Irgendwann werden sie erwachsen. (Hoffe ich).(Den Spruch schreiben sich leider dauernd Buchblogger auf die Webseite, die dann ausschließlich Liebesromane und Fantasy für junge Erwachsene lesen …)
Irgendwann werden sie erwachsen. (Hoffe ich).(Den Spruch schreiben sich leider dauernd Buchblogger auf die Webseite, die dann ausschließlich Liebesromane und Fantasy für junge Erwachsene lesen …)
Sterben ist ein einsames Geschäft. Es ist vollkommen belanglos, ob jemand an dem Bett sitzt oder nicht. Was man braucht, ist vllt ne Krankenschwester. Sonst niemanden.Und wenn Roland stirbt, wird jemand bei ihm sein und ihn begleiten. Alissa wird dagegen vermutlich alleine sein.
Findest du wirklich? Vernichten beschäftigt sich in allerlei Facetten mit dem Tod und dem Sterben und mit der Angst davor. Bei anderen Themen im Buch mags zutreffen, aber ich finde, H. geht letzlich ans Eingemachte, Ian plänkelt rum.Aber es fehlt ihm an der emotionalen Tiefe, solche Seinszustände zu durchdringen.
Das sieht wahrscheinlich auch jeder anders. Ja, gehen muss man allein, aber das Vorher ist auch wichtig.Sterben ist ein einsames Geschäft. Es ist vollkommen belanglos, ob jemand an dem Bett sitzt oder nicht. Was man braucht, ist vllt ne Krankenschwester. Sonst niemanden.
Sein Ego ist so groß, dass er sich nicht vorstellen kann, dass Daphne es ernst meinte. Er kommt mir vor wie Klein-Trump.Ja, dem geht es überhaupt nicht um Daphne, sondern nur um sein Ego. Ansonsten hätte er ihren Wunsch respektiert und wäre weggeblieben.
Das sehe ich völlig anders, nachdem ich einen Menschen bis zum Ende begleitet habe. Obwohl in künstlicher Narkose, waren noch absolut eindeutige Reaktionen da. Der Palliativmediziner hat mir daraufhin unglaubliche Geschichten erzählt, die man wissenschaftlich nicht erklären kann, die er aber selbst erlebt hatte. Ein unglaublich spannendes Thema.Sterben ist ein einsames Geschäft. Es ist vollkommen belanglos, ob jemand an dem Bett sitzt oder nicht. Was man braucht, ist vllt ne Krankenschwester. Sonst niemanden.
Brauchen wir einen Roman darüber, dann können wir erzählen! Spannend! Ja.Das sehe ich völlig anders, nachdem ich einen Menschen bis zum Ende begleitet habe. Obwohl in künstlicher Narkose, waren noch absolut eindeutige Reaktionen da. Der Palliativmediziner hat mir daraufhin unglaubliche Geschichten erzählt, die man wissenschaftlich nicht erklären kann, die er aber selbst erlebt hatte. Ein unglaublich spannendes Thema.
Aber ob es ihnen dann peinlich ist? Was es müsste. Und wie.Irgendwann werden sie erwachsen. (Hoffe ich).
Ich habe sogar damit gerechnet, dass dieses Buch mit seinem Tod endet. Aber so ist es stimmig, ich finde es gut so wie es istDaphnes Sterben. Aber gottseidank erspart uns McEwan Rolands Tod.
Am Anfang habe ich nicht damit gerechnet, dass Roland ein guter Vater für Lawrence sein wird. In dieser Hinsicht hat er gute Arbeit geleistet. Auch das er seinem Sohn nicht schlecht gegenüber Alissa geredet hat als er klein war. Im Gegenteil, er hätte es unterstützt, wenn sie ihn hätte sehen wollen.Roland kann seinen Frieden finden, zumindest im Privaten
Stimmt, es läuft ganz nebenbei, und vermittelt trotzdem die nötige Brisanz. Es geht uns ja allen wie Roland, jeder hat gewisse politische oder historische Ereignisse, die eng am eigenen Leben anknüpfen. Jeder seine eigenen, die sicher bei jedem anders gewichtet sind.Der Rückblick auf 70 Jahre Zeitgeschichte ist für mich genial gelungen. An vieles erinnere ich mich, manches hatte ich vergessen, aber es ist sofort wieder da.
H. geht eigentlich nie ans Eingemachte - sein Thema (in zeitaktuellen Varianten) ist die selbstverschuldete Einsamkeit des Frauenverächters; daraus macht er einen existentiellen Heldenstoff, der mich zum Würgen bringt. Er hat sich selbst nie soweit reflektiert, dass er von dieser brutal patriarchalen Sichtweise auch nur einen Millimeter abgerückt ist. Über Jahrzehnte nicht die geringste Entwicklung. In "Vernichten" hatte es zeitweilig den Anschein, aber leider ... Wie man diesen Aspekt seines Werkes, vor allem als Frau, ignorieren kann, werde ich wohl nie verstehen.Findest du wirklich? Vernichten beschäftigt sich in allerlei Facetten mit dem Tod und dem Sterben und mit der Angst davor. Bei anderen Themen im Buch mags zutreffen, aber ich finde, H. geht letzlich ans Eingemachte, Ian plänkelt rum.
Das ist doch auch nur Interpretation. Kann ich so stehenlassen. Aber ich sehe da noch anderes.H. geht eigentlich nie ans Eingemachte - sein Thema (in zeitaktuellen Varianten) ist die selbstverschuldete Einsamkeit des Frauenverächters; daraus macht er einen existentiellen Heldenstoff, der mich zum Würgen bringt. Er hat sich selbst nie soweit reflektiert, dass er von dieser brutal patriarchalen Sichtweise auch nur einen Millimeter abgerückt ist. Über Jahrzehnte nicht die geringste Entwicklung. In "Vernichten" hatte es zeitweilig den Anschein, aber leider ... Wie man diesen Aspekt seines Werkes, vor allem als Frau, ignorieren kann, werde ich wohl nie verstehen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass gerade Frauen ihn rühmen, vielleicht um zu beweisen, dass sie "objektiv" in ihrer literarischen Wertung sein können. Nur lesen wir ja alle gnadenlos subjektiv - und insofern weiß ich nicht, wo der Wert dieser "Objektivität" liegen könnte. Mir ist es zuwider, einen Text zu lesen, der mich als Frau kontinuierlich beleidigt und herabsetzt.
McEwan hat einen zutiefst menschlichen Ansatz, ohne Ansehen des Geschlechts. H. kann daran nicht mal tippen.
Das geht mir auch so. Total sachlich hat er die Fakten abgespult. Dabei wurde mir zum ersten Mal richtig deutlich, wie bitter Corona für alleinstehende Menschen gewesen sein muss. Bei uns sind die erwachsenen Kinder ja wieder nach Hause gekommen - was sehr schön war.Gut gefallen hat mir, wie McEwan die Pandemie in den Roman verwebt, ohne Alarmismus
Ja. Ist sie. Für solche Wünsche fehlt mir auch das Verständnis. Liegt aber wohl auch daran, dass das in Deutschland nicht geht. Auch Asche gehört auf den Friedhof oder aufs Meer, aber immer in Form einer dokumentierten Bestattungszeremonie.Diese Sache mit dem Verstreuen der Asche und dem Kampf darum, ist ja nachgerade mächtig albern.
Ich auch, räume allerdings ein, dass bei diesem Buch mein Hörbuch, das ich zeitweilig hörte, von Vorteil gewesen ist. Der Vorleser war toll und strahlte eine wunderbare Ruhe aus, so dass manch schöner Satz zum Leuchten gebracht wurde.Ich habe ihn gerne begleitet auf seinem ganz normalen unspektakulären Leben und konnte die Entwicklung, die er gemacht hat, honorieren.
Alissa ist ´ne komische Type. Egozentrisch. Aber wenigstens zieht sie es bis zum Ende durch. Hoffentlich vererbt sie ihrem Sohn auch noch was. Das hätte er verdient. Wenn er es nicht will, kann er was Gutes damit stiften.Ach, Alissa. So gnadenlos in ihrer literarischen Kunst. Denn so ganz kauf ich ihr ja nicht ab, dass sie gar nicht auf den Gedanken gekommen ist, jemand könnte durch ihr Buch glauben, dass Roland sie misshandelt
Konsequent.Das konnte ich SO, so gut verstehen. Irgendwann denkt man sich: Nee, jetzt nicht mehr, jetzt isses zu spä
Das beruhigt mich, ich dachte schon, etwas übersprungen zu haben bei meinen Buchwechseln.Hier bist Du bei der Diskussion durcheinandergekommen. Das betrifft Celeste Ng.
Einspruch! Das ist absolute Typsache. Es gibt Menschen, die wollen allein sein, es gibt aber auch welche, die wollen die ganze Familie oder einen Herzensmenschen um sich haben. Was für ein Typ man ist, weiß man wahrscheinlich erst, wenn es soweit ist.Sterben ist ein einsames Geschäft. Es ist vollkommen belanglos, ob jemand an dem Bett sitzt oder nicht.
Das betrifft alles das "davor". Nachher ist das ja ne innere Angelegenheit, keiner kann da mitgehen, weder psychisch noch physisch.Was für ein Typ man ist, weiß man wahrscheinlich erst, wenn es soweit ist.
Das ist ja logisch. Aber du hast gesagt, es sei völlig belanglos, ob jemand am Bett säße oder nicht. Da widerspreche ich, da sagen meine Erfahrungen etwas anderes. Das ist Typsache des Versterbenden. Wie er es sich wünscht.Das betrifft alles das "davor". Nachher ist das ja ne innere Angelegenheit, keiner kann da mitgehen, weder psychisch noch physisch.
Brutale These. Glaube ich nicht. Wir sind keine Katzen, die sich zum Sterben zurückziehen. Ich denke (und eine Freundin, die in der Sterbebegleitung tätig ist, bestätigt das), dass wir in der Hinsicht so unterschiedlich sind wie im Leben auch.Sterben ist ein einsames Geschäft. Es ist vollkommen belanglos, ob jemand an dem Bett sitzt oder nicht. Was man braucht, ist vllt ne Krankenschwester. Sonst niemanden.
Es scheint so ein Brauch zu sein, "dass man sich nochmal verabschieden" muss. Also die Überlebenden meinen das zu müssen. Es ist im Altersheim manchmal kurios, was da in den letzten Lebenstagen für eine große Kohorte anmarschiert - die hast du jahrelang nicht gesehenVielleicht ist es auch so, dass das Dabeisein in großem Maß für die Überlebenden wichtig ist -
Das ist der Horror! Weil jede Wahlmöglichkeit von vorn herein ausgeschaltet wurde.Viele Angehörige von Corona-Patienten haben sehr darunter gelitten, beim Sterben ihrer alten Eltern nicht dabei sein zu können.
Rückblickend fällt mir auf, dass wirklich alle Frauen in Rolands Umfeld beruflich überdurchschnittlich erfolgreich sind. Warum gerade diese Frauen seinem Charme erliegen?
Ja, aber eher den etwas Älteren (Ü40 oder Ü50). Wenn ich an meine Schülerinnen und Schüler denke, alle um die 20, wäre es eher nichts für sie. Ich mag den historischen Hintergrund, weil ich viel davon erlebt habe und einordnen kann.
Eine Bekannte durfte zu Beginn von Corona ihren verstorbenen Mann nicht einmal nach seinem Tod sehen. Sie leidet bis heute darunter und in schlechten Momenten zweifelt sie, dass er wirklich im Sarg lag.Viele Angehörige von Corona-Patienten haben sehr darunter gelitten, beim Sterben ihrer alten Eltern nicht dabei sein zu können.