5. Leseabschnitt: Teil III. (Seite 373 bis Ende)

luisa_loves-literature

Aktives Mitglied
9. Januar 2022
836
3.350
44
Puh- das war für mich noch mal ein sehr langweiliger Absatz.
Für mich auch. Ich glaube fast, das war der schwächste Abschnitt...
Macht immer nur das, was ihm in den Sinn kommt und kommt damit auch leider recht weit.
Das hat mich auch wirklich verstört. Ich frage mich nach wie vor, wieso einer wie er überhaupt so weit gekommen ist - denn dass er ein unglaublich einnehmender und charismatischer Typ war, halte ich für eher unwahrscheinlich. Über seine "people skills" erfährt man ja auch wenig. Hier wird er ja zuweikeneher wie ein quengeliges, störrisches Kleinkind dargestellt.
weil ich einfach nur noch das Buch beenden wollte
Das war auch bei mir das vorherrschende Gefühl.
Immerhin noch ein faszinierendes Gedankenspiel in einem Abschnitt,
Die Anekdote hat bei mir in der Ödnis des letzten Abschnitts auch noch einmal für Aufmerken gesorgt. Allerdings hat sich bei mir alles gesträubt, als der Erzähler daraus dann so eine naive Vision bastelt, in der der alternde Ex-Kaiser sich seinem Gärtner anvertraut...das war mir einfach zu viel.
Reiste sogar zum Steinbruch, aus dem der Kachelofen gehauen wurde. Dort erfuhr er noch eine Nazi-Gräuel-Geschichte. Mal ehrlich: was hat die mit Willem Verhulst und seiner Familie zu tun?
Das hat mich so gestört und genervt. Ich habe wirklich nur noch mit den Augen gerollt. Den Zusammenhang habe ich überhaupt nicht gesehen. Warum wird das der Epilog?
Lauter Puzzlesteine, die nicht recht ins Gesamte passen, sondern passend gemacht werden.
Ja - auch das. Auf der einen Seite nüchterne Recherche und viele Fakten, aber dann fehlt wieder irgendetwas, das relevant wäre oder ich drehe mir das so zurecht, dass es bedeutungsschwanger wird oder eine "Verbindung" suggeriert.

Dieser letzte Abschnitt hat mir so einiges abverlangt. Über allem schwebt für mich der Eindruck, dass dem Roman nun endgültig die Luft ausgeht, so als habe Hertmans auf einmal selbst keine rechte Lust mehr auf das Thema gehabt. Das war ganz schön dröge und irgendwie auch unzusammenhängend: hier ein bißchen, da ein bißchen, Kaiser Wilhelm, der Blauregen und Comblanchien. Für miach leider ein Text, der noch nicht einmal gut über die Ziellinie gebracht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

buchregal

Aktives Mitglied
8. April 2021
864
957
44
71
Der letzte Abschnitt gibt noch ein paar Informationen, wie das Leben der Familie Verhulst weitergegangen ist.

Willem ist immer noch überzeugt, dass er alles richtig gemacht hat, Griet hat ihre Überzeugungen beibehalten und Mien hat sich doch wieder um Willem gekümmert. Verwundert hat mich, dass er bei seiner ersten Frau beerdigt werden wollte. Was hat er eigentlich die ganzen Jahre in Mien gesehen? Letta hat zwar versprochen, sich um Griet zu kümmern, doch dass sie das so durchgezogen hat, war für mich nicht verständlich nach allem, was geschehen ist.

Hertmans hat das Haus unbedingt haben wollen, was ich aufgrund des Zustands nicht begriffen habe. Es hat ihn zu seinen umfangreichen Recherchen gebracht. Wenn das Haus so wichtig für ihn war, warum hat er es dann wieder verkauft? Bis zum Schluss hat die Geschichte Stefan Hertmans nicht losgelassen.

In diesem letzten Abschnitt gab es noch eine Menge Informationen, die ich aber nur noch so runtergelesen habe.
 

Barbara62

Bekanntes Mitglied
19. März 2020
3.769
14.402
49
Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Dann der Wunsch Willems, bei seiner ersten Frau beerdigt zu werden, war sie seine "große", unvergessene Liebe?
Oder Feigheit? Er wollte der Entscheidung Griet oder Mientje aus dem Weg gehen, auch wegen der Kinder, auf die er ja zum Schluss angewiesen war.

Gewiss doch. Aber Willems Wünsche sind doch sehr vermessen und egoistisch. Seiner Tochter die Pflege der ungeliebten Stiefmutter anzudienen, die der eigenen Mutter ein Stachel im Fleisch war... Es passt einfach zu Willem, seine Tochter auch nach dem Tod noch zu verpflichten.
Er wusste schon, an welches seiner Kinder er diesen Wunsch richtet. Adri und Suzy wären dem nicht nachgekommen, Letta aber ist zu gutmütig.

Ich frage mich nach wie vor, wieso einer wie er überhaupt so weit gekommen ist - denn dass er ein unglaublich einnehmender und charismatischer Typ war, halte ich für eher unwahrscheinlich. Über seine "people skills" erfährt man ja auch wenig. Hier wird er ja zuweikeneher wie ein quengeliges, störrisches Kleinkind dargestellt.
S. 383: "...ja, der feine Herr wickelt mal wieder alle um den Finger, mit seinem ansteckenden Lachen, dem charmanten Geplauder, den aberwitzigen Ideen und seiner Jovialität..."
Aus der Nähe war er dann ganz anders.

Hertmans hat jahrelang recherchiert und wollte zum Schluss alles unterbringen, was er in Erfahrung gebracht hat. Das kann man kritisieren, aber mich hat es nicht gestört. Es waren wieder einmal interessante Puzzlesteine, beispielsweise auch der Brückenschlag zu Oradour-sur-Glane. Ein Glück, dass es hier nicht so weit kam!
 

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
6.406
23.956
49
66
Oder Feigheit? Er wollte der Entscheidung Griet oder Mientje aus dem Weg gehen, auch wegen der Kinder, auf die er ja zum Schluss angewiesen war.
Interessanter und nachvollziehbarer Grund.
anders.

Hertmans hat jahrelang recherchiert und wollte zum Schluss alles unterbringen, was er in Erfahrung gebracht hat. Das kann man kritisieren, aber mich hat es nicht gestört.
Mich hat es auch nicht gestört. Es ist seine spezielle Art, sich einem Thema zu stellen und er findet Verbindungen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben unter einem größeren zusammenhängenden Aspekt dann wieder doch.