5. Leseabschnitt: Teil V.: Irrenhaus (Seite 373 bis 462)

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich habe gestern nacht noch fertig gelesen und bin gerade etwas verwirrt. Wer hat denn nun Tomás den Datenträger gesendet? Irgendwas habe ich da wohl nicht mitgekriegt oder nicht richtig gedeutet.
Ansonsten hat mir das Finale gefallen. Vor allem, dass die Autorin es sich verkniffen hat, ein actiongeladenes Drama mit Entführung, Verfolgungsjagd und was weiß ich noch anzuhängen. Nein, es gibt einen Höhepunkt (Yago bedroht Eloy) und dann ist es sehr schnell vorbei.
(Andere Leser mögen vielleicht gerade das monieren, aber mich nerven die Schlussdramen, bei denen die Ermittler ein letztes Mal dem Deibel von der Schippe springen, immer ein bisschen.)
 
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Circlestones Books Blog

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Wienerin auf Rügen
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Vor allem, dass die Autorin es sich verkniffen hat, ein actiongeladenes Drama mit Entführung, Verfolgungsjagd und was weiß ich noch anzuhängen.
Gerade wollte ich Ähnliches schreiben - ich sehe das genau so. Es bleibt spannend, aber es gibt keine wilde Action, sie schreibt auch diese Szene präzise, aber leise. Großartig. Da springen keine bewaffneten Polizisten durch das Fenster, es ist Eloy und dann ist der Kühlschrank nicht hoch genug. Sehr gut hat mir gefallen, wie das Team auch die Andeutungen und ihre Hinweise an Eloy richtig deutet und so herausfindet, wo sie ist.
Es war also Yago selbst, der Tomás die Fotos von Saras Kontonummer und Kontobewegungen geschickt hatte, er war einerseits besessen in seinen Einbildungen, aber auch sehr clever und hat sie alle manipuliert, ein Gefühl der eigenen Macht. Ich habe, ebenso wie die Comisaria, etwas Schwierigkeiten, um die Haltung von Tomás nachvollziehen zu können, auch wenn es natürlich glaubhaft ist.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Sie starrte die Eule an. Der emotionslose Wächter der schlafenden Vernunft, des von Ungeheuern getrübten Willens, der Zeuge einer geistigen Verirrung und Boshaftigkeit. (S. 456)
Ich mag das. Lässt mich seit gestern nicht mehr los.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Wer hat denn nun Tomás den Datenträger gesendet?
Yago wollte damit seine Unschuld beweisen, also dass Sara sich das Zeugs selbst angelegt hat und nicht gezwungen wurde. Yago hat die Twitterei zwischen Maria und Tomas verfolgt. Tomas Adresse war leicht zu finden.
Sehr gut hat mir gefallen, wie das Team auch die Andeutungen und ihre Hinweise an Eloy richtig deutet und so herausfindet, wo sie ist.
Genau! Und das nur, weil sie zusammenarbeiten. Das Interview hinten im Buch skizziert uns ja, wie die beiden ersten Fälle ausgesehen haben. Da gab es gute und schlechte Polizisten. Die Guten arbeiten mit Maria zusammen, der schlechteste ist ihr neuer Chef. Der alte kam bei einem Einsatz ums Leben.
etwas Schwierigkeiten, um die Haltung von Tomás nachvollziehen zu können, auch wenn es natürlich glaubhaft ist.
Nein, ich kann sie ein Stückweit nachvollziehen. Für mich war der Kernsatz: "Es tut IHM weh, dich zu sehen."
Tomas will kein Mitleid und auch er liebt Maria noch, empfindet sich selbst aber als Krüppel und ihrer nicht mehr würdig/gewachsen. Klingt für mich sehr plausibel.
 
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Literaturhexle

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Toller Roman! Da könnte ich zur Krimileserin werden!

Hier lernt man einiges über Goya und seine Kunst, gleichfalls über Madrid. Das Ermittlungsteam recherchiert höchst nachvollziehbar. Maria hat aber letztlich den final richtigen Riecher, der zum Erfolg wird. Sie ist nicht der Typ, der sich zurückschalten lässt. Sie ist Ermittlerin mit Leib und Seele. Dieses ganze Verfahren, das im Hintergrund läuft, fühlt sich wie eine Farce an, weil etwas nachgewiesen werden soll, das es nicht gibt: Eine nicht ermittelnde Maria. Lach! Ob sie nun rehabiliert wird oder ihren Beruf aufgibt, bleibt offen. Da müssen wir hoffen, dass noch ein weiterer Band kommt.

Das Finale hat mir supergut gefallen. Eloy hat das komische Telefonat kapiert. Die Kollegen konnten Maria finden (dank Handy-Ortung, klingt plausibel. Da hatte ich zuvor Runzelfalten und dachte: Woher wissen die nun, wo genau Maria sich befindet). Yago wird erschossen, schnell und schmerzlos. Der Roman ist so gekonnt verwebt, dass er keine übertriebene Action und Blutvergießen braucht. Ich bin sehr begeistert!

Die kleinen Abbildungen sind nicht immer scharf, ja. Aber dennoch geben sie mir einen Anhaltspunkt. Verbal werden die Werke ja zusätzlich erklärt. Farbdruck wird sehr kostspielig sein und ist an dieser Stelle nicht nötig.
 

Amena25

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Ich habe, ebenso wie die Comisaria, etwas Schwierigkeiten, um die Haltung von Tomás nachvollziehen zu können, auch wenn es natürlich glaubhaft ist.
Ich kann zwar nachempfinden, dass Tomas lieber den Kontakt zu Maria abbricht, als ihr als ,,Krüppel" zu begegnen. Aber dieses verdeckte Schreiben über Twitter wirkt dann doch etwas zu geheimnisvoll und konstruiert.
Immerhin verstehe ich jetzt auch Martins Verhalten besser. Er wollte Tomas nicht verraten.
Mir gefällt das Ende auch gut so, wie es ist, ohne allzu viel Action und noch ne überraschende Wendung.
 

Renie

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Ich bin bei Euch, das Finale hat mir ebenfalls gut gefallen, Die Autorin ist ihrem Stil treu geblieben, die Spannung konstant zu halten, zum Schluss um ein Minimum steigern, aber nicht so sehr, dass man beim Lesen Schnapp-Atmung und Herzrasen bekommt. Ein paar Fragen habe ich aber noch:
Wer war der 2. Mann auf dem Video? War das Eloy? Ich bekomme es nicht mehr zusammen. Himmel, ist das verwirrend.
Wer ist denn jetzt Marias Chef? Wir erfahren, dass er einer der bösen Polizisten ist, mehr aber auch nicht. Dafür, dass so ein Bohei um Marias Prozess und Suspendierung gemacht wird, hätte ich ihn zumindest gern mal in Aktion erlebt.

Das Ende (Maria geht in den Gerichtssaal) hat mir nicht gefallen. Das erinnert mich an den Ritt des Helden in die untergehende Sonne. Zu offen bzw. offensichtlich im Sinne von "Fortsetzung folgt". Ich hätte schon gern gewusst, wie das Verfahren ausgeht
 

wal.li

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Ich habe erst gedacht, Yago wäre der tote Bettler, er hat sich ja auch als Obdachloser gegeben. Deshalb habe ich dann noch auf die besondere Enthüllung gewartet. Für mich war die Auflösung dann normal, gerade auch, weil Maria schon so früh den Verdacht hatte und der sich einfach bestätigt hat.
Sehr gut gefallen hat mir der Goya-Bezug. Ich habe mir derweil ein paar Bilder im Net angesehen, die sind sehr beeindruckend. Toll auch, dass Marias Botschaft entschlüsselt wurde und sie und Eloy den Fall heil überstanden haben.
 

Sassenach123

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Nein, ich kann sie ein Stückweit nachvollziehen. Für mich war der Kernsatz: "Es tut IHM weh, dich zu sehen."
Tomas will kein Mitleid und auch er liebt Maria noch, empfindet sich selbst aber als Krüppel und ihrer nicht mehr würdig/gewachsen. Klingt für mich sehr plausibel.
Diese Geschichte ist noch nicht auserzählt, ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin dazu noch Pläne hat
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich habe erst gedacht, Yago wäre der tote Bettler, er hat sich ja auch als Obdachloser gegeben. Deshalb habe ich dann noch auf die besondere Enthüllung gewartet. Für mich war die Auflösung dann normal, gerade auch, weil Maria schon so früh den Verdacht hatte und der sich einfach bestätigt hat.
Sehr gut gefallen hat mir der Goya-Bezug. Ich habe mir derweil ein paar Bilder im Net angesehen, die sind sehr beeindruckend. Toll auch, dass Marias Botschaft entschlüsselt wurde und sie und Eloy den Fall heil überstanden haben.
Das Yago der Täter ist, hat mich ein kleines bisschen enttäuscht, da es schon so früh darauf hinauslief. Ich mag es eigentlich ganz gern mich überraschen zu lassen.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Der Roman war spannend, ohne reißerische Elemente. Das Martín Tomas beherbergt war dann am Ende sehr überraschend, ich habe eher mit einer enormen Enthüllung bezüglich seines Bruders gerechnet.
Eloy ist erstmal weg, ob er Marias Weg wohl irgendwann nochmal kreuzen wird? Auch die Frage ihrer beruflichen Zukunft wird hoffentlich in einem weiteren Teil beantwortet werden. Es wird sicher nicht leicht werden die Anhörung positiv für sie zu entscheiden.