5. Leseabschnitt: Kapitel 20-26 (S. 301 bis S. 389)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich höre euch ja in Zweitlektüre hinterher und kann die große Begeisterung leider nicht mit euch teilen. Mir ist das alles zuviel klassisches Drama. Ambivalent Figuren? Das gilt dich nur für eine Minderheit, für Nelly z.B.
Lachen kann ich nicht, nur den Kopf schütteln...
In seiner ganzen Nörgeligkeit entpuppt er sich sogar als ziemlich unausstehlich.
So ein Jammerlappen! Unausstehlich der Knabe. Klar hat er einen fürchterlichen Vater. Aber muss er deshalb die Menschen schikanieren, die ihn mögen? Und dann diese ständigen Tränen! Ganz schlimm. Ständig wird geweint.
Wie sehr muss er unter Heathcliff gelitten haben, um so voller Angst zu sein.
Aber er behandelt das Dienstpersonal auch schlecht (die Magd). Alles muss nach seiner Pfeife tanzen. Er gefällt sich in der Rolle der Schwachen, Hilfsbedürftigen, liebt es, Kathy ein schlechtes Gewissen zu machen.
Linton ist ein richtiger Jammerlappen in diesen Szenen. Mir unbegreiflich, was Cathy II an ihm finden kann.
Man kann es nicht verstehen. Keine anderen Alternativen, Langeweile. Sie redet sich die Beziehung schön, weil außer schöner Natur nix an Ablenkung um sie rum ist.
Ja, stimmungsmäßig ist es eines der stärksten und intensivsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen haben.
Ich lach mich schlapp. Meine Stimmung geht in den Keller angesichts soviel übertriebener, aufgesetzter Emotion :rofl
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich höre euch ja in Zweitlektüre hinterher und kann die große Begeisterung leider nicht mit euch teilen. Mir ist das alles zuviel klassisches Drama. Ambivalent Figuren? Das gilt dich nur für eine Minderheit, für Nelly z.B.
Lachen kann ich nicht, nur den Kopf schütteln...

So ein Jammerlappen! Unausstehlich der Knabe. Klar hat er einen fürchterlichen Vater. Aber muss er deshalb die Menschen schikanieren, die ihn mögen? Und dann diese ständigen Tränen! Ganz schlimm. Ständig wird geweint.

Aber er behandelt das Dienstpersonal auch schlecht (die Magd). Alles muss nach seiner Pfeife tanzen. Er gefällt sich in der Rolle der Schwachen, Hilfsbedürftigen, liebt es, Kathy ein schlechtes Gewissen zu machen.

Man kann es nicht verstehen. Keine anderen Alternativen, Langeweile. Sie redet sich die Beziehung schön, weil außer schöner Natur nix an Ablenkung um sie rum ist.

Ich lach mich schlapp. Meine Stimmung geht in den Keller angesichts soviel übertriebener, aufgesetzter Emotion :rofl
Immer diese Abtrünnigen :rolleyes: :p:rofl.
 

pengulina

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Die Liebesgeschichte zwischen Heathcliff und Cathy gilt in Großbritannien zu Recht als größte Liebesgeschichte aller Zeiten, und das kann ich absolut nachvollziehen, berechtigte Kritik hin oder her. Ich habe sie ja auch vor kurzem wieder gelesen, sicher schon zum dritten Mal seit der Teenagerzeit.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Die Liebesgeschichte zwischen Heathcliff und Cathy gilt in Großbritannien zu Recht als größte Liebesgeschichte aller Zeiten
Wer sagt das? Am Ende ist doch alles Geschmackssache.

Wirkliche Liebe kann ich zwischen den beiden kaum erkennen. Sie wendet sich aus Berechnung einem anderen zu, er ist verletzt, haut ab und kommt im Angesicht des Todes (der das Ganze unglaublich tränenreich und dramatisch macht) zurück, als sie bereits den Verstand verloren hat.
Heathcliff ist ein A...., muss auch noch ihre naive Schwester ins Unglück treiben umd quälen. Viel Drama, viel Pathos, viele (leere) Liebesschwüre. Und am Ende ein Häufchen gebrochener, sich gegenseitig tyrannisierender Menschen.
 

pengulina

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22. November 2022
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Wer sagt das? 2000 Leser des Guardian, der 2007 eine entsprechende Umfrage gestartet hat, aber auch unter Schülerinnen mit Englisch als Hauptfach gilt das Buch als größte Liebesgeschichte aller Zeiten. Ja, natürlich ist das Geschmackssache, und vermutlich muss man Teenager oder Anfang 20 (oder Britin?) sein, um das so zu sehen.

Ich kann den Artikel verlinken, wenn du möchtest.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Wirkliche Liebe kann ich zwischen den beiden kaum erkennen.
Tatsächlich ist gerade das das Besondere, denke ich.

Es ist eben nicht die klassische Liebesgeschichte, sondern eine dem Wahnsinn nahe Beziehung zwischen Liebe und Hass, zwischen Abhängigkeit und Unheil. "Ich bin Heathcliff", sagt Cathy irgendwann einmal. Das ist fast schon eine perfekte Symbiose. Die große gegenseitige Anziehung der beiden, die ja teilweise inzestuös wirkt, weil sie wie Bruder und Schwester aufgewachsen sind (und es vielleicht sogar sind?), hat Cathy im Grunde mit ihrer Entscheidung für Edgar verraten - und dadurch das Monster Heathcliff erschaffen.

Alles, was darauf folgt, ist eigentlich eine klassische Rachegeschichte.