6. Leseabschnitt: Kapitel 27-34 (S. 390 bis S. 496)

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Ach ja, das war es dann also mit unserem lieben (?) Heathcliff.
Schade, dass ich das Buch jetzt durch habe...

Dieser letzte Abschnitt steht noch einmal voll im Zeichen Heathcliffs. Stark fand ich seine rauschhafte, gehetzt eindringliche Rede über seine Verfolgung durch Cathy. Diese spannt dann auch gekonnt den Bogen zu seinem erschütternden Ende. Irgendjemand von euch schrieb, die Dramatik erinnere sie an eine Oper. So habe ich Heathcliffs Tod auch empfunden. Dramatisch überladen und ein wenig in die Länge gezogen. Doch ich mochte auch dies.

Ein gelungener Kniff war in meinen Augen die Rückkehr zur Erzählperspektive Lockwoods. Nachdem man als Leser im ersten Kapitel so unvorbereitet in diese seltsame Wohngemeinschaft hineingeworfen wurde wie Lockwood, nähert man sich den Figuren jetzt mit einem schier unerschöpflichen Wissen, weil Nelly alles über sie ausgebreitet hat. So sieht man sie jetzt mit völlig anderen Augen. Richtig gut gemacht.
 

Christian1977

Bekanntes Mitglied
8. Oktober 2021
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Ganz vergessen zu erwähnen habe ich, dass mich das Ende überrascht hat, weil es ziemlich hoffnungsvoll ist. Das hätte ich bei der ganzen Tragik gar nicht unbedingt erwartet.

Von einem Happy End möchte ich nicht sprechen, dafür waren Heathcliffs Tod und die Schauergeschichte zu traurig. Und in der zarten Beziehung zwischen Hareton und Cathy ist zumindest er wegen des jahrelangen Mangels an Erziehung sicherlich ein Risikofaktor. Dennoch ist die Hoffnung auf Glück gar nicht so klein.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Bei dieser Geschichte mit einem hoffnungsvollen Schluss zu enden, das ist große Kunst.
Sogar Heathcliff kommt einem menschlich wieder näher. Sein Verweigern von Nahrung kommt einem Suizid nahe. Er hofft auf eine Vereinigung mit seiner geliebten Catherine.
Uns Bibliophile gefällt natürlich, dass Cathy II Hareton mit Hilfe von Büchern gewinnt.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ganz vergessen zu erwähnen habe ich, dass mich das Ende überrascht hat, weil es ziemlich hoffnungsvoll ist. Das hätte ich bei der ganzen Tragik gar nicht unbedingt erwartet.

Von einem Happy End möchte ich nicht sprechen, dafür waren Heathcliffs Tod und die Schauergeschichte zu traurig. Und in der zarten Beziehung zwischen Hareton und Cathy ist zumindest er wegen des jahrelangen Mangels an Erziehung sicherlich ein Risikofaktor. Dennoch ist die Hoffnung auf Glück gar nicht so klein.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass alle nun sie selbst sein können. Keine Tyrannei mehr von Heathcliff, und in Hareton setze ich große Hoffnung. Er hat sich versucht selbst das lesen beizubringen, er hat zwar unter Heathcliff gelitten, ich wage aber zu behaupten, dass er nicht versuchen wird ihn nachzueifern. Vielleicht etwas geschönt, aber was soll’s.
Schon vor der Hochzeit mit Linton habe ich bedauert, dass Cathy nicht Hareton heiraten kann.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Nach meinem persönlichen Desaster mit dem Klassiker von V. Woolf hatte ich ein wenig Angst mich wieder in einer ähnlichen Lage wiederzufinden. Doch hier war es ganz anders, ich bin in den Roman abgetaucht und werde ihn sicher erneut lesen.
Der Stil war sehr ansprechend und die Handlung hat mich angesprochen, obwohl wir es hier mit vielen unangenehmen Erlebnissem und teilweise sehr störrischen Charakteren zu tun hatten. Das Heathcliff so ein Ende nimmt, kam unerwartet, zeigt aber seine Liebe zu Catherine. Wäre er damals mit ihr zusammen gekommen, ich glaube er wäre nicht zu diesem Tyrannen geworden
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass alle nun sie selbst sein können.
Das hast du toll formuliert. Und es trifft sicher zu, Hareton hat sich nicht bleibend von Heathcliff verbiegen lassen und Cathy zu ihrer Lebensfreude zurückgefunden. Es ist die Frage, ob er ihr auf Dauer die dominante Position gestatten wird, die sie jetzt, wegen ihrer Bildungsüberlegenheit hat. Aber das steht in den Sternen. Jedenfalls ist das Ende hoffnungsvoller, als man nach all den Verwicklungen und Hassausbrüchen annehmen durfte.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich habe gestern noch lange im Wohnzimmer gesessen und bis in die Nacht hinein gelesen, weil ich mich nicht von dem Roman trennen konnte, ohne das Ende zu kennen. Für mich waren die letzten Kapitel ein wenig überraschend, weil weniger düster als erwartet. Ich bin froh, dass mich auch dieser letzter Teil nicht enttäuscht hat.

Um mein Fazit schon einmal etwas vorwegzunehmen: Ich hatte eine völlig andere Geschichte erwartet, wurde aber überhaupt nicht enttäuscht. Zuletzt hatte ich eher kritische Stimmen wahrgenommen und bin daher mit sehr verhaltenen Ansprüchen an diese Runde herangegangen. Mittlerweile bin ich sehr froh, dass ich meinem Lesevorhaben treu geblieben bin und mich für die Runde angemeldet habe.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich weiß jetzt gerade nicht, ob ich lieber Heathcliff´sche Aggressionen entwickeln soll oder lieber in Cathy´sche "Liebesbekundungen" verfalle, weil ich das Buch beendet habe :think:rofl. Ich glaube, eine gute und gesunde Mischung aus beidem ist hier die Lösung muhahaha :cool:. Was für ein bockstarkes Ende eines der atmosphärischsten Bücher, die ich bisher in diesem Jahr gelesen habe.
Mehr etwas später.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Ach ja, das war es dann also mit unserem lieben (?) Heathcliff.
Schade, dass ich das Buch jetzt durch habe...

Dieser letzte Abschnitt steht noch einmal voll im Zeichen Heathcliffs. Stark fand ich seine rauschhafte, gehetzt eindringliche Rede über seine Verfolgung durch Cathy. Diese spannt dann auch gekonnt den Bogen zu seinem erschütternden Ende. Irgendjemand von euch schrieb, die Dramatik erinnere sie an eine Oper. So habe ich Heathcliffs Tod auch empfunden. Dramatisch überladen und ein wenig in die Länge gezogen. Doch ich mochte auch dies.

Ein gelungener Kniff war in meinen Augen die Rückkehr zur Erzählperspektive Lockwoods. Nachdem man als Leser im ersten Kapitel so unvorbereitet in diese seltsame Wohngemeinschaft hineingeworfen wurde wie Lockwood, nähert man sich den Figuren jetzt mit einem schier unerschöpflichen Wissen, weil Nelly alles über sie ausgebreitet hat. So sieht man sie jetzt mit völlig anderen Augen. Richtig gut gemacht.
Dramatisch und dramaturgisch einfach toll. Schönes Ende. Hach! Das muss ich als mieselsüchtige Romantikerin einfach gestehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7863

Gast
"mieselsüchtig"? *nachschlag* Immer etwas zu meckern haben?

Ich bin jetzt in Kapitel 28 angekommen und muss das unbedingt heute noch zu Ende lesen. Ich mag die Brontës, Jane Eyre habe ich vor einigen Jahren nochmal gelesen, und ich glaube, dass ich Wuthering Heights in der Schule schon mal gelesen habe, aber das ist lange her ;-)
 
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