5. Leseabschnitt: Kapitel 21 bis Kapitel 27 (S. 315 bis S. 394)

Anjuta

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Puh, wir sind wieder in Großbritannien, genauer in London. Und irgendwie fühlt es sich an, als fühlte sich die Autorin gleich wieder viel wohler. Ihre Schreibweise empfinde ich gleich als sehr viel angenehmer. Sie trifft Atmosphären mit ihren Beschreibungen und überlässt nicht alles ihren "sprachlosen" Protagonisten in ihren ausdrucksarmen Dialogen. Dabei habe ich sogar mal gelacht:
Manchmal glaube ich, das britische Empire wurde von Männern aufgebaut, die einfach nur mal aus ihrem scheiß Haus rauswollten.
Das Bussey Building gibt es übrigens tatsächlich. Es ist wohl aufgemotzt worden, aber weiterhin ein Kulturzentrum, aber wohl nicht mehr in der Art, in der Dan es von früher kannte. Wohl deutlich schicker: https://www.copelandpark.com/
 

Wandablue

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Das letzte Kapitel, Kap. 27, fehlt mir noch, aber ich schreibe trotzdem mal meine Leseeindrücke auf, zumal wir bis einsch. 26 in London waren.

Dan ist überwältigt vom Wohnsitz der Familie in der Holfoard Road. Davon kann man aber auch überwältigt sein! Leider sind Bea und Dan immer noch nicht in der Lage, sich tiefergehend auszutauschen.
Statt dass Bea mal ihren Standpunkt klar und vor allem verständlich macht, wozu sie allerdings die Karten vollständig auf den Tisch legen müsste, handelt sie einen irren Deal aus mit Dan. Wieviel Geld meint er, unbedingt brauchen zu müssen, um "den Rest" liegen zu lassen. Dan ist jedoch hier die Frau vom Fischer in der See, er will immer mehr!

Echt, die beiden sind völlig unglaubwürdig für mich. Was will mir die Autorin sagen? Dass Geld jeden in die Knie zwingen könnte, bzw. die Versuchung? Das macht sie insofern nicht gut, weil Dan keine Chance hat, die Wahrheit und Beas Beweggründe zu sehen. Und insofern auch keinen Grund hat, energisch Widerstand zu leisten.

Sie hätte ihm schon viel früher mehr von der Familie erzählen müssen, den Missbrauch der Mutter, die schmutzigen Geschäfte des Vaters - um welche Dimensionen von Reichtum es sich handelt - dann hätten sie Grundsatzgespräche führen müssen ohne Ende. Ich hab den Eindruck, dass Bea von vornherein davon ausging, dass sie dieselben Grundsätze hätten - aber sie hat ihren Eindruck nie verfiziert. Jetzt ist sie schockiert und erstaunt. Enttäuscht natürlich auch.

Liv gibt eine Party für den toten Sohn und scheint darin völlig aufzugehen.

Griff beweist Bea, dass Dan käuflich ist. Na toll. Auch Bea ist käuflich. Weil sie Dan kaufen will. Aber der Papa kann mehr davon auf den Tisch legen. Das hätte sie sich doch denken können!

Dann stellt sich heraus, dass Alex kein unschuldiges kleines Bübchen gewesen ist. Was wir natürlich die ganze Zeit wussten. Er erledigt schmutzige Geschäfte für den Papa.

Insgesamt finde ich diesen Abschnitt viel besser, er ist auch besser geschrieben, wenngleich auf merkwürdige Metaphern weiterhin nicht verzichtet wird.
 

Anjuta

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Jetzt habe ich noch vergessen: Zu diesem LA gehört ja auch noch Beas und Dans Rückkehr nach Paligny und die Suche nach dem Geld sowie Beas Konflikte angesichts des Geldes und der Erkenntnis, wie viel Gutes man damit tun kann. Die Frage ist: Kann man wirklich, oder würde auch Bea korrumpiert werden von der Macht des Geldes?
Ebenso wie das Feuer konnte auch das Geld gute Dienste leisten. Wenn Sie diszipliniert blieb, sich nicht verführen oder vom Geld beherrschen ließ. Wenn sie stark genug war, sich nicht verderben zu lassen. Wenn sie wachsam blieb und nicht zuließ, dass das Geld sie regierte.
Verdammt viele Wenns! Werden wir diese Frage noch lösen in dem Roman?
 

Renie

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Sie hätte ihm schon viel früher mehr von der Familie erzählen müssen, den Missbrauch der Mutter, die schmutzigen Geschäfte des Vater
Als Psychotherapeutin müsste ihr doch klar sein, dass derartige Geheimnisse keine guten Voraussetzungen für eine Beziehung sind. Ich kann ja verstehen, wenn sie nicht gleich zu Beginn einer Beziehung die Karten offen auf den Tisch legt. Aber im Laufe der Zeit sollte man doch mit der einen oder anderen Wahrheit um die Ecke kommen.
 
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Renie

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Irre ich mich, oder läuft es zwischen Bea und ihrem Vater besser? Die beiden trietzen sich nicht mehr so, gehen vertrauter miteinander um. Auch wenn Griff es immer wieder schafft, Bea zu hinter- bzw. übergehen, laufen die direkten Gespräche friedlicher ab.
Dan ist für mich kein schlüssiger Charakter mehr. Einerseits ist seine Gier förmlich mit den Händen greifbar, andererseits hat er diese netten Kümmer-Momente, in denen er ein Auge auf Bea hat. Ist das Berechnung, weil er weiß, dass es ohne Bea für ihn keinen Reichtum gibt? Wobei dies wiederum für mich schlüssig wäre. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Dan am Ende zu den Guten oder den Bösen gehören wird.
 

Yolande

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Sie hätte ihm schon viel früher mehr von der Familie erzählen müssen, den Missbrauch der Mutter, die schmutzigen Geschäfte des Vaters - um welche Dimensionen von Reichtum es sich handelt - dann hätten sie Grundsatzgespräche führen müssen ohne Ende.
Das verstehe ich auch überhaupt nicht, zumal sie ja, wie Renie auch erwähnt, Pschyotheratpeutin ist und eigentlich wissen müsste, dass dieses Vor-sich-hin-Schweigen jede Beziehung töten kann. Spätestens in dem Moment als er fragt, warum sie ihre Mutter so schlecht behandelt, sollte sie etwas sagen.
Dan würde sich gerne vom Geld verführen lassen, er kennt ja die Hintergründe nicht wirklich, warum Bea so ablehnend ist (deswegen klärendes Gespräch).
Dass Alex in irgendwelche krummen Geschäfte des Vaters verwickelt war, hatte ich mir schon gedacht und somit ist jetzt auch klar, was Griff in dem Unfallauto gesucht hat. Wenn die Polizei das Geld gefunden hätte, wären die Ermittlungen sicher auch gleich in diese Richtung gelaufen, ich denke, dass Alex wegen des Geldes getötet wurde.
Ich lese jetzt aml weiter und bin auf die endgültige Auflösung gespannt (ich hoffe es gibt eine :rolleyes:)
 
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Amena25

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Irre ich mich, oder läuft es zwischen Bea und ihrem Vater besser? Die beiden trietzen sich nicht mehr so, gehen vertrauter miteinander um. Auch wenn Griff es immer wieder schafft, Bea zu hinter- bzw. übergehen, laufen die direkten Gespräche friedlicher ab.
Das scheint mir auch so. Entweder sie hat sich einwickeln lassen, oder der Vater ist nicht mehr ganz so herrisch? Offenbar sind sich auch beide einig über Livs Getue.
 
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milkysilvermoon

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Sie hätte ihm schon viel früher mehr von der Familie erzählen müssen, den Missbrauch der Mutter, die schmutzigen Geschäfte des Vaters - um welche Dimensionen von Reichtum es sich handelt - dann hätten sie Grundsatzgespräche führen müssen ohne Ende.

Aber im Laufe der Zeit sollte man doch mit der einen oder anderen Wahrheit um die Ecke kommen.

Spätestens in dem Moment als er fragt, warum sie ihre Mutter so schlecht behandelt, sollte sie etwas sagen.

Ich bin da ganz eurer Meinung. Bea ist beleidigt, weil Dan ihre Verweigerung, Griffs Geld zu nehmen, nicht nachvollziehen kann. Sie erklärt ihm aber auch nicht, was ihre Eltern getan haben. Zuerst verschweigt sie ihm sogar noch den Reichtum und Griffs Angebote. Dann verlangt sie von ihm, alles ohne Erklärung zu akzeptieren. Es sind auch ihre Geheimniskrämerei und ihre Sturheit, die die Ehe belasten. Und wieso überhaupt verschweigt sie alles(!)? Vertraut sie ihm gar nicht?

Ich hatte eher den Eindruck, dass Bea davon ausging, dass das allein ihre Entscheidung ist. Und deshalb hat sie Dan auch im Unklaren gelassen.

Ja, es ist natürlich ihre Entscheidung. Und so hat sie wohl gedacht. Aber Dan hat auch ein Recht darauf, ehrlich von ihr behandelt zu werden.
 
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milkysilvermoon

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Dan ist für mich kein schlüssiger Charakter mehr. Einerseits ist seine Gier förmlich mit den Händen greifbar, andererseits hat er diese netten Kümmer-Momente, in denen er ein Auge auf Bea hat.

Etwas gierig ist er schon geworden, aber es ist auch nachvollziehbar, dass er vom Reichtum der Adamsons profitieren will. Jahrelang haben er und Bea jedes Pfund dreimal umgedreht, seit Jahren macht er einen verhassten Job, damit sie über die Runden kommen - und dann stellt sich raus, dass sie es finanziell viel leichter haben könnten, wenn Bea nicht so stur wäre. Wer würde an seiner Stelle nicht ein kleines Stück vom Kuchen abhaben wollen? Er weiß ja nicht, wie schmutzig Griffs Geld wirklich ist. Bea rückt mit der Wahrheit nicht heraus. Nach dem jüngsten Geständnis Griffs denkt er vielleicht bald anders...
 
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