5. Leseabschnitt: Kapitel 29 bis 35 (S. 360 bis 441)

Xirxe

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19. Februar 2017
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Was mir in diesem Leseabschnitt besonders auffiel, ist der Wechsel von unglaublich lustig (der Besuch Zalman Kamionkers bei Familie Meijer) zu unglaublich schrecklich (die Veranstaltung des Volksbildungsvereins). Ich merke, dass es mir unglaublich schwer fällt, Stellen mit solch rassistischem Verhalten zu lesen - es ist fast schon ein körperlicher Widerwillen (interessanterweise habe ich das selbst bei den blutrünstigsten Thrillern nicht).
Einfach grandios finde ich Lewinskys Sprachstil, wie er beispielsweise Arthurs Liebe zu seinem Mikroskop darstellt, ohne das Wort überhaupt nur ansatzweise zu nennen:
... er (Arthur) machte dabei dasselbe Gesicht wie Hinda, wenn sie Zalman Kamionker anschaute.
Oder die 'kleine Auseinandersetzung' um die Schabbes-Lampe, die ganz anders verläuft als man erwartet. Einfach schön :)
Ich glaube, Charles Lewinsky liebt es, die Erwartungen seiner Leserinnen und Leser zu unterlaufen. Wenn ich mir die Entwicklungen von Charlene anschaue oder von Janki, aber auch von Mimi - ich hätte es mir anders vorgestellt. Daher glaube ich, dass die Mutterschaft Mimi auch als Mensch sehr gut tun wird - aber ich werde es ja bald wissen ;)
 

ulrikerabe

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Zwischen quasi gar nichts sagen und vorgekaut bekommen, liegen Welten. Eigentlich gilt: was ich nicht im Buch selber finde, existiert nicht zur Beurteilung. Also von daher. Nein. Ich finde es furchtbar, dass man verlangt, sich Extrawissen aus anderen Quellen anzueignen. Das muss das Buch vermitteln. Darum lese ich doch. Nicht wegen ner Familiengeschichte. Diese langweilt auch mitunter. Ist mir doch egal, was die Meijers so treiben. Nein, ich will nebenbei was lernen. Und zwar nicht von Wiki. Bei 900 Seiten und extra. Das gibt Punktabzug.
Narrischkeit! :p

Mich langweilen die Meijers ganz und gar nicht. Ich glaube, mich würden historische Exkurse im Roman mehr langweilen. Mir genügen die Stichworte, die mir der Autor zuruft. Und kann mit sekundären Quellen mein Wissen aufpolieren.
 

Wandablue

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Narrischkeit! :p

Mich langweilen die Meijers ganz und gar nicht. Ich glaube, mich würden historische Exkurse im Roman mehr langweilen. Mir genügen die Stichworte, die mir der Autor zuruft. Und kann mit sekundären Quellen mein Wissen aufpolieren.
Danke, dass du mir "Narrischkeit" ins Gedächtnis zurückbringst. und "pitoyabel" wollte ich mir ja auch merken.
 

ulrikerabe

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Melnitz ist überflüssig wie ein Kropf. Das Buch müsste Meijers heißen.
Ja, schon klar, dass es ein Familienroman ist, aber der Fokus ist doch sehr eng gefasst.
Überhaupt nicht. Er als der ewige Mahner, der auf das Unrecht an den Juden hinweist.
Ich stimme @RuLeka zu. Melnitz ist das Menetekel, der die Vergangenheit kennt und die Zukunft. Melnitz ist somit ein Stück weit der Autor, ohne dass sich dieser als Erzähler in den Vordergrund stellt.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Narrischkeit! :p

Mich langweilen die Meijers ganz und gar nicht. Ich glaube, mich würden historische Exkurse im Roman mehr langweilen. Mir genügen die Stichworte, die mir der Autor zuruft. Und kann mit sekundären Quellen mein Wissen aufpolieren.
Man darf an dieser Stelle Wandas Drohung mit dem Punktabzug nicht so ernst nehmen....
Am Ende hat sie die Höchstwertung gezückt :p
Man kann sich dieser Erzählkunst einfach nicht entziehen. Alles, was man kritisiert, geschieht eben auf sehr hohem Niveau.