5. Leseabschnitt: Kapitel 23 bis 33/Ende (Seite 325 bis 431)

Wandablue

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Brandenburg
Ich wusste nicht, dass Janet Lewis keine moderne Autorin ist. Die Aufmachung des Buches ist so hübsch und vom Stil her, hätte es heutzutags sein können. An den teils schwärmerischen Beschreibungen ihrer Figuren habe ich mich allerdings gleich gestoßen, das ist der Zeit geschuldet, hätte aber auch auf eine dieser überspannten gehypten Youngsters hindeuten können. Also fein, Janet, die schwärmerischen Beschreibungen und die vielen hellen Gesichter verzeihe ich, historisch gesehen. Damals hat man halt so geschrieben. Also nicht alle, aber manche.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Der Krieg ist vorbei und Nicolas kann aus Britannien, wo es ihm in der Atmosphäre der Gedankenfreiheit so gut gefallen hat, nach Frankreich zurückkehren. Eine interessante Gegenüberstellung der beiden Länder, die aber nicht wirklich auserzählt wird.
Außerdem: der Krieg? Welcher Krieg? Auch der kam im Romangeschehen und dem Leben der Figuren höchstens am Rande vor und spielte keine Rolle.
Viele nicht erzählte Geschichten fallen dem Roman, der mich durch mangelnden Tiefgang zunehmend langweilte, zum Opfer, so ist leider mein Eindruck
 

Querleserin

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Wadern
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Das Ende ist dann doch überraschend und von vielen Zu Fällen geprägt. Wie kann Jean wissen oder hoffen, dass sein Sohn den Scharfrichter aufsucht, der ihm das Skapulier gibt, in dem der Zettel versteckt ist. Dann sucht er auch noch zufällig den Abbe auf und findet die beiden "Geliebten". Das ist schon sehr konstruiert.
 

Amena25

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23. Oktober 2016
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Ich wusste nicht, dass Janet Lewis keine moderne Autorin ist. Damals hat man halt so geschrieben. Also nicht alle, aber manche.
Hätte man das Buch dann nicht überarbeiten können???
Mich hat es zunehmend geärgert, mit so vielen Details gelangweilt zu werden, die für die Geschichte dann teilweise unerheblich waren.
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Hätte man das Buch dann nicht überarbeiten können???
Mich hat es zunehmend geärgert, mit so vielen Details gelangweilt zu werden, die für die Geschichte dann teilweise unerheblich waren.

Nun - wie mir im Laufe des Lesens und mit Hilfe der Aufschrift auf dem Cover klar wurde, ist es aber genau das, worüber die Autorin schreiben wollte, über die Epoche. Die Leute, die wir gerne besser kennengelernt hätten, sind nur Aufhänger. Deshalb auch manchmal steif wie Stockfisch.

Man hätte das Buch also nicht in der von dir gewünschten Weise überarbeiten können - da es sonst ein ganz anderer Roman geworden wäre.
 

sursulapitschi

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18. September 2019
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Ich bin fassungslos, das Ende ist erbärmlich. Nicht nur das Skapulier des Vaters, nein auch noch das Messer mit dem elfenbeinernen Griff in Form eines Drachen, der sich einrollt. Und während seine Mutter verblutet, sinnieren wir über das Kätzchen seiner Kindheit mit der rosafarbenen Zunge im Mäulchen? Ich fühle mich veralbert.

Ansonsten frage ich mich, was sich die Autorin dabei gedacht hat, so eine Wust an Fragmenten zu präsentieren. Ich wette, die Geschichte der Familie Cailloué wäre ganz interessant gewesen, wenn wir früher damit angefangen hätten, statt uns mit überflüssigen Nebenschauplätzen zu beschäftigen. Jetzt kann ich nicht richtig folgen, es nicht richtig schätzen

Auch englische Lizenzgesetze hätten mich interessiert, wenn wir eher damit angefangen hätten. So kurz vor Schluss hatte ich keine Lust mehr dazu. Was ist dieses Buch für ein Durcheinander an Themen und Figuren?
Ich verstehe es einfach nicht und bin mir nicht sicher, dass es tatsächlich noch drei Sterne wert ist.
 

Literaturhexle

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Höchst interessant, dass auch der König sein Dilemma sieht. Eigentlich hat sich sein Zorn über das Pamphlet längst gelegt, aber er ist ja der König, er hat viel Staub aufgewirbelt, steht seiner Geliebten im Wort und dadurch wird es nix mit der Niederschlagung der Strafe. Da sieht man deutlich die Willkür: alles ist auf den König und seine Launen ausgelegt. Später bestätigt sich auch die Repression der freien Meinung im Vergleich mit der Monarchie in England. Der Sonnenkönig war alles andere als ein Gutmensch. Das, was wir in der Schule gelernt haben, hat doch seine Richtigkeit;)

Die Zusammenhänge zwischen Mutter und Tochter Caillouie und Larcher erschließen sich nur sehr zähflüssig. Hier hätte ich wie ihr gerne mehr erfahren. Sie sind wieder nur ein aufblitzendes Puzzlesteinchen, was so recht nirgends hinpasst. Ob Tochter Caillouie aus dem Gefängnis herauskommt, oder ob der König sie dort verschimmeln lässt, wissen wir auch nicht.

Marianne ist gesellschaftlich abgestiegen. Die Nachbarn zeigen keine Achtung mehr vor ihr, sie hat kein Geld, muss Arbeiten verrichten, die keiner tun will. Trotzdem träumt sie noch von Paul, dem Drecksack, der das Vermögen ihrer Familie durchbringt und sich keinerlei Mühe gibt, ihr zumindest etwas Geld zukommen zu lassen!!!
Allerdings ist er selbst überrascht, dass Larcher sterben muss. Diese harte Strafe hatte niemand, auch er nicht, erwartet.
Die Vereinigungsszene Paul/Marianne war wieder zuviel für mich. Fast wie Nackenbeißer-Romaneo_O.

Immer wieder gut eingefangen werden die Straßen von Paris, die Nöte der Menschen, die Seilschaften. Die Mutter, die ihren Sohn kurz vor der Hinrichtung bespucken will... - das zeigt uns den Mob.

Es erschließt sich mir nicht, warum Nicolas seinen Eltern nicht irgendwie eine Nachricht hat zukommen lassen. Es war Krieg. Waren Kontakte nach England gar verboten? Wenn man sich über zwei Jahre verspätet, muss man sich doch mal melden. Seltsam. Unter normalen Umständen wären die Eltern doch gestorben vor Angst.

Was den Showdown betrifft, die Aufklärung und die vielen Toten... Nun ja, dazu habt ihr ausführlich Stellung bezogen und ich bin ganz bei euch. Darüber hinaus habe ich immer wieder Längen empfunden und beneide jeden, der mal querlesen kann;).

Mutter Marianne ist naiv ohne Ende, als sie ihrem Sohn die ganze Liebesgeschichte von Paul und ihr schildert. Das will doch kein Sohn der Welt hören!!! Marianne begreift noch nicht einmal dessen Empörung, als er hört, dass der Vater gefoltert wurde! Nee, nee! Marianne ist im Lauf des Buches immer blöder geworden - nur ihre kopflose Leidenschaft könnte das erklären (wenn man eine Erklärung sucht).

Das Nachwort schaue ich mir morgen nochmal an. Rausreißen kann es wohl nichts mehr. Die anderen beiden Romane der Autorin waren kürzer und haben mir viel besser gefallen:confused:.
 

Wandablue

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Brandenburg
Auch englische Lizenzgesetze hätten mich interessiert, wenn wir eher damit angefangen hätten
Der Roman hatte an vielen Stellen Potential. Fast überall hätte man einsteigen können und eine interessante Geschichte drum spinnen. Mich hat am meisten Laternenmän interessiert und fasziniert und ich bin erbost, dass er auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwand.
 

sursulapitschi

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Immer wieder gut eingefangen werden die Straßen von Paris, die Nöte der Menschen, die Seilschaften. Die Mutter, die ihren Sohn kurz vor der Hinrichtung bespucken will... - das zeigt uns den Mob.
Das ist das einzig Gute an diesem Buch.
Wenn man sich über zwei Jahre verspätet, muss man sich doch mal melden.
Das hätte selbst zu jener Zeit möglich sein müssen, stimmt.
Mutter Marianne ist naiv ohne Ende, als sie ihrem Sohn die ganze Liebesgeschichte von Paul und ihr schildert.
Spätestens ab da konnte ich das Ganze nicht mehr ernst nehmen. Das Ende setzt diesem seltsamen Buch die Krone auf.
 
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Literaturhexle

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Mich hat am meisten Laternenmän interessiert und fasziniert und ich bin erbost, dass er auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwand.
Ja. Interessante Figur. Auch der Minnesänger. Man hätte die Geschichte rund um die Pamphlete ausrollen können, die Unterdrückung der freien Meinung, die Dekadenz des Adels...
Das Buch fing so vielversprechend an. Stattdessen werden uns Namenhülsen ohne Ende präsentiert (viele davon wird es gegeben haben, aber sie blieben zu blass, als dass ich hätte recherchieren mögen).
 

MRO1975

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Warum heißen plötzlich alle gleich? Marianne C. mit Jean Dumesnil. Es gibt so viele Namen, man hätte ziemliche Auswahl gehabt.
Das hat mich auch verwirrt. Historische Anlehnung hin oder her, aber hier hätte die Autorin ander Namen nehmen müssen.

Der Krieg ist vorbei und Nicolas kann aus Britannien, wo es ihm in der Atmosphäre der Gedankenfreiheit so gut gefallen hat, nach Frankreich zurückkehren. Eine interessante Gegenüberstellung der beiden Länder, die aber nicht wirklich auserzählt wird.
Außerdem: der Krieg? Welcher Krieg? Auch der kam im Romangeschehen und dem Leben der Figuren höchstens am Rande vor und spielte keine Rolle.
Viele nicht erzählte Geschichten fallen dem Roman, der mich durch mangelnden Tiefgang zunehmend langweilte, zum Opfer, so ist leider mein Eindruck
Das sehe ich auch so. In dem Roman hätten viele schöne Geschichte erzählt werden können. Nicolas Reise hätte mich interessiert. Leider wird das am Ende dann nur noch in einem Kapitel kurz abgehandelt, schade!

Ansonsten frage ich mich, was sich die Autorin dabei gedacht hat, so eine Wust an Fragmenten zu präsentieren. Ich wette, die Geschichte der Familie Cailloué wäre ganz interessant gewesen, wenn wir früher damit angefangen hätten, statt uns mit überflüssigen Nebenschauplätzen zu beschäftigen. Jetzt kann ich nicht richtig folgen, es nicht richtig schätzen

Auch englische Lizenzgesetze hätten mich interessiert, wenn wir eher damit angefangen hätten. So kurz vor Schluss hatte ich keine Lust mehr dazu. Was ist dieses Buch für ein Durcheinander an Themen und Figuren?
Ich verstehe es einfach nicht und bin mir nicht sicher, dass es tatsächlich noch drei Sterne wert ist.
Ich habe den Eindruck, die Autorin hatte viele Ideen und hat wohl einzelne davon in Kapiteln ausführlich niedergeschrieben. Am Ende musste sie dann noch ein Buch daraus machen und hat die Kapitel dann zusammengezwungen. Mir gefiel es immer weniger...
 

SuPro

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Viele nicht erzählte Geschichten fallen dem Roman, der mich durch mangelnden Tiefgang zunehmend langweilte, zum Opfer, so ist leider mein Eindruck
...so ging es mir auch. Da wurde unglaublich viel angerissen... das war mir insgesamt gesehen zu viel und auch verwirrend und dieses zu viel hat mich abgehängt und gelangweilt...