Diese Szene hat mich sehr betroffen gemacht. Sie opfert sich, damit Andere leben können.Dramatisch wird es, als die Deutschen kommen und alles an Tieren mitnehmen und die Großmutter das Schwein mit ihrem Leben verteidigt und erschossen wird
Mich hat schon gewundert, dass Joska nicht eingebrochen ist. Auf ihn lastet ja ein enormer Druck und indirekt trägt er Verantwortung für Saris Leben oder Sterben - glaubt er zumindest. Daher am Ende auch die Wut auf Frau Rosenberg.Schrecklich dann wieder die Szene, als der arme Papa Kántor vom alten Grafen fertig gemacht wird, der ihn zum Denunzianten machen will.
Als opfern sieht aber weder 'Tante Kathi' noch ich es! Als Mutter und Großmutter war ihr bewusst, wenn das Schwein weggenommen wird, verhungert die Familie und dagegen wehrt sie sich. Sie ist fast verrückt vor Angst vor dem, was der Familie ohne dem Schwein droht: der Tod durch Verhungern. (Ich konnte das sooo gut nachvollziehen! Und es sind seltsamerweise meistens die Frauen, die in solchen Situationen handeln - durch die Fürsorge und Liebe, die sie für ihre Familie spüren!)Sie opfert sich, damit Andere leben können.
Die Wut auf Frau Rosenberg interpretierte ich als Frustrations-Aggressions-Hypothese.Mich hat schon gewundert, dass Joska nicht eingebrochen ist. Auf ihn lastet ja ein enormer Druck und indirekt trägt er Verantwortung für Saris Leben oder Sterben - glaubt er zumindest. Daher am Ende auch die Wut auf Frau Rosenberg.
Diese Gedanken gehen mir auch schon die ganze Zeit durch den Kopf!Was war eigentlich vor 700 Jahren bzw. was war davor? War es jemals anders in der Historie? Warum gerade 700 Jahre?
Ja, genau, dadurch lernt man die Gebräuche und Riten im alten Ungarn kennen - fand ich äußerst interessant!Sehr anrührend fand ich, was man ihr alles anzieht und schenkt, als sie beerdigt wird.
Genau. Da sie sich aber sicher auch bewusst ist, dass ihr Handeln Konsequenzen nach sich hziehen wird und sie dies in Kauf nimmt, ist es meiner Meinung nach schon ein "sich opfern". Lieber stirbt sie, als dass sie geschehen lässt, dass ihre Familie verhungert. Diese Szene hat mich sehr erschüttert. Man muss nicht selbst Großmutter und Mutter sein, um sich da hineinfühlen zu können.Als opfern sieht aber weder 'Tante Kathi' noch ich es! Als Mutter und Großmutter war ihr bewusst, wenn das Schwein weggenommen wird, verhungert die Familie und dagegen wehrt sie sich. Sie ist fast verrückt vor Angst vor dem, was der Familie ohne dem Schwein droht: der Tod durch Verhungern
Ich nehme an, dass da allgemein der Ursprung liegt für die Verfolgung von Zigeunern und möglw. Juden. Wobei bei den Juden geht diese vermutlich noch weiter zurück. Also mal sehen...Diese Gedanken gehen mir auch schon die ganze Zeit durch den Kopf!
Ich durchaus auch.Hmmmm, auch wenn es jetzt Verwunderung hervorruft, aber ich lese dieses Buch immer noch gern!
Ich glaube nicht einmal, dass ihr diese Konsequenzen in diesem Moment bewusst waren. Sie war in diesem Augenblick so voller Adrenalin, dass sie nur noch handelte!Lieber stirbt sie, als dass sie geschehen lässt, dass ihre Familie verhungert.
Am besten hat mir gefallen, dass sie Salz und Pfeffer mitbekommt, damit sie nach dem Tod nicht hungern muss, "bis sie im Himmelreich Arbeit gefunden hat". Die Bauern können sich ein Leben ohne Arbeit schlicht nicht vorstellen, traurig!Dramatisch wird es, als die Deutschen kommen und alles an Tieren mitnehmen und die Großmutter das Schwein mit ihrem Leben verteidigt und erschossen wird. Sehr anrührend fand ich, was man ihr alles anzieht und schenkt, als sie beerdigt wird.
Stimmt. Etwas zäh ist die Lektüre schon, auch wenn mir die politischen Einlassungen viel besser gefallen als das Liebesgedöns.Doch etwas weniger ausführlich hätte auch gereicht.
Nein, keine Verwunderung. Es hätte nur kürzer sein dürfen. Wenn Székely es nicht schon hätte ins Englische übersetzen lassen, ich hätte fast vermutet, dass er noch kürzen wollte.Hmmmm, auch wenn es jetzt Verwunderung hervorruft, aber ich lese dieses Buch immer noch gern!
Selbst Garas muss sich eingestehen, dass er Vorurteile gegen Zigeuner hat, das hat mich sehr verwundert (S. 410: "Ja nun, eine Zigeunerin bleibt eben eine Zigeunerin.")Ich nehme an, dass da allgemein der Ursprung liegt für die Verfolgung von Zigeunern und möglw. Juden. Wobei bei den Juden geht diese vermutlich noch weiter zurück. Also mal sehen...
Ich denke, es hat was mit dieser immensen Ungerechtigkeit zu tun.Ich durchaus auch.
Nicht auszuschließen, obwohl sich ja wirklich jeder der massiven Bedrohung durch die Deutschen bewusst ist.Ich glaube nicht einmal, dass ihr diese Konsequenzen in diesem Moment bewusst waren. Sie war in diesem Augenblick so voller Adrenalin, dass sie nur noch handelte!
Es ist halt ihr Lebensunterhalt. Wie heißt es doch immer: Von Luft und Liebe allein kann man nicht leben. Und das wird im Roman auch sehr deutlich.Die Bauern können sich ein Leben ohne Arbeit schlicht nicht vorstellen, traurig!
Das "Liebesgedöns" ist wohl auch nur "Beiwerk", um die Verhältnisse der Protas zueinander zu klären. Ich hätte es auch gerne gestraffter gehabt. Vielleicht hat Szekély den Roman auch deswegen nicht veröffentlicht zu Lebzeiten.Stimmt. Etwas zäh ist die Lektüre schon, auch wenn mir die politischen Einlassungen viel besser gefallen als das Liebesgedöns.
Ich vermute es ebenfalls.Wenn Székely es nicht schon hätte ins Englische übersetzen lassen, ich hätte fast vermutet, dass er noch kürzen wollte.
Wenigstens ist das ein ehrlicher Umgang mit Vorurteilen. In der Regel werden solche ja eher bestritten. Auch hier wird immer pauschal bestritten, man sei doch nicht rassistisch etc. Dabei wird verdrängt, dass es auch so etwas wie unbewussten Rassismus gibt, eben auch unrelektierte Vorurteile. Ich mag Székelys Ehrlichkeit und Unverblümtheit.Selbst Garas muss sich eingestehen, dass er Vorurteile gegen Zigeuner hat, das hat mich sehr verwundert (S. 410: "Ja nun, eine Zigeunerin bleibt eben eine Zigeunerin.")
Das fand ich auch sehr interessant. Mir war es nicht zu lang.Die Szenen im Sekretariat des Schlosses, die Gedanken der beiden dort (Demokratie, USA, Hitler, etc.), da ist schon einiges diskussionswürdig, aber es ist auch ziemlich langatmig geschrieben.
Das hat mir richtig weh getan. Auch wie Papa Kántor wartet und hofft, Selbstgespräche führt und das alles wegen wahrscheinlich gerade mal ein paar Cent oder Euro. Das ist schon menschenverachtend wie der Graf handelt.Schrecklich dann wieder die Szene, als der arme Papa Kántor vom alten Grafen fertig gemacht wird, der ihn zum Denunzianten machen will.
Das hat mich auch überrascht.Mich hat schon gewundert, dass Joska nicht eingebrochen ist. Auf ihn lastet ja ein enormer Druck und indirekt trägt er Verantwortung für Saris Leben oder Sterben - glaubt er zumindest.
Ich vermute, er will nicht bedauert werden. (Männer ticken da anders, Frauen denken da lösungsorientierter! ) Und vor allem will er nicht den Anschein erwecken, dass er erpressbar wäre / gewesen ist.Was ich nicht ganz verstehe ist, warum Papa Kántor den Bauern nicht erzählt, wie es um seine Frau steht.
Das fand ich ziemlich spannend.Die Szenen im Sekretariat des Schlosses, die Gedanken der beiden dort (Demokratie, USA, Hitler, etc.), da ist schon einiges diskussionswürdig, aber es ist auch ziemlich langatmig geschrieben.
Das ist das, was seit Jahrhunderten vorherrscht. Da hat sich nicht viel verändert für die Bauern, nichts zummBesseren hin.Er schildert sehr klar die Machtstrukturen und das Dilemma, in dem sich die Arme Landbevölkerung befindet.
Mich weniger. Die Vorurteile sind so fest verankert, dass sie selbst die „ Guten“ verinnerlicht haben. Da sprach auch niemand von Vorurteilen, das war einfach allgemein gültiges Gedankengut, das nicht in Frage gestellt wurde.Selbst Garas muss sich eingestehen, dass er Vorurteile gegen Zigeuner hat, das hat mich sehr verwundert
Er ist nicht so fest im Dorfgemeinschaft verankert, ist eher ein Außenseiter. Da fragt man nicht um Hilfe.Was ich nicht ganz verstehe ist, warum Papa Kántor den Bauern nicht erzählt, wie es um seine Frau steht.
Oh, YES! Vor allem hadere ich auch mit diesem Hauch süffisanter Ironie, der andeutet, dass man die Figuren nicht ganz so ernst nehmen kann. Das hat für mich in der Gesamtkomposition des Romans eigentlich keinen Platz oder anders ausgedrückt: es stört nicht.aber es ist auch ziemlich langatmig geschrieben.
Ja - und das ist mir zu deutlich und zu weitschweifig in dieser Form.Es geht dem Autor um eine politische Botschaft, um eine gerechtere Welt.
Wobei ich finde, dass er zwischen den Figuren, die ihm selbst sympathisch sind, und denen, die er an den "Pranger" stellen will in der Art der Ausgestaltung noch einen deutlichen Unterschied macht.dass die Figuren bei Szekely zwar sehr intensiv als Personen gestaltet sind, dass sie aber vor allem als Typen funktionieren.
Das geht mir genau so - aber irgendwie stimmt die Mischung nicht, oder? Erst NUR Liebesgedöns, jetzt nur Politik und Ideologie. Der Anfang war nach wie vor am stärksten!Etwas zäh ist die Lektüre schon, auch wenn mir die politischen Einlassungen viel besser gefallen als das Liebesgedöns.
Vor allem, weil es doch so einige Redundanzen gibt...ich hätte fast vermutet, dass er noch kürzen wollte.
Trotz der Längen gefällt mir das auch - so viel "Zeit" hat heute kein Autor mehr.Irgendwie mag ich Székelys ausschweifend, opulente, sehr lebendige Erzählweise.