5. Leseabschnitt: Kapitel 5 bis 7 (Seite 199 bis Ende)

Die Häsin

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Ich kann deine "Spinnereien" sehr gut verstehen. Mir ging es nach der Lektüre genau so. Ich wurde selbst ein bisschen verrückt, weil ich alles aufklären wollte. ;)
Ich dachte bei dem Babynamen gar nicht an die biblische Bedeutung, sondern an die im Buch angesprochene Redewendung "Simply Simon". Beim Googeln habe ich allerdings dazu nur ein Solitaire-Spiel gefunden.
Es gibt noch das Bewegungsspiel "Simon Says", könnte das damit gemeint sein?
"Do it when Simon says, simple Simon says and you will never be out ..."
 
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ulrikerabe

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Ich dachte bei dem Babynamen gar nicht an die biblische Bedeutung, sondern an die im Buch angesprochene Redewendung "Simply Simon". Beim Googeln habe ich allerdings dazu nur ein Solitaire-Spiel gefunden.
Simple Simon ist ein alter Kinderreim
 

buchregal

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Bei dem letzten Gespräch zwischen der Frau und dem Mann kam es mir so vor, als hätten beide Erwartungen in ihrer Beziehung gehabt, die nie so ganz erfüllt wurden. Die Frau will nicht mehr zu ihrem Mann zurück und schickt ihn weg. Als sie später draußen in der Kälte ist, wird ihr warm und sie fühlt sich geborgen (gehüllt in den Bärenfellmantel der Kinderfrau).
Am nächsten Tag ist sie tot und der Mann nimmt es zur Kenntnis, ohne seine Frau nochmals sehen zu wollen.
Er will aber das Kind und Livia sorgt davor, dass er mit dem Kind nach Hause kann. Das Gespräch im Waisenhaus lief da schon etwas absurd ab, doch Hauptsache „Ziel erreicht“.
 
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buchregal

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8. April 2021
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Gewundert habe ich ich darüber, dass der Protagonist Bruder Emmanuel traut und ihm glaubt, dass seine Frau wirklich tot ist. Denn offenbar sieht er sich nicht einmal den Leichnam an. Darüber habe ich mich zunächst ein wenig geärgert. Allerdings hätte dies dann die in meinen Augen wirklich großartige letzte Szene versaut. Insofern eine richtige Entscheidung des Autors.

Mag sein, seltsam ist es trotzdem.
 
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missalissa

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23. Juni 2022
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Ich habe den Roman gestern zu Ende gelesen und fand den letzten Satz im Roman ganz gelungen.
"Er wollte, dass er die Sonne sah, bevor sie wieder verschwand."
Verständlich, dass man sich so sehr über die Sonne freut, nachdem man eine Woche im dunklen Polarwinter verbracht hat. Ich habe diesen Satz aber auch als Sinnbild für unser Leben interpretiert, quasi das Gute genießen, solange es währt oder Jugend und Gesundheit auskosten, bevor sich Krankheit und Tod einstellen. Carpe diem halt :p

@Christian1977 könntest du mich aufklären, was du in diesem Zitat mit der Demaskierung meinst? Meinst du, der Mann will damit sagen, dass er den Sex mit Henk doch nicht so schlimm fand?
Schmunzeln musste ich auf S. 251 und den Abschied des Mannes von Henk. "Sie waren nicht schlimmer als alles andere. Tatsächlich waren Sie vielleicht sogar eine Ablenkung."

Das ist so kurios wie genial. Hier demaskiert ein Autor eine seiner zentralen Figuren. Habe ich so noch nicht gelesen
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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@Christian1977 könntest du mich aufklären, was du in diesem Zitat mit der Demaskierung meinst? Meinst du, der Mann will damit sagen, dass er den Sex mit Henk doch nicht so schlimm fand?
Nein, ich meinte damit eher den Umgang des Autors mit seiner Figur auf der Metaebene. Dadurch dass er ihn als "Ablenkung" bezeichnet, macht er in meinen Augen klar, dass er die Figur selbst nicht so wichtig nimmt und sie für die zentrale Handlung eigentlich gar keine große Bedeutung hat. Das fand ich gelungen. Die von dir hineingebrachte Deutung kann man so natürlich auch herauslesen.
 

missalissa

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23. Juni 2022
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Nein, ich meinte damit eher den Umgang des Autors mit seiner Figur auf der Metaebene. Dadurch dass er ihn als "Ablenkung" bezeichnet, macht er in meinen Augen klar, dass er die Figur selbst nicht so wichtig nimmt und sie für die zentrale Handlung eigentlich gar keine große Bedeutung hat. Das fand ich gelungen. Die von dir hineingebrachte Deutung kann man so natürlich auch herauslesen.
Ah ja, danke für die Klarstellung. Ja, du hast Recht. Ich finde am Ende auch, dass die Figur Henk für die Geschichte insgesamt nicht besonders wichtig war.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich habe die Szene aber auch so verstanden, dass der Mann damit zugibt, AUCH homosexuelle Neigungen zu haben. Die Episode war für ihn eine (willkommene) Ablenkung. Insofern wird auch die erste Ansprache des Mannes durch den Geschäftmann ("Kennen wir uns nicht?") in den Rahmen des Glaubwürdigen verfrachtet...
Vielleicht "gönnt" sich der Mann immer mal eine Ablenkung, wenn sich die Gelegenheit ergibt?
Eine Vergewaltigung war es also definitiv nicht;)
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Eine Vergewaltigung war es also definitiv nicht;)
Vielleicht war es für den Mann auch eine nicht unwillkommende Gelegenheit, mal wieder einen erotischen Kick zu erleben, ohne seine Frau explizit betrügen zu müssen. Mehr oder weniger fordert sie ihn ja auf, sich anderswo sein Vergnügen zu suchen. Was er ablehnt, aber mit einem Mann ist es wohl für ihn nicht dasselbe, wie wenn er zu einer anderen Frau ginge.
Ich habe es auch nicht als Vergewaltigung gesehen.