Steen badet doch schon immer im Trinkwasser!What is that?????
Hund erschossen, Kok umgebracht, Haus abgefackelt, Mayra geheiratet, Wahnvorstellungen und ein offenes Ende. Ich dreh durch.
Punkte purzeln den Hang hinunter.
Warum ist die Quelle versiegt? Warum badet Steen im Trinkwasser, was ist mit seiner Herkunft? Der letzte Abschnitt versemmelt alles, aber wirklich alles.
Der Eindruck, der sich aufdrängt: der Autor hat nicht weitergewusst. Dabei wäre alles, wirklich alles möglich gewesen. Oh nein.
Das war mir so nicht klar!Steen badet doch schon immer im Trinkwasser!
Es gibt einmal eine Stelle, wo er über diesen Punkt nachdenkt und sich sagt: "Solange ich keine Seife benutze, ist es nicht so schlimm". Ich kann mich jetzt aber nicht erinnern, wo genau das war.Das war mir so nicht klar!
Ich habe keinen Zusammenhang gesehen. Es hätte doch auch ein kleines Becken sein können, das nicht nach unten abfließt.
Dann war er von Anfang an völlig rücksichtslos.
Das hatte ich schon im Kopf, aber ich dachte, das weit grdsätzlicher. Weil es ja immer schlecht ist, freifließendes Wasser zu verschmutzen. Ich habe die Bedeutung nicht richtig begriffen, weil ich Steen dieses rücksichtsloses Verhalten gar nicht zutraute; trotz der Diebstähle. Das waren doch eher "kleine" Dinge, eine verrostete Säge, ein Handtuch: klar auf der Insel, wo es nichts gibt, kostbarer als anderswo, aber doch Kleinstdelikte.Es gibt einmal eine Stelle, wo er über diesen Punkt nachdenkt
Es sind drei große Handtücher, die er von der Leine klaut. Das macht sich in jedem Haushalt bemerkbar, außer vielleicht bei Millionärs.Das hatte ich schon im Kopf, aber ich dachte, das weit grdsätzlicher. Weil es ja immer schlecht ist, freifließendes Wasser zu verschmutzen. Ich habe die Bedeutung nicht richtig begriffen, weil ich Steen dieses rücksichtsloses Verhalten gar nicht zutraute; trotz der Diebstähle. Das waren doch eher "kleine" Dinge, eine verrostete Säge, ein Handtuch: klar auf der Insel, wo es nichts gibt, kostbarer als anderswo, aber doch Kleinstdelikte.
Für Steen ist es in Ordnung, in der Quelle zu baden, die dann weiter durch die Natur fließt und später auch als Trinkwasser genützt wird, ohne Seife, denkt er, spürt es niemand und es stört niemanden. Ich habe das zwar nicht in Ordnung gefunden, abr es erschüttert mich nicht so sehr, wenn man über Almen wandert und dort aus der kalten Quelle trinkt, dann ist die Möglichkeit gegeben, dass irgendwo an einer anderen Stelle mal Kühe an dieser Quelle waren und wasauchimmer gemacht haben. Gut, es ist ein kleiner Unterschied, niemand zwingt mich, in der freien Natur aus einer Quelle zu trinken, während es hier tatsächlich das einzige Süßwasser-Trinkwasser für die Ansiedlung ist. So gesehen wäre die bisher unbekannte dritte (laut Wittmer zweite) Quelle an der Ostseite eine Chance, sich dort anzusiedeln.Warum ist die Quelle versiegt? Warum badet Steen im Trinkwasser, was ist mit seiner Herkunft?
Das geht mir wie dir CBB. Wasserreinigt sich angeblich auch wieder, verdünnt sich. Außerdem werden die Menschen dort weit robuster aufgestellt sein als wir. Für unseren Prota ist das ein kleiner Scherz am Rande, der aber zu seiner sonstigen Rücksichtslosigkeit passt.Ich habe das zwar nicht in Ordnung gefunden, abr es erschüttert mich nicht so sehr, wenn man über Almen wandert und dort aus der kalten Quelle trinkt,
Herr Hund, sein bester Freund, sein Bruder. Gerötet von seiner Hand. Nicht aber von ihm. 395
Wenn Köhler sich nur auf Reisebericht, Robinsonade, Abenteuer beschränkt hätte, wäre es ein Bericht geworden. Aber ein Roman lebt auch von Nebenschauplätzen drum herum. Ein bisschen Gefühlswelt (Mayra), Gewalt (Mord) passt schon dazu. Er verbindet ja auch alles sehr geschickt in zwei Erzählstränge. Gegenwart, also er aktuell auf der Insel und Vergangenheit, die Köhler uns ja durch diese Geschichte näher bringt. Der Schluss ist meines Erachtens kein Friede Freude, sondern mehr offen gelassen. Man kann es als Happy End sehen, vermutlich sogar richtig. Aber es kann seine Selbstfindung darstellen. Steen ist mit sich im reinen. Die Geschichte ist also einerseits ausgerichtet auf ein gewolltes Abenteuer (Suche nach seiner realen Vergangenheit) aber auch nach der inneren Suche, nach sich selbst. Man muss auch nicht mit allem einverstanden sein, was und wie Köhler es geschrieben hat, denn er lässt schon Leerstellen mit ?, wie wir es in unserer Diskussion ja auch bemerkt haben. Und das ist ja das bemerkenswerte an diesem Roman, man kann immer wieder neue Perspektiven entdecken, wenn man sich darauf einlässt. Die einzelnen Teile in unseren LA stehen natürlich immer für sich ohne zu wissen, was noch kommt. Erst wenn , man den Roman im Ganzen gelesen hat, dann werden manche Passagen in der Gesamtheit verständlicher.Was will der Autor nun damit sagen?
Er hat eine Inspiration gehabt, als er in der FAZ über die Galapagos Affäre las. Er hat eine Geschichte darum gewoben. Protagonist ist ein eigenbrödlerischer Bankbeamte, der zum Abenteuer seines Lebens aufbricht, um das Leben seiner Eltern nachzustellen....
Reisebericht, Robinsonade, Abenteuer. All das hat mich noch einigermaßen mitgenommen. Aber mit Mayra, der Hochzeit, dem Mord und diesem Friede-Freude-Eierkuchen Schluss komme ich nicht mehr mit.
Es scheint mir, als ob der Roman zwei Urheber hätte.
Wie erlebst du es @petraellen ?
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Wir haben ihn ja jetzt insgesamt gelesen. Ich habe auch alles verstanden. Es bleibt nichts wirklich unverständlich.Erst wenn , man den Roman im Ganzen gelesen hat, dann werden manche Passagen in der Gesamtheit verständlicher.
EinspruchWenn Köhler sich nur auf Reisebericht, Robinsonade, Abenteuer beschränkt hätte, wäre es ein Bericht geworden. Aber ein Roman lebt auch von Nebenschauplätzen drum herum.
Für mich ist Steen nicht gesund. Er ist psychisch krank. Er sieht Dinge, die es nicht gibt. Er rastet ohne nennenswerten Grund aus und erschlägt einen Menschen.Aber es kann seine Selbstfindung darstellen. Steen ist mit sich im reinen.
Hab deinen Beitrag jetzt erst gesehen und deshalb manches nochmal wiederholt. Ich bin zu 100 % bei dir! Da ist soviel Unschlüssiges in diesem letzten Absatz.Die ganze Liebesgeschichte ist eine Art B-picture, das er imaginiert. Sogar der Stil, wie ich schon bemerkte, rutscht manchmal auf das entsprechende Niveau hinunter.
Punkt1: Das ist sicherlich subjektiv. Es kommt auch darauf an, welche Erwartungen man hat. Da zeigt ja auch unsere Diskussion. Und das ist gut so, sonst brauchen wir darüber nicht zu diskutieren. Auch ich habe aufgrund der Diskussion bei dem einen oder anderen Teil noch mal einen anderen Blick drauf geworfen.Wir haben ohn ja jetzt insgesamt gelesen. Ich habe auch alles verstanden. Es bleibt nichts wirklich unverständlich.
Die zentrale Frage ist: Gibt es diese Ehe wirklich? Oder ist sie ein Gespinst Haralds? Eine Frucht seines Sehnens und Wünschens? Ich sehe dafür deutliche Anzeichen (siehe oben). Wir siehst du das?
Oder ist dir die Glaubwürdigkeit zweitrangig? Vielleicht kannst du dich einfach in der Geschichte fallen lassen - was nichts Schlechtes ist.
Für mich kommt es mit dem Abschnitt "Mayra" zum Bruch. Inhaltlich und sprachlich wird dem Geschehen die Spannung, Mystik und Glaubwürdigkeit genommen. Auch die Geschichte mit dem Mord an Kok, der komplett ungesühnt bleibt aufgrund der vielen Zufälle...
Nein, so etwas mag ich nicht.
Einspruch
Ein Roman kann fast alles sein. Kaum eine Gatttungsbezeichnung ist so weit gefasst wie der Roman. Der Fiktion sind da keine Grenzen auferlegt. Es kommt immer darauf an, was der Autor daraus macht. Das ist das, worüber man trefflich diskutieren kann.
Für mich ist Steen nicht gesund. Er ist psychisch krank. Er sieht Dinge, die es nicht gibt. Er rastet ohne nennenswerten Grund aus und erschlägt einen Menschen.
Zu dieser Figur passt keine richtige Ehe mit einer jungen Mutter. Ich kann es nur dann als schlüssig erachten, wenn ich die komplette Liebelei ins Reich der Fantasie eines alternden Mannes verschiebe.
Wie ordnest du die Tatsache ein, dass er seine Pillen wegwirft?Psychisch krank sehe ich nicht.