5. Leseabschnitt: Viertes Buch - Drei Liebesprobleme (S. 431 - 570)

nineLE

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Also Dodo wird mir langsam, je mehr sie sich-freilich momentan nur innerlich, da sie ja äußerlich ganz und gar weiterhin die unterwürfige treuergebene Ehefrau gibt-von Casaboun entfernt, immer mehr sympathisch. Sie merkt mehr und mehr, wie sinnlos, das "Werk" ihres Mannes zu sein scheint, wie entfernt von der Wirklichkeit, wie verstaubt und nutzlos...Sie möchte Gutes tun und fühlt sich erdrückt von dem ihr zur Verfügung stehenden, ihre Ansichten denken stets mitfühlend an andere, besonders schön fand ich, als sie zu ihrem Onkel, der wieder einmal blablbla wabernd zu ihr über die Beibehaltung seiner Pachtregeln sprach, sagte:[zitat]Ich finde wir haben kein Recht, vorzutreten und auf großartige Veränderungen zum Guten zu drängen, wenn wir nicht vorher versucht haben, die Missstände abzuschaffen, die auf unser eigenes Konto gehen ...[/zitat]

Jawohl, heute wie damals und immer! Man muss selbst die Veränderung voranbringen und bei sich selbst anfangen, was man von anderen fordert!
 

nineLE

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Und hier wieder dieser widerliche feige Fred, er schickt seinen Freund Farebother zu Caleb Garth um durch ihn, bei diesem auf gut Wetter zu machen, oder die Absolution für sein Handeln zu holen, ekelhaft! Erst feige Geld borgen, von diesem redlichen, hart arbeitenden Mann mit sechs zu versorgenden Kindern und dann noch nicht mal selbst vorsprechen, weil er ja nun durch das "entgangene Erbe", nixcht den Wechsel zurückzahlen kann. Ekelhaft, würde er sich ERNSTHAFT bessern/ändern wollen, um ALLES in seiner Macht stehende zu tun, um Marys Liebe zu verdienen, dann bitte ginge er selbst und würde für seine eigenen Fehler gerade stehen!!! Das kann ich auch auf gar keinen Fall mit fehldender Stringenz und Vorbild in der Erziehung entschuldigen, das ist eine Charakterschwäche, egal wie jung er sein mag: [zitat] Fred hat Geschmack genug, sich dabei nicht aufhalten zu lassen. Und am meisten bekümmert ihn, dass er sie verletzt hat Mr. Garth; er glaubt sie würden nichts mehr von ihm halten...[/zitat]. :mad: Zu Recht, möchte ich da ausrufen!
 

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Und hier wieder dieser widerliche feige Fred, er schickt seinen Freund Farebother zu Caleb Garth um durch ihn, bei diesem auf gut Wetter zu machen, oder die Absolution für sein Handeln zu holen, ekelhaft! Erst feige Geld borgen, von diesem redlichen, hart arbeitenden Mann mit sechs zu versorgenden Kindern und dann noch nicht mal selbst vorsprechen, weil er ja nun durch das "entgangene Erbe", nixcht den Wechsel zurückzahlen kann. Ekelhaft, würde er sich ERNSTHAFT bessern/ändern wollen, um ALLES in seiner Macht stehende zu tun, um Marys Liebe zu verdienen, dann bitte ginge er selbst und würde für seine eigenen Fehler gerade stehen!!! Das kann ich auch auf gar keinen Fall mit fehldender Stringenz und Vorbild in der Erziehung entschuldigen, das ist eine Charakterschwäche, egal wie jung er sein mag: [zitat] Fred hat Geschmack genug, sich dabei nicht aufhalten zu lassen. Und am meisten bekümmert ihn, dass er sie verletzt hat Mr. Garth; er glaubt sie würden nichts mehr von ihm halten...[/zitat]. :mad: Zu Recht, möchte ich da ausrufen!
... ich kann Fred nicht so hart be- und verurteilen...
 

nineLE

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... ich kann Fred nicht so hart be- und verurteilen...
Wofür hat er dein Mitleid/Achtung verdient, das/die meine in JEDER Hinsicht verspielt, es geht ja immer so weiter, wie ich jetzt ja weiß, ich schreibe hier rückblickend... Und Mitleid hilft dem bestimmt am wenigsten, das hatte er ja lebenslang (unter anderem) von seiner oberflächlichen einfältigen Mutter...
 
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Wofür hat er dein Mitleid/Achtung verdient, das/die meine in JEDER Hinsicht verspielt, es geht ja immer so weiter, wie ich jetzt ja weiß, ich schreibe hier rückblickend... Und Mitleid hilft dem bestimmt am wenigsten, das hatte er ja lebenslang (unter anderem) von seiner oberflächlichen einfältigen Mutter...
... ich habe kein Mitleid mit ihm, aber ich glaube an seinen positiven inneren Kern und ich mag ihn auch irgendwie. Er scheint, im Grunde seines Herzens, ein ehrlicher Kerl zu sein.
Er hat damals glaubhaft Reue und Scham empfunden, als er der Fam. Garth das Geld nicht zurückzahlen konnte, er empfindet aufrichtige Zuneigung für Mary, er bewies, dass er etwas - sein Studium - durchziehen und mit einem Abschluss beenden kann, wenn er es sich vornimmt, er hat die Stärke, entgegen dem Willen und Wunsch seiner Eltern, seinen eigenen Weg zu verfolgen und ich glaube, dass er jetzt, bei Mr. Garth, auf einem guten Weg ist.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Und hier wieder dieser widerliche feige Fred, er schickt seinen Freund Farebother zu Caleb Garth um durch ihn, bei diesem auf gut Wetter zu machen
Absolution will er gar nicht. Selbst zu gehen empfände er als unpassend und gegen die Etikette. Er möchte erst etwas vorzuweisen haben, wenn er Mary oder die Garths wiedersieht. Ich kann das nachvollziehen und deinen "Ekel" ;) vor der Person Fred nicht verstehen. Klar, er hat charakterliche Fehler und das Verspielen des Geldes, das Vater Garth am Ende bezahlen muss, bleibt unentschuldbar. Dennoch sehe ich bei Fred eine Entwicklung zum Besseren. (Von einer Heirat würde ich aber jedem abraten zum jetzigen Zeitpunkt !)
 
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Ich glaube, sie ist tatsächlich unschuldig. Und wenn sie ihn liebt, dann ist es ihr nicht bewusst, dafür ist Casaubon zu ergeben.
Ich sehe dies auch so und gerade das macht diese ganze Angelegenheit zwischen den Eheleuten Casaubon so unschön. Dorothea möchte ihrem Mann helfen und ebenso Will, ersterem aus dem Eheversprechen heraus und weil sie seine Arbeit schätzt, obwohl ihre Sicht Casaubon betreffend langsam bröckelt und letzterem wegen ihrer Zuneigung und aus ihrem Charakter heraus. Will scheint sich in sie verliebt zu haben, sein Handeln geschieht aus seiner Liebe heraus und ebenso aus einem gewissen Konkurrenzgehabe Casaubon gegenüber. Dieser bemerkt dies und auch Dorotheas Zuneigung und zieht eigene Schlüsse, die teilweise eine gewisse Paranoide Verfärbung haben und macht mit seinen Schlüssen sich selbst und Dorothea das Leben schwer. Eine ungute Kombination. Besonders wenn man bedenkt wie Casaubon über Dorotheas Zukunft denkt. Hier schießt er in meinen Augen deutlich übers Ziel heraus. Sein Besitzdenken reicht über den Tod hinaus und dies erscheint mir sehr bedenklich, verrät es doch auch einiges über Casaubon selbst. ...
 
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Man muss bei aller Kritik aber auch sehen, dass der englische Satz auch entsetzlich verschwurbelt ist. Das wird der Zeit geschuldet sein.
In diesem Satz habe ich (nach Befragung des Google Dictionarys) nur Probleme mit der "aschgrauen reglosen Erscheinung" und die Zeitformen scheinen mir nicht ganz korrekt: müsste da nicht etwas im Konjunktiv stehen?

Oh wie gut, dass ich so etwas nicht übersetzen muss :D
Wie recht du hast! :D
 
G

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Hinzu kommen dann die humorvollen Stellen. Diese Verwandten rund um den Sterbenden/Toten sind da eine ergiebige Quelle :)
Dass bei der Testamentseröffnung beide Dokumente verlesen wurden, empfand ich als reichlich sadistisch. So musste sich Freds Familie mit dem traurigen "Was wäre gewesen,wenn....", beschäftigen. Geschieht ihnen jedoch recht!
Klar sieht wieder die bodenständige Mary und das sagt sie Fred auch: "Ich glaube wirklich, dass es besser für dich ist ohne Geld."
Das Testament (die verschiedenen Testamente):
Ich sehe es wie du, die direkten Verwandten haben es nicht anders verdient. Aber es verrät auch einiges über die Welt des Verstorbenen, was für ein rachsüchtiger Geist er gewesen ist.
Die Familie Vincy tut mir etwas leid, aber gut, sie werden sich daran gewöhnen.
Noch mehr Mitleid habe ich mit Mary! Sie muss damit leben, eine Chance auf Veränderung gehabt zu haben und sie hat sie nicht nutzen können/dürfen. Denn egal ist ihr Fred nicht. Auch wenn sie zu ihm sagt, er sei besser dran ohne Geld. Und auch das sehe ich etwas zwiegespalten. Denn kann sie das wirklich beurteilen. Hat nicht jeder die Möglichkeit zu wachsen/sich zu verändern, auch Fred. ...
 
G

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Ach, und dann fällt mir noch was zu Familie Garth ein:
ich mag die Familie Garth echt am liebsten...da springt mir so viel Bodenständigkeit, Aufrichtigkeit und Wärme entgegen…
Mary hat trotz ihrer Bodenständigkeit und Zuverlässigkeit etwas Freches, Spontanes und erfrischend Lebendiges... mit ihr könnte ich bestimmt ein paar unterhaltsame Stunden verbringen.
Definitiv, die Garths sind eine sehr sympathische Familie. Und ich freue mich, dass Caleb den Job bekommen hat und die Familie dadurch zusammen bleiben kann und Fred's dumme und egoistische Tat nicht noch tiefe Wunden/Gräben reißt.
 
G

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Und nun sind wir (ich und ich) neugierig darauf, was aus Tertius und Rosamond wird, deren Namen ich nun auch endlich gelernt habe.
Rosamond und Lydgate, tja hier zeichnet sich kommendes Unheil ab. Rosamonds genaue Vorstellungen vom vollkommenen Glück sind sicher bald ein Grund für einen vollkommenen Reinfall. Lydgates Vermögen schrumpft, aber ihre gemeinsamen Vorstellungen vom gemeinsamen Glück nicht. Nun gut. Wie schon vorher in einem anderen LA geschrieben wurde, ich gönne ihnen den Reinfall von Herzen. Vielleicht rüttelt sie dies dann wach.
Ich bin auch sehr neugierig wie Mr. Vincy sich dann verhalten wird. Noch tönt er ja, er zahlt hier nicht. Aber um den guten Schein zu wahren wird er sicher bereit sein, einiges zu tun.
Komisch, bei Rosamond finde ich ihre ganze Art nur furchtbar. Warum regt mich Fred nicht so auf? Denn eigentlich sind die beiden so unterschiedlich nicht. Sie sind beide die Opfer ihrer Erziehung.
 
G

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Das ist echt der Hammer: Wie viele dieser über die Zeit gültigen "Weisheiten" in diesem Buch stecken! Die Autorin hat die Menschen und deren Umfeld schon sehr gründlich beobachtet - mitt all ihren Stärken und Schwächen.
Ja, definitiv. Die Autorin hat echt eine richtig gute Menschenkenntnis! Das Buch gefällt mir immer besser!
 
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Da stimme ich dir in vollem Umfang zu. Was so vielversprechend mit seiner Offenheit anfing, dass er zum Beispiel Dodo den Haushalt leiten ließ, statt wie von ihm erwartet dazu jemanden einstellt und dass er sie letztlich ohne Gegenwehr Casaboun heiraten lässt, da er weiß, dass es eine reifliche Überlegung ihrer Geiteshaltung war, startete zunächst wirklich sympathisch und vielversprechend. Aber es zeichnete sich von an Anfang, also recht früh ab, dass seine unglaubliche Selbstüberschätzung und sein (gefährliches) Halbwissen zu ALLEM und JEDEN Thema der Welt/Geschichte/Politik/Kunst/Wirtschaft etc etc... letztlich zu nichts Gutem führen kann...
Brookes Blick in die Politik und seine Zeitung: Ich hoffe sehr, dass Brookes etwas einfältige Vorgehensweise keine Folgen für Will haben wird.
Und Brookes Blick in die Politik, nun gut, ich frage mich ob sich die Autorin Brooke dafür ausgesucht hat, weil er so wankelmütig ist. Ein Schelm der Böses denkt.
Aber er scheint zumindest zu reflektieren und etwas ändern zu wollen. Die Szene auf dem Pächterhof war also nachhaltig. Diese Szene war herrlich, oder. Und hier zeigt die Autorin auch Blicke auf nicht so gut gestellte Menschen dieser Zeit. Etwas was hier definitiv dazugehört.
Ich bin sehr gespannt, wie es für Brooke weitergeht, bzw. was die Autorin hier noch weitergeben möchte.
 
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Es ist eine schöne Gerechtigkeit, als Vater Garth schließlich wieder den gut honorierten Verwalterposten übernehmen soll. Hoffentlich verkauft er sich nicht unter Wert! Was ist Garth für ein Gutmesch, dass er gleich auch wieder daran denkt, Fred etwas Gutes zu tun. Er muss den jungen Mann wirklich gern haben.
Ein Gutmensch, ja, gerade dadurch und durch Mrs. Garth ist die Familie ja so sympathisch.
Andererseits ist dieses unter Wert verkaufen ja auch für die Stellung der Familie mit verantwortlich. Ich hoffe sehr, Mr. Garth ändert sich da noch etwas. Gleichzeitig zeigt die Autorin damit auch welcher Menschenschlag eben durch seine Güte immer mal wieder Probleme bekommt. Auch wenn diese Betrachtung etwas einseitig wäre. Aber auch diese Menschen können lernfähig sein. Ich hoffe es sehr.
Mr. Garth mag Fred, ja! Er weiß doch sicher um die Gefühlslage seiner Tochter Mary, er hat sie ja auch schon gefragt. Und auch Mrs. Garth weiß darum, denn sie versucht zu intervenieren und hofft dadurch Mary zu beschützen. Aber kann man das, jemanden beschützen. Jeder muss doch seine eigenen Fehler machen. ...
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Komisch, bei Rosamond finde ich ihre ganze Art nur furchtbar. Warum regt mich Fred nicht so auf? Denn eigentlich sind die beiden so unterschiedlich nicht. Sie sind beide die Opfer ihrer Erziehung.
Weil man bei Fred eine Entwicklung sieht. Spätestens der fällige Wechsel hat ihm seinen Leichtsinn vor Augen geführt. Außerdem schätzt er Familie Garth und hat das Ziel, Mary für sich zu gewinnen.

Rosamond ist unfähig, ihr eigenes Tun zu hinterfragen, sie bleibt statisch. Dadurch handelt sie immer wieder nach dem selben Strickmuster. Das "nervt" einen als Leser, weil es offensichtlich falsch ist und andere mit ins Verderben treibt,
 
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Das Papier, das der Stiefvater Riggs´ in die Hände bekommt, wird bestimmt noch große Bedeutung haben. Es wurde erwähnt, dass Riggs keine Ähnlichkeit mit seinem Erzeuger habe.... Ist er vielleicht ein Kuckuckskind? Kommt irgendwann doch das andere Testament zu seinem Recht? Spekulationen!
Hier wird es sicher noch zu einigen Verwicklungen kommen. Gerade die Verbindungen von Riggs werden noch einigen dunklen Schatten werfen. Bin gespannt was hier noch so rauspurzelt.