungen. Wie ich vermute aus dem E sprachigen Raum...
 

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Da schleudere ich dir ein "Ja, aber..." entgegen. Der Womens Prize ist mittlerweile renommiert und das Buch hat beim A viele gute Wertungen.
Dann kommt von mir ein "Ja, aber..." zurück :rofl Ich bin wohl nicht besonders "preis"-gläubig. Letztlich wird der Preis von einer jährlich wechselnden Jury bestimmt, die auch nur ihren persönlichen Geschmack, beeinflusst vom Zeitgeist, prämiert - und ich wage mal zu behaupten: hätten wir hier aus unserer Runde den "Women's Prize" vergeben: "Die leise Last" wäre es wohl nicht geworden :smileeye und auch beim Buchpreis hätten wir anders entschieden. - Vielleicht sollten wir mal einen WHATCHAREADIN-PREIS für das beste Leserundenbuch vergeben!!!

Bei Rezensionen schaue ich mittlerweile eigentlich nur hier, was ihr so dazu sagt. Grundsätzlich halten mich aber auch negative Rezensionen nie vom Lesen ab, ich bin zu gern mein eigenes Versuchskaninchen ;) und lese fast immer ohne vorherigen Rezensionsinput, gerade auch, weil die Geschmäcker, Erwartungen und Lebenswelten so unterschiedlich sind.
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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- Vielleicht sollten wir mal einen WHATCHAREADIN-PREIS für das beste Leserundenbuch vergeben!!!
Der Preis wäre ja schnell ausgewertet, indem man "unsere" (also die der TN)
Rezensionen auswertet...
Des einen Freud ist des anderen Leid. Ich weiß nicht, ob man da nicht ein Buch gegen das andere ausspielen würde. Außerdem liegen viele LR verdammt dicht beieinander...

Einen Thread der beliebtesten Bücher machen wir indessen zu jedem Jahresende, den man auch als Umfrage anlegen könnte und der auch höchst informativ ist. Er verliert natürlich an Aussagekraft, wenn jemand 20 und mehr beste Bücher prämiert. Natürlich ist das subjektiv, aber das ist Lesen ja immer (siehe oben).

Lasst uns das an anderer Stelle nochmal aufnehmen;)