5. Leseabschnitt: Buch IV. (Seite 307 bis 412)

GAIA

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27. Dezember 2021
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Okay, jetzt kann ich die starken Schuldgefühle von Olenka Darias Familie gegenüber viel besser nachvollziehen. Sie hat durch das Verheimlichen ihrer eigenen Herkunft genauso wie das Ausbessern Darias Lebenslauf (unbewusst) dafür gesorgt, dass niemand aus Viktors Clan bemerken konnte, dass es Überschneidungen gegeben hat. So wurde nun ein biologisches Kind zwischen Daria und dem Mörder ihres eigenen Vaters gezeugt. Das ist schon gruselig, um es milde auszudrücken. Und da die Familie von Daria nicht eingeweiht war bisher, was diese "beruflich" macht, war es ein doppelter Schlag ins Gesicht als rauskam, dass Daria nicht nur Eizellen spendet sondern auch noch an den Clan.

Was ich nicht so richtig verstanden habe oder es wurde (noch) nicht erklärt: Wer waren denn die Männer, die zu Daria in die Studentenwohnung gekommen sind und ihr die Geheimnisse verraten haben? Da bin ich ehrlich gesagt nicht hinterhergekommen.

Irritiert über den Zeitstrahl war ich, als auf Seite 329 erwähnt wurde, dass die Hochzeitspaar werder von Revolution noch von Pandemie sich haben aufhalten lassen. Erst kam ich ins Stocken bezüglich der aktuellen Pandemie und von welchem Zeitpunkt aus Olenka hier auf die Vergangenheit schaut. Dann ist mir aber die sog. Schweine-Grippe in 2009 in den Sinn gekommen. Das hat sich damals zeitlich überschnitten.

Die Weichheit, die als Aspekt zu Olenkas Charakter durch Roman hinzugekommen war, wurde für mich durch folgende Sätze ins negative gezogen: Seite 353 "Daria war nicht mehr das Tor zu meiner glänzenden Zukunft. Das warst nun du." [...und das geplante (!) Kind]. Die Frau ist wirklich unglaublich berechnend.

Und wir haben noch eine eindeutige Antwort auf die Frage nach Olenkas Model-Karrieren-Abbruch bekommen. Das Kastanienpüree war schuld. Das ist im Ernst dieses Romans schon fast parodistisch lustig, wenn es nicht so ernst wäre.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Irritiert über den Zeitstrahl war ich, als auf Seite 329 erwähnt wurde, dass die Hochzeitspaar werder von Revolution noch von Pandemie sich haben aufhalten lassen. Erst kam ich ins Stocken bezüglich der aktuellen Pandemie und von welchem Zeitpunkt aus Olenka hier auf die Vergangenheit schaut. Dann ist mir aber die sog. Schweine-Grippe in 2009 in den Sinn gekommen. Das hat sich damals zeitlich überschnitten.

Haha, genau darüber bin ich auch gestolpert und habe gerade gegoogelt. Es war der H1N1Virus. Aber gruselig ist es schon, oder? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir damals Maske getragen haben. Haben wir nicht, oder?
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Ich kann mich nicht erinnern, dass wir damals Maske getragen haben. Haben wir nicht, oder?
Nein, dieser Virus war gerade bei uns in Deutschland gar nicht so präsent. In anderen Ländern aber viel stärker. Also ich habe jedenfalls bis vor zwei Jahren noch nie eine Maske getragen. Nicht mal eine Faschingsmaske, weil ich kein Faschingsfan bin. ;)
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Nach dem, was wir nun wissen, habe ich zu einigen früheren Stellen zurückgeblättert. So denkt sich Olenka, als sie Viktor die ersten Male begegnet, dass ihr seine Familie sympathischer sei als die Familie seiner Frau Lada. Viktor Vorfahren haben im Bergwerk malocht, während Ladas Vorfahren mit einer Beteiligung an einer Raketenfabrik ihr Vermögen gemacht haben. Darüber hinaus schildert sie uns Viktor bei diesen ersten Fühlungnahmen als durchaus sympathischen, verletzlichen Menschen. Ich glaube nicht, dass wir uns Olenka als Frau vorstellen sollen, die unbedingt, wie man so sagt, "mit den großen Hunden pinkeln gehen" will. Letztlich ist der Umgang mit Vertretern des organisierten Verbrechens etwas Normales in ihrem Umfeld; sie möchte einfach für sich das Beste herausholen. Siehe Seite 342, der letzte Absatz des Kapitels, der mich bewegt hat.

Spontan hat sie es als Lebensversicherung betrachtet, wenn sie schwanger wird. Ein blöder Gedanke - wie sie später selbst merkt. Statt sich sicherer zu fühlen, hat sie nun eine Sorge mehr. Ihre Mutter hat sie verstoßen - demonstrativ schickt sie alles, was Olenka für sie in die Wege geleitet hat (die Prospekte für Verbesserungen im Haus) zurück und ebenso auch Olenkas Modelfotos. Das habe ich nicht ganz verstanden - nach dem Wiederauftauchen des Papa-Kopfes war sie doch zunächst wieder ganz zugänglich? (s. S. 381) Lang gehalten hat der Stimmungsumschwung nicht.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Wer waren denn die Männer, die zu Daria in die Studentenwohnung gekommen sind und ihr die Geheimnisse verraten haben? Da bin ich ehrlich gesagt nicht hinterhergekommen.
Das wurde nicht erklärt. Ich gehe davon aus, dass es welche sind, die Viktors Familie feindlich gegenüberstehen. in der organisierten Kriminalität gibt es immer rivalisierende Gruppen, die sich gegenseitig bekriegen.
Die Weichheit, die als Aspekt zu Olenkas Charakter durch Roman hinzugekommen war, wurde für mich durch folgende Sätze ins negative gezogen: Seite 353 "Daria war nicht mehr das Tor zu meiner glänzenden Zukunft. Das warst nun du." [...und das geplante (!) Kind]. Die Frau ist wirklich unglaublich berechnend.
Olenka zeigt nur Gefühle gegenüber ihrer Mutter und ihrem Geliebten. Da wird sie emotional. Doch allen anderen gegenüber hat sie sich einen Panzer zugelegt. Da wird jeder nur nach seinem Nutzen beurteilt. Das ist hart und berechnend, doch ich möchte sie aus meiner privilegierten Position heraus nicht aburteilen.
Das Kastanienpüree war schuld. Das ist im Ernst dieses Romans schon fast parodistisch lustig, wenn es nicht so ernst wäre.
Der Grund ist banal, aber schwerwiegend. Olenka brauchte Geld, es fehlte ihr damals am Nötigsten. Sie kennt sich nicht aus in dieser Branche, weiß nicht, wie schnell sich ein Gesicht abnutzt und wie wertlos man wird. Die Frau als Ware- auch hier … Eine Ware, deren Wert schwankt und die schnell wertlos ist.
ch kann mich nicht erinnern, dass wir damals Maske getragen haben. Haben wir nicht, oder?
Das hat mir mal wieder bewusst gemacht, wie vermeintlich weit entfernte Geschehnisse uns kaum tangieren. Unsere jetzige Situation ist manchen Ländern nicht unbekannt, aber erst jetzt, wo es uns selbst betrifft, finden wir das Ganze schrecklich und unzumutbar.
Wir tun immer so, als hätte das Elend der Welt mit uns nichts zu tun, weil es fremde Länder, fremde Menschen betrifft. Dabei sind es immer Menschen wie wir selbst, die das erleiden.
Spontan hat sie es als Lebensversicherung betrachtet, wenn sie schwanger wird.
Zuerst einmal aber macht das Sinn. Die Familie ist in ihrem Umfeld sehr wichtig, eigene Kinder haben einen hohen Stellenwert. Als Mutter eines Kindes von Viktor wäre sie in einer anderen Position.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Die Familie ist in ihrem Umfeld sehr wichtig, eigene Kinder haben einen hohen Stellenwert.
Ja, das passt. Sonst würden die auch nicht so einen Hype um die Reproduktionsmaschinerie machen.

Alles in allem ging mir dieser LA ein ganz klein wenig auf den Senkel. Dieses "Rumgejammere" Olenkas, was, wenn sie diesen und diesen Fehler nicht gemacht hätte... Das ist zwar absolut glaubwürdig, dass man sich im Nachhinein solche Gedanken macht, aber mir hat die starke, schlaue Olenka besser gefallen.
Das ist aber Meckern auf ganz hohem Niveau, esist immer noch sehr spannend und informativ.
 

Querleserin

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Wadern
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Das habe ich nicht ganz verstanden - nach dem Wiederauftauchen des Papa-Kopfes war sie doch zunächst wieder ganz zugänglich? (s. S. 381) Lang gehalten hat der Stimmungsumschwung nicht.
Das habe ich auch nicht verstanden, Texas passt irgendwie nicht zusammen.
In dem LA kommt allmählich die ganze Wahrheit ans Licht:
Veles, Romans Chef, ist verantwortlich für den Tod von Olenkas und Darias Vater. Deren Mutter hat Olenka zusammen mit Veles auf einem Foto gesehen und in ihm den Mörder wieder erkannt. Deshalb ist Daria verschwunden und auch Olenkas Familie weiß nun, womit sie ihr Geld verdient, sie fühlen sich verraten.
Gleichzeitig verrät Olenka Veles bzw. Viktor und dessen Familie, im Gegenzug erhält sie den Kopf ihres Vaters. Dadurch hat sie auch Roman verraten und will als Sicherheit ein gemeinsames Kind mit ihm. Doch ihre Ängste kann sie dadurch nicht besiegen. Den finnischen Pass organisiert sie, bevor Viktor ermordet wird. Das ist die letzte ungeklärte Frage, die hoffentlich im letzten Abschnitt beantwortet wird.
Olenka ist durchaus berechnend, sie möchte unter ein anderes, besseres Leben führen als ihre Mutter. Daria diente als Mittel zum Zweck, denn eigentlich ist Olenka fremd, wie diese selbst zugibt.
Aber wie @RuLeka schon bemerkt hat, können wir dies aus unserer privilegierten Situation heraus beurteilen?
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Der Friedhof der Oligarchen ist schon sehr speziell. Auch dass man mit Essen und Trinken an die Gräber geht und dort eine Art Picknick abhält, ist für mich befremdlich.
( Gleichzeitig habe ich Olenka nicht verstanden, die nicht das Grab ihres Vaters besucht hat.)
Das Milieu, in dem sich Olenka nun bewegt und zu dem auch Roman gehört, wird hier anschaulich beschrieben. Es ist ein Leben voller Privilegien, Reichtum und Macht, aber auch sehr gefährlich.
Die Clans teilen das Land untereinander auf und bekriegen sich gegenseitig.
Eas für ein System, in dem von oben bis unten alle mehr oder weniger kriminell sind.
Der Kopf des Vaters war nicht einfach nur verschwunden. Er wurde als zukünftiges Pfand aufgehoben.
Der Roman ist nicht nur eine Geschichte über die unbarmherzige Kinderwunschindustrie, sondern entwickelt sich zusehends zu einem realistischen Gesellschaftsbild der osteuropäischen Länder, v.a. der Ukraine.
Auch baut Oksanen immer wieder Elemente aus der Historie in die Handlung ein, ohne dass es aufgesetzt wirkt. So z.B. kommt Olenka bei einer Fahrt am Petrowski- Denkmal vorbei und der Leser erfährt von der Zeit des Holodomors , der großen Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933, der zwischen drei und vierzehn Millionen ( was für Zahlen ) zum Opfer fielen. Oder über die Diskriminierung der Burjaten.
Ebenso interessant ist die Familiengeschichte der Mutter: Beide Elternteile waren nach Irkutsk ( Sibirien) verschleppt worden ; der Vater aus Estland, die Mutter aus der Ukraine. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat des Vaters war die Deportation ein Tabuthema und die ukrainische Mutter war als „ Russin“ nicht erwünscht bei der estnischen Verwandtschaft.
Wie viele Menschen mussten im 20. Jahrhundert zwangsweise ihre Heimat verlassen und welche Auswirkungen hat das noch auf die Gegenwart.
Auch das Kapitel „ Vaters Tochter“ endet mit einem Cliffhänger. Wer hat nun Viktor ermordet? Diese Frage wird das letzte Kapitel beantworten. Und wer ist „ Die gute Fee“?
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich habe euren Ausführungen kaum etwas hinzuzufügen. Wir sind jetzt eindeutig in dem Abschnitt, in dem Fragen auch beantwortet werden.

Die oben genannten Hintergründe über die Kinderwunschindustrie, die sozialen und politischen Entwicklungen dieses Landstrichs, die kriminellen Verwerfungen, all das wird anschaulich erzählt. Im Mittelpunkt Olenka und ihre Geschichte. Dieser Roman hat wirklich einige Thrillerelemente.

Man muss sehr konzentriert lesen, was mir an sich nicht schwer fällt, lese ich von jeher eher langsam. Trotzdem empfand ich manche Passage als überflüssig. Ich muss nicht jedes Detail eines Hotelzimmers, einer Straße kennen, nicht jeden Handgriff, jedes Zittern. Insofern empfand ich die Lektüre auch hier phasenweise als anstrengend, weil die Passagen die Handlung nicht voran brachten. Ich weiß, das ist der Authentizität geschuldet. Oksanen will uns bis ins Detail in Ihre Welt einführen. Sprachlich macht sie das geschliffen, für meinen Geschmack aber alles etwas zu lang, um mich restlos begeistern zu können.

Indessen bewundere ich, wie stimmig und dennoch facettenreich die Figur Olenka gestaltet wurde. Sie ist hammerharte Geschäftsfrau, geht über Leichen, hat wenig Mitgefühl, zerstört einen Walkman und tröstet anschließend (falsche Schlange!), sie übt Verrat, ist auch Roman gegenüber nicht aufrichtig usw usw.

Trotzdem spürt man auch ihre verletzliche Seite, die Fürsorge der Mutter gegenüber, die aufrichtige Trauer um ihr Baby, die Liebe zu Roman. Das ist schriftstellerisches Können- Schablone kann jeder.

Nun bin ich gespannt, was der letzte Abschnitt noch zu bieten hat.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Auch baut Oksanen immer wieder Elemente aus der Historie in die Handlung ein, ohne dass es aufgesetzt wirkt. So z.B. kommt Olenka bei einer Fahrt am Petrowski- Denkmal vorbei und der Leser erfährt von der Zeit des Holodomors , der großen Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933, der zwischen drei und vierzehn Millionen ( was für Zahlen ) zum Opfer fielen. Oder über die Diskriminierung der Burjaten.
Das rechne ich Oksanen hoch an! Sie bringt Begriffe wieder ins Gedächtnis , die schon in der Versenkung verschwunden waren. Und das Timing ist einfach perfekt, jetzt, wo die Ukraine wieder die Nachrichten beherrschen.
 

otegami

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17. Dezember 2021
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Indessen bewundere ich, wie stimmig und dennoch facettenreich die Figur Olenka gestaltet wurde. Sie ist hammerharte Geschäftsfrau, geht über Leichen, hat wenig Mitgefühl, zerstört einen Walkman und tröstet anschließend (falsche Schlange!), sie übt Verrat, ist auch Roman gegenüber nicht aufrichtig usw usw.
Oh ja, diese mangelnde Kommunikation! Offensichtlich handelt es sich ja um einen 'Gendefekt' in ihrer Familie, wenn ich mir deren Geschichte so anschaue!
(Auf der anderen Seite gäbe es wahrscheinlich die meisten Romane, Opern usw. nicht, wenn alle so offen kommunizieren würden, wie es angebracht wäre! ;)
 
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otegami

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17. Dezember 2021
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Die oben genannten Hintergründe über die Kinderwunschindustrie, die sozialen und politischen Entwicklungen dieses Landstrichs, die kriminellen Verwerfungen, all das wird anschaulich erzählt. Im Mittelpunkt Olenka und ihre Geschichte. Dieser Roman hat wirklich einige Thrillerelemente.
Mich begeistert auch die soziale und politische Entwicklung dieses Landstrichs - da hat dieser Roman mein Bewusstsein sehr erweitert!
 

otegami

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17. Dezember 2021
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Der Friedhof der Oligarchen ist schon sehr speziell. Auch dass man mit Essen und Trinken an die Gräber geht und dort eine Art Picknick abhält, ist für mich befremdlich.
Stimmt, total ungewohnt für uns! Habe mal gegoogelt: 'Dieser Brauch hat in vielen Ländern Tradition, in denen orthodoxe Christen leben. Jedes Jahr am Sonntag nach dem orthodoxen Osterfest (das später stattfindet als in der katholischen und evangelischen Kirche) erinnern die Menschen so an diejenigen, die sie verloren haben. Blumen, einige Eier und Kekse legen sie ihnen als Gaben aufs Grab.'

Die Clans teilen das Land untereinander auf und bekriegen sich gegenseitig.
Eas für ein System, in dem von oben bis unten alle mehr oder weniger kriminell sind.
Der Kopf des Vaters war nicht einfach nur verschwunden. Er wurde als zukünftiges Pfand aufgehoben.
Ich fand die Stelle auf S. 378 'Vielleicht war ja eine Tiefkühltruhe mit Händen, Beinen und Köpfen wie eine Bank, aus der man etwas hervorholen konnte, sollte die Familie des Opfers mit Journalisten sprechen wollen', so bezeichnend!
Schon 'raffiniert' gemacht, dass dann der Kopf des Vaters 'zufällig' auf einer Baustelle gefunden wird. (Boah, bei diesen Mafia-Methoden schüttelt es mich richtig! :p )

Erstaunt hat mich dann noch die Reaktion der Mutter! Offensichtlich konnte sie dann abschließen, war erleichtert.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Oh ja, diese mangelnde Kommunikation! Offensichtlich handelt es sich ja um einen 'Gendefekt' in ihrer Familie, wenn ich mir deren Geschichte so anschaue!
(Auf der anderen Seite gäbe es wahrscheinlich die meisten Romane, Opern usw. nicht, wenn alle so offen kommunizieren würden, wie es angebracht wäre! ;)
Dieses Prinzip herrscht überall da vor, wo man versucht, ein "richtiges Leben im falschen" zu leben.
Gestern gab es wieder eine Verfilmung nach einem Roman von Michael Robotham, das war auch ein gutes Beispiel dafür. Der alte Vater der Hauptfigur Johannes war, wie sich zeigte, seit Jahren Bigamist mit zwei Haushalten. Als dieser Johannes seine alte Mutter darauf ansprach, erwies sich, dass sie das längst wusste. Mehr noch, sie drohte ihm Ohrfeigen an, wenn er nochmal so frech sein sollte, das zu erwähnen ...
 
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otegami

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17. Dezember 2021
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Gestern gab es wieder eine Verfilmung nach einem Roman von Michael Robotham, das war auch ein gutes Beispiel dafür. Der alte Vater der Hauptfigur Johannes war, wie sich zeigte, seit Jahren Bigamist mit zwei Haushalten. Als dieser Johannes seine alte Mutter darauf ansprach, erwies sich, dass sie das längst wusste. Mehr noch, sie drohte ihm Ohrfeigen an, wenn er nochmal so frech sein sollte, das zu erwähnen ...
Oh ja, das haben wir auch geschaut und bei dieser Szene nach Luft geschnappt! (Wahnsinn, wie sehr doch manche die Augen verschließen vor der Realität!) *Flüster* wir fanden übrigens diesen Film etwas sehr verwirrend - die anderen hatten uns wesentlich besser gefallen!)
 
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Emswashed

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9. Mai 2020
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Als dieser Johannes seine alte Mutter darauf ansprach, erwies sich, dass sie das längst wusste.

Oh, das kenne ich allzu gut.
Als meine Schwester sich von ihrem Alkoholikermann trennen wollte, meinte meine Tante nur ganz lapidar, "Unsere Männer trinken alle. Stell Dich nicht so an."

Dieses "Ehefrauen und Mutter Bild" ist nur schwer aus den Köpfen der Generation herauszubekommen, die noch wirtschaftlich von ihren Gatten abhängig waren.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Unsere Männer trinken alle. Stell Dich nicht so an."
Das war aber auch gesellschaftlich komplett akzeptiert! Das "Glück des kleinen Mannes", denke ich manchmal. Es war ja die Generation, die oft keine tolle Ausbildung machen konnte und unheimlich viel körperlich arbeiten musste... Da gehörte der Umtrunk dazu.
(Oder will ich etwas entschuldigen, was mir so über Jahre (v)erklärt wurde??)


Dieses "Ehefrauen und Mutter Bild" ist nur schwer aus den Köpfen der Generation herauszubekommen, die noch wirtschaftlich von ihren Gatten abhängig waren.
Genau. Man muss das vor dem Hintergrund der Zeit sehen. Jede Zeit hat ihre Strömungen. Auch die der heutigen Zeit haben nicht nur Vorteile. In 50 Jahren wird man manche Entwicklung mit Sicherheit auch kritisch betrachten.