5. Leseabschnitt: Kapitel 9 und 10 (Seite 459 bis 589)

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Interessant finde ich, dass Roland erst durch die neuen Ermittlungen der Polizei endlich den Mut oder die Energie aufbringt, Miriam wirklich aufzuspüren und sich ihr auch zu stellen.
Ich hatte auch ein wenig das Gefühl, dass ihm der Missbrauch nun noch klarer wurde. Gewundert hat mich allerdings, dass er von Seiten der Polizei nicht erneut gebeten wurde, ihren Namen preiszugeben. Es schien dem Beamten ja sehr wichtig zu sein, ist ja auch kein üblicher Fall gewesen
erst zuletzt die Einsicht und dass sie dazu steht!
Das Roland ihr von dem Ticket usw erzählt hat, dass er noch hätte, hat sie wohl Angst bekommen. Ich glaube das hat die Einsicht ausgelöst, sonst hätte sie wahrscheinlich weiterhin versucht mit ihrer überheblichen Art durchzukommen und an früher anzuknüpfen, als sie noch Macht über ihn hatte
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Fertig. Dieser Abschnitt ist der beste bisher und wird dem Roman wohl zu seinem vierten Stern verhelfen. Wie tragisch, dass das Schicksal zuschlägt, als Roland doch mal eine Entscheidung trifft. Für dieses Hin- und Her in diesen Beziehungen habe ich jedoch kein Verständnis. Na egal, muss ich nicht.
Es passiert endlich mal was. Roland arbeitet die Missbrauchsgeschichte auf, versöhnt sich mit seinem Job, begegnet den alten Freunden aus der DDR wieder - Lawrence kriegt auch die Kurve, höchste Zeit! - alles könnte prima sein.
(Dennoch - heimlich gedacht - wäre mir so ne Geschichte wo der Kerl die Klavierlehrerin im Garten vergraben hat und seine Ehefrau ebenfalls) lieber gewesen. Leben gestalten oder erleiden - das ist die Frage. Um Leben gestalten zu können, muss man die entspr Mittel besitzen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Dennoch - heimlich gedacht - wäre mir so ne Geschichte wo der Kerl die Klavierlehrerin im Garten vergraben hat und seine Ehefrau ebenfalls) lieber gewesen. Leben gestalten oder erleiden - das ist die Frage. Um Leben gestalten zu können, muss man die entspr Mittel besitzen.
Wie gesagt: Falsches Genre.
Und du wirst doch hoffentlich die Option, Ehefrau und frühere Bettgefährtin im Garten vergraben, nicht unter „ sein Leben gestalten“ verbuchen ?
 

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
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Das er nach so vielen Jahren seine Klavierlehrerin wieder trifft, war längst fällig. Es war ja, zumindest für mich, ein sehr zentraler Punkt. Dass er sie so glimpflich davonkommen lässt, hat mich ein wenig gewundert.
Ich finde, es passt zu seinem fehlenden "Biss".
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Ich war ja überrascht, dass Roland die Konfrontation mit Miriam tatsächlich durchzog – aber ich glaube, er hat immer noch nicht vollends erkannt oder akzeptiert, wie sehr ihn das tatsächlich fürs Leben gezeichnet hat. Bezeichnend ist, dass sowohl Alissa als auch Daphne, nachdem er ihnen die Geschichte erzählt hatte, direkt den Zusammenhang sahen zu seiner Sexsucht und Beziehungsunfähigkeit. Er scheint immer wieder überrascht, wenn jemand von seiner Sexsucht spricht.

Ob ich wirklich glaube, dass es nach Roland keinen weiteren kleinen Jungen gab, in den Miriam ihre Klauen schlug, in all den Jahren…? Ich bin skeptisch. Dass sie anscheinend spontan in obsessive Lust verfiel, als der 11-jährige Roland vor ihr stand, weist stark auf pädophile Tendenzen hin, und die verschwinden doch nicht einfach wieder. Und die Frau ist ja nicht dumm. Da steht Roland und erzählt ihr was von der Polizei, da wird sie den Teufel tun und ihm beichten: Ach ja, nach dir kam dann noch Steven und dann Adam und dann der kleine Bob … Für mich klingt es auch sehr nach Berechnung, dass sie sagt: Wenn du zur Polizei gehst, werde ich gar nicht aussagen, sondern direkt alles gestehen. Damit nimmt sie Roland einen Teil der Motivation, das zu tun; sie schätzt ihn wahrscheinlich richtig ein, dass es ihm in nicht wirklich um Rache geht, sondern darum, zu verstehen. Wenn er glaubt, dass es außer ihm kein Opfer gab und dass sie ohnehin nicht aussagen wird, dann hat er nur wenig zu gewinnen im Austausch für die Demütigung, selber aussagen zu müssen. Denn als Mann vor Gericht über sexuellen Missbrauch zu sprechen, das ist leider immer noch eine Einladung zum Spott. Sollte nicht so sein, ist aber so.

Ich habe mich sehr gefreut, dass Roland seine Freunde aus der DDR wiedergetroffen hat. Aber ich glaube, daraus wird jetzt keine anhaltende Freundschaft werden, das war nur der Abschluss dieses Kapitels.
Und der letzte Kreis, Alissa und Roland:
"Ob grausames Verhalten große oder schlechte Lyrik hervorbringe, mache letztlich keinen Unterschied. Eine grausame Tat bleibt eine grausame Tat." S. 533 Roland glaubt, damit abgeschlossen zu haben und widerspricht dem Verdikt des Professors: "Ja, ich habe ihr vergeben, weil sie gut ist, brillant sogar." S. 535 Ich bin nicht überzeugt, da kommt noch was, da bin ich sicher.
Eine andere Beziehung endet ebenfalls, aber nicht glücklich: Die von Alissa und ihrer Mutter. Was hat Alissa dazu getrieben, Namen zu nennen? Bei den ehemaligen Nazis kann ich es nachvollziehen, die nach dem Krieg einfach weitergemacht haben, aber ihrer eigenen Mutter das anzutun. Nein, sie wird mir nicht sympathischer.
Mir ist ja zwischendurch der Gedanke gekommen: Diese Frau kennt anscheinend keine Skrupel. Sie opfert der Literatur die Beziehung zu ihrem Sohn, sie stellt ihre Mutter an den Pranger … Und seit Roland ihr von seinen Erfahrungen mit Miriam erzählt hat, sitzt Alissa auf einer Bombengeschichte, aus der man sicher einen Bestseller machen könnte. Wundern würde es mich nicht, und das würde die Karten dann schon wieder vollkommen neu mischen.
Robert als eine der vielen möglichen Versionen Rolands. Was für eine Wahnsinnsidee, toll umgesetzt.
Das fand ich auch klasse! Wie tragisch für Robert, dass er zu spät kommt, um mit seiner leiblichen Mutter zu sprechen. Aber wenigstens können Rosalinds Geschwister sich gegenseitig die Lücken im Lebenslauf füllen.
Lawrence trifft seine Mutter und es ist ein einziges Desaster. Für Alissa kann man kaum Sympathien aufbringen.
Zudem bleibt es unverständlich, warum sie keinen Kontakt mit ihrem 16-Jährigen Sohn aufbauen will? Zu dem Zeitpunkt hätte sie eine Annäherung zulassen können. Ich bleibe dabei, dass sie viel grausamer agiert als ihre eigene Mutter.
Ja, absolut. Es ist eine Sache, zu sagen, ich will keine Mutter sein, ich kann nicht schreiben, wenn mir ein Kind und ein Mann am Bein hängen. Viele Männer zahlen Alimente, schicken sonst nur Geschenke an Weihnachten und rufen zum Geburtstag mal an, wenigstens das hätte sie doch auch tun können.

Aber es ist eine ganz andere Nummer, so unnötig grausam zu sein. Hätte es ihr wirklich wehgetan, freundlicher zu sein zu Lawrence und vielleicht mal ein paar Stunden mit ihm zu reden, um ihm ihre Sicht zu erklären?
ohne es wenigstens zu probieren, für sich die Zeit zum Schreiben zu finden, eine Regelung, die ihr die nötigen Stunden der Abgeschiedenheit erlaubt. Ihre Weigerung, wenigstens in Briefkontakt mit ihrem Sohn zu bleiben, verstehe ich nun überhaupt nicht. Dass sie sich damit selbst schützen will vor dem Schmerz ihres Verlustes etc. - Ausreden und sehr egoistisch.
Ja, mimimimi. Ihr Schmerz zählt, der von Lawrence offensichtlich nicht.
Für mich ist dieses Treffen zwischen Sohn und Mutter eine der Kernszenen dieses Abschnitts. "Warum hast du nicht das Format, Bücherzu schreiben und mich zu sehen?" Wäre eine gute Frage gewesen, aber plötzlich will er nicht mehr, was ich absolut nachvollziehen kann. Drei Minuten insgesamt für dieses Treffen.
Vielleicht taucht das irgendwann als Szene in einem ihrer Bücher auf – natürlich so dargestellt, dass sie nicht so schlecht dabei dasteht. Könnte man ja so schildern, als habe Roland ihr den Sohn vorenthalten. Vielleicht, als hätte er ihr ein Ultimatum gestellt, dein Kind oder deine Literatur. Mensch, ich traue der Frau literarisch alles zu.
Ungewöhnlich für Roland, dass er die Beweise des Missbrauchs so lange aufbewahrt hat, oder hat er sie als Erinnerung behalten? Zumindest scheint es Miriam leid zu tun und sie weiß, dass sie sein Leben beschädigt hat.
Vielleicht hat ein Teil von ihm sich immer gefragt, wie sein Leben verlaufen wäre, hätte er Miriam geheiratet.
Wiedersehen mit Miriam, eine Abtreibung, eine gescheiterte Beziehung war der Auslöser für ihr Verhalten? Das erklärt für mich nicht genug.
Nee. Was für eine Kausalitätskette: "Ich hab mein Kind verloren" – "Meine Beziehung ist im A...." – "Oh wow, sieht dieser kleine Junge sexy aus"?
Ich freute mich deshalb auch riesig mit Joy, dass sie in ihrem hohen Alter noch Robert wiedersehen durfte.
Das hat sie wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang verfolgt. Tragisch, dass Rosalind diese Begegnung nicht vergönnt war.
Na und zuletzt: die Krebserkrankung von Daphne! Das tat mir dermaßen leid! Ich hatte ihnen ihr neues Glück soooo gegönnt! :sad
Musste das sein, Herr McEwan? Musste das wirklich sein?
Liest eigentlich irgendjemand das Original? Der Übersetzer spielt mit der Du- und Sie-Form, was ich einerseits gut gemacht finde, was ja aber andererseits nicht aus dem Original kommt. Ist das nicht schon zu viel eigene Interpretation?
Ich lese das Original, aber da ist natürlich alles immer "you". Natürlich kann man aus dem Tonfall des restlichen Satzes schließen, was im Deutschen besser passen würde, aber ich frage mich, ob das mit McEwan abgesprochen wurde, was seines Erachtens wann wo besser passt.
Roland war viel zuhause, warum hätte er sich in dieser Zeit nicht um Lawrence kümmern sollen? Einen Versuch wäre es wert gewesen.
Genau. Hätte das dann nicht geklappt, hätte sie ihn immer noch verlassen können.
Es schien dem Beamten ja sehr wichtig zu sein, ist ja auch kein üblicher Fall gewesen
Ich hatte den Eindruck, dem ging es vor allem darum, so viele Fälle wie möglich zu finden, die sich schnell aufklären lassen, um die Quote zu verbessern!
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ihr habt so vieles Wichtiges gesagt und ich will mich als Nachzügler nicht allzu sehr wiederholen. Den meisten begeisterten Stimmen pflichte ich nach wie vor bei.
Robert als eine der vielen möglichen Versionen Rolands. Was für eine Wahnsinnsidee, toll umgesetzt.
Ja, die Konzeption dieses Romans ist wirklich grandios. Man gewinnt im Zuge der Geschichte Sympathien für Roland, lernt seine Denke kennen und kann seine Handlungen nachvollziehen (gerade die des gealterten Roland). Wenn dein Leben nicht so ideal verlaufen ist, sei es aufgrund eigener Schuld oder aus anderen Gründen, finde ich es schlüssig, dass man sich die "Was wäre gewesen, wenn..." - Frage stellt.
Zumindest scheint es Miriam leid zu tun und sie weiß, dass sie sein Leben beschädigt hat.
Also diese Szene finde ich wenig überzeugend, weil Miriam zunächst völlig abweisend reagiert und Roland sogar rauswerfen will. Sie hat keine Schuldgefühle, ich nehme sie ihr nicht ab. Sie knickt erst ein, als Roland die "Beweise" erwähnt. An der Stelle handelt sie (wie früher schon) kalkuliert. Sie kennt Rolands Gutmütigkeit und weiß, welche Tasten sie spielen muss. Letztlich aber egal. Ein Aufrühren der Ereignisse hätte Roland wahrscheinlich weniger geholfen als der innere Abschluss, den er jetzt erreichen konnte. Ich meine, CBB vertritt weiter oben eine ähnliche Ansicht.
Nein, sie wird mir nicht sympathischer.
Nein. Kann sie nicht und soll sie nicht. Alissa wird zur Anti-Heldin, es soll nichts Nettes an ihr geben. Ich empfinde es auch als kleinkariert, dass sie ihren Sohn nur soweit unterstützt, wie sie muss. Wenigstens finanziell könnte sie ausgleichen. Will der Autor aber nicht.
Es muss doch beides möglich sein. Oder sollten Künstler einem Zölibat unterliegen?
Na klar, müsste beides gehen. Alles eine Frage der Organisation und des Wollens. Alissa sagt sich von allem los und startet neu durch. Ziemlich egozentrisch. Hauptsache, sie erwartet im Alter nicht, dass Lawrence sich um sie kümmert.
Ich frage mich, ob der Verleger Rüdiger vielleicht vorab organisiert hat, dass er kurz aus dem Zimmer gerufen wird und der inzwischen beinahe 17 Jahre alte Lawrence die Adresse seiner Mutter auf dem Kuvert sieht
Ja, der Verdacht liegt nahe;)
Ein Grund, warum ich das Buch wirklich gerne lese, ist der Umstand, dass alle Fäden immer wieder aufgenommen werden.
Unbedingt! Man überlässt sich seinem Sound. Immer wieder bindet er eine neue Idee ein. Wahnsinn der verlorene Bruder, der manches an Rosalinds Verhalten und Charakter erklärt. An die ostdeutsche Familie hatte ich gar nicht mehr gedacht. Schwupps, da taucht sie auf. Eine sehr warmherzige Szene bis zu dem Augenblick, da Ruth über ihren Mann lästert. Urteile nie nach dem äußeren Schein...
aber ich glaube, er hat immer noch nicht vollends erkannt oder akzeptiert, wie sehr ihn das tatsächlich fürs Leben gezeichnet hat
Was bringt ihm das jetzt noch? Sein Leben ist zu weit fortgeschritten, um noch eine Wende herbeizuführen. Er sinnt ja darüber nach. Doch zu tief sollte er sich nicht hineinbegeben, das könnte doch nur schaden, meinst du nicht? Zerbrochenes Porzellan kann man nicht wieder reparieren, Risse bleiben immer.
Vielleicht könnte eine gezielte Therapie helfen. Aber auch die wird einen zunächst aus dem Gleichgewicht bringen, bevor sie hilft.
Hätte es ihr wirklich wehgetan, freundlicher zu sein zu Lawrence und vielleicht mal ein paar Stunden mit ihm zu reden, um ihm ihre Sicht zu erklären?
Alissa wird als Figur sehr krass ausgestaltet. Sie bildet einen Kontrast zu allen anderen. (Miriam ist natürlich auch eine Schlange.)
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Es ist bestimmt nicht einfach, Bücher zu schreiben in einem Haus, in dem Kinder rumtoben und der Alltag einem permanent zum Ablenken einlädt. Schreiben mit eiserner Disziplin, in einem eigenen Zimmer, von 8 - … Uhr, wenn die Kinder aus dem Haus sind?
Alice Munro hat in einem Interview mal erklärt, ihr erlaube die Zeitspanne, wo sie allein war, nur Kurzgeschichten.

Und doch gibt es Autorinnen (und Autoren), die immer wieder in dieser Situation schreiben müssen - in den Ferien, während der Lockdowns, wenn die Kinder krank sind… Das bedeutet oft Nachtschichten und Selbstausbeutung.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Und doch gibt es Autorinnen (und Autoren), die immer wieder in dieser Situation schreiben müssen - in den Ferien, während der Lockdowns, wenn die Kinder krank sind… Das bedeutet oft Nachtschichten und Selbstausbeutung.
Disziplin. Heminway schrieb eisern jeden Tag von 8 bis 12 - danach war das Leben dran. Aber es stimmt schon, Männer haben es leichter damit.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
1.803
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49
Fertig. Dieser Abschnitt ist der beste bisher und wird dem Roman wohl zu seinem vierten Stern verhelfen. Wie tragisch, dass das Schicksal zuschlägt, als Roland doch mal eine Entscheidung trifft. Für dieses Hin- und Her in diesen Beziehungen habe ich jedoch kein Verständnis. Na egal, muss ich nicht.
Es passiert endlich mal was. Roland arbeitet die Missbrauchsgeschichte auf, versöhnt sich mit seinem Job, begegnet den alten Freunden aus der DDR wieder - Lawrence kriegt auch die Kurve, höchste Zeit! - alles könnte prima sein.
(Dennoch - heimlich gedacht - wäre mir so ne Geschichte wo der Kerl die Klavierlehrerin im Garten vergraben hat und seine Ehefrau ebenfalls) lieber gewesen. Leben gestalten oder erleiden - das ist die Frage. Um Leben gestalten zu können, muss man die entspr Mittel besitzen.

Auf eine kriminelle Tat habe ich nicht spekuliert, aber bei den vier Sternen bin ich - bis jetzt - bei dir. ;)
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Auf eine kriminelle Tat habe ich nicht spekuliert, aber bei den vier Sternen bin ich - bis jetzt - bei dir. ;)
Ich bin jetzt zu Ende mit dem Roman und bin noch unschlüssig, das Rezischreiben wird es weisen, ob es nicht noch einen Stern weiter runter geht. Insgesamt hat mir der Roman nicht gefallen, aber "gefallen" ist ja nicht das einzige Kritierium - ...
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Disziplin. Heminway schrieb eisern jeden Tag von 8 bis 12 - danach war das Leben dran. Aber es stimmt schon, Männer haben es leichter damit.

Männer, die vom Schreiben leben, verdienen vermutlich mehr damit. Viele Autorinnen brauchen, obwohl sie auf der Bestsellerliste stehen, noch einen Haupterwerb, um über die Runden zu kommen. Aber das nur am Rande. Ich komme vom Thema ab…
 

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29. März 2022
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Mainz
Geht mir genauso! Wenn's geht!!!!! Z.Zt. bremsen mich jedoch unvorhergesehene Familienereignisse, die uns fordern, aus! Ich bin froh über jede Minute, wo ich da abtauchen kann! ;)
Leider ergeht es mir nich so. Ich tue mich schwer mit dem neuesten McEwan.
Ein Grund, warum ich das Buch wirklich gerne lese, ist der Umstand, dass alle Fäden immer wieder aufgenommen werden. Die Desillusionierung vieler Ostdeutscher mag uns vertraut sein, den britischen Lesern und Leserinnen vermutlich weniger.
Ich verliere mich irgendwie in all den Fäden. Irgendwie fehlt mir so eine Art Kernthematik, die im Vordergrund steht.
Mir hat in diesem LA besonders die Viele-Welten-Theorie gefallen, die ich bisher nicht kannte
Ich kannte sie auch nicht, aber es gibt andere soziologische Theorien, wo mit der Idee gespielt wird, dass alles anders sein könnte. Das finde ich immer sehr interessant.
Das mag ich an diesem Buch gar nicht, dieses Rückwärtsgehen.
Wozu soll das gut sein, Miriam zu finden? Immer nur Gedanken, Gedanken und Erinnerungen
Ja, vielleicht ist es auch bei mir die fehlende Handlung, die dazu führt, dass ich mich mit dem Buch so schwer tue. Mir fehlt im Roman eine Fokussierung. Es wird ausschweifend erzählt über dies und das, aber was ist Mc Ewans eigentliches Anliegen? Was soll der Roman uns letztlich sagen?
Ich bin jetzt zu Ende mit dem Roman und bin noch unschlüssig, das Rezischreiben wird es weisen, ob es nicht noch einen Stern weiter runter geht. Insgesamt hat mir der Roman nicht gefallen, aber "gefallen" ist ja nicht das einzige Kritierium - ...
Mir fehlt noch der letzte Abschnitt, aber ich denke, bei mir werden es wohl eher 3 Sterne. Mich fesselt das alles einfach nicht. Es müsste viel passieren, sollte der letzte Abschnitt tatsächlich das Ruder noch einmal herumreißen.
 

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29. März 2022
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So, hier noch eine Nachzügerlin, aber leider bleibt bei mir nach wie vor die Begeisterung aus. Ich weiß nicht, was Mc Ewan mit seiner Geschichte bezwecken will. Leider fühle ich mich auch nicht sonderlich gut unterhalten. Alles ist sehr ausschweifend erzählt, meine Gedanken schweifen permanent ab. Es scheint, ich komme mit der kürzeren Form des Autoren besser klar. "Am Strand" und "Der Zementgarten" waren genial. "Abbitte" hat mir auch gut gefallen. Ist zwar auch ausscheifend, aber hat eine ernste Thematik und für mich eine Botschaft, die ich herausziehen kann.
 

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Ja, hilf mir - bevor ich noch meine Rezi umarbeite! Ich bin ja so beeinflussbar ...
ich kann es kurz halten: ich finde das Buch laaaaaangatmig und laaaaaangweilig. Sprachlich nichts, was mich begeistert und inhaltlich nix Fesselndes, was meine Fedanken kreisen lassen oder irgendwie nachwirken würde.
Mehr als 3 wohl gemeinte Sterne können das bei mir kaum noch werden...
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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Müssen wir uns jetzt übertrumpfen, wer die wenigsten Sterne gibt :eek: :rofl

Auf die Begründung kommt es an. Wie Wanda zuvor sagte: nur das "gefällt mir nicht" darf kein Alleinstellungskriterium sein. Da muss noch eine Begründung her. Ich werde sehr neugierig ihrer harren;)
Ich freue mich auf die Rezi. Positive gehen meist schneller von der Hand.
 

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Müssen wir uns jetzt übertrumpfen, wer die wenigsten Sterne gibt
Nee, natürlich nicht. ;) 3 Sterne ist ja übrigens immernoch überdurchschinntlich gut bei möglichen 5 Sternen.
Und ja, eine jede Rezension sollte begründet sein, egal wieviel Sterne.
Irgendwie hat jede Rezension ihre eigene Herausforderung. Rezis zu überragenden Büchern können sehr schwer sein, da man Angst hat, dem Buch nicht gerecht zu werden. Weniger gute Rezensionen sind mühsam, da man die Leistung des Autoren ja auch nicht gering schätzen und sich gewählt ausdrücken möchte.
Also, mal sehen, was am Ende dabei herauskommt.