Leider hatte ich die letzten Tage keine Zeit zum Lesen und hinke mal wieder nach.
Zum Ende hat mich das Buch noch einmal richtig gepackt. Ich fand den letzten Teil sehr spannend. So wie sich Giada entwickelt hat, hat man zwar nie die Zuversicht verloren, dass sie wieder etwas findet, eine Arbeit, einen Lebenssinn. Aber Italien hat es den Rückkehrern nicht leicht gemacht. Sie hat sich seit ihrer Abreise sehr verändert, entwickelt, Selbstvertrauen gewonnen.
Der Unterschied zum letzten Abschnitt war schon sehr grass. Vom glamourösen Leben in Afrika - Party, Kartenspielen, Tanz... ins ländliche Italien. Auch hier ist die Zeit nicht stehen geblieben. Die Rückkehrer werden von den Zuhause gebliebenen nicht mit offenen Armen empfangen.
Adi hatte von ihrem Leben in Italien feste Vorstellungen, sie möchte auf dem Land leben, einen Bauernhof kaufen, Tiere anschaffen und Wein machen. Dort kommen sie an, aber Adi wirkt zuerst wie eine Kranke und kommt nur langsam in der neuen Wirklichkeit an. Schließlich findet sie zurück, um Pläne zu machen, Saatgut zu kaufen und neu zu beginnen.
Es sind Momente, ...., in denen Dinge zu Ende gehen. Sie verlöschen, werden zu Schatten, und es ist deine Aufgabe zuzulassen, dass sie verschwinden, denn wenn man Rauch bei den Ohren packen will, bleibt man mit albernen Handflächen zurück....
Dieses Afrika ist vorbei, es war nicht meins und auch nicht deins, es war da, aber jetzt gibt es das nicht mehr.... S.247
Für Giada ist am wichtigsten, dass Massi eine ordentliche Ausbildung bekommt. Sie unterstützt ihn sogar soweit, dass sie selbst nochmal Latein mit ihm lernt.
Als sie endlich eine Arbeit in einem Gasthaus findet, stürzt sie sich wieder voll hinein. Arbeitet mehr als sie müsste und man hat das Gefühl dabei, dass ihr die Arbeit viel Spaß macht.
Im letzten Teil kündigt sich Giacomo an und kommt tatsächlich wieder zurück. Alles zielt auf einen befriedigenden Schluss ab. Im großen R sieht die Familie ihre Zukunft und als Leser habe ich die Zuversicht, dass sie es schaffen. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben beide geprägt und die Liebe scheint noch immer da zu sein.
Die Geschichten um Luisa haben mich jetzt nicht mehr so interessiert, das ist zu weit weg. Der Brief am Ende war für mich auch überflüssig.
Ihr habt ja alles schon gesagt, schwierig, wenn man nicht zeitgleich lesen kann. Mein fester Vorsatz für die nächste Leserunde.