5. Leseabschnitt: Fünfter Teil (dreizehnte bis fünfzehnte Rolle), Seite 269 bis 314

Literaturhexle

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5. Leseabschnitt: Fünfter Teil (dreizehnte bis fünfzehnte Rolle), Seite 269 bis 314
 

alasca

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13. Juni 2022
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Fabius versucht, Josse abzusägen und wird selbst von Livia abgesägt, was ihm letztlich das Leben rettet. Eine wirklich jämmerliche Figur - allzu jämmerlich.

Beziehungskrise bei Livia und Josse. Im nächsten Kapitel wird Prätorius vorgeführt. Danach gelingt es Josse, für das höchste Amt Pompejis zu kandidieren - er ist bereit, dafür seinen alten Gefährten Maras zu opfern. Während seiner Wahlkampfrede bricht der Vulkan aus - ich fand das sehr passend, fast schon sowas wie poetische Gerechtigkeit.

Auch das Szenario des Untergangs nutzt Ruge, um die Dummheit und Verblendung der Menschen zu karikieren. Mir blieb dabei das Lachen ein bisschen im Halse stecken.

Die einzige Aufrechte im ganzen Roman scheint Josses Mutter zu sein, die aber spielt eine ganz unwichtige Nebenrolle.

In Pompeji wurden ca. 2000 Menschen getötet - das bedeutet, dass ca. 18 000 Menschen flüchten konnten. Sie waren also nicht so verblendet, wie es Ruges Roman suggeriert. Aber da Pompeji ohnehin nur als Folie für seine Satire dient, ist das letztlich unwichtig.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Fabius versucht, Josse abzusägen und wird selbst von Livia abgesägt.... Aber da Pompeji ohnehin nur als Folie für seine Satire dient, ist das letztlich unwichtig.
Wollte gerade meckern, sah dann aber Deinen Kommentar im 6. ;)LA.

Fabius entdeckt die Untreue seiner Frau und fühlt sich in seiner Ehre verletzt. Seine Gedanken kreisen nur darum, wie er Josse los werden kann. Da stirbt Kaiser Vespasian und Fabius hofft bei den Bestattungsfeierlichkeiten in Rom die richtigen Leute sprechen zu können, um Stimmung gegen neu gegründeten Vulkan-Verein zu machen. Aber er ist zu ungeschickt und verpasst den richtigen Zeitpunkt, stattdessen gibt es sogar eine Einladung für den römischen Praetorius, bei den Vulkanalien am 23. August dabei zu sein.
Maras, Josses alter Weggefährte, stört die Festlichkeiten, wird aus der Stadt verbannt, soll aber noch eine tragende Rolle bekommen... bin gespannt.

Fabius benimmt sich auch daneben und wird von Livia aufs Land geschickt, wo er den Ausbruch überlebt, sein Glück aber erst nach Tagen begreift.

Tja und mit dem Priester für das Stieropfer, den Weissagungen aus den Innereien, bezahlt mit einem nigelnagelneuen Tempel (nur in Planung), haben wir auch gleich alle Glaubensrituale schonungslos seziert.

Nachdem jetzt schon zum zweiten Mal die Rauchsäulen über dem Berg beschreiben wurden, kann das Finale nicht mehr weit sein.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Fabius versucht, Josse abzusägen und wird selbst von Livia abgesägt, was ihm letztlich das Leben rettet. Eine wirklich jämmerliche Figur - allzu jämmerlich.
Aber Ruge lässt ihn überleben.
Die einzige Aufrechte im ganzen Roman scheint Josses Mutter zu sein, die aber spielt eine ganz unwichtige Nebenrolle.
Sie taucht aber immer wieder auf, das personifizierte Gewissen Josses.
 

Bücherfreundin

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6. November 2022
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Ich kann natürlich nur spekulieren, aber ich denke, flüchten konnte vor allem, wer sehr früh seine Sachen packte und wer sich an einem günstigen Ort aufhielt - zum Beispiel am Stadtrand. Reiche Leute wie Flavius, die auf ihren Gütern die Sommerfrische genossen, waren auch außen vor. Wie stark das Bewusstsein für die Katastrophe bei dem einzelnen Betroffen war, vermag ich nicht einzuschätzen - aber vermutlich wussten nur wenige der Flüchtlinge, was ihnen genau drohte. Niemand hatte bisher einen Vulkanausbruch erlebt, moderne Warnsysteme gab es noch nicht. Wer sich rechtzeitig davonmachte, war ein vorsichtiger Mensch und lag mit seiner - wahrscheinlich spontanen - Entscheidung genau richtig.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Fabius geschieht es eigentlich Recht von seiner Frau verstoßen zu werden, dass ihm das dann am Ende die Haut rettet, tja, Glück gehabt.
Es verwundert mich immer wieder wie groß die Bewunderung für Tieropfer war. Der arme Stier, so ein sinnloser Tod. Lucretius könnte seinen Schabernak genauso gut mit Kaffeesatz treiben.
Livia hat erreicht, was sie erreichen wollte, doch da wir dein Ausgang der Geschichte bereits kennen, bin ich gespannt was das Leben für sie bereithält.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Fabius benimmt sich auch daneben und wird von Livia aufs Land geschickt, wo er den Ausbruch überlebt, sein Glück aber erst nach Tagen begreift.
Das nenne ich Glück im Unglück. Fabius war von Anfang ein Charakter der wenig bis gar keine Sympathie wecken konnte, dass ausgerechnet er nun davon kommt….
Sie taucht aber immer wieder auf, das personifizierte Gewissen Josses.
Und sie ist sehr gewissenhaft was das Umsetzen ihrer Prinzipien angeht. Hut ab. Die Begegnung mit der Frau, hab das Buch und daher den Namen nicht zur Hand, die für das scheitern des Vaters verantwortlich war, muss Josse sehr schwer gefallen sein. Sie ist ja auch der Grund, warum seine Mutter solange in diesen schrecklichen Verhältnissen leben musste. Er liebt seine Mutter sehr, da bin ich mir sicher
 
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luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Fabius missglückter Ausflug nach Rom entlarvt ihn als das, was er eigentlich ist: ein nicht besonders tatkräftiger Versager, der es nicht einmal hinbekommt trotz eigentlich ausreichender Zeit. Pretorias ist der typische Selbstdarsteller, laut und von sich selbst über die Maßen begeistert. Josse lässt sich völlig einwickeln - er ist weder den Frauen gewachsen, noch verfügt er über Prinzipien. Und gegen Livia hätte er in seiner grenzenlosen Abhängigkeit sowieso keine Chance.

Das Tieropfer und Lucretius Auftritt, der sich darüber "empört" für einen Scharlatan gehalten zu werden, ist eine sehr intensive und gelungene Szene. Es geht tatsächlich auch wieder nur ums Geld, den größtmöglichen Vorteil und natürlich eine überaus "unterhaltsame" Performance - ach ja, es hat sich nichts geändert... ;)