6. Leseabschnitt: Kapitel 37 bis Ende

[claudi-1963]

Wir lesen ab Seite 346 bis Ende

 

[JoanStef]

Es ist wie eine Sucht obwohl hier die Leichen nicht aus dem gut bestelltem Beet wachsen. Die Stimmung, Beweggründe und Umstände werden so gut erzählt. Ich muss hier einfach immer weiter lesen. Ich bemerke, dass einige von Euch noch nicht so weit gekommen sind. Verbunden mit einer Entschuldigung bin ich gespannt, was Ihr Euch so zu diesen 2 Leben denkt.
Jetzt kommt endlich ans Licht, warum Nellie die an ihre Mutter adressierten Briefe nie aufgibt. Die Kindheit war für sie sicher sehr schwer. EIne Mutter, die in Depressionen "ertrinkt". Beim Lesen über ihre Erfahrungen wurde ich emotional. Wie schwer muss sie daran getragen haben.
Den Satz : " Das Herz einer Mutter schlägt weiter...( gedankliches Zitat) ist schon ein gut verpackter Gedanke. In den 50iger Jahren war die gesellschaftliche Akzeptanz für den Einzelnen sicher noch viel wichtiger. Auch der Druck: Kinder gebären zu müssen, ist in unserem Leben ja keine tragfähige Aussage. Aber wie schwer muss Elsie auch an der Schwangerschaft und der Erziehung ihrer Tochter Nellie getragen haben? Ich denke, dass Elsie ihre Tochter wirklich liebte. Hat sie doch so viele Jahre der Depression auf sich genommen, um Nellie ein Leben zu ermöglichen. Das Nellie die Mutter dann in der Badewanne tot fand & ein Suizid klar war- was für ein immenser Druck für ein so junges Mädchen.
Nellie: hat gelitten, aber der vorgezeichneten Unausweichlichkeit ihres Lebens getrotzt. Ohne es auch nur minimal anzudeuten. Sie war verschwiegen und wollte erst ihren Erfolg verzeichnen. Und, den konnte sie dann auch akzeptieren. Ich denke, dass sie der Erforschung ihrerselbst ein großes Stück näher kam. Die Ehe mit Richard war eine Pein und in keinster Weise leicht. Ich bin sehr erstaunt, wie sie immer mehr ihre eigene Haltung gefunden und dann auch gelebt hat. Sehr, sehr mutig.
Alice: nun ist es raus. Es gibt ein riesiges emotionales Schlachtfeld nachdem Nate teilweise von der Wahrheit ihrer Erkrankung, erkannt hat. Für Alice war es im großen und Ganzem sicher eine Erleichterung und diese setzte sich dann fort. Ihre Haltung, das Haus nicht zu verkaufen und Nate nicht nach Kalifornien folgen zu wollen? Gut gemacht. Damit hatte ich so nicht gerechnet. SIe hat für sich nun klar entschieden, was sie will. Nate ist natürlich absolut von den Socken. Er hat so schön geplant... Für mich ist Alice aber trotzdem, diejenige der beiden Frauen, die sehr konfus und unreflektiert erst handelt & dann denkt?
Nate: macht Alice Vorwürfe hinter seinem Rücken DInge zu tun, die er nicht weiß. Und, er? Hat Geheimnisse mit Bronwyn. Dass Bronwyn sich auf Nates Betreiben, auf ein gemeinsames Treffen mit Alice in der Stadt, einlässt!? Etwas komisch.
Ich würde das so meiner guten ( besten ) Freundin nicht zumuten können.
Überhaupt zieht sich eine gewisse Unehrlichkeit durch die gesamten Lebensläufe dieser Story.
Nur die "Nachbarin-Freundinnen" sind anscheinend ohne großartigen Lügen oder Unehrlichkeiten, unseren Hauptprotagonistinnen begegnet.
Miriam und Sally sind große Unterstützerinnen und versuche ihnen, den Rücken,
- unvoreingenommen zu stärken.
Verbindung von Elsie & Nellie: eine Besondere. Die Geheimnisse werden von Mund zu Ohr weitergegeben. Und, da Nellie ja keine Kinder hat, fügt sie die wesentlichen Zutaten handschriftlich den Rezepten hinzu. Das Versteck finde ich gewagt Das jemand die alten Zeitschriften vor dem Entsorgen erst durchblättert, ist ja nicht sicher. Auf der anderen Seite hat Nellie schon öfter die Erfahrung gemacht, dass ihre Pläne funktionieren. - Gut für uns

Ich könnte noch sehr viel mehr anmerken, aber das möchte ich hier niemanden zumuten Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen und genossen. Die unterschiedlichen Eindrücke, Geschehen und Aktionen werden mich wohl noch eine ganze Weile beschäftigen. "Todsicher"

 

[wal.li]

Für Nellie erscheint es mir wie "Happy ever after". Da Richard so unterirdisch daneben war, erscheint es mir fast gerecht. Einerseits. Andererseits hat sie ihn umgebracht und ist damit durchgekommen. Hm. Notwehr? Nicht so wirklich. Ich hätte mir gewünscht, Nellie hätte einfach gehen können und Richard mit einem ordentlichen Scheidungskrieg überzogen.
Bei Alice frage ich mich, wie lange Nate überleben wird. Im Moment hat er nachgegeben. Ich glaube aber, er wird wieder irgendwie rummanipulieren. Und dann hat sie die Möglichkeit und die Mittel. Ich hoffe, dass sie bis dahin eine erfolgreiche Schriftstellerin ist und Nate einfach rausschmeißen kann, wenn er wieder alles über ihren Kopf hinweg entscheiden will.

 

[Bibliomarie]

Alice hat nun ihr Thema gefunden. Ich wünsche ihr den Erfolg, aber für die Ehe sehe ich schwarz. Zwar hat sich Alice durchgesetzt, aber das ist keine Basis für eine Ehe und ehrlich gesagt, fürchte ich für Nate. Alice hat sich für meinen Geschmack zu sehr in Nellie eingefühlt.

Nellie lebte auf, das Foto beweist es. Aber mir bleibt ein schlechtes Gefühl dabei. Sicher hat Richard keinerlei Sympathie verdient, aber hätte es für Nellie keinen anderen Weg gegeben, als ihren Mann zu ermorden?

Hat Elsie die Rezepte auch schon angewandt? Ihr Mann ist ja auch verschwunden?

 

[ulrikerabe]

Bei Alice frage ich mich, wie lange Nate überleben wird

Ich habe ehrlich gesagt jeden Moment damit gerechnet, dass plötzlich ein Käsestruer mit selbstgemachter Kräutermischung am Tisch steht. Wäre es ein Film, würde ich genau die letzte Einstellung vor mir sehen. Ein schön gedeckte Tisch und eine Frauenhand, die eine schöne Kräutermühle auf den Tisch stellt.

 

[ulrikerabe]

Natürlich ist es rechtlich und moralisch nicht einwandfrei, den Ehemann zu vergiften. Aber ich gönne Nellie von Herzen, dass sie von nun an ungebunden war.

Der Ehe von Alice und Nate gebe ich allerdings nicht mehr lange. Selbst wenn Nate nicht alsbald das zeitliche segnen sollte. Die beiden haben zu große Vertrauensbrüche begangen, was ihre gemeinsame Zukunft betrifft. Ein Kind ist niemals ein probates Mittel, eine sowie so schon angeschlagene Beziehung zu kitten.

 

[ulrikerabe]

Ich hätte mir gewünscht, Nellie hätte einfach gehen können und Richard mit einem ordentlichen Scheidungskrieg überzogen

Ich schätze, Nellie hätte damals den kürzeren gezogen. Das Recht war mit Sicherheit auf der Seite des Mannes. Selbst der erzwungene Sex wäre rechtlich wohl bedeutungslos. Nellie wäre mittellos, arbeitslos, obdachlos gewesen.
Wir können uns froh und glücklich schätzen, heute zu leben und nicht mehr einem komplett patriarchalischem Rechtssystem unterworfen zu sein.

 

[ulrikerabe]

Was ich allerdings Nellie etwas übel nehme. Sie hätte das Kind nicht unbedingt abtreiben müssen. Sie wäre wahrscheinlich eine gute Mutter gewesen und hätte sich nicht sorgen müssen, das Richard einen Sohn indoktrinieren oder eine Tochter unterdrücken könnte. Als Witwe hätte sie auch gesellschaftlich keine Einbußen gehabt wie eine geschiedene Frau.

 

[claudi-1963]

Was für ein eigenartiges Ende, irgendwie hätte ich mir den Schluss etwas harmonischer gewünscht. Ich hatte ehrlich gesagt immer Angst, das Alice Nate etwas antun würde, nur damit sie in dem Haus bleiben kann. Ich hatte das Gefühl, das Alice total von dem Haus und von Nellies Geschichte infiziert ist. Zum Glück hat sie es auch so hinbekommen. Aber ob das eine gute Ehe wird, wenn beide so quer sind? Ich hatte oft das Gefühl keiner von beiden will hier nachgeben.

Allerdings fand ich es auch nicht so toll, das Nate einfach eine Stelle in Kalifornien annimmt ohne Alice was zu sagen. So geht doch keine Ehe. Mir scheint er meint eine Frau hat gefälligst das zu tun was ein Mann macht. Natürlich hat Nate irgendwie recht, das es besser wäre wenn sie aus dem Haus ausziehen würde. Doch mit Stella hat sie eine nette Nachbarin und Freundin gefunden und ich habe den Eindruck das braucht Alice gerade dringender wie ihre Mutter.
Schon das sie daran denkt, das Nate vielleicht derjenige sein könnte der vor den Zug gestoßen wurde finde ich erschreckend. Wo soll diese Ehe noch hinführen und Nate ist ja nicht wie Richard gewalttätig.

So ganz kann ich Nellie nicht verstehen, das sie das Kind nicht wollte. Da sie ja eh Richards Tod geplant hatte, hätte sie es doch behalten können. Oder hatte sie Angst weil sie dann wie ihre Mutter die alleinige Verantwortung gehabt hätte? Vielleicht wollte sie auch ihrem Kind nicht sie als Mutter zumuten? Den angenommen Nellie verfällt denselben Depressionen wie ihren Mutter und würde sich auch das Leben nehmen, vielleicht wollte sie das nicht?

Ich frage mich nur wenn die Familie Swan noch alles mit dieser Kräutermischung umgebracht hat?

Heute würde Nellie sicher nicht mehr so einfach davonkommen, den bei Richards Alter hätte man sicher eine Obduktion gemacht und dann sehr wahrscheinlich das Gift festgestellt.

 

[Barbara62]

Was für ein eigenartiges Ende, irgendwie hätte ich mir den Schluss etwas harmonischer gewünscht.

Ehrlich? Noch harmonischer? Für mich war es schon viel zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen bei einer Beziehung, der ich keinerlei Zukunft gebe.

So ganz kann ich Nellie nicht verstehen, das sie das Kind nicht wollte. Da sie ja eh Richards Tod geplant hatte, hätte sie es doch behalten können. Oder hatte sie Angst weil sie dann wie ihre Mutter die alleinige Verantwortung gehabt hätte? Vielleicht wollte sie auch ihrem Kind nicht sie als Mutter zumuten? Den angenommen Nellie verfällt denselben Depressionen wie ihren Mutter und würde sich auch das Leben nehmen, vielleicht wollte sie das nicht?

Ich denke, sie hatte vor allem Angst, dass das Kind zu sehr nach Richard geraten würde. Aber ich bedauere die Abtreibung auch. Wenn es aber mit dem Tee so einfach wäre, würden das doch sicher mehr Frauen probieren?

 

[Barbara62]

Ich hatten leider recht, Alice wird schwanger (nicht einmal die Pille kann sie regelmäßig nehmen ) und Nate bleibt (vorläufig) bei ihr.

Leider war es nicht mein Buch, ich hatte mir zwar eine leichte Lektüre, aber deutlich mehr Pep erwartet. Mit Alice konnte ich durchgehend gar nichts anfangen und leider waren deutlich mehr Kapitel über sie als über Nellie. Über das Thema Giftmord empfehle ich das Buch "Beim Morden bitte langsam vorgehen" mit deutlich mehr Schwung (und Witz).

 

[JoanStef]

ganz kann ich Nellie nicht verstehen, das sie das Kind nicht wollte. Da sie ja eh Richards Tod geplant hatte, hätte sie es doch behalten können

Das ist ein guter Einwand. Vielleicht hat sie ihrem Mordplan nicht getraut? Nee, ich denke sie war sich sicher es würde klappen. Also? Wollte sie nicht, dass ihr Kind das Kind einer Mörderin ist?

 

[JoanStef]

Morden bitte langsam vorgehen" mit deutlich mehr Schwung

Das werde ich mir auf die Liste setzen. Danke für den Tipp!

 

[Sassenach123]

Auch ich habe das Buch nun beendet und ich bin am Ende eigentlich nicht überrascht worden. Es hat sich ein wenig abgezeichnet welchen Verlauf es nimmt. Schön ist, dass Alice zu sich gefunden hat, sie trifft nun ihre Entscheidungen. Hätte sie dies von Anfang an getan, hätte sie Nellie und dieses Haus allerdings wohl nie kennengelernt. Schon irgendwie makaber.
Nate hat sich in. Zeug auf L.A. zwar nicht richtig verhalten, allerdings hatte Alice ihn zu dem Zeitpunkt ja schon mehrfach belogen, so dass mich sein Vertrauensbruch gar nicht so sehr gestört hat, wie es normalerweise der Fall gewesen wäre. Die Ehe ist ziemlich sicher am Ende, und ob es funktionieren wird, wegen des Kindes zusammenzubleiben wage ich zu bezweifeln. Allerdings hoffe ich, dass das Kind ihn als Vater behalten wird, und nicht doch noch das Rezept zum Einsatz kommen muss

 

[Sassenach123]

Das ist ein guter Einwand. Vielleicht hat sie ihrem Mordplan nicht getraut? Nee, ich denke sie war sich sicher es würde klappen. Also? Wollte sie nicht, dass ihr Kind das Kind einer Mörderin ist?

Gut möglich. Oder sie wollte alles was sie an Richard erinnern könnte loswerden.

 

[Sassenach123]

Den angenommen Nellie verfällt denselben Depressionen wie ihren Mutter und würde sich auch das Leben nehmen, vielleicht wollte sie das nicht?

An die Depressionen ihrer Mutter habe ich gar nicht mehr gedacht. Aber klar, vielleicht hat Nellie Angst davor gehabt.
Leider werden wir die genauen Gründe für ihren Entschluss nicht erfahren, es bleiben uns nur die Spekulationen. Aber das stört mich nicht, im Gegentei, es ist recht realistisch, dass wir nicht auf alles Antworten bekommen

 

[Sassenach123]

Hat Elsie die Rezepte auch schon angewandt? Ihr Mann ist ja auch verschwunden?

Diese Frage drängt sie tatsächlich auf. Ich meine auch mich zu erinnern, dass Nellie irgendwann andeutet, dass Elsie das Rezept auch angewandt hat

 

[Amena25]

Alice hat nun ihr Thema gefunden. Ich wünsche ihr den Erfolg, aber für die Ehe sehe ich schwarz. Zwar hat sich Alice durchgesetzt, aber das ist keine Basis für eine Ehe und ehrlich gesagt, fürchte ich für Nate. Alice hat sich für meinen Geschmack zu sehr in Nellie eingefühlt.

Auch wenn Alice nun endlich weiß, wo es für sie langgehen soll, wird sie mir nicht sympathischer. Mir scheint, sie hat sich nicht willentlich für Nate oder das Baby entschieden. Es hat sich halt so ergeben. Und Nate kann einem so allmählich schon Leid tun...

 

[Amena25]

Leider war es nicht mein Buch, ich hatte mir zwar eine leichte Lektüre, aber deutlich mehr Pep erwartet.

Alice und ihre Geschichte empfinde ich auch als viel zu vorhersehbar und wenig unterhaltsam. Da hatte Nellies Geschichte schon etwas mehr Pep.

 

[nellsche]

Für Nellie freue ich mich sehr, dass sie nun ohne Richard aufleben kann. Klar ist Vergiften nicht optimal, aber damals war es eben eine andere Zeit....

Alice hat nun auch ihren Weg gefunden. Aber ihre Ehe mit Nate wird ganz sicher nicht halten, kann ich mir zumindest nicht vorstellen.