Ein Ende voller Hoffnung für Sigrun und Kaspar, während es für Svenja nicht so schön aussieht.Keiner von beiden hatte die Geduld, sich in das viele Leben, das der andere angehäuft hatte, einzufühlen. Es wäre Arbeit gewesen, und sie litten unter dem Alleinsein nicht genug, sich an die Arbeit zu machen.
Konsequenterweise ist sie gegangen, nachdem sie Birgits Aufzeichnungen gelesen hat. Fast scheint es so, als wolle sie ihrer Großmutter nacheifern.Aber sie ist ja jung genug und hat noch Zeit dafür. Dass sie gegangen ist, war folgerichtig, denn immerhin ist sie die Enkelin Birgits
Da hätte es sich Schlink zu einfach gemacht.Ich hatte schon die Befürchtung, es könnte kitschig werden und sich alles (einigermaßen) in Wohlgefallen auflösen.
Sie fühlte sich von ihm im Stich gelassen. Aber da kommt wieder Kaspars zurückgenommene HaLounge zum Tragen. Er hat das Gefühl, Sigrun will ihn nicht mehr sehen und das akzeptiert er. Er ist zwar traurig deshalb, unternimmt aber keinen weiteren Versuch, Kontakt aufzunehmen.Sigruns Anschuldigungen, Kaspar sei aus ihrem Leben verschwunden, kann ich nachvollziehen. Zwei Jahre sind eine lange Zeit für einen so jungen Menschen.
Mir auch. Das klingt glaubwürdig und nachvollziehbar.Gut gefiel mir auch die Annäherung an seine Ärztin und vor allem die folgenden zwei Sätze:
Der zitierte Absatz hat mir auch sehr gut gefallen.Ein sehr sehr passendes Ende für dieses Buch wie ich finde. Sigrun hat offenbar im Gegensatz zu ihrer Großmutter ihren Weg gefunden, wenn auch vielleicht noch nicht ihren Ort. Aber sie ist ja jung genug und hat noch Zeit dafür. Dass sie gegangen ist, war folgerichtig, denn immerhin ist sie die Enkelin Birgits
Dass Kaspar auch ganz anders kann, freut mich - er hat sehr wohl Überzeugungen für die er eintritt und er seinen gesetzten Prioritäten nicht unterordnet. Mit diesem letzten Abschnitt ist er nochmals deutlich in meiner Achtung gestiegen, weil er wirklich ein Mensch ist, der Andere so sein lässt, wie sie sind oder werden wollen, ohne ihnen gegenüber gleichgültig zu sein, Vorgaben zu machen oder Erwartungen zu stellen. Seine Grenze ist da, wo es Menschenleben verletzt und mehr.
Gut gefiel mir auch die Annäherung an seine Ärztin und vor allem die folgenden zwei Sätze:
Ein Ende voller Hoffnung für Sigrun und Kaspar, während es für Svenja nicht so schön aussieht.
Ja. Diese Überraschung empfinde ich auch als extrem positiv. Der erste Teil des zweiten Teils ließ darauf deuten - das wäre dann wirklich zu billig gewesen.Sigrun lebt friedlich und fröhlich bei Kaspar, studiert und das Ganze in völliger Harmonie... Aber so war es zum Glück nicht. Den
Schon. Aber ihr hätte auch klar sein müssen, dass es seinerseits viel schwerer gewesen wäre, mit ihr in Kontakt zu treten. Außerdem hat sie die Lüge mit dem Buch in die Welt gesetzt, dafür wäre eine Entschuldigung/Erklärung angebracht gewesen. Glaubwürdig ist allerdings, dass sich unser Kaspar den Schuh erneut anzieht. Er war und ist einfach Butter in den Händen seiner FrauenSigruns Anschuldigungen, Kaspar sei aus ihrem Leben verschwunden, kann ich nachvollziehen. Zwei Jahre sind eine lange Zeit für einen so jungen Menschen.
Ich lese es eher so, dass sie am Abend schon wusste, dass sie gehen würde, weil sie den "Verrat" nicht durchziehen kann. Insofern war es die letzte Gelegenheit, die Aufzeichnungen zu lesen. Natürlich könnten sie ihr als spätere zusätzliche Rechtfertigung gedient haben. Das empfinde ich auch als stimmig. Warum es allerdings wieder das andere Ende der Welt sein muss? Wir wissen es nicht.Fast scheint es so, als wolle sie ihrer Großmutter nacheifern.
Auch das ist ein wunderschöner Satz, ebenso wie der über die Arbeit an einer neuen Partnerschaft, den Xirxe oben zitiert hat. Schlink kann weit mehr, als er hier präsentiert!Es gab ihn nicht (den Roman). Birgit wollte ihn nicht wirklich schreiben.Sie wollte sich nicht suchen und finden, indem sie ihre Tochter suchte und fand und über das Suchen und Finden schrieb. Sie wollte sich annehmen, als die, die dazu nicht fähig war, nicht zum Suchen, nicht zum Finden, nicht zum Schreiben.345
Aber Leute: Konzertpianistin?! Jiuillard Konservatorium? Geht es nicht eine Spur bescheidener?
Es wird heute bei allem eine Schippe draufgelegt. Das sieht man auch in Fernsehfilmen. Normal reicht nicht, es muss immer etwas mehr sein.Warum es allerdings wieder das andere Ende der Welt sein muss? Wir wissen es nicht.
Sehe ich genauso. Bin nur noch unschlüssig, wie viele Punkte ich vergeben soll. Für vier reicht es meiner Ansicht nach nicht.Insofern empfinde ich Sigruns Abtauchen auch weit realistischer als es eine Aussage vor dem Staatsanwalt gewesen wäre. Das Ende versöhnt mich wieder etwas mit dem Roman.
Da bin ich bei dir. Aber ich bin oft etwas großzügiger, weil ich mich vor zwei Sternen scheue. Vielleicht sollte ich zuerst den Schattenkönig rezensieren - diese Aufgabe liegt mir noch im Magen. Das Künstlerische meine ich dort mit einem dritten Stern würdigen zu müssen.... Aber das gehört hier nicht hinFür vier reicht es meiner Ansicht nach nicht.
Wenn ich erlebe, welche Leistungen man für die Musikhochschule vor Ort, die keinen ganz großen Namen hat, bringen muss, dann gehören diese Träume, die ja wohl auch der Klavierlehrer befeuert, ins Reich der absoluten Fantasie. Keine Chance in meinen Augen!Aber Leute: Konzertpianistin?! Jiuillard Konservatorium? Geht es nicht eine Spur bescheidener? Diese Ziele erreicht nur die creme de la creme der talentiertesten, fleißigsten jungen Leute.... Unsere Sigrun hat mit 14 Jahren die erste Taste gedrückt, hat nur alle Jubeljahre regelmäßigen Unterricht und wird von den Eltern ausgebremst, wo es nur geht. Monatelang spielt sie gar nicht. Nee, nee. Das darf man ins Reich der Fantasie und der Wunschvorstellungen eines alten Mannes schieben.
Ich werde auch bei 3 Sternen landen, obwohl das Ende besser ist als befürchtet und @Literaturhexle mit ihrem Bauchgefühl und Geruchssinn glücklicherweise falsch lag. Zu unglaubwürdig für eine höhere Sternezahl und insgesamt eine Enttäuschung für mich, da ich weiß, dass Bernhard Schlink mehr kann.Bin nur noch unschlüssig, wie viele Punkte ich vergeben soll. Für vier reicht es meiner Ansicht nach nicht.
Die packe ich auch nur in Extremfällen aus. Und für einen Stern müsste das Buch beim Lesen auch noch auseinanderfallen.Aber ich bin oft etwas großzügiger, weil ich mich vor zwei Sternen scheue.
Ihr habt ja Recht. Ich bin zu gut für diese WeltZu unglaubwürdig für eine höhere Sternezahl und insgesamt eine Enttäuschung für mich, da ich weiß, dass Bernhard Schlink mehr kann.
Ganz genau. @Die Häsin hätte sich kaputtgelacht über die Ambitionen Sigruns. So verträumt kann man als Opa mit 71 trotz Enkelinnenliebe nicht sein.Wenn ich erlebe, welche Leistungen man für die Musikhochschule vor Ort, die keinen ganz großen Namen hat, bringen muss,
Ich kenne ja das Buch nicht, aber ich nehme an, ihr meint damit meine Bemerkung (über ein anderes Buch), dass der Bedarf an Konzertpianisten ungefähr so groß ist wie der für Astronauten?Ganz genau. @Die Häsin hätte sich kaputtgelacht über die Ambitionen Sigruns. So verträumt kann man als Opa mit 71 trotz Enkelinnenliebe nicht sein.