5. Leseabschnitt: Seite 332 bis Ende

Irisblatt

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15. April 2022
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Hier nochmal zur Erinnerung:
Parallelen zu Gustav Holsts "Planeten Suite" und den Kapitelüberschriften - jeweils 7 Teile/Kapitel.
1. Kriegsbringer (Mars) - Michael
2. Mrs. Aitch (Planet?)
3. Venus (Friedensbringer)
4. Merkur (geflügelter Bote)
5. Freudenbringer (Jupiter) - Party :party
6. Trümmerfrauen (Planet?)
7. Cape Cod Morning (Planet?)

Es warten noch auf Zuordnung:
Saturn - Bringer des Alters
Uranus - Der Magier
Neptun - Der Mystiker

Vielleicht ist ein Zuordnung nach der Lektüre dieses Abschnitts möglich. Noch habe ich mit diesem LA gar nicht begonnen.
 
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Irisblatt

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15. April 2022
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Drama auf vielen Ebenen. Ich hatte mir erhofft noch mehr von Michael (vielleicht auch von Richie) zu erfahren. Stattdessen legt die Autorin ihren Fokus mit Fortschreiten des Romans immer mehr auf die schwierige Beziehung der Hoppers. Gerade Frau Hopper wirkt auf mich sehr überzeichnet, wobei ihr obsessives Verhalten durchaus im Rahmen des Vorstellbaren bleibt. E. Hopper erscheint dagegen (mit ein paar Ausnahmen) als der "Gute". Ob es so einfach ist?
 
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Irisblatt

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15. April 2022
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Mich beschäftigen auch noch die Planeten, die sich auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne drehen und die Bedeutung für den Roman (Geschichte und Protagonist*innen).
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Große Aufregung! Michael soll Geld vom Fond gestohlen zu haben.
Hier zeigen alle ihr wahres Gesicht. Olivia kann ihre ganzen Vorbehalte gegen den deutschen Jungen vorbringen, auch Mrs. Kaplan enttäuscht.
Rosetta hält zu Michael. Sie weiß, dass er ein guter Junge ist.
Und Mrs. Novak wird richtig kämpferisch, als es um ihren Pflegesohn geht. Hätte man nicht unbedingt so erwartet.
Mrs. Hopper bekommt hier nochmals einen großen Auftritt und sie wird in ihrer ganzen Ambivalenz gezeichnet. Sie zieht die richtigen Schlussfolgerungen aus dem Gesehenen und macht das einzig Richtige: Sie sucht das Gespräch mit Richie. Der arme Kerl, macht immer das Falsche.
Eigentlich hätte es so aufhören können. Der Irrtum ist geklärt, die Jungs reisen ab und das Ehepaar geht glücklich und zufrieden heim.
Doch das Leben endet selten mit einem Happy- End, sondern geht einfach weiter.
Mrs. H. tobt vor Eifersucht und Wut, der Streit eskaliert. Sie reagiert mit Vorwürfen, er spricht ihr jegliches Talent ab. Er verschwindet.
Beim Lesen ihres alten Tagebuchs wird Mrs. H. klar, dass alle Vorwürfe ihr gegenüber berechtigt sind. Aber sie liebt ihn doch, besitzergreifend und dominierend.
Ihr Blick hinaus auf der Suche nach ihm wird zu einem der berühmtesten Bilder Edward Hoppers.

Das Ehepaar Hopper bleibt zusammen bis Edward 1967 stirbt, sie folgt ihm ca. 10 Monate später.
 

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29. März 2022
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Drama auf vielen Ebenen. Ich hatte mir erhofft noch mehr von Michael (vielleicht auch von Richie) zu erfahren. Stattdessen legt die Autorin ihren Fokus mit Fortschreiten des Romans immer mehr auf die schwierige Beziehung der Hoppers. Gerade Frau Hopper wirkt auf mich sehr überzeichnet, wobei ihr obsessives Verhalten durchaus im Rahmen des Vorstellbaren bleibt. E. Hopper erscheint dagegen (mit ein paar Ausnahmen) als der "Gute". Ob es so einfach ist?
Ich bin da ganz bei Dir. Im Endeffekt geht es eher um die toxische Ehebeziehung der Hoppers als um Michael und dessen Schicksal. Andersrum hätte ich es persönlich interessanter gefunden. Mrs Hopper ist wirklich ein sehr anstrengeder Charakter. Kein Wunder, dass es Mr. Hopper irgendwann reicht...
 

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29. März 2022
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In diesem Abschnitt war Einiges los: die Aufregung über Michael, der geklaut haben soll, der eskalierende Streit der Hoppers.
Letzterer bekommt ein besonderes Gewicht. Mrs Hopper liefert noch einmal guten Grund, sie äußerst unsympathisch zu finden. Mr. Hopper scheint die Nase voll zu haben. Warum er am Ende doch in der Ehe bleibt? Keine Ahnung. Tatsächlich hat mich die Beziehung der Hoppers vergleichweise weniger interessiert. Ich war mehr am Schicksal des Jungen interessiert. Über ihn hätte ich gerne noch mehr erfahren.
Die von @Irisblatt angesprochenen Parallelen zur Planeten Suite finde ich interessant, kann sie aber selbst nicht auflösen.
Insgesamt ein gutes Buch, das ich gerne gelesen habe.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Es ist mehr ein Roman über die Ehe der Hoppers und über die Schwierigkeiten einer Beziehung zwischen Künstlern. Die beiden Jungen wirken wie ein Katalysator und zeigen nochmals eine andere Seite des Egepaars.
Ich habe einen spannenden Einblick in Hoppers Privatleben bekommen und mit den Kindern nochmals einen Blick auf die Fünfziger Jahre.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Es ist mehr ein Roman über die Ehe der Hoppers und über die Schwierigkeiten einer Beziehung zwischen Künstlern. Die beiden Jungen wirken wie ein Katalysator und zeigen nochmals eine andere Seite des Egepaars.
Ich habe einen spannenden Einblick in Hoppers Privatleben bekommen und mit den Kindern nochmals einen Blick auf die Fünfziger Jahre.
Genau! Mir war das nicht klar bzw. ich hatte mich auch nicht informiert. Der Roman über die Hoppers ist sehr gelungen. Dass ich persönlich den Schwerpunkt lieber auf den Jungen gehabt hätte, hat etwas mit meiner Erwartungshaltung zu tun. Die Autorin kann nichts dafür.
 

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29. März 2022
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Mir war auch nicht bewusst, dass ich es in erster Linie mit einem künstlerroman zu tun haben würde. Ich habe mich zugegebenermaßen aber auch nicht näher informiert, sondern lediglich aufgrund der Buchbeschreibung meine Entscheidung getroffen. Enttäuscht wurde ich ja nicht. Und hätte ich im Vorfeld gewusst, dass es in erster Linie um die Ehe eines Künstlerpaares geht, hätte ich als bekennende Kunstbanausin das Buch wohl nie gelesen. Wie schade wäre das doch gewesen, und wie viel hätte ich verpasst!
Dennoch aber hätte ich gerne mehr über Michael und dessen Schicksal gelesen. Das ist einfach eine sehr persönliche Lesepräferenz.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Gerade Frau Hopper wirkt auf mich sehr überzeichnet, wobei ihr obsessives Verhalten durchaus im Rahmen des Vorstellbaren bleibt. E. Hopper erscheint dagegen (mit ein paar Ausnahmen) als der "Gute". Ob es so einfach ist?
Habe ich gar nicht so empfunden, sondern eher so, dass beide ihre Stärken und Schwächen haben und sich gut (oder schlecht) ergänzen.
Doch das Leben endet selten mit einem Happy- End, sondern geht einfach weiter.
Auch das fand ich sehr gelungen, und es passte für mich hervorragend zum Grundton des Romans.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Ich mochte auch den letzten Abschnitt sehr und fand es toll, wie sich Mrs Aitch für Michael eingesetzt hat. Die Abschiedsszene hat mich sehr berührt, genauso die Szene, als Edward wieder zurückkehrt.

Das Ende um den letzten Konflikt des Ehepaars finde ich konsequent, ebenso die Andeutungen über den Verbleib der Jungen bzw die Gedankenspiele darüber.

Erstaunt hat mich, dass bis zum Ende nicht einmal der Name Hopper fällt.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Also meine Lieben, ich bin total begeistert von diesem Buch - ohne Wenn und Aber!
Die Autorin hat hier sehr gekonnt zwei Geschichten parallel erzählt und ineinander verwoben.

Das Highlight in diesem LA war für mich die Enttarnung der reichen, dekadenten, ach so wohltätigen Kaplan-Sippe durch Mrs Novak. Sie öffnet uns die Augen, zeigt uns deren Falschheit, Snobismus, ihre Überheblichkeit. Das, was Mrs Aitsch ebenso empfindet, kriegen wir durch die Brille einer neutralen Person mitgeteilt. Das fand ich ganz stark! Mrs Novak wirkt sehr viel glaubwürdiger auf mich als die launische Malergattin.

Wunderbar hat Hickey dieses Ende gestrickt. Die Hoppers leben weiter zusammen bis an ihr Ende. Dazu das Motiv der Treppe, die irgendwann einer allein raufsteigen muss... und es nicht mehr kann. Gänsehaut.
Man darf auch hoffen, dass Mrs. H. sich ein wenig gebessert hat, denn das Lesen ihres Tagebuchs ließ sie doch sehr selbstkritisch erscheinen...

Dann noch die Zeitungsartikel. Richie vermisst in Vietnam? Michael entweder erfolgreich oder gescheitert? Was für Bilder lässt die Autorin in meinem Kopf entstehen?!

Katherine - auch ihr Schicksal bleibt im Nebel. Hat sich Hopper mit ihr getroffen in jener Nacht? Man möchte es den beiden irgendwie wünschen...
Herrlich, dass es offen bleibt.

Den Diebstahl habt ihr schon ausgiebig besprochen. Der ganze Hergang hat mich sehr mitgenommen. Dem Kind aus einfachen Verhältnissen kann man so leicht etwas anhängen. So leicht werden da Richtungen festgelegt. Wie knackig Mrs Novak Partei für ihren Sohn ergreift. Klasse!

Dieses Buch hat Highlight Charakter für mich. Große Schreibkunst. Sechs Sterne;)
Und irgendwann lese ich es nochmal!

Ich habe den Roman gar nicht so sehr als die Geschichte der Hoppers gelesen. Es könnte für mich ein x-beliebiges Künstlerehepaar sein. Die Verknüpfung zu seinen Bildern ist natürlich interessant. Aber sonst? Hier stecken so viele Bilder drin, Charakterstudien, Zeitkolorit, Psychologie,... Das Schicksal deutscher Kriegswaisen in Amerika,...
Ob nun Hopper oder nicht - mir egal.
 

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29. März 2022
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Ich habe den Roman gar nicht so sehr als die Geschichte der Hoppers gelesen. Es könnte für mich ein x-beliebiges Künstlerehepaar sein. Die Verknüpfung zu seinen Bildern ist natürlich interessant. Aber sonst? Hier stecken so viele Bilder drin, Charakterstudien, Zeitkolorit, Psychologie,... Das Schicksal deutscher Kriegswaisen in Amerika,...
Ob nun Hopper oder nicht - mir egal.
Da hast Du sicher Recht. Ich denke, die Hoppers sind nur eine Art Inspiration für globalere Beobachtungen, die Hickey transportieren wollte. Ich habe das Buch für sich gelesen und auch nicht zu den Hoppers recherchiert, die mir - ich habe es ja zugegeben - vorher kein Begriff waren.
Es steckt viel drin im Roman, der mir auch sehr gut gefiel. Das sehe ich ähnlich.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Es schadet ja trotzdem nicht, ein bisschen was über einen der bekanntesten amerikanischen Maler zu wissen.
Der Autorin ging es sicher um das Problem von Künstlerehen, hat sich aber in der Personenbeschreibung und den äußeren Umständen am Ehepaar Hopper abgearbeitet.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Es schadet ja trotzdem nicht, ein bisschen was über einen der bekanntesten amerikanischen Maler zu wissen.
Nein. Absolut nicht! Das wollte ich nicht sagen. Die Autorin hat sich nur von der eigentlichen Künstlergeschichte sehr gekonnt gelöst, sie quasi geöffnet. Nicht umsonst taucht der Name Hopper nicht auf. Dadurch ist das Buch eben nicht nur ein Künstlerroman.
 

Renie

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19. Mai 2014
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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Und Mrs. Novak wird richtig kämpferisch, als es um ihren Pflegesohn geht. Hätte man nicht unbedingt so erwartet.
Ach, ich weiß nicht. In der Bahnhofsszene wirkte sie zwar hilflos und überfordert mit dem Jungen. Dennoch hatte ich nicht den Eindruck, dass ihr Michael nicht wichtig ist. Ich habe schon erwartet, dass sie in der Lage ist, die Krallen auszufahren, wenn jemand ihre Lieben angreift. Sie ist Michael gegenüber loyaler als ihr Mann, dem die ganze Situation hochnot peinlich ist und der fast in Ehrfurcht vor Mrs. Kaplan erstarrt.