Nee, nee, Wanda! Ich finde das Ende absolut genial. Im Grunde waren die Anzeichen schon da. Wir alle haben Luka nicht getraut. Ich persönlich empfand Eve von Anfang an als böse, ich hatte gar keine Lust, mich mit ihrer schweren Jugend zu beschäftigen, weil das, was sie ihrem Umfeld angetan hat, nicht in Ordnung ist. Sie ist die ewige Rächerin, die, die nichts vergisst und sich heillos überschätzt.
Genau da wird sie jetzt gepackt. Denn Wanda ist auch eine, die nichts vergisst und eine Rechnung offen hat. Ob nun Belle die Initiatorin war oder Wanda, ist mir egal. Man hat von Anfang an keine Sympathien mit Eve, insofern trifft es genau die Richtige. Chapeau! Ich habe es gefeiert, wie sich die Stricke immer mehr um Eves Hals zusammengezogen haben.
Mir war es gleich verdächtig, dass Theo, der einstige Mustersohn, labil auf die schiefe Bahn geglitten ist. Einfach so. Eve hatte an der Uhr gedreht. Wie pervers ist es, den Sohn der Freundin zu verführen, das eigene Patenkind?!? Und das angeblich nur, um die Affäre Maras mit Kristof zu rächen (deren Gatten sie auch im Bett hatte). Eve kennt keine Freundschaft, keine Loyalität und keine Moral. Sie kennt nur sich und ihr "Werk". Dass Letzteres nicht allzu bedeutend war, wird deutlich, als der reiche Gatte sein Sponsoring zurückzieht. Sie war eben doch nur die Frau eines reichen, einflussreichen Mannes, die "in Kunst macht".
Mara nippte an ihrem Tee. "So kann man es sehen", sagte sie. "Oder aber als Bestätigung dafür, dass du eine unabhängige Frau mit einer eigenständigen, erfolgreichen Karriere bist." S. 277 (Einfach super auf den Punkt
)
In einem weiteren Punkt hatte ich das richtige Näschen: Luka brauchte blaue Pillen zur Unterstützung seiner Potenz. Lol! Was für eine Entdeckung für die alternde Diva, die doch so stolz war, einen jungen Mann bezirzen zu können.... Eine vernichtende Erkenntnis jagt die nächste. Auch die Tochter schlägt sich auf die Seite der Gegner, Mara sowieso, der Galan hat sie betrogen, ihr Name ist beschmutzt. Was bleibt ihr da anders als der Sprung ins Nichts?
Ich bin begeistert davon, wie sich diese anfangs ruhige Erzählung gesteigert und Fahrt aufgenommen hat. Das Ende hat es krachen lassen. Trotzdem empfinde ich es als stimmig.
Über das blutige Finale kann man streiten