Rezension (5/5*) zu Winterkind: Roman von Lilach Mer

H

HoldenCaulfield

Gast

Inhalt:
Es war einmal im Winter... so scheinen Märchen zu beginnen... doch was ist wenn die Realität einen einholt und der "Prinz" geheiratet ist? Winterkind beginnt dort wo Märchen enden... Jahre nach dem Blanka von Rapp geheiratet hat, kehrt ihr Mann eines Tages von der Beerdigung ihrer Mutter zurück. Ein großer Spiegel ist alles was ihr geblieben ist... von der Mutter vor der sie schon als Kind Angst hatte. Und vor dem Spiegel... dem Spiegel der sogar ihrer kleinen Tochter Johanna das fürchten lehrt. Und während die Arbeiter ihres Mannes auf ihren Lohn hoffen und der Schnee immer Dichter wird muss sich Blanka fragen ob sie ihrem Mann jemals wieder vertrauen kann und ob ihre Angst vor dem Spiegel und dem Geist der Mutter jemals enden wird...

Meine Meinung:
Der siebte Schwan war schon eines meiner ganz besonderen Lesehighlights in diesem Jahr und mir klar das ein neuer Roman der Autorin automatisch in mein Regal wandern würde. Ich habe es keine Seite lang bereut.
Die ganz besondere Atmosphäre die die Autorin in Winterkind heraufbeschwört ist wirklich einfach phantastisch. Der Winter ist greifbar nahe und ich hatte fast gedacht es schneit - bis ich aufgeblickt habe *g* Es war so schön geschrieben, das ich fast nicht weiter lesen wollte, damit es nicht so schnell zu Ende ist damit. Märchenhaft einerseits und doch wieder kein Märchen andererseits.

Wieder gelingt es Lilach Mer Motive eines Märchens - hier Schneewittchen- in etwas völlig eigenständiges zu Verwandeln. So erkennt man zwar einige Bilder wieder, aber es ist nie einfach nur abgeschrieben, sondern eher eine kleine Hommage, aber eben trotzdem so völlig neu und anders. Das war einfach wunderbar, ich hätte noch Tage darin schwelgen können. Zudem ist Manches auch so bildhaft geschrieben, dass ich die Kleidung der Figuren und das Haus in dem sie agieren direkt vor Augen hatte. Auch die Gefühle zwischen Blanka und ihrem Mann, diese merkwürdige Spannung zwischen all dem Ungesagten. Dazu lernt man neben Blanka der Dame des Hauses, auch ihre kleine Tochter kennen, sowie deren Gouvernante Sophie die eine Art Gegengewicht zu Blanka darstellt, die durch ihre Erziehung erstarrt ist in ihren Ängsten und den Konventionen der Zeit. Die Autorin hat die Handlung in das 19. Jahrhundert gelegt, obwohl diese daher eine Rolle spielt und der Roman anders hätte geschrieben werden müssen wenn die Zeit eine andere wäre, spielen für mich trotzdem diese beiden Frauen die tragende Rolle.

Frau Mer konnte mich einfach mit ihrem Gesamtpaket überzeugen. Da war kein Wort zu viel oder zu wenig. Keine noch so kleine Falte eines Kleides zu viel beschrieben. Zu dem war auch die Ganze Entschlüsselung von Blankas Vergangenheit ganz wundervoll in die Geschichte verwoben. Ich bin sehr sehr begeistert und die Autorin konnte mir damit gleich zwei Lesehighlights in diesem Jahr bescheren - Lesen!!!!

PS: Diese Meinung wurde 2012 geschrieben

HoldenCaulfield

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
H

HoldenCaulfield

Gast
Also die Einteilung als Krimi passt überhaupt gar nicht. Der Roman wäre bei Fantasy/Phantastischer Literatur besser aufgehoben.
 

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