Die drei Teile haben deutlich Zeitsprünge undAllein an einem Tisch mit einem letzten Schluck Rotwein im Glas saß eine Version seiner selbst, nicht gerade ein Spiegelbild, aber Roland, wie er in einem anderen Leben, nach anders gefällten Entscheidungen aussehen könnte. Als wäre die Viele-Welte-Theorie Realität und ihm sei ein einmaliger Blick auf eine der unendlichen Möglichkeiten seiner selbst gegönnt, die angeblich in parallelen und unerreichbaren Sphären existiert ein. (559)
Eine andere Beziehung endet ebenfalls, aber nicht glücklich: Die von Alissa und ihrer Mutter. Was hat Alissa dazu getrieben, Namen zu nennen? Bei den ehemaligen Nazis kann ich es nachvollziehen, die nach dem Krieg einfach weitergemacht haben, aber ihrer eigenen Mutter das anzutun. Nein, sie wird mir nicht sympathischer.Letztes Jahr aber, als die Türme mit ihrer menschlichen Last zu Boden krachten, waren alle Hoffnungen zerstoben. Die Reaktion darauf würde brutal und irrational ausfallen. (503)
Seit einigen Jahren schon glich ihr Leben einer sich langsam zurückziehenden Flutwelle, die im Zurückweichen zufällige Pfützen gestrandeter Erinnerung zurückließen. (550)
Ich bin noch nicht ganz durch mit dem LA, aber geht mir genauso. Am liebsten würde ich heute den ganzen Tag nur lesen. Geht leider garnicht.Ich lese immer noch sehr gefesselt und tauche völlig ein.
Es wäre sicherlich sehr schwierig für Alissa geworden, v.a. weil Roland nicht den Eindruck macht, dass er ihr den Rücken frei gehalten hätte.Oder sollten Künstler einem Zölibat unterliegen?
Es ist bestimmt nicht einfach, Bücher zu schreiben in einem Haus, in dem Kinder rumtoben und der Alltag einem permanent zum Ablenken einlädt.
Interessant finde ich, dass Roland erst durch die neuen Ermittlungen der Polizei endlich den Mut oder die Energie aufbringt, Miriam wirklich aufzuspüren und sich ihr auch zu stellen. Ihre Erklärungen bzw- Rechterfertigungen finde ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber wenn's Roland hilft, damit abzuschließen, ok.Die Konfrontation mit Miriam - die immer noch hammerhart drauf ist, aber ein weit erfolgreicheres Leben geführt hat als Roland.
Ich habe den Eindruck, dass sie es selbst nicht verstehen kann. Was keinerlei Entschuldigung für ihr Verhalten darstellen soll. Aber offenkundig hilft Roland der Umstand, dass sie sich keinerlei Gedanken um ihn gemacht hat. Es ging ihr darum, ihn zu besitzen. Was es umso schlimmer macht...Ihre Erklärungen bzw- Rechterfertigungen finde ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehbar.
Die Konfrontation mit Miriam - die immer noch hammerhart drauf ist, aber ein weit erfolgreicheres Leben geführt hat als Roland. Er war also der einzige Fall von Kindesmissbrauch in ihrem Leben? Eine völlig aus der Kontrolle geratene Frau in einer schwierigen Lebenssituation?
Ich habe den Eindruck, dass sie es selbst nicht verstehen kann. Was keinerlei Entschuldigung für ihr Verhalten darstellen soll. Aber offenkundig hilft Roland der Umstand, dass sie sich keinerlei Gedanken um ihn gemacht hat. Es ging ihr darum, ihn zu besitzen. Was es umso schlimmer macht...
Ihre Erklärungen bzw- Rechterfertigungen finde ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber wenn's Roland hilft, damit abzuschließen, ok.
Diesen starken Verdacht habe ich auch. Ihm fehlte zu diesem Zeitpunkt eindeutig noch die Reife! Die Reife, die er wenigstens in Punkto Lawrence noch bekam., v.a. weil Roland nicht den Eindruck macht, dass er ihr den Rücken frei gehalten hätte.
Da fehlt mir auch jedes Verständnis dafür!!!!!Zudem bleibt es unverständlich, warum sie keinen Kontakt mit ihrem 16-Jährigen Sohn aufbauen will? Zu dem Zeitpunkt hätte sie eine Annäherung zulassen können.
Das Ganze in Verbindung mit dem Vortrag über den veröffentlichten Lyrikband 'The Dolphin' von Lowells .........fand ich echt genial! Kennt jemand diesen Lyrikband?"Ob grausames Verhalten große oder schlechte Lyrik hervorbringe, mache letztlich keinen Unterschied. Eine grausame Tat bleibt eine grausame Tat." S. 533 Roland glaubt, damit abgeschlossen zu haben und widerspricht dem Verdikt des Professors: "Ja, ich habe ihr vergeben, weil sie gut ist, brillant sogar." S. 535 Ich bin nicht überzeugt, da kommt noch was, da bin ich sicher.
Geht mir genauso! Wenn's geht!!!!! Z.Zt. bremsen mich jedoch unvorhergesehene Familienereignisse, die uns fordern, aus! Ich bin froh über jede Minute, wo ich da abtauchen kann!Ich lese immer noch sehr gefesselt und tauche völlig ein.
Oh je, dann wünsche ich Dir baldige Entspannung und wieder Zeit für Schönes!Wenn's geht!!!!! Z.Zt. bremsen mich jedoch unvorhergesehene Familienereignisse, die uns fordern, aus! Ich bin froh über jede Minute, wo ich da abtauchen kann!
Daaaanke!Oh je, dann wünsche ich Dir baldige Entspannung und wieder Zeit für Schönes!
Das sehe ich auch so und auch die Tatsache, dass es mit einem anderen Ehemann, der sich weniger treiben lässt, sondern aktiv im Erwerbsleben steht, sicher leichter gehabt hätte zu bleiben, auch das erklärt für mich nicht, dass sie ihr Kind bewusst und so kompromisslos verlassen hat, ohne es wenigstens zu probieren, für sich die Zeit zum Schreiben zu finden, eine Regelung, die ihr die nötigen Stunden der Abgeschiedenheit erlaubt. Ihre Weigerung, wenigstens in Briefkontakt mit ihrem Sohn zu bleiben, verstehe ich nun überhaupt nicht. Dass sie sich damit selbst schützen will vor dem Schmerz ihres Verlustes etc. - Ausreden und sehr egoistisch.Das soll jedoch nicht ihr Handeln rechtfertigen, sie hätte es versuchen können und kein so gutes schriftstellerisches Werk rechtfertig in meinen Augen, dass man sein Kind willentlich verlässt.
Dieser Gedanke kam mir auch schon!Ich frage mich, ob der Verleger Rüdiger vielleicht vorab organisiert hat, dass er kurz aus dem Zimmer gerufen wird und der inzwischen beinahe 17 Jahre alte Lawrence die Adresse seiner Mutter auf dem Kuvert sieht?
Das geht einem ja hin und wieder so, dass man Leute von früher trifft, über die man sich viele Gedanken gemacht hat. Und dann ist das Treffen gar nicht so besonders, eher enttäuschend und desillusionierend.Das Zusammentreffen mit des Heises, den alten Freunden aus Ost-Berlin!
Da fiel mir besonders die Unzufriedenheit von Florian auf, von der Daphne erzählt. (Und wie wir alle wissen, ist er kein Einzelfall!) Wie Roland so schön empfand: manches will man gar nicht wissen!
Liest eigentlich irgendjemand das Original? Der Übersetzer spielt mit der Du- und Sie-Form, was ich einerseits gut gemacht finde, was ja aber andererseits nicht aus dem Original kommt. Ist das nicht schon zu viel eigene Interpretation?Ich fand auch die Entwicklung des Gesprächs sehr interessant: am Anfang so total arrogant, dann sich selber als Opfer hinstellen (soooo billig , aber leider kein Einzelfall!), erst zuletzt die Einsicht und dass sie dazu steht!
Roland war viel zuhause, warum hätte er sich in dieser Zeit nicht um Lawrence kümmern sollen? Einen Versuch wäre es wert gewesen.Das sehe ich auch so und auch die Tatsache, dass es mit einem anderen Ehemann, der sich weniger treiben lässt, sondern aktiv im Erwerbsleben steht, sicher leichter gehabt hätte zu bleiben, auch das erklärt für mich nicht, dass sie ihr Kind bewusst und so kompromisslos verlassen hat, ohne es wenigstens zu probieren, für sich die Zeit zum Schreiben zu finden, eine Regelung, die ihr die nötigen Stunden der Abgeschiedenheit erlaubt. Ihre Weigerung, wenigstens in Briefkontakt mit ihrem Sohn zu bleiben, verstehe ich nun überhaupt nicht. Dass sie sich damit selbst schützen will vor dem Schmerz ihres Verlustes etc. - Ausreden und sehr egoistisch.
Ein Grund, warum ich das Buch wirklich gerne lese, ist der Umstand, dass alle Fäden immer wieder aufgenommen werden. Die Desillusionierung vieler Ostdeutscher mag uns vertraut sein, den britischen Lesern und Leserinnen vermutlich weniger.Plötzlich hat er einen Bruder und er trifft durch Zufall Florian, Ruth und ihre Familie wieder. Dazu Daphnes Familie - plötzlich gibt es in seinem Leben wieder viele Menschen, die sich wirklich umeinander kümmern.
Hier fühle ich mich tatsächlich ertappt, denn ich habe kürzlich in der LR zu "Verbrenn all meine Briefe" mit großer Begeisterung mitgelesen. Allerdings waren die Familienmitglieder hier immerhin tot.Alissa und ihr autobiografischer Bestseller!