Es schlägt nicht irgendwer. Es schlagen die Eltern, diejenigen, die eigentlich die nächsten liebenden Bezugspersonen sein sollten...Diese Aussage hat mich zu Tränen gerührt Genau so ist es auch bei meiner Mutter!
Diese ungesunde "Ambivalenz" treibt ihre Tentakel in das ganze zukünftige Leben hinein.
Meine Mutter wurde zu Hause sehr klein gehalten, bei Fehlverhalten kam "die Kloppeitsche" zum Einsatz - für mich als Jugendliche unvorstellbar, dass man sich ein "Werkzeug" nimmt, um zu züchtigen. Damals sicher kein Einzelfall.
Trotzdem liebte sie ihre Eltern und stand ihnen bis zum Ende bei (es war natürlich auch längst nicht so schlimm wie bei Juli)
Ich war und bin meiner Mutter immer sehr dankbar gewesen, dass sie es mit uns anders gemacht hat. Sie hat uns gefördert und war meist liebevoll. Es hat bei ihr ganz bewusst eine Reflexion stattgefunden: meine Kinder sollen es besser haben. Bildung war ihr ganz wichtig, ohne Angst, dass wir sie überflügeln würden.
Dieses Buch zeigt eindringlich, dass das nicht die Regel ist, dass die Seele oftmals so geschunden wurde, dass sie nur noch schwer in ein normales Leben hinein findet.