Es ist kaum zu glauben, aber die Dramatik nimmt weiter zu!
Zeitlich springt der Autor jetzt ständig vor und zurück.. Edward schlitzt sich die Kehle auf (meine Güte wie theatralisch) und Nancy wird Wahnsinnig , als sie davon erfährt.
Leonore heiratet einen "normalen" Mann, den Mann, mit dem sie früher mal eine Affäre beginnen wollte, aber nicht konnte. Sie bekommt sogar noch ein Kind. Eigentlich ein gutes Ende für Leonore. Der Erzähler macht aber keinen Hehl daraus, dass er solche normalen Menschen langweilig findet, er nennt sie "verschlagen".
John lebt nun auf dem Landsitz der Ashburnhams zusammen mit der wahnsinnigen Nancy.
Der Autor beendet seinen Roman mit der wohl tragischsten Szene, dem Selbstmord von Edward. "Mir fällt plötzlich ein, dass ich vergessen habe zu sagen, wie Edward in den Tod ging." Wieder das Spiel mit dem Leser. Natürlich hat er es nicht vergessen, wir wurden bewusst so lange auf die Folter gespannt.
Über diesen Roman muss ich noch ein bisschen nachdenken. Es stecken viele Themen drin, wie z.B. Moral vs. Ausleben von Leidenschaft, Verbotene Liebe zu viel zu jungen Schutzbefohlenen...
Im Vordergrund steht für mich aber die interessante Erzählweise. Dieser unzuverlässige Erzähler. Das Gefühl beim Lesen, dass die wahre Geschichte gar nicht erzählt werden soll, dass vieles verschleiert und im Ungefähren bleibt. Der Autor lässt unheimlich viel Platz für Spekulation und für eigene Meinungen zu den Vorfällen.