5. Erzählung "Der Veteran" (S. 229 - 239)

ulrikerabe

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Beim Brand zeigt er wieder Heldenmut. Während die Jüngeren besoffen am Rand stehen, rettet er die Tiere aus den Flammen. Am Schluss scheitert er bei den geliebten Fohlen des Enkels. Der Rauch leuchtet rosa, als Henry darin umkommt:
[zitat]Nicht einmal die unendliche Finsternis des Alls würde je imstande sein, die wahre Farbe seiner Seele in Zweifel zu ziehen. [/zitat]
Das sind genau die Sätze, bei denen ich mir denke: Wie?...
Entweder ist das schlecht übersetzt oder schlichtweg schlecht.
 

Literaturhexle

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Hattet ihr nicht den Eindruck, dass es Henry unangenehm war, von seinem Enkel zum "Weglaufen" befragt zu werden.
"So verhielt es sich nun mal...Da schau mal, die Fohlen..."
Nein. Ich habe extra noch einmal nachgelesen. Er gibt es frank und frei zu. Der Enkel grübelt darüber nach, kann die Situation in seinem jungen Alter natürlich noch nicht erfassen. Deshalb lenkt der Opa ihn ab, um von der Brutalität des Krieges abzulenken.
 
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Sassenach123

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Wie interpretierst Du den letzten Satz? Für mich klingt er so, als hätte Henry den letzten Beweis geliefert, dass er kein Feigling ist. Als hätte diese Frage zeitlebens auf ihm gelastet.
Dabei geht es ja auch gar nicht darum wie andere gesehen haben, sondern wie er sich selbst gefühlt hat. In seinem Dorf war er ja schon vor der Rettungsaktion ein Held, als solchen gefühlt, hat er sich wohl erst danach. Schön, dass er am Ende seines Lebens das bekommen hat, wonach er schon immer gestrebt hat......
 

Sassenach123

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Eigentlich finde ich die Idee von Crane, seinen Charakter in hohem Alter noch mal zu Wort kommen zu lassen ganz gut. Er hat einen Roman über einen jungen Menschen geschrieben und wie er den Krieg erlebt. Etwas, was vorher nie da gewesen ist, warum sollte er dann nicht auch ein Ende erschaffen, mit dem sonst keiner gerechnet hat ( ich habe es zumindest nicht)?
Ich bin noch etwas unschlüssig was meine Rezension angehen wird. Mal sehen......
 

Emswashed

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Eigentlich finde ich die Idee von Crane, seinen Charakter in hohem Alter noch mal zu Wort kommen zu lassen ganz gut.

Schon, aber weder Krieg hat er miterlebt, noch ist er "alt" geworden, also beides sind Gebiete, über die er nur aus seiner Phantasie heraus erzählen konnte.
(Mein Opa hätte sich nicht ins Feuer gestürzt um mir mein Lieblingstier zu retten, der hätte gewusst, wie gefährlich und blödsinnig das ist!;))
 
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Sassenach123

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Schon, aber weder Krieg hat er miterlebt, noch ist er "alt" geworden, also beides sind Gebiete, über die er nur aus seiner Phantasie heraus erzählen konnte.
(Mein Opa hätte sich nicht ins Feuer gestürzt um mir mein Lieblingstier zu retten, der hätte gewusst, wie gefährlich und blödsinnig das ist!;))
Das sind zwar Fakten denen ich nicht widersprechen kann, aber mich stört es dennoch nicht. Viele Autoren schreiben über Dinge, die sie nicht selbst erlebt haben, und trotzdem ist es gut.
Alles gut, dem einen gefällt es, dem anderen eben nicht. Das macht die Leserunde fast noch spannende,r wäre doch langweilig, wenn wir alle immer dieselben Ansichten hätten ;)
 
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Wandablue

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Schon, aber weder Krieg hat er miterlebt, noch ist er "alt" geworden, also beides sind Gebiete, über die er nur aus seiner Phantasie heraus erzählen konnte.
(Mein Opa hätte sich nicht ins Feuer gestürzt um mir mein Lieblingstier zu retten, der hätte gewusst, wie gefährlich und blödsinnig das ist!;))
Mein Opa hätte die Tiere auf der Weide gelassen!
 

Literaturhexle

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Mein Opa hätte sich nicht ins Feuer gestürzt um mir mein Lieblingstier zu retten, der hätte gewusst, wie gefährlich und blödsinnig das ist!;))
Über deinen Opa schreibt auch keiner eine Erzählung, die sich als Klassiker über Jahrzehnte hält:p
Über normale Leute will man doch nichts hören.
Viele Autoren schreiben über Dinge, die sie nicht selbst erlebt haben, und trotzdem ist es gut.
Genau. Einen guten Autor zeichnet doch aus, dass er glaubwürdige Figuren erschaffen und sich in sie hineinversetzen kann. Das ist im Großen und Ganzen nach meiner Auffassung gelungen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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. Viele Autoren schreiben über Dinge, die sie nicht selbst erlebt haben, und trotzdem ist es gut.
Wie arm und langweilig wäre die Literatur, wenn Autoren nur über die Dinge schreiben würden, die sie selbst erlebt haben. ( Krimis gäbe es fast keine - wobei weniger davon wäre auch kein Verlust).
 

Emswashed

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Wie arm und langweilig wäre die Literatur, wenn Autoren nur über die Dinge schreiben würden, die sie selbst erlebt haben.

Stimmt auch wieder. Allerdings können manche Autoren so schreiben, dass man denkt, sie hätten es selbst erlebt.
Ich mag ja auch Science Fiction und da bezweifle ich sehr, dass jemand aus Erfahrung berichtet!;)
 
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