6. Leseabschnitt: Elftes bis Zwölftes Kapitel (S. 327 bis 387)

RuLeka

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Dies ist ein Aspekt der mich sehr verwundert hat. Ich habe nicht gedacht, dass die Amerikaner soviel Wert auf die Unterstützung eines Deutschen legen würden, auch wenn er politisch gesehen das richtige will
Thomas Mann hat Weltruhm. Er ist ein Literaturnobelpreisträger, seine Bücher verkaufen sich auch in Amerika gut. Der Welt zeigen, wir bieten einem solchen Menschen Schutz, das ehrt das Land . Manns Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit zeigt den Amerikanern, wir sind die Guten. Und wir müssen für diese Ideale kämpfen.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Thomas Mann hat Weltruhm. Er ist ein Literaturnobelpreisträger, seine Bücher verkaufen sich auch in Amerika gut. Der Welt zeigen, wir bieten einem solchen Menschen Schutz, das ehrt das Land . Manns Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit zeigt den Amerikanern, wir sind die Guten. Und wir müssen für diese Ideale kämpfen.
Bewundernswert, dass ihm dieser Ruhm nicht zu Kopf gestiegen ist. Zumindest stellt der Autor ihn so dar, als ob er was das angeht, sehr bescheiden ist und sich nicht als besonders einflussreich sieht
 

Wandablue

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Brandenburg
Bewundernswert, dass ihm dieser Ruhm nicht zu Kopf gestiegen ist. Zumindest stellt der Autor ihn so dar, als ob er was das angeht, sehr bescheiden ist und sich nicht als besonders einflussreich sieht
Teils teils. Er hält es schon für selbstverständlich, dass es ihm finanziell gut geht. Aber sonst hast du schon recht, er ging nicht mit stolzgeschwellter Brust herum und ließ sich feiern.
 

Literaturhexle

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Er hält es schon für selbstverständlich, dass es ihm finanziell gut geht.
Die Familie war schon immer wohlhabend. Thomas ist auch nicht mit leeren Händen aus Lübeck gekommen und Katia gehörte zur Upperclass. Man denke nur an das erste Haus, was der Schwiegervater eben mal gekauft und eingerichtet hatte...

Man gewöhnt sich an Privilegien genauso wie man sich ein Stück weit an Armut gewöhnt. Katia und Erika wirken auf mich schon teilweise sehr abgehoben und standesbewusst. Sie kennen es nicht anders, waren schon immer etwas Besonderes.
 

Wandablue

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Brandenburg
Die Familie war schon immer wohlhabend. Thomas ist auch nicht mit leeren Händen aus Lübeck gekommen und Katia gehörte zur Upperclass. Man denke nur an das erste Haus, was der Schwiegervater eben mal gekauft und eingerichtet hatte...

Man gewöhnt sich an Privilegien genauso wie man sich ein Stück weit an Armut gewöhnt. Katia und Erika wirken auf mich schon teilweise sehr abgehoben und standesbewusst. Sie kennen es nicht anders, waren schon immer etwas Besonderes.
Stimmt, das hatte ich fast vergessen: Hab ich doch bewundert, wie er eine reiche und dazu noch intelligente Frau suchte und fand! Danke der Erinnerung!
Für mein sozialistisches Bewusstsein sind solche Leute schwer zu ertragen ;). Von der Sympathie her bin ich völlig beim Heinrich. Aber er hat wohl einige nicht so kluge Entscheidungen getroffen.
 

Literaturhexle

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Von der Sympathie her bin ich völlig beim Heinrich. Aber er hat wohl einige nicht so kluge Entscheidungen getroffen.
Muss wohl. Neben dem Untertan hat er nicht so viel Bleibendes geschrieben und der Nobelpreis wurde in USD ausgezahlt, fiel also nicht der Währungsumstellung zum Opfer, die Julia hat verarmen lassen. Zwei arme Heinrich Frauen, die Geld kosten...
GUT geheiratet hält bekanntlich das ganze Leben :p
Hat der Thomas auch schon gewusst.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Neben dem Untertan hat er nicht so viel Bleibendes geschrieben
Das ist aber ein großartiges Werk, sehr hellsichtig. Und der „ Professor Unrat“ ist auch heute noch interessant und von seinem zweibändigen Werk „ Henri Quattre“ soll ebenfalls sehr gut sein ( ich selbst kenne es nicht).
In meinen „ revolutionäres Jahren“ stand mir Heinrich Mann näher als sein bürgerlicher Bruder.
 

Literaturhexle

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Das ist aber ein großartiges Werk, sehr hellsichtig. Und der „ Professor Unrat“ ist auch heute noch interessant und von seinem zweibändigen Werk „ Henri Quattre“ soll ebenfalls sehr gut sein ( ich selbst kenne es nicht).
In meinen „ revolutionäres Jahren“ stand mir Heinrich Mann näher als sein bürgerlicher Bruder.
Oh jajajaja. Du hast Recht! Den Professor will ich auch immer noch lesen und der Untertan ist Kult. Trotzdem kamen seine Schriften materiell nicht an Thomas heran.
 
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Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Ich hatte vor Jahren mal ein Buch von Wolfram Fleischhauer, "Die Purpurlinie"; in dem Henri IV eine wichtige Rolle spielte. In seinen Danksagungen am Schluss berief er sich auf Heinrich Manns Buch, das Beste, was je über Henri geschrieben worden sei. Deshalb habe ich das Buch damals gelesen. In gewisser Weise war es eine Ochsentour, aber ich glaube, heute würde mir das erheblich leichter fallen - ich war damals mehr an Unterhaltungsliteratur gewöhnt als heute. Jedenfalls ist es ein tolles Buch.
"Professor Unrat" habe ich, glaube ich, als Schülerin gelesen. Aber das ist Äonen her, ich erinnere mich nur noch an gewisse Redewendungen, die der Professor in seine Sentenzen einzuweben pflegte. Er sagte immer wieder mal mitten im Satz "aufgemerkt nun aber!" - das vergess ich nicht.
 

milkysilvermoon

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Es macht wirklich Spaß, obwohl ich auch vom Leben Thomas Mann weiß, wartet der Roman immer wieder mit Neuem auf, z.B. die dramatische Flucht aus Schweden.

Mir war diese Episode auch nicht mehr geläufig. Es war wirklich naiv und gefährlich, nach Europa zu reisen. Er konnte natürlich nicht hellsehen. Aber es ergibt keinen Sinn, wegen Hitler in die USA zu ziehen, um dann Urlaub in Europa zu machen (nicht nur, aber auch).
 

milkysilvermoon

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Den Damen Mann sind zudem materielle Dinge sehr wichtig. Das Gepäck konnte "unverständlicherweise" nicht mit auf die Flucht genommen werden - da wird Krawall geschlagen und versucht, das Hotelpersonal zu bestechen. So wirklich angenehm und pflegeleicht sind die Manns nicht. Sie ruhen sich auf ihrem Ruhm aus und erwarten eine Extrabehandlung. Und seien die Zeiten noch so schwierig: Egoismus pur.

Auch für die Manns wird es finanziell schwieriger. Erika und Klaus sind chronisch pleite, und im Krieg verkauft auch ein Thomas Mann wenig Bücher. Das wird der Familie bewusst gewesen sein.