6. Leseabschnitt: 1934 (Seite 293 - 365)

Querleserin

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Wadern
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Hab ja auch Karl May gerne gelesen. Und wenn der gute May keine Räuberpistole war, dann weiss ich auch nicht, was eine Räuberpistole ist. Wenn man sich erst mal damit abgefunden hat, dass wir in der guten, alten Trivi gelandet sind, liest sich das Buch süffig.
Wunderbar zusammengefasst! Mehr ist einfach nicht, aber auch nicht weniger :D:p;)
 
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Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Es wundert mich gar nicht, dass wir den Roman unterschiedlich lesen;)
Für dich passt er nach allem wunderbar! Er ist sprachlich ansprechend und hat Handlung.
Aber du weißt doch: mit Komik in der Literatur kann ich nicht umgehen und nach der Plausibilität MUSS ich hier Fragen. Wir sind ja ein" literarischer Lesekreis".... Da kann man das nicht unkommentiert lassen:confused:
Im letzten Abschnitt hat @Bibliomarie die Nähe zu Irving ins Spiel gebracht, die jemand ganz Beginn erwähnt hat (habe es leider in der Fülle der Beiträge nicht mehr gefunden). Das passt, auch bei Irving gibt es skurrile Wendungen, man denke nur an den wiederkehrenden Bären in allen Romanen. Plausibel sind seine Geschichte auch nicht, sie strotzen vor Lust am Fabulieren - allerdings sind seine Romane literarisch anspruchsvoller.
 

Bibliomarie

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Herr Christie hält uns bei der Stange, obwohl die ganze Geschichte zu einer abstrusen Soap verkommen ist. Lässt sich bestimmt prima verfilmen, aber gute Literatur ist anders.
Trotzdem will ich natürlich wissen, wie es weitergeht. Da ich z.Z.schlecht schlafe, habe ich schon mal weitergelesen.

Bei der Stange hält er uns wirklich und ich finde die Geschichte inzwischen recht unterhaltsam. Ich habe ein wenig gebraucht mich einzulesen und den Figuren näherzukommen, aber jetzt flutscht die Geschichte.
 

Bibliomarie

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Die große Depression in den USA hat ein Heer von Wanderarbeitern und Wohnungslosen hervorgebracht, die auf den Farmen als Tagelöhner arbeiten. Everett kommt mit seiner Schote zu Temple - endlich mal wieder eine Frauenfigur;) - , aber Lomax und seine Helfer sind ihm zu dicht auf Fersen und Euphemias Tagebuch wird vom Wirbelsturm entführt. Ich hätte Everett eine längere Erholungspause gegönnt.
 

ulrikerabe

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Machmal komme ich mir vor wie bei Karl May, dann wie bei Mark Twain, dann wie bei Frau Pilcher. Aber nie wie bei Christie. Und wie bei Hugo. Lomax ist der Glöckner von Notre Dame. Jedenfalls ist das meine Assoziation.
Ich sehe immer den Beißer von James Bond vor mir :D

Und dass Temple natürlich ein Verhältnis mit Everett hat, obwohl der meistens wie ein Iltis stinkt, ist ein bisschen wie bei Dame Pilcher.
S326: In dieser Nacht bittet sie ihn in ihr Bett.

und ich dachte: Hoffentlich hat er sich diesmal gewaschen!
 

ulrikerabe

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Außerdem hat der böse Lomax mitbekommen, dass Harris und Feeney ein Schäferstündchen auf der Herrentoilette (!) hatten. Das macht erpressbar zu diesen Zeiten! Er verspricht deshalb, seinen Bruder bei Auftauchen ans Messer zu liefern...

Ja, die Geschichte ist glaubwürdiger geworden, aber nicht gut.

Ich finde es zum Beispiel an den Haaren herbei erzählt, dass Harris und Liam was auch immer am Klo miteinander tun. Haben die zwei das wirklich nötig. Das dient ja nun wirklich nur dazu dass Harris erpressbar wird.
 

ulrikerabe

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Herr Christie hält uns bei der Stange, obwohl die ganze Geschichte zu einer abstrusen Soap verkommen ist. Lässt sich bestimmt prima verfilmen, aber gute Literatur ist anders.
Trotzdem will ich natürlich wissen, wie es weitergeht. Da ich z.Z.schlecht schlafe, habe ich schon mal weitergelesen.
Ich lese das Buch jetzt wie eine Netflix Serie oder was früher so im Vorabendprogramm gelaufen ist. Falcon Crest mit Wald statt Wein. Den trink ich nebenbei, dann wird es lustiger...
 

Literaturhexle

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Ich finde es zum Beispiel an den Haaren herbei erzählt, dass Harris und Liam was auch immer am Klo miteinander tun. Haben die zwei das wirklich nötig. Das dient ja nun wirklich nur dazu dass Harris erpressbar wird.
Siehst Du, derlei Szenen habe ich schon so oft im Fernsehen gesehen, dass ich es hingenommen habe. Aber 1908? War man da so freizügig?
 

Bibliomarie

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Diese Szene passt absolut nicht zu den beiden, die sonst so auf Diskretion bedacht sind.

Ohne diese Szene hätte es keinen Grund für Harris gegeben Everett zu verraten. Christie musste sich irgendetwas Schlagkräftiges ausdenken, aber sie hätten so viele andere, diskretere und angenehmere Gelegenheiten gehabt....
 
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Ich finde, dass es kaum möglich ist, über den Roman zu diskutieren, weil man eigentlich immer das Gleiche wiederholen kann und weil er nichts anderes als gut unterhalten will.
Und das tut er. Mich jedenfalls.
Aber ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass er mich gut unterhält, dass manche schöne Formulierungen drin sind, dass viele Ideen und Konstruktionen originell sind, dass manches unglaubwürdig und überspitzt ist, dass ich neugierig bin, wie‘s weitergeht, dass mich diese Neugierde vom Abbrechen abhält und dass ich mich auf mein nächstes, literarisch anspruchsvolleres Werk freue.
Ich hatte und habe gerade noch Urlaub und gerade da ist der Geist offen für Gehaltvolles.
Aber gehaltvoll würde ich diesen Roman nicht nennen. Hätte ich ihn während meines Berufsalltags gelesen, wäre er wahrscheinlich genau das Richtige gewesen.
...obwohl... hmmm... nein, ich glaube, meine Lesevorlieben gehen inzwischen doch in eine andere Richtung... mehr Ästhetik, mehr Poesie, mehr Gehalt, mehr Anspruch... wenn man so viel liest wie wir, entwickelt sich der Geschmack zwangsläufig weiter... man wird anspruchsvoller, wählerischer, kritischer...und eigentlich ist die Lesezeit zu knapp und zu kostbar, um sie mit dieser Art Lektüre zu verbringen... ich spreche natürlich nur für mich... und ich betone nochmal: schlecht ist es sicher nicht. Für viele bestimmt genau das Richtige...aber nach Büchern wie „Ein Tag wird kommen“ kann ich leider nichts anderes sagen.
 

Literaturhexle

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Ich finde, dass es kaum möglich ist, über den Roman zu diskutieren, weil man eigentlich immer das Gleiche wiederholen kann und weil er nichts anderes als gut unterhalten will.
Genau.
wenn man so viel liest wie wir, entwickelt sich der Geschmack zwangsläufig weiter... man wird anspruchsvoller, wählerischer, kritischer...und eigentlich ist die Lesezeit zu knapp und zu kostbar, um sie mit dieser Art Lektüre zu verbringen... ich spreche natürlich nur für mich...
Für mich sprichst du in diesem Fall auch:)
Für viele bestimmt genau das Richtige...
Exakt. All diese Punkte habe ich in meiner Rezi verarbeitet. Viele werden den Roman feiern. Für uns ist er nichts.
 
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Sassenach123

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Oh, nein, das Tagebuch ist dem Sturm zum Opfer gefallen. Everett weiß nichts davon, denn er will nach dem Gefängnis zu einer guten Freundin und es dort abholen wie er Willow erzählt.
Das Verhältnis der Bruder ist durch ein schlimmes Ereignis entstanden. Harris kann Everett nicht verzeihen, dass er damals nach der Entlassung aus dem Militärdienst nicht zurückkam, obwohl er dies zugesagt hatte. Doch dieser war ernsthaft krank durch die schlimmen Erlebnisse.
Lomax macht sich das erlebte Schäferstündchen auf der Toilette zunutze um Harris zu erpressen. Ich frage mich, wie die Situation gelöst wird, denn Schote oder besser gesagt Willow wird ja bei ihm aufwachsen.
Everett hat den Namen ins Tagebuch geschrieben, und kann ich mir auch erklären warum es Willow geworden ist. Er hat mit Temple eine schöne Zeit gehabt, die Weide erinnert ihn daran, gepaart mit seiner Liebe zu Bäumen macht den Namen perfekt.
 

KrimiElse

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Harris hat sich mit seinen japanischen Ambitionen an den Abgrund manövriert. Er braucht mehr Holz und einen Abschluss mit Rockefeller. Den besiegt er im Armdrücken und alles ist gebongt(!)
Das ist eine herrliche Persiflage- Rockefeller im Armdrücken besiegen! Da habe ich laut aufgelacht...
Ansonsten hast du recht - der Boden kehrt unter die Füße zurück (vielleicht frage ich auch weniger nach)...ich bin immer noch gut unterhalten, und hoffe sehr das bleibt so.