Rezension (5/5*) zu Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman von Jennifer Wolf

C

Chiawen

Gast

„Häkelenten tanzen nicht“ von Jennifer Wolf und Alexander Fuchs ist ein Jugendroman.
Eigentlich wollte Sam ja einem Freund Frank schreiben. Sam ist nämlich zwangsweise bei seiner Oma und hat kein Geschenk und Frank soll es ihm bringen. Doch stattdessen landet seine Kurznachricht bei Alice. Nicht nur eine nein ganz viele, denn Sam ist aufgebracht und berichtet auch von einer Häkelente auf dem Klopapier.

Für Alice ist das Tanzen total wichtig. Ihr Abitur steht an, doch was sie danach machen möchte, weis sie noch nicht. Vielleicht Tanzlehrerin oder doch studieren?
Sam macht gerade eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Nur was danach kommt weis er auch noch nicht. Zumal es für ihn als Taub-Stummen gar nicht so leicht ist.

Die Protagonisten sind mit Herzblut gestaltet. Sie strahlen so eine Lebensenergie aus und man kann einfach mit ihnen mitfühlen. Auch die anderen Charaktere sind super gestaltet. Alle Figuren könnte es so geben. Dies macht die Geschichte noch lebendiger. Sie müssen sich nicht nur mit dem Verlieben beschäftigen, sondern auch mit den Fragen was fange ich mit meinem Leben an? Wo möchte ich hin?

Die ganze Geschichte ist in Kurznachrichten, Chatverläufen, Emails etc. geschrieben. Man liest also nur was sich die Protas und ab und an ihre Freunde sich schreiben. Es gibt keine Beschreibungen, kein Erzähler! Man erfährt nur was sie machen, sehen, fühlen, … aus dem was sie schreiben.

Die beiden Autorinnen schaffen es aber in eben diesen kurzen Mitteilungen, einfach alles reinzupacken. Dem Leser fehlt nichts. Man wird langsam aber sicher immer tiefer in die Geschichte gesogen, fühlt mir den Charakteren mit und kann sich der Spannung nicht entziehen.
Es gibt immer wieder schöne Wendungen, die die ganze Geschichte spannend und mitreisend machen. Ein paar Sachen davon kann man sich denken, aber eben nicht alles.

Man merkt auch, dass sich beide Autorinnen über Taub-Stumme und ihren Alltag informiert haben. Es baut sich da nicht nur einfach eine Liebesgeschichte auf. Die Hintergründe sind richtig fundiert. Dies spürt man beim Lesen.
Auch Nachteile von Social Media Plattformen kommen zum Tragen. Es wurde also nicht nur einfach eine Liebesgeschichte geschrieben, sondern sich auch viel Gedanken macht. Die auch den Leser zum Nachdenken anregen.

Das Cover zeigt ein sich küssendes Pärchen. Er fotografiert dabei die Szene mit seinem Smartphone. So kann man sich die zwei vorstellen und das Handy passt auch.

Ich war gespannt. Eine Geschichte nur in Kurznachrichten geschrieben. Ob das was geworden ist? JA! Ich war schnell drin in der Geschichte und habe Sam sofort sympathisch gefunden. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir durch den Erzählstil etwas fehlen würde.

Es gibt 5 von 5 Wölfen.

Chiawen

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)