5. Leseabschnitt: Seite 330 bis Ende

wal.li

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1. Mai 2014
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So, jetzt habe ich dieses Lied mal nachgesehen. Perfect Day von Lou Reed kenne ich sogar und jetzt weiß ich nicht woher. Lou Reed ist etwas vor meiner Zeit und auch nicht meine Musikrichtung. Ich hätte an einen Film gedacht, da finde ich aber nur Trainspotting und den habe ich nur im Ausschnitt gesehen, weil mir die Handlung nicht gefiel. Hm.
Nun zum Buch. Der Anfang des letzten Teils war nochmal sehr spannend und actiongeladen. So wie die "Wir" Szenen aufgelöst wurden, fand ich überraschend, aber stimmig. Das gibt der Sache ein ganz anderes Bild. Gut gefallen hat mir auch, wie herauskommt, dass Ann in Teilen nur sah, was sie sehen wollte und welche Folgen das haben kann.
Etwas zu viel war mir dann der erneute Formwechsel zu Briefen.
Ich persönlich kannte den Ausdruck "Alexithymie" kannte ich vorher nicht, (mit Gefühlsblindheit hätte ich eher etwas anfangen können) und deshalb haben mir die Gefühlsbeschreibungen auch nichts gesagt. So nahm der Roman für mich eine zwar unerwartete, aber nicht schlüssige Wendung. Natürlich habe ich mich da auch leiten oder verleiten lassen, nur das offensichtliche zu sehen, das ist natürlich wieder ganz gut.
 
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Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich kannte das Phönomen der Gefühsblindheit (habe mal einen sehr ausdrucksvollen Artikel darüber gelesen), aber nicht den Fachbegriff.

Eben habe ich hier einen langen Sermon abgelassen, sehe jetzt aber, dass der eher ins Fazit gehört. Deshalb habe ich hier wieder gelöscht und werde statt dessen gleich im Fazit-Strang posten.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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So jetzt ist mir zum einen klar wer der Täter war und zum anderen woher der Titel Perfect Day stammt. Das Lied von Lou Reed ist mir natürlich bekannt und mag es auch, nur den ganzen Liedtext kannte ich natürlich nicht.

Das mit Nathalie was nicht stimmt, hatte ich ja schon bei der letzten Begegnung gedacht. Was allerdings hinter dem ganzen gesteckt hatte, das habe ich natürlich nicht vermutet. Das Kerstin eine schlechte Mutter war, ist schon schlimm, aber man kann doch deshalb kein Kind entführen geschweige sie ermorden.

Das es Alexithymie gibt wusste ich, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass Anns Vater dies hat. Trotzdem rechtfertigt es nicht seine Taten die er begangen hat. Nun kann ich auch irgendwo sein Verhalten im Gefängnis nachvollziehen. Wahrscheinlich hat er sich ohne Ann nun wieder ganz gefühllos gefühlt.

Aber ich kann auch Ann verstehen, das sie mit ihm gebrochen und diesen Abstand zu ihm gebraucht hat.
Nachdem Steffen Fester aufgetaucht ist und seine Geschichte erzählt hat, war für mich eigentlich klar, dass nur Anns Vater der Täter sein kann.
Gut fand ich die Zusammenfassung am Ende was aus allen geworden ist und wie Ann alles verkraftet hat.
Da ich selber glaube an kein Killergen, von daher hätte ich bei einem Kind keine Bedenken. Ich denke eher, das Erziehung eine größere Rolle spielt in unserem Leben.
 
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Xanaka

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12. Juli 2015
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Perfect Day bezog also einzig und allein auf den Song und dem perfekten Gefühl, was Ann an diesem einen Tag mit ihrem Vater erlebte. Das Lied selbst kannte ich gar nicht und habe es mir eben mal angehört.

Spannend fand ich die Entwicklung von Nathalie. Klar sie kam mir komisch vor, aber damit hätte ich nicht gerechnet. Obwohl ich eine Vermutung in Bezug auf das Grab hatte.

Auch die Interviews haben sich geklärt. Es handelte sich also wirklich im Jacob, der Anns Vater den wahren Täter interviewen durfte.

Die Erkenntnis von Ann, beim Hantieren mit dem Stein, das war beachtlich. Viel größer und schwieriger für sie war sicher sich einzugestehen, dass ihr Vater diese Mädchen wirklich ermordet hat. Und das einzig und allein, weil er in diesem Moment in der Lage war zu fühlen.

Gut gefallen hat mir der Abspann, weil meist hört man nicht, was aus den restlichen Protagonisten geworden ist. Das gab dem ganzen noch so einen würdigen Abschluss.
 
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Amena25

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23. Oktober 2016
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Mr waren das nun ein paar Wendungen zuviel in diesem letzten Teil. Das Hin und Her mit Nathalie und ihrem Ex-Mann usw. fand ich überzogen.
Den Vater hatte ich schon eine Weile im Verdacht, da Ann ihn als so perfekt dargestellt hat, dennoch waren seine Gründe überraschend und die Erklärung einigermaßen schlüssig.
Jetzt muss ich das Ganze etwas sacken lassen, bevor ich die Rezension schreibe....
 
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parden

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13. April 2014
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www.litterae-artesque.blogspot.de
Uff, auch ich fand die Geschichte mit Nathalie reichlich überzogen - eine Schlaufe, die zwar für Verwirrung und einen Umweg sorgte, letztlich auch Ann endlich aufzeigte, dass ihr Vater tatsächlich ein mehrfacher Kindesmörder ist, aber doch irgendwie ziemlich konstruiert. Trotzdem hat mir der Thriller alles in allem gut gefallen. Gerade diese Alexithymie erklärt zumindest die Faszination des Vaters für alle Gefühlsempfindungen von Ann - ihm ist sehr wohl bewusst, was ihm fehlt. Dass er sich einmal im Jahr einen Kick gönnen muss, um auch etwas zu fühlen, und dafür die Mädchen sterben, ist natürlich unvorstellbar. Auch mir hat die Zusammenfassung / der Abspann am Ende gefallen...

Ich habe jetzt länger darüber nachgedacht, ob Ann es war, die ihrem Vater den Stein ins Gefängnis geschmuggelt hat, mit dem er sich umbrachte? Diese Andeutung bei dem halbherzigen Scannen im Gefängnis: "Praktisch für uns, nicht ungefährlich im Allgemeinen, denke ich. Niemand häte gemerkt, wenn einer von uns etwas in seiner Jackentasche transportiert hätte, auf das der Metalldetektor nicht anspringt." (S. 397) - Am Ende von Anns Besuch greift der Vater nach ihrer Hand, sie zieht ihre schließlich unter seiner weg, und am Schluss streckt er ihr noch einmal seine geöffnete Handfläche entgegen: "Auf dein Wohl, mein Käferchen." (S. 407). Dann der Einschub über die Liebe und kurz darauf ist der Vater tot... Das wäre schon ein besonderer letzter gegenseitiger Liebesdienst...
 
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nellsche

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1. September 2018
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Hui, was für eine Überraschung. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass er doch der Mörder ist. Die Aufklärung über seine Beweggründe und die Erkrankung Alexithymie war absolut schlüssig. Sehr interessant übrigens, da ich davon noch nie etwas gehört habe.

Ich fand es von Ann sehr mutig, den Stein abzugeben und so ihren Vater zu überführen. Wobei die Indizien etc. auch für eine Verurteilung ausgereicht hätten.

Nathalie tut mir leid. Es muss schrecklich sein, sich die Schuld am Tod des eigenen Kindes zu geben.