Ich glaube es so verstanden zu haben, dass er deshalb so reserviert zu ihr war, weil er sich die Schuld an ihrem Schicksal und dem Tod ihrer Mutter gab, da er sie damals als Botin einsetzte und sie aufgrund dessen verhaftet worden war. Ihr Bein legt ihm nun täglich Zeugnis über diese Greuel ab...Auch wenn sie ihn heiratet, hoffe ich dass sie trotz des merkwürdigen Verhaltens von Pietrik ihr persönliches Glück findet.
Ja absolut! Das ist wirklich unglaublich, wie kaltschnäuzig und erhaben sie trotz dieses widerlichen Unrechts bleibt, Wahnsinn:[zitat]Die Berge von Akten, die man hätte verbrennen können, damit anständige Deutsche nicht frieren[/zitat]Das Herta beim Ärzteprozess verurteilt wurde, findet ich nur richtig. Selbst Fritz, der ja frühzeitig an die Front gegangen ist, muss sich verantworten. Er empfindet wenigstens Reue und bereut seine Taten. Herta dagegen sieht ihr Lebenswerk zerstört und ist ohne Reue.
Ich hatte auch das Gefühl, dass er sich ihr gegenüber verpflichtet fühlte. Sie hat ihn ja damals auch gepflegt. Ob es aber damit zusammenhing, dass er sich die Schuld an ihrem Schicksal gab? Interessanter Gedanke, werde mal drüber nachdenken!Ich glaube es so verstanden zu haben, dass er deshalb so reserviert zu ihr war, weil er sich die Schuld an ihrem Schicksal und dem Tod ihrer Mutter gab, da er sie damals als Botin einsetzte und sie aufgrund dessen verhaftet worden war. Ihr Bein legt ihm nun täglich Zeugnis über diese Greuel ab...
Auch hier hatte ich ähnlich wie Du den Verdacht, dass es sich um Absicht gehandelt haben könnte. Aber das sind eben nur Gedanken, denn erfahren werden wir es nicht mehr.Ich frage mich, ob es vielleicht Absicht war, um etwas von dem Unrecht zurückzugeben und es die Verurteilten spüren zu lassen, wie schrecklich und Unrecht ihr Tun war:[zitat] Am 02. Juni wurde Dr. Gebhardt an einem der drei Galgen im Turnsaal des Gefängnisses gehängt. In der Zeitung las ich, dass die an diesem Tag verwendeten Schlingen nicht richtig angezogen waren, weshalb einige Verurteilte sich fast zehn Minuten lang hatten quälen müssen... [/zitat]
Was meint ihr?
So hab ich es verstanden, als die beiden im Krankentransport heimfuhren, sagte er da nicht etwas in der Art, dass er sich Vorwürfe mache, glaube ich und dann hielt er ihre Hand zur Trauerfeier. Ich empfand es eher als schlechtes Gewissen, als als Verpflichtung. Ja, als Schuld, denke ich auch.Ich hatte auch das Gefühl, dass er sich ihr gegenüber verpflichtet fühlte. Sie hat ihn ja damals auch gepflegt. Ob es aber damit zusammenhing, dass er sich die Schuld an ihrem Schicksal gab? Interessanter Gedanke, werde mal drüber nachdenken!
Dem ist absolut nichts hinzuzufügen!Genauso wenig wie ich die Gedankenwelt einer Herta und Konsorten nachvollziehen kann. Als sie über die Zerstörung ihres "Lebenswerkes" nachgedacht hat, war ich doch irritiert. Mir ist ihre Definition nicht ganz
klar und wird mir auch nie klar werden.
Ja fand ich auch unglaubwürdig, bei all dem Chaos und der Verzweiflung in der Suche nach Vermissten, allerdings muss man dann auch dem plötzlichen Auffinden Pietriks im Krankenlager einen solchen "unglaublichen Zufall" beimessen, oder?Und dann erweist sich Caroline als Heilige und sucht das Kind der beiden, das sie natürlich auf Anhieb findet. Ganz ehrlich: Das erscheint mir an den Haaren herbeigezogen. Das ist mir eindeutig zu viel Zufall.
Hast du denn schon weiter gelesen, warte mal noch ab...Ich hatte die Hoffnung, dass am Ende alle Stränge zusammenkommen und aus dem Roman ein großes Ganzes machen. Doch mittlerweile habe ich den Eindruck, dass sich die Handlung um Caroline von den anderen beiden entfernt.
Ich denke hier wollte die Autorin Caroline als eine Frau der höheren Gesellschaft darstellen, bei der es zum guten Ton gehört immer Gutes zu tun. Plötzlich gerät sie möglicherweise das erste Mal in eine Situation, wo von ihr ernsthafte aktive Hilfe erwartet wird. Bis dato war sie ja mehr mit Spenden sammeln beschäftigt. Das soll vielleicht auch ein wenig mehr die Wandlung von Caroline verdeutlichen, dass sie sich von einer passiven Helferin in eine aktive Helferin verwandelt!Von diesem Abschnitt war ich tatsächlich ein bisschen enttäuscht. Mir findet hier zuviel Caroline statt. Das Leben ist für sie gerade eine Achterbahn der Gefühle. Erst kommt sie wieder mit Paul zusammen, träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm. Und just in dem Moment, als sie mit Sack und Pack bei ihm vor der Tür steht, erfährt sie, dass in der Zwischenzeit (wir reden von wenigen Stunden) Rena von den Toten auferstanden ist und sich bei ihm einquartiert hat. Und dann erweist sich Caroline als Heilige und sucht das Kind der beiden, das sie natürlich auf Anhieb findet. Ganz ehrlich: Das erscheint mir an den Haaren herbeigezogen. Das ist mir eindeutig zu viel Zufall.
Ich persönlich habe in diesen emotionsdichten, erzählten Grausamkeiten aus Ravensbrück mitsamt seiner Wucht, dringend eines Caroline Teils bedurft, etwas aus dieser Welt fernab des Grauens, so war es für mich überhaupt möglich und erträglicher, weiter zu lesen. Findet ihr nicht?Ich denke hier wollte die Autorin Caroline als eine Frau der höheren Gesellschaft darstellen, bei der es zum guten Ton gehört immer Gutes zu tun. Plötzlich gerät sie möglicherweise das erste Mal in eine Situation, wo von ihr ernsthafte aktive Hilfe erwartet wird. Bis dato war sie ja mehr mit Spenden sammeln beschäftigt. Das soll vielleicht auch ein wenig mehr die Wandlung von Caroline verdeutlichen, dass sie sich von einer passiven Helferin in eine aktive Helferin verwandelt!
Das stimmt, dieser Teil war auch so eine Art Ruhepol um sich von den Ereignissen in Ravensbrück zu erholen.Ich persönlich habe in diesen emotionsdichten, erzählten Grausamkeiten aus Ravensbrück mitsamt seiner Wucht, dringend eines Caroline Teils bedurft, etwas aus dieser Welt fernab des Grauens, so war es für mich überhaupt möglich und erträglicher, weiter zu lesen. Findet ihr nicht?
Ich glaube es so verstanden zu haben, dass er deshalb so reserviert zu ihr war, weil er sich die Schuld an ihrem Schicksal und dem Tod ihrer Mutter gab, da er sie damals als Botin einsetzte und sie aufgrund dessen verhaftet worden war. Ihr Bein legt ihm nun täglich Zeugnis über diese Greuel ab...