5. Leseabschnitt: S. 322 (Aus meinem Leben) bis Ende

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Aber eigentlich ist es egal, jeder Leser kann das aus der Geschichte ziehen, was er möchte. Hätte ich es ohne Leserunde gelesen, hätte ich mich über den Gauner und Hochstapler amüsiert und mir weniger Gedanken über seine Wahrhaftigkeit gemacht.
Natürlich liest man für eine Rund anders...aber bei diesem Buch hätte ich bestimmt dennoch darüber nachgedacht, was Wahrheit und was Lüge ist. Denn es ist einfach so angelegt, dass sich diese Frage für mich unwillkürlich stellt.
Was das Amüsement betrifft...ich weiß nicht genau. Ich habe das Buch nicht ungern gelesen, aber es geht mir ein klein wenig wie @Literaturhexle, dass mich der Stil zumindest teilweise etwas gestört hat.
 
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parden

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13. April 2014
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Wie witzig, dass hier ausschweifend darüber spekuliert wird, was nun die 'Wahrheit' sei und was nicht... :D Lewinsky ist schon ein Könner, dass er so mit dem Leser spielt. Natürlich entspricht hier gar nichts der Wahrheit, denn alles ist reine Erfindung. Köstlich! Das Experiment des Autors ist voll aufgegangen, denke ich... (Und es ist ja nicht so, als hätte nicht auch ich versucht herauszufinden, welche der dargebotenen Versionen nun der Wahrheit entspricht... ;) ).

Durch die vielen Anspielungen und Andeutungen im Text denke ich, dass es Lewinsky darum ging herauszustellen, dass es DIE Wahrheit gar nicht gibt, dass jeder darin etwas anderes sieht und auch Erinnerungen nicht objektiv sind, sondern so verändert werden, bis sie besser 'passen'. Dazu kommt noch der Aspekt, welche Version welcher Leser wohl bevorzugt.

Ich habe den Roman (ja, Schelmenroman könnte mir als Bezeichnung gefallen) wirklich gern gelesen. Die Funktion der eingeschobenen Fingerübungen erschließt sich mir zwar immer noch nicht, aber auch diese Geschichten in der Geschichte haben mir gefallen. Natürlich ist der Erzähler unzuverlässig und auch nicht sonderlich sympathisch, aber alles in allem fand ich den Roman sehr unterhaltsam. :)