Steht hier auch noch - ungelesen natürlichFrancesca Melandri hat das in „ Alle, außer mir“ vor drei Jahren schon besser hingekriegt.
Steht hier auch noch - ungelesen natürlichFrancesca Melandri hat das in „ Alle, außer mir“ vor drei Jahren schon besser hingekriegt.
Vor allem bringt sie die Handlung nicht weiter. Erneut wird männliche Macht und Willkür demonstriert. Mimin hat das Ganze allerdings mitbekommen (war das der Sinn der Szene?) und lässt sich dadurch von Hirut überzeugen, die Klamotten des Kaisers anzuziehen.Ich fand die ganze Szene abstoßend.
Das glaube, wer will. Das geht wieder in den Bereich der Heldensage.Sie ist neu und unbefleckt, frei von Blut und Angst. Sie ist wieder heil. 366
Auch ich erwarte nichts Gutes für Fifi. Sie hat keinerlei Stellung in dieser Gesellschaft.Von jetzt an wird es mit ihm schlimmer werden, sagt die Köchin. Er wird zu allen grausamer sein, vor allem zu dir. Lass uns von hier weggehen, jetzt gleich. 345
Vor allem ist es das dritte Mal, dass uns eine Vergewaltigungsszene geschildert wird. Die Gewalbereitschaft gegenüber Frauen habe ich schon beim ersten Mal verstanden. Ich mag das nicht nochmal und noch mehr lesen.Ich fand die ganze Szene abstoßend
Vielen Dank für den Ohrwurm....Parole Parole Parole - da gabs mal einen Song ;-).
Bei mir auch.Steht hier auch noch - ungelesen natürlich![]()
Unbedingt lesen!Bei mir auch.
Das erfährt man nicht direkt. Das stimmt. Aber indirekt schon. Man erfährt in dem Buch, dass Abessinier auf Seiten der Italiener mitmarschieren. Abessinier also gegen Abessinier kämpfen. Dies verwundert doch sicher. Und die Vielvölkerstaaten sind eine Erklärung dafür. Unterschiede und Zwistigkeiten wurden von europäischen Mächten geschickt ausgenutzt. So dass die Bevölkerung von Eritrea den Italienern diente, wahrscheinlich auch ursächlich für die spätere Abspaltung von Eritrea.Nichts davon erfahre ich im Roman.
Wobei es diese Witzfiguren auch heute noch gibt.Eigentlich völlig unverständlich, warum sie das tun. Warum laufen Menschen solchen Witzfiguren hinterher? Wenn sie für ihre eigenen Interessen kämpfen würden, könnte man das verstehen. Doch in Wirklichkeit stehen Symbolfiguren für das ganz Große und in der Realität geht es immer um handfeste Interessen.
Diese Szene verleitet zum Lachen ja. Aber gleichzeitig hat dies auch etwas märchenhaftes. Ist jemand denn in so einer Situation zum Gähnen bereit? Dies wirkt eher wie ein erzählerischer Kniff. Dennoch fand ich dies gut.Ich hätte nicht gedacht, dass mich irgendetwas in diesem Roman zum Lachen bringt. Aber Hirut hat es geschafft: Kidane will Hirut mal wieder vergewaltigen und sie reagiert mit einem Gähnen. Herrlich! Der Effekt, den ihre demonstrative Langeweile hat – obwohl ich sicher bin, dass der erste Gähner nicht beabsichtigt war, aber Hirut ist lernfähig ;-) – ist niederschmetternd für sein Ego und sein Stehvermögen. Die Männer in diesem Roman sind unglaublich primitiv. Sie definieren sich über das Kämpfen und ihre Libido. Wenn sie hier der Erfolg verlässt, kratzt das an ihrem Stolz und Ego.
Ja, hier hatte ich ähnliche Gedanken!Jetzt scheint es aber auch für Fifi gefährlich zu werden. Carlo hat mitbekommen, dass Fifi und Seifu sich kennen. "Er hört: Faven? Er hört: Bitte. Seifu." (S.338) Carlo weiß nun, dass sie eine Verräterin ist. Während Seifu nun wahrscheinlich dasselbe von ihr denkt. Eine mutige Frau, aber ich habe die Befürchtung, dass das nicht gut ausgehen wird.
Aber der Roman funktioniert doch ohne Wiki. Ein Land wird überfallen und wehrt sich. Hat aber noch eigene Probleme. Und die Überfallenden haben diese eigenen Probleme auch. Dazwischen die menschlichen Schicksale und alles gekleidet in einem eigentümlichen Gewand. Zumindest hatte ich diesen Eindruck.Ein Roman sollte auch ohne Wiki funktionieren. Toll, wenn der Leser noch mehr erfahren will und deshalb auf andere Quellen zurückgreift. Aber es wäre sinnvoll gewesen, die Handlung mehr in den historischen Zusammenhang einzubetten.
Wobei ich hier die Zeichnung etwas zu gewollt und in gut/böse (schwarz/weiß) aufgeteilt fand. Aber gut, Kidane steht ja auch für einen etwas unsympathischen Äthiopier und Ettore ist auch in Grautönen gehalten.Während ein Äthiopier vor innerer Scham vergangen wäre und für immer gebrochen, wird der Italiener nur noch brutaler und rachedurstiger. Man hätte sich gewünscht, er wäre zumindest verletzt worden. Haben Eunuchen nicht so hübsche Stimmchen?
Anders und gut, aber besser, ich weiß nicht, für mich sind beide Bücher herausragend. Nur in einer unterschiedlichen Art. Aber ich denke man muss den Schattenkönig mögen. Durch seine spezielle Gestaltung wird dies aber nicht jeder Lesende können.Francesca Melandri hat das in „ Alle, außer mir“ vor drei Jahren schon besser hingekriegt.
Doch. War es.Ach, das war doch das Buch, das ich vor der Hälfte wegen unerträglicher Langeweile abgebrochen habe ... ja, war es. War wohl noch vor den Kriegshandlungen. So toll kann es also auch nicht gewesen sein.
Wobei mir es hier so vorkam, dass Mimin dies aus Angst vor Kidanes Macht macht.Mimin hat das Ganze allerdings mitbekommen (war das der Sinn der Szene?) und lässt sich dadurch von Hirut überzeugen, die Klamotten des Kaisers anzuziehen.