Es gab ja in der DDR auch so einige, die wie Hans' Familie ein priviligiertes Leben geführt haben. Ingrid hat sich mal eben eine Jacke für 700 Mark gekauft - hallo? So etwas wäre für die "einfache" "arbeitende" Bevölkerung niemals ansatzweise in Frage gekommen. Auch die jährlichen Urlaubsreisen konnten sich nur wenige leisten.... Und dann gab es da noch die, die mit ihrem Leben zufrieden waren. Guter Job, genug Lohn um zurechtzukommen, kein Anlass für Aufbegehren.... die wollten auch keine Veränderung. Wie eigentlich überall ist die Bevölkerung sehr gemischt gewesen mit ihren Befindlichkeiten, Möglichkeiten, Träumen... Immer öfter sind aber gerade die Jungen und die Intellektuellen an Grenzen gestoßen, die sie nicht mehr hinnehmen wollten... Und wie du schon sagst: es waren Veränderungen definitiv gewünscht. Es herrschte aber auch Angst davor. Das ist eine ganz normale Sache eigentlich. Da braucht es auch viel Mut und Kraft. Und vorallem eine hoffnungsvolle Perspektive. Ach man könnte seitenweise Gedanken dazu niederschreiben *lach*Das macht den Roman für mich wieder interessanter, zumal wir hier erleben, wie die Normalos der DDR-Gesellschaft, diese Zeit erlebt haben. Man ist als Wessi ja immer davon ausgegangen, dass es das höchste Glück auf Erden für einen Ossi ist, wenn er sich komplett von seinem alten Leben verabschieden und wie ein Wessi leben kann. Hier erfahren wir, dass Änderungen gewünscht waren, den Menschen jedoch Probleme bereitete, dass sie keinen Einfluss darauf hatten, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf ihren persönlichen Alltag hatten. Das ist verständlich. Denn wer wird schon gern überrollt.